Dieses dämliche Schreiben nach Gehör regt mich auf!

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  • Ich drehe hier bald durch!


    Vorab, Niedersachsen, Grundschule, ersten zwei Jahre keine Noten und man lernt schreiben nach Gehör #kreischen (ich weiss, dass einige hier das System toll finden, ich finde es mittlerweile einfach nur noch zum #stirn #sauer )
    Nun ist das kleine Tochterkind frisch in der 3. Klasse. Am Donnerstag wurde ein RS-Test geschrieben (reine Diktate dürfen wohl laut der Lehrerin nicht mehr geschrieben werden #confused )


    Tochterkind kam mit einer 3 und einer 4- nach Hause. Das waren ihre allerersten Zensuren und sie war sehr deprimiert. In der ganzen Klasse haben im ersten Teil ein Kind eine 2, drei Kinder eine 3, zwei Kinder eine 4 und drei Kinder eine 5. Im zweiten Teil (sie sollten Nomen, Verben und Adjektive unterstreichen) hat ein Kind eine 3, fünf Kinder eine 4 und drei Kinder eine 5.


    Sie macht so Fehler wie: Spazirgang. es reknet. Fahreder. Und sie schreibt mal groß, mal klein, argh.
    Ich habe mit ihr eben noch einmal geübt, über die Hälfte war wieder falsch. Also noch mehr üben.


    Ehrlich, das kann es doch wohl nicht sein, oder?? Ich möchte bitte, dass Schreiben nach Gehör sofort wieder abgeschafft wird. Ich muss mich hier nachmittags/abends/am Wochenende hinhocken und mit den Kindern lernen. Vom Urschleim angefangen. Weil sie zwei Jahre lang schreiben sollen, wie sie es hören. Und in der 3. Klasse bringe ich meinen Kindern bei, dass das so aber nicht richtig ist und sie bekommen es im Test angestrichen, bzw. als Fehler gewertet. Mich regt das furchtbar auf und ich werde das in der Schule auch ansprechen. Wobei ich denke, bei dem grottigen Notendurchschnitt kann ja wohl auch irgendwas nicht stimmen.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

    Einmal editiert, zuletzt von Poulaki ()

  • ja,
    da bin ich ganz bei dir!
    Bei uns ist es identisch, ich hasse dieses Schreibsystem und mach seit Dez. 12 den Job der Schule.
    Glück hatte ich beim Stöbern auf A ma zon
    Eltern helfen ihrem
    Kind. Das 10-Minuten-Rechtschreibtraining: Ein Programm zum Aufbau der
    Rechtschreibkompetenz ab Klasse 3 der Grundschule. ... für das Lernen zu Hause,Grundkurs

    Da ist mir schlecht geworden, als ich den "Stand" meiner Tochter sah.

  • Oh danke, das Buch werde ich mir mal vormerken! Mittlerweile gibt es ja auch genug Eltern und Lehrer, die dieses System stark kritisieren und eine Abschaffung fordern.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Wie heisst denn das dazugehörige Lehrbuch?


    Hier ist jetzt Anfang 2. Klasse Konfetti. Klar sind noch viele Sachen falsch,a ber sie lernen schon Grammatikregeln und Begriffe. z.b. Rad wird mit d geschriben, weil die Mehrzahl Räder heisst.
    Also ich bin bisher mit der Methode zufrieden.

  • uns hat dieses system für jahre in den schulischen ruin getrieben und wir finden nur sehr langsam wieder heraus. das ist eine ewige scheiß-arbeit. unsere große bekommt jetzt - jahre später und bereits in der 6. klasse - so langsam die kurve. aber sie hatte letztes jahr z.t. noch eine schlechtere rechtschreibung als ihre kleine schwester in der 1. (!) klasse.


    es ist einfach ein falscher ansatz.


    und ich habe neulich auch wieder einen wissenschaftlichen aufsatz dazu gelesen, der diesen kritisiert. genau die kritikpunkte sehen wir auch hier. mal sehen, ob ich das noch finde.

  • Also wurde in der zweiten klasse nie korrigiert und wurden keine rechtschreibstrategien vermittelt? In der zweiten klasse muss das eigentlich geschehen, damit eben die Kinder in der dritten klasse nicht komplett aus allen Wolken fallen. Ich meine das ist im kerncurriculum festgehalten. Ich bin da gerade etwas irritiert ehrlich gesagt, ich unterrichte auch in Niedersachsen. Reine Diktate darf man in Niedersachsen übrigens wirklich nicht mehr schreiben.

