Dieses dämliche Schreiben nach Gehör regt mich auf!

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  • Hier wurde auf dem ersten Elternabend diskutiert, wieso die Kombiklasse sowohl teilweise mit der 4. als auch mit der 2. zusammen unterrichtet wird. Das war gaaaanz großes Thema. #augen Ansonsten wurde erklärt, wie sich die Mathe/Deutsch-Note zusammensetzt. Bei Deutsch z.Bsp. 20% Sprechen und Zuhören, 50% Schreiben -> 10% Schrift+Form, 20% Verfassen von Texten und 20% Rechtschreibtests mit Grammatikanteil, 30 % Lesen (Lesetechnik, laut+betonend, sinnentnehmend)

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Da ja scheinbar die ganze klasse betroffen ist, würde ich mich wohl mit anderen Eltern mal darüber unterhalten. Mit der Schule würde ich das aber auch abklären. Es kann ja irgendwie nicht angehen, dass dein Kind nach der Schule noch Stunden mit lernen verbringt. Außerdem warum solltest du den Job der Lehrer übernehmen? Das ein Kind in der dritten klasse nicht weiß, dass man viele Wörter umwandeln kann um rauszufinden wie man sie richtig schreibt, find ich ja doch ziemlich skurril.

  • Oh weh, mir wird grad ganz schlecht. Also hier wird bei Diktaten/Tests auch in der 4. Klasse immer noch das Satzende mitdiktiert. Komma ebenso. Das setzen die Kinder nicht selbständig #finger Auch die wörtliche Rede nicht. Würde ich meiner 5. Klässlerin nicht sagen, hier ist das Satzende, würde sie einfach weiter schreiben. #weissnicht


    Das war in meiner Schulzeit (in den den 90ern) trotz Fibelmethode auch schon so. Im Diktat wurde Satzzeichen mitdiktiert und im Aufsatz hat unsere Lehrerin zwar die Kommas verbessert aber nicht bewertet. Das erste Mal Kommaregeln gelernt habe ich in der 5./6.

  • Tochterkind kam mit einer 3 und einer 4- nach Hause. Das waren ihre allerersten Zensuren und sie war sehr deprimiert. In der ganzen Klasse haben im ersten Teil ein Kind eine 2, drei Kinder eine 3, zwei Kinder eine 4 und drei Kinder eine 5. Im zweiten Teil (sie sollten Nomen, Verben und Adjektive unterstreichen) hat ein Kind eine 3, fünf Kinder eine 4 und drei Kinder eine 5.

    auch, wenn ich deinen frust verstehen kann und es denkbar ungünstig finde, wenn die allerersten noten durch diktate eingefahren werden, wenn vorher nie rechtschreibung trainiert wurde, ABER:


    nomen, verben, adjektive erkennen (und unterstreichen) hat überhaupt rein gar nichts mit schreiben nach gehör zu tun.


    Sie macht so Fehler wie: Spazirgang. es reknet. Fahreder. Und sie schreibt mal groß, mal klein, argh.
    Ich habe mit ihr eben noch einmal geübt, über die Hälfte war wieder falsch. Also noch mehr üben.

    das sind sehr typische (und keine dramatischen) fehler, die hnahezu ALLE kinder in dem alter machen, egal, nach welcher methode sie LESEN (!) (nicht rechtschreibung!) gelernt haben.


    mein sohn ist 4. klasse, kann dir alle regeln super herbeten - im diktat macht er es trotzdem falsch. weil es einfach schwierig ist, sich auf zuhören, schreiben, tempo abstimmen UND anwendung von rechtschreibregeln zu konzentrieren.


    das ist das problem bei diktaten - weswegen sie offenbar bei euch nicht geschrieben werden dürfen. HH hat es wieder erlaubt, nach einem jahr abstinenz.

