Dieses dämliche Schreiben nach Gehör regt mich auf!

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    • Offizieller Beitrag

    das liest sich für mich hier anders. http://www.dgls.de/component/c…-von-juergen-reichen.html


    Hier kann man die Stellungnahmen runterladen: http://www.dgls.de/stellungnah…htschreipkaterstrofe.html


    Sehr erhellend, wie ich finde.

  • Die Kinder lernen einfach nicht mehr diese Sinnlossätze Fara ruft Fu. Fu ruft Fara. Ruft Fara Fu?


    Ich hab meiner Tochter zu Hause das Lesen mit diesen "Sinnlossilben" beigebracht. Sonst könnte sie es womöglich heute noch nicht. Sie scheint eins der (wenigen?) Kinder zu sein, bei denen diese Anlauttabellenmethode komplett versagt hat. Sie geht jetzt in die 5. Klasse und ihre Rechtschreibung ist ein Graus.


  • weil sie warten müssen, bis sie genug buchstaben können? aus F und U und R und T und A lassen sich eben nur sehr schlichte worte bilden.


    Mein Klasse (Grundschule Mitter der achtziger Jahre) lernte auch mit Fu lesen und schreiben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir alle gemeinsam das kleine a schrieben... einer vorne an der Tafel, alle anderen auf ihren Zetteln... Und alle zusammen dann "Fu ruft Uta. Uta ruft Fu." Den ersten Aufsatz schrieben wir in der ersten Klasse... Ich hatte mich damals total darauf gefreut, endlich eigene Geschichten schreiben dürfen!


    Meine Tochter schrieb schon in der ersten Klasse kleine Geschichten, sehr anschaulich und ideenreich.


  • Wieso vor der Schule, die ist doch in der 4. Klasse und dafür finde ich den Brief schon sehr schlecht.
    Schlimm finde ich aber auch, wie der das Kind damit in die Öffentlichkeit zieht ;(  


    Als ich den Text des Briefes sah, dachte ich zuerst, ein Erstklässler hätte ihn geschrieben... bis ich dann das Alter des Kindes hörte. Meine Tochter macht sich (leider) auch noch nicht viel aus der Rechtschreibung bzw. Anwendung der Regeln, obwohl sie sie kennt (Diktate sind kein Problem!). Aber "Liba Fata" in der 3. oder 4. Klasse? Da hätte ich als Elternteil schon vorher mit der Lehrerin drüber gesprochen. Schon viel früher. Ob in welcher Klasse mit den Rechtschreibregeln begonnen wird, muss doch bekannt sein.


    Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass in den Schulen in der ersten und zweiten Klasse da (noch) nicht drauf geachtet wird und dann ab der dritten Klasse Fehler bewertet werden... Und die Eltern dann aus allen Wolken fallen.


    Dass der Vater mit dem Brief seiner Tochter so an die Öffentlichkeit ging, finde ich auch nicht ok.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde mich auch nicht sonderlich wundern, wenn dieser Brief ein Fake ist - also von einem früheren Zeitpunkt des Lernprozesses. Ich glaube nicht, dass die Reporter die Rechtschreibung der Tochter überprüft haben, bevor sie auf die (recht polemische) Meinung des Vaters eingegangen sind. Aber damit unterstelle schließe ich natürlich böses natürlich nicht aus. #nägel

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!


    Aber es hilft ungemein, wenn man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten Wasser gibt, ab und an etwas Dünger und gute Erde zur Verfügung stellt und ihm Schatten spendet wo die Sonne zu stark scheint

    Einmal editiert, zuletzt von Anaba ()

  • Nicht unbedingt. Bei unserer Fibel ist eine Anlauttabelle mit bei. Da wird zweigleisig gefahren. Die Kinder werden ermutigt, das Ding zu nutzen, lernen aber in der Schule die einzelnen Buchstaben nach Fibel richtig kennen. (Mimi die Lesemaus)

    das ist dann eine mischform - kein reiner fibellehrgang.


    das ist usus mittlerweile und meiner meinung nach sehr sinnvoll.

    es gibt immer einige, die noch etwas anderes brauchen, das ist aber bei der herkömmlichen methode auch der fall! die ganzen erwachsenen analphabeten in deutschland haben meist nach der herkömmlichen methode gelernt - oder eben nicht.


    das "richtige" lesen durch schreiben fordert von den eltern mehr als von den kindern. die müssen nämlich aushalten und vertrauen. wie gesagt - bei uns hat es genau so geklappt. die kinder schrieben geschichten kurz nach der einschulung - das glaubt man nur, wenn man es gesehen hat. wenn ich da an meine schulzeit denke, ich fand den fibelunterricht sterbenslangweilig.