  • Annapurna: Sie haben überhaupt kein Lese/Lernbuch. Sie haben in der 1./2. Klasse mit den Lola/Einsterns Schwester Heften gearbeitet. Jetzt in der 3. haben sie die Pusteblumen-Arbeitshefte. Kein Lesebuch. Meine Große hat damals mit der Tobi-Fibel/heft gelernt. Und ab der 2. Klasse mit Piri. Das hat mir wesentlich besser gefallen. Da bei der Kleinen jetzt aber als Kombiklasse unterrichtet wird, wurden, (bzw. mussten) eben diese anderen Arbeitsmaterialien angeschafft.


    Viva: wenn ich manchmal sehe, wie meine jetzt 5. Klässlerin schreibt #augen - da rollt sich mir so einiges hoch....
    Wenn ich überlege, wie weit wir damals in dem Alter schon waren - da wurde Rechtschreibung/Grammatik in der Unterstufe bis zum Erbrechen geübt. Wir haben ab der 4. Klasse schon ganze Aufsätze geschrieben. Ich finde, bzw. habe das Gefühl, meine Große kann sich schriftlich auch ganz schlecht ausdrücken, wenn sie z.Bsp. einmal selbständig etwas zu einem Thema verfassen soll (sei es in Erdkunde oder Deutsch..) Ich kenne das so gar nicht...

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • neonbeige: Es wurde korrigiert, als Berichtigung mussten sie die Wörter dann 5mal richtig in eine Reihe schreiben... Aber wie bekomme ich aus dem Kind raus, dass sie jetzt bitte nicht mehr "es reknet" schreibt, weil sie es ja so hört und es ja erst richtig war? An Rechtschreibregeln wissen sie, dass Nomen groß und Verben/Adjektive klein geschrieben werden. Und das am Satzanfang groß geschrieben wird.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • meine schwester hat bis zur 6. klasse stur nach gehör geschrieben. die lehrer fanden es zum glück nicht schlimm. und es war dann einfach weg.
    ich muss nicht erwähnen, dass ihre rechtschreibung heute excellent ist? ;)

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Normalerweise sollte deinem Kind in der zweiten klasse als rechtschreibstrategie beigebracht worden sein, dass sie überlegen muss woher das Wort kommt. Bei regnet wäre es Regen und da hört man gut das g. Im kerncurriculum findest du auf Seite 16 übrigens was für Kompetenzen die Kinder im Bereich schreiben erreicht haben müssen nach der zweiten klasse.

  • Glitzer, ich kann das Kind doch aber nicht so schreiben lassen, wie sie will, wenn sie dann eine schlechte Note nach der anderen nach Hause bringt.. Zumal es dann nächstes Jahr auch um die weiterführende Schule geht. Ganz zu schweigen, von der Demotivierung...

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Es gab doch neulich einen Thread hier dazu. Darin wurde ganz gut erklärt, wie das System gut funktionieren kann:
    Lesen durch schreiben, völliger Unsinn?
    Lesen durch schreiben, völliger Unsinn?


    Die Lehrerin wird ja wahrscheinlich nicht bereit sein, komplett die Methode zu wechseln. Deshalb wäre es vielleicht geschickt, da mit etwas Futter ins Gespräch zu gehen, wie es ohne kompletten Methodenwechsel und ohne Nachhilfe von zuhause gehen könnte.

  • Hier wird nur im 1.Jahr nach Gehör geschrieben und dann zunehmend Rechtschreibung eingeführt. Das finde ich recht gut so, denn 1 Jahr reicht dafür doch? Mein 2-Klässler kann doch jetzt alles nach Gehör schreiben, dann kann man jetzt weiter gehen.


    Ich finde es aber primär fies von eurer Lehrerin, wenn gleich die ersten Noten so heftig ausfallen! Hier wird auch ab Klasse 3 benotet, aber gerade beim 1.Test hat die Lehrerin das Niveau nicht zu hoch gesetzt, so dass man erstmal auch mit einer 3 da raus kam, wenn man nicht megagut ist.


    Zugegebenermassen war mein Großer in der Rechtschreibung da schon weiter (soweit man das an dem einen Beispiel überhaupt festmachen kann), aber das wäre ja dann auch kein Wunder, wenn ihr erst in der 3 mit Rechtschreibung anfangt. Das sollte aber in eurem Lernplan dann doch auch entsprechend berücksichtigt sein...