    Mich regt das furchtbar auf und ich werde das in der Schule auch ansprechen.

    ich würde an deiner stelle (zu recht) ansprechen, dass das RECHTSCHREIBTRAINING verbessert werden muss. ich würde es tunlichst NICHT an lesen durch schreiben festmachen, denn damit hat es nichts zu tun.


    sag, dass du eine menge GS lehrer kennst, die diese methode anders umsetzen. man kann durchaus mitte klasse eins mit RS anfangen. sanft und vorsichtig - individuell angepasst an die schreibkompetenz des jeweiligen schülers.


    ich trainiere jetzt mit meiner zweiten klasse groß und kleinschreibung, erkennen von nomen, verben, adjetiven. nur mal so zum vergleich.


    wenn du (für dich) material suchst: ich finde die rechtschreibhefte vom jandorfverlag sehr gut. heft 1 kannst du dir in klasse 3 wohl schenken. heft zwei fängt mit nomen (und artikeln) an. es sind selbstlernhefte - d.h. die kinder können damit selbstständig lernen und kontrollieren.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • hmmm, ich habe neulich ein paar briefe gefunden, die ich mit 9 jahren an meine eltern aus dem ferienlager geschrieben habe.
    meine rechtschreibung war eklatant besser als die meiner tochter (obwohl ich behaupte, dass sich unser intellekt nicht so wahnsinnig unterscheidet).


    woran liegt das? ich habe das gefühl, dass mein eindruck von vielen eltern geteilt wird.

  • Hallo,

    Zitat

    hmmm, ich habe neulich ein paar briefe gefunden, die ich mit 9 jahren an meine eltern aus dem ferienlager geschrieben habe.


    meine rechtschreibung war eklatant besser als die meiner tochter (obwohl
    ich behaupte, dass sich unser intellekt nicht so wahnsinnig
    unterscheidet).

    Damals wurde tatsächlich mehr trainiert. Ich weiß, daß wir Seitenlang mehrere Zeilen ein Wort oder immer die gleichen Sätze geschrieben haben. Das brachte sicher etwas. Aber ob es die Schreibfreude und die Lust auf eigene Texte ankurbelt? Wohl eher nicht.


    "Lesen durch Schreiben" ist wie Carlotta schon schriebt eine Methode zum LESEN lernen und dafür, um sich schon recht schnell frei schriftlich auszudrücken.


    Es ist aber eben nun mal KEINE Rechtschreib-Lern-Methode. Die muss schrittweise extra dazukommen. Wenn die Lehrer das aus welchem Grund auch immer nicht machen, ist das kein Fehler der LESE-Lern-Methode.


    Ich selber weiß, daß ich mich im Grundschulalter lange mit standartisierten Sätzen am sichersten gefühlt habe. Da klang die Karte an Oma fast wörtlich gleich wie die an Mama und Papa und die an die Freundin. Und ich war immer froh, wenn die Karte zu Ande war und ich aufhören konnte (Ich hab immer extra-gro´ß geschrieben). Das würde meinen Kindern niemals passieren, die haben viel zu viele Ideen im Kopf.


    Dazu kommt - heute ist bei gleicher Stundenzahl sehr viel mehr abzuleisten. Es muss Zeit für Projekttage sein, für Binnendiffernzierung und vieles mehr. Da kann es schon sein, daß sich manche Sachen etwas nach hinten verschieben. Ich finde dsa auch überhaupt nicht schlimm, denn das was sie in der Zeit an anderen Dingen fürs Leben lernen, scheint mir mindestens genau so wichtig wie die Frage, ob sie das Wort Fahrradkupplung nun in Klasse 3 oder erst Klasse 5 perfekt schreiben können.


    Problematisch ist es natürliich, wenn die Schule Druck macht und die Kinder mit Noten straft.


    Für mich wäre es aber eher ein Grund das Thema Notenvergabe ganz allgemein zu diskutieren und nich die Frage, mit welcher Methode man am schnellsten das meiste akademische Wissen in die kleinen Köpfe trichtert.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Mein Sohn hatte in der 4. Klasse noch Listen mit Lernwörter und die wurden dann geübt und geübt und Diktat zu Hause geübt. Es gab aber der 2. Klasse Diktate in verschiedensten Formen (Dosendiktat, Laufdiktat, etc.). Dazu viele Grammatikübungen mit unterstreichen, farbig markieren, abschreiben, einsetzen, abwandeln, umwandeln, Satzzeichen, etc.


    Er hat zwar eine grauenhafte Handschrift, aber das liegt an seinem Unwillen. Wenn er das "Problem" verstanden hat, dann ist es gut und es soll dann weitergehen. Aber seine Rechtschreibung ist gut.


    Die seiner Schwester auch. Sie liest sehr sehr viel (kommt jetzt in die 2. Klasse) und ist auch eher bereit ihre Handschrift von Anfang schön und lesbar zu gestalten. Wenn ich ihr sage "Das kann ich nicht lesen, das sieht nicht schön aus" dann wird das Wort ausradiert und neu geschrieben. Meinem Sohn war das egal.


    Beide Kinder schreiben auch eigene Geschichten und Briefe.


    Wir sind in NRW und ich konnte mir früher auch nichts unter der Methode vorstellen. Aber ich denke mal, es hängt wirklich von der Umsetzung ab. Die Tochter bekommt jetzt einen neuen Lehrer, ich hoffe er wird es auch so machen wie die Lehrerinnen meines Sohnes. Denn damit lief es ja ganz gut.


    Lg


    sabine

  • hmmm, ich habe neulich ein paar briefe gefunden, die ich mit 9 jahren an meine eltern aus dem ferienlager geschrieben habe.
    meine rechtschreibung war eklatant besser als die meiner tochter (obwohl ich behaupte, dass sich unser intellekt nicht so wahnsinnig unterscheidet).


    woran liegt das? ich habe das gefühl, dass mein eindruck von vielen eltern geteilt wird.


    Ich wette dass Du auch deutlich früher "trocken" oder "sauber" warst als Dein Kind. Ich finde dass vom Prinzip her ähnlich.

  • Ohne den Thread gedurchgelesen zu haben... ist das "Schreiben nach Gehör" nicht eigentlich auf 6 Jahre Rechtschreibung/Grammatik-Lernen ausgelegt? Irgendwo hab ich das mal gelesen, wenn ich jetzt wüßte, wo...


    Imogen kennt die Rechtschreib- und Grammatikregeln (4. Klasse) und kann sie auch in Diktaten/Tests anwenden, allerdings schreibt sie beim freien Schreiben kreuz und quer. Mal groß, mal klein, mal "rante" (er rannte) statt eben "er rannte".

  • meine rechtschreibung war eklatant besser als die meiner tochter (obwohl ich behaupte, dass sich unser intellekt nicht so wahnsinnig unterscheidet).


    woran liegt das?


    rechtschreibung hat nichts mit intelligenz zu tun. sondern hauptsächlich mit übung.


    und ich sehe das wie trin: früher lag der große fokus auf rechtschreibtraining und es wurde viel gedrillt.
    heute gehören noch ganz andere dinge in den deutschunterricht (buchvorstellungen ab klasse 1, präsentieren, plakate gestalten, etc. pp.) wovon ich z.B. erst in der mittelstufe gehört habe.


    d.h., es wird weniger zeit drauf verwndet, und dann sind die mthoden weniger drill-mäßig. sondern eher an regelaftigkeiten orientiert. es wird weniger druck gemacht - und deswegen lassen sich die kinder mehr zeit.


    ich habe mit fu lesen gelernt und habe im vergleichbaren alter bedeutend (!!!) schlechter gelesen als mein sohn - meine rechtschreibung war bis kurz vors abi eine katastrophe.

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  • Ich kann mich an keinen Drill erinnern.
    Ich denk mir manchmal, dass Lernen früher weitaus entspannter war, weil das meinem Empfinden nach viel strukturierter lief. Man wußte einfach, was dran war. Das lies gerade deshalb noch genug Luft für Momente des Abschweifens (und Träumens), weil der Rest zügig abgehakt war. Jetzt wird die Vielfalt verordnet. Mann, ist das anstrengend. Selbst die Sitzordnung.

    Ich unkreative Schnepfe, ich, dass ich altmodischen Unterricht oftmals gut fand.

  • Hallo,


    Ich arbeite ja aktuell in der Hortbetrteuung einer ersten Klasse an einer Regelschule. Die Lehrer bemühen sich wirklich, den Kindern geracht zu werden. Wenn sie tatsächlich auch nur irgend etwas "schnell abhaken" würden, würde ganz sicher schon nach ganz kurzer Zeit 1/3 der Kinder auf der Strecke bleiben.


    Wir haben nun mal von Kindern die schon fließend lesen und zumindest in Ansätzen schreiben können bis zu Kiondern, die noch mit der einfachen Aufgabenstellung, das gelbe Buch herauszulegen (Die Auswahl beschränkt sich auf 2 Bücher in 2 Farben und die nicht mal in Ansätzen verstehen, was Schreiben mit einer zeile zu tun hat. Und dazwischen ein breites Feld.


    Dort KEINE Vielfalt zu haben, würde heißen, vielleicht bekommt, wenbn man Glück hat, 1/3 unterricht auf dem Stand, auf dem es mitkommen kann (immer noch in breiter Streuung), 1/3 langweilt sich und 1/3 hat keine Chance mitzukommen.


    Ich war auch so ein Kind, daß sich träumend durch die Schulzeit bewegt hat und trotzdem gelernt hat. Aber ich glaube nicht, daß daß an der tollen "alle alles zur gleichen Zeit"-Methode lang sondern die einen sind so, die anderen sind so. ich bin sicher, daß ich mit dem vielfältigen Material daß meinen Kindern (die an so eine ganz furchtbare ;) Montessorischule mit freier Sitzordnung und ohne große Lernvorgaben durch den Leher...) zur Verfügung stand, mindestens genau so gut gelernt hätte.


    Ich hab in den Herbstferien fließend gelesen - meine 2 Kinder "trotz" freiem Lernen. Die anderen beiden... eins konnte zur Einschulung schon längst lesen - komplett ohne jede Methodik und Struktur erlernt - und ging gleich nach dem Schulstart mit ihrem aktuellen Lieblingsbuch in die Schule - Harry Potter 2 und eins konnte zwar lesen, hatte aber auf Grund einer Wirbelsäulenblockade Probleme damit und laß "ersst" nach der Behandlung gegen Ende der ersten Klasse fließend, dann aber auch gleich dicke Bücher.


    Ich glaube, so könnte man X Beispiele gegeneinander stellen, aber ich denke, das bringt nichts.


    Wie gesagt, ich habe ja den direkten Vergleich und da finde ich die Montessorikinder was die Gestaltung von freien Schreibanlässen angeht (Geschichten, Protokolle, Briefe...) deutlich die Nase vorn, auch wenn es mit der Rechtschreibung vielleicht tatsächlich noch etwas hapert. Aber wie gesagt, in Klasse 5 und 6 scheinen die meisten Schüler das aufzuholen, ob Regelschulkinder dann ihrerseits im kreativen und ausdrucksstarken Schreiben freier Texte aufholen, kann ich nicht beurteilen.

  • Offtopic: Ich hab auch mit Fu lesen gelernt und zu Weihnachten den Sammelband der Bullerbükinder gelesen uns jetzt? :D
    Edit: Natürlich Weihnachten in der ersten Klasse.


    es zeigt nur, dass der leselernprozess - genau wie der erwerb der rechtschreibung - nicht an einer bestimmten methode hängt.


    alle kinder lernen i.d.r. lesen - egal, nach welcher methode. die einen schneller, die anderen langsamer.
    genauso wie alle kinder zu einer gewissen rechtschreibung finden - vollkommen unabhängig von der leselernmethode.


    sehr viel entscheidender ist die motivation. ich habe z.B. nie eingesehen, rechtschreibregeln zu lernen - ich fand es total überflüssig. schlechte noten in diktaten habe ich einfach hingenommen. bis es zum abi hieß, es gibt eine note abzug bei zu vielen rechtschreibfehlern. da hab ich mich dann doch mal bequemt.


    vorher hätte man mich mit x methoden malträtieren können - ich habs nicht eingesehen.


    und das ganze, obwohl ich eine leseratte war und mit 12 die kinder und jugendbuchabteilung der bücherhalle durch hatte. im sinne von: alles gelesen.

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    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Hallo Trin,


    ich habe zwei Nichten, die nach der Fibelmethode gelernt haben - und beide schreiben sehr viel, auch viele freie Geschichten von locker 30 Seiten (mit ganz tollen Bildern drin .... und sind beide keine Superschülerinnen, sondern schwimmen so im Durchschnitt mit). MeinSohn hat auch überwiegend nach Fibelmethode gelernt und - zumindest in der Schule - auch viel geschrieben. Ja, es wurden die Fehler angestrichen. Aber der Inhalt wurde sehr gelobt, so hat es sie nicht getroffen (nach meinem Eindruck).


    Was mir an der Methode Schreiben nach dem Gehör nicht einleuchtet: Jedes Wiederholen schleift sich doch im Gehirn ein. Wenn ich zum 100. mal das Wort "gehen" richtig geschrieben lese und es richtig schreibe , prägt sich das doch ein. Wenn ich hundert Mal "gehn" schreibe, weil sich das für mich so anhört, dann schleift sich das doch auch ein. Und das finde ich da Problematische an der Methode.


    Hagendeel

  • Hallo,


    wenn es so wäre, müsste man den Kindern generell verbieten, frei zu schreiben. Also auch keine Schreibversuche im Kindergarten, keine Briefchen an die Mama... es dürfte nur geschreiben werden, was schon sicher erlent wurde, wenn die Gefahr so groß ist.


    Aber so ist es nicht, oder?


    Lesen durch schreiben ist eine Methode um sich Schrift (lesen und Buchstaben schreiben) ganz allgemein anzueignen, es ist KEINE Rechtschreib-Lern-Methode. Das wird offenbar oft verwechselt.


    Wenn zum freien Schreiben die Einfühung von Rechtschreibung kommt (Rechtschreibregeln, Lernwprtschatz...) schleift diese sich natürlich ein und die unbewusste Schreibweise wird schnell überschrieben.
    Wird nichts vermittelt, kann sich nichts einschleifen, das ist klar. Aber das ist nicht Schuld der LESE-Lern-Methode sondern derjenigen, die sie nicht/falsch umsetzen.

  • Zitat

    Aber wie bekomme ich aus dem Kind raus, dass sie jetzt bitte nicht mehr "es reknet" schreibt, weil sie es ja so hört und es ja erst richtig war? .


    Zum "regnen" fällt mir ein, es mit dem Hauptwort zu verknüpfen. Da hört man das 'g" ja.
    Ich finde es auch etwas merkwürdig, dass jetzt so streng benotet wird, mein Sohn ist jetzt auch in der Dritten und hat bisher auch nach Gehör geschrieben. Noch haben sie keine richtigen Noten, erst ab dem 2. Halbjahr, bisher gibt so eine Art Notenvorstufe. Allerdings gab es vorher auch nicht ausschließlich Schreiben nach Gehör, sondern sog. Lernwörter, zu denen wöchentlich Diktate geschrieben wurden. Lesebuch gibts auch (Tobi). Irgendwie bekommen die Kinder also schon mit, wie "richtig" geschrieben wird.

    Gruß von Claudia mit dem Footballer(2/05) und Lotta aus der Krachmacherstraße (5/12)


    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind ()

  • "es reknet" wurde auf unserem vorletzten Elternabend (noch 1. Klasse) konkret als Beispiel angeführt, dass zaghaft mit Rechtschreib*ähm*hilfen begonnen wird. (IEs klang nicht so, als würde das als eine starre Regel vermittelt werden, eher ein *überleg mal, wie das Hauptwort heißt*).


    Trin, hinter jedem Konzept stehen Menschen, die es umsetzen (und manchmal denke ich, das Konzept ist gar nicht so wichtig, so lange der Mensch/Lehrer seine Aufgabe gut im Griff hat). Und es scheint ja so zu sein, daß vom ursprünglichen Gedanken dieser Methode kaum was übrig geblieben ist, wenn häufig nur der Anfangsrumpf in Klasse 1+2 zum Tragen kommt. Ich finde, da darf man seinem Unmut Ausdruck verleihen.
    Aber was ich auch nicht verstehe: Das Alphabet ist nach der ersten Klasse doch durch? Wieso dann also, über die allerersten Anfänge hinaus, Lesen durch Schreiben? Es müsste sich doch eigentlich recht schnell umkehren: Schreiben durch Lesen. Das Lesenlernen dauert ja nun nicht bis zur 6. Klasse (oh Gott, ich hoffe nicht... kenne aber zumindest ein solches Kind).


    Ich persönlich bewerte das freie Schreiben nicht so stark, wahrscheinlich, weil ich denke, ein Kind, das ein Mitteilungs- und Ausdrucksbedürfnis hat, wird das einfach tun. Unabhängig von der Methode.
    Meine Tochter merkt jetzt, dass sie ihr selbst Geschriebenes nach ein paar Tagen nicht mehr oder nur schwer lesen kann, wenn es Kraut und Rüben buchstabiert ist. Man muss es mit den orthographischen Feinheiten des Schriftdeutsch nicht übertreiben, aber Rechtschreibung macht in ihren Grundzügen durchaus Sinn.



    (in diesem Sinne nachgereicht: Das ließs #augen gerade deshalb noch genug Luft... )

  • sehe ich wie du.
    wie gesagt, so wie es bei uns lief (und das war nunmal so, ich konnte ja nicht das schulkonzept ändern), fand ich es ganz grauenvoll. da ist mir lieber, wie unsere kleine es nun lernt. das ist keine kritik an dem theoretischen konzept. sondern eine pragmatische position.