    *ganz* *genau* :!:


    das ist total undifferenziert. es liegt eben nicht daran, dass am anfang lautiert wird. das ist eine notwendige phase im schriftspracherwerb.
    auch nicht regelkonforme schreibweisen.


    der fehler ist, die kinder nicht rechtzeitig anzuleiten, sich an der stelle weiterzuentwickeln, sondern quasi künstlich auf diesem lernniveau zu halten.


    warum auch immer - der sinn, erst in klasse 3 auf rechtschreibung zu achten hat sich mir noch nicht erschlossen 8und ist - wie ich schon schrieb - auch vom erfinder reichen nie so gemeint gewesen).


    man muss also nicht gegen lesen durch schreiben plädieren oder es verbieten - sondern für ein rechtzeitiges, individuell an den lernstand angepasstes rechtschreibtraining plädieren.

    Hier kann man die Stellungnahmen runterladen: http://www.dgls.de/stellungnahmen/133-zu…aterstrofe.html


    Sehr erhellend, wie ich finde.

    oh ja - das ist wirklich sehr aufschlussreich!

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Auch wenn ich eben die tolle Info bekommen habe, dass die letzte Antwort auf dieses Thema mehr als 629 Tage zurück liegt und das Thema somit womöglich bereits veraltet sein könnte würde ich gerne wissen, wie sich die Rechtschreibung, Lesen und Schreiben generell bei euren Kindern entwickelt hat.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

    • Offizieller Beitrag

    Mein Kind kennt die Regeln, findet immer alle seine falsch geschriebenen Worte und verbessert sie. Er kann Diktate fehlerlos schreiben, es ist aber Tagesformabhängig. Ich glaube, wir sind insgesamt auf einem guten Weg.


    Edit: das sofort richtig Schreiben klappt noch nicht so gut. Aber das danach durchlesen und verbessern. Ich finde das für bald dritte Klasse ok.

  • mein Kind kommt jetzt in Klasse 5 und kann Fehlerfrei schreiben wenn er will ;-P, das ist tagesform abhängig. Für Ihn war das System gut, in Klasse 1 hat der schon ewig lange Geschichten geschrieben. Mit dem vielen Lesen wurde auch die Rechtschreibung immer besser.

  • Bei uns wird komplett nach Reichen unterrichtet, meine Tochter kommt jetzt in die Vierte und schreibt tadellos, ich denke, 90% mindestens richtig, ist aber auch Vielleser. Sohn kommt in die Zweite und ja, es wird gut, denke ich. Beide schrieben von Anfang an Geschichten, und beide haben nach wie vor Freude daran. Auf Fehler wurde von Anfang an hingewiesen, ohne zu bewerten. Diktate, Lernwörter gibt es nicht. Nichts finde ich sinnloser als geübte Diktate, was soll das? Ich habe - gegen meine sonstige Art- vertraut und locker gelassen und es hat geklappt. Aber natürlich ist das nicht bei allen Kindern so, das sehe ich bei einigen Mitschülern. Doch ausnahmslos alle schreiben gern und viel, das finde ich toll.
    Ich bin aber überzeugt, dass Lesen in jedem Fall hilft.
    Mit der Fibel wären meine verrückt geworden, ich fand das als Kind auch sterbenslangweilig.
    Hier also gute Erfahrungen, nur Zeit muss man ihnen lassen.


    Gruß omega.

  • Hallo,


    Alle meine Kinder (gelernt woe weiter vorne beschrieben Schreiben nach Gehör + später Rechtschreibvermittlung durch Lernboxen und Rechtschreibmaterial) haben inzwischen eine passable bis sehr gute Rechtschreibung, wenn sie sich konzentrieren. Real vorhandene Konzentrationsprobleme kann die sinnvollste Lehrmethode nicht ausgleichen.


    Unsere Erfahrung deckt sich inzwischen mit dem, was die Lehrerin sagte: Zwischen 10 und 12 (bei meinen Kindern tendentiell etwas später) haben die meisten ein offenes Lernfenster für Rechtschreibung und da bessert sie sich so schnell, daß man von Text zu Text zugucken kann.


    Nur bei der Kommasetzung hapert es teilweise länger. Aber das ist Grammatik und hat mit Schreiben nach Gehör ja nichts zu tun. Wenn sie sich irgendwann intensiver damit beschäftigt haben und das entsprechende Lernmaterial genutzt haben, klappt auch das recht gut.


    Mein Vergleich mit den Kindern an der Schule an der ich arbeite (Fibelmethode, von Anfang an viel Aufmerksamkeit auf Rechtschreibung): Im Deutschunterricht und den dazu gehörenden Hausaufgaben schreiben die meisten vieles richtig - beim freien Schreiben (ist im Unterricht allerdings bisher wenig vorgesehen und am Nachmittag schreiben die wenigsten Kinder freiwillig, allerdings betrifft das schon Antwortsätze in Mathe) ist die Rechtschreibung bis auf wenige Ausnahmen eher ... ähm... "kreativ" bis kaum lesbar.
    Auch bei diesen Kindern ändert sich das oft erst in der 4. Klasse oder gar erst gegen ende der GS-Zeit (wenn überhaupt).

  • wir haben im zweiten schulhalbjahr das 10 minuten rechtschreibtraining gemacht (zuhause).
    inzwischen schreibt er super, 1-3 fehler auf 110 wörter diktat.


    ich werde bei den anderen kindern früher auf rechtschreibung achten, es war nämlich für ihn sehr frustrierend plötzlich schlecht benotet zu werden :(

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Mein Sohn F., seines Zeichens Vielleser, der mit mir in der 4. Klasse das 10Minuten Rechtschreibtraining machte, schreibt weiter grottig. #haare
    Er kann es in der Theorie, also beherrscht die Regeln, aber soll er was schreiben ist es aus. Er geht ab September in die 6.Klasse und ist 11 Jahre.
    Meinen T. kann ich durch Legasthenie nicht nach normalen Maßstäben beurteilen.
    Und L., will alles perfekt machen und hemmt sich bisher im freien Schreiben dadurch.
    Wie das bei ihm weiter geht, mal sehen.

    4Jungs(00/04/06/08) & 1Bienchen(13)

  • J., ebenfalls Vielleserin, schreibt eher sehrsehr mittelmäßig. Laut der Leherin noch im Klassenrahmen, aber O-Ton "sie sind fast alle ziemlich schlecht". Hatte in der 4. Klasse ein Jahr lang einen LRS-Kurs. Kommt jetzt in die 6. Klasse, mal sehen, ich wollte mit dem 10min-Training wieder weitermachen, ist zwischendurch eingeschlafen.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Meiner ist jetzt Anfang dritte Klasse und es wird. Langsam, aber es ist erkennbar, dass es immer besser wird. Sie haben aber Ostern 1. Klasse langsam mit Rechtschreibung angefangen, das fand ich gut. Wenn man das wirklich 3 oder 4 frei laufen lässt, ich will gar nicht dran denken #kreischen Ich denke, es hilft ihm aber auch das viele lesen, er ist der optische Typ "das sah so halt einfach richtig aus".

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Wie geht es denn den ganz unglücklichen? Viva, poulaki,...? Bisher lese ich heraus, dass es nicht der Untergang des Abendlandes zu sein scheint? Sohn statet ab September mit Einsteins Schwester, ich bin gespannt... Das Cousinchen in BaWü hat mit Fibel plus Silbenmethode ziemliche Schwierigkeiten, das kommt da so gar nicht "in Schwung".

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • da wir auf die waldorfschule gewechselt sind, kann ich nichts genaues mehr dazu sagen. #lol


    nein, im ernst, ich glaube, es ist immer noch nicht gut. aber unsere tochter ist jetzt mehr mit kartoffeln anbauen und filzen beschäftigt. ich hoffe, das wird in der 8. klasse wieder anders. mir ist das echt zu wenig fachunterricht hier und rückmeldung bekommt man über solch konkrete sachen auch nicht wirklich. was ICH so lese, finde ich nicht überragend für ihr alter. nicht zu vergleichen mit meiner schulzeit, aber das war eh viel straffer alles.