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Hallo,


    egal wie oft wir das Thema noch diskutieren, ich bleib dabei, die Grundidee als solche finde ich toll. sie muss nur auch umgesetzt werden - und nicht irgend ein Sparprogramm, dem der Name angetackert wird.


    Sie beinhaltet nämlich das freie Schreiben PARALLEL zur Vermittlung von Rechtschreibregeln (auch Umgang mit Nachschlagewerken usw.) - UND ist auf 6(!) Jahre angelegt und nicht auf 2.


    Ich hab ja in einem anderen Strang das Beispiel eines Schwimmkurses gemacht. Wenn der auf 10 Stunden angelegt ist und mit Wassergewöhnung beginnt, kann man auch nicht 2 Stunden lang nichts unterrichten und die Kinder dann ins tiefe Wasser werfen und erwarten, daß sie Seepferdchenreif schwimmen.


    Bei meinen älteren Kindern kam der Sprung tatsächlich so in der 5. und 6. Klasse.
    Wunderbare lange, kreative Geschichten haben sie dagegen schon viel früher geschrieben, eine meiner Töchter schrieb bereits in der Grundschule mit der Hand Geschichten von bis zu 30 eng beschriebenen A4 Blättern.


    Das kenne ich so von den Kindern, die nach Fibelmethode lernen, nicht.
    Ach ja - und auch die ersten Rechtschreibnoten sind trotz Fibelmethode oft nicht sonderlich gut. Die klassische Methode scheint also keineswegs eine Garntie für eine super Rechtschreibung.


    Zum "so weit waren..." kann ich von mir nicht bestätigen. Es mag sein, daß das im Unterricht so war, aber in Briefen war meine Rechtschreibung auch da teilweise noch recht abenteuerlich. So ähnlich erlebe ich es an der Grundschule, an der ich arbeite. Im Unterricht mag es gehen, die frei geschriebenen Zettel die ich manchmal bekomme sind einfach süß in ihrer rechtschreiblichen Krativität ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Oh weh, mir wird grad ganz schlecht. Also hier wird bei Diktaten/Tests auch in der 4. Klasse immer noch das Satzende mitdiktiert. Komma ebenso. Das setzen die Kinder nicht selbständig #finger Auch die wörtliche Rede nicht. Würde ich meiner 5. Klässlerin nicht sagen, hier ist das Satzende, würde sie einfach weiter schreiben. #weissnicht

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Was ist das denn für eine Schule?
    Mich wundert auch, dass die solche Noten rausballern. Ich hab hier nen Stapel Tests liegen und wir haben beschlossen wir schreiben den nochmal. Geht auch um ne dritte klasse und wir haben im Jahrgang beschlossen, dass das zu fies ist. Als erste Note ne 5, da hat doch keiner mehr Bock.

  • Meine Kinder tun das. Ans Satzende kommt ein Punkt und wo Kommes hinkommen, bekamen sie auch vermittelt, genau so wie Lernwörter usw. (eben neben dem freien Schreiben, daß in Geschichten, Sachkundetexten, Forschungarbeiten... noch ganz lange OK war )


    Scheint also nicht an der Methode des freien Schreibens zu liegen #weissnicht

  • bei uns gab es leider ab der 2. oder 3. klasse (habs verdrängt) einen abrupten wechsel, also leider nicht so, wie trin es beschreibt: zeit bis zur 6. klasse für diese entwicklung.


    das heißt, ab diesem zeitpunkt wurde normal funktionierende rechtschreibung erwartet und das auch entsprechend benotet.


    wie gesagt, unsere tochter bekommt jetzt so langsam die kurve. hat aber seitdem über jahre hinweg entsprechende noten kassiert. so soll es sicher nicht sein.

  • neonbeige: nein, ganz normale Dorfgrundschule. Allerdings nur 4 Klassen und keine Klasse hat mehr als 15 Kinder. Die Klasse meiner kleinen Tochter wird als Kombiklasse mit der 2. Klasse geführt. In der 3. Klasse sind es 11 Kinder, in der 2. Klasse 7. Darum Kombiklasse. Es werden die Nebenfächer zusammen unterrichtet. Deutsch und Mathe werden , abhängig vom Wochentag, mal mit Klasse 2, mal mit Klasse 4 unterrichtet und ab und an alleine.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD