Liebevolle, geduldige Eltern werden um Rat gebten

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  • Hallo liebes Rabendorf,


    ich brauche euren Rat.
    Meine Tochter (23) Monate bringt mich an meine Grenze. Eigentlich ist es nicht schlimm, vielleicht reicht es auch, wenn ich das wieder nur aufschreibe und dann löst sich das Problem wieder von alleine, aber ich mag mich nicht mehr so meckernd und schimpfend.
    Ich finde aber derzeit keinen anderen Weg, auch wenn ich oft schon durchatme, bevor ich reagiere.


    Meine Tochter mag, wie wohl sehr viele Kinder nicht ins Bett.
    Sie lässt sich einiges einfallen, damit sie das hinauszögern kann.
    Da sie keine Müdigkeitsanzeichen gibt, halten wir uns an eine Mittagsstunde und die Abendzeit.
    Sie steht immer wieder auf, will hopsen oder eine Rolle machen. Wenn ich ihr dann sage, das ich nur die Geschichte weiter erzähle, wenn sie liegen bleibt, folgen weitere Aktionen, womit sie nicht zur Ruhe kommt.
    Sie spricht noch sehr wenig, daher muss ich auch oft raten, was sie eigentlich will.
    Dann geht es los: Trinken, hin und her drehen, an der Windel kratzen, in den Kniegelenken kratzen (Neurodermitikerin), Nase putzen, aufstehen um sich zuzudecken, sie möchte eingecremt werden, wieder was trinken, hin und her brabbeln, wieder an der Windel kratzen, Mamas hand halten, Mamas Leberfrleck anfassen...
    Es macht mich wahnsinnig.
    Ich kann schon eine Checkliste neben das Bett legen und abhaken und hoffen, das mal irgenwas davon ausfällt oder es mal schneller geht.
    Ich bin nur noch am meckern oder drohen: "Wenn du nicht gleich liegen bleibst, dann ist die Geschichte zu ende"... heeeul.
    "Es reicht...es ist schluss, das ist das letzte mal..."
    Blabla.
    Was finde ich das ätzend.
    Ich wünsche mir so sehr einen liebevollen Umgang, aber davon kann hier nicht die Rede sein.
    Ich wünsche mir auch, dass es ruhig und entspannt abläuft, aber nein...


    Es macht mir nichts, wenn es länger dauert, aber diese rumgehampel und ständige unterbrechen der Geschichte. Es nervt und reizt mich.
    Meine Nerven sind echt nicht so stark. Ich weiß, es ist mein Problem, das ich dieses gekratze schlecht aushalte. Es ist ja auch nur, wenn es zur Bett geht, weil dann die Nerven von ihr gereizt sind. Ich weiß auch, daß sie nichts dafür kann, aber es muss doch irgendwie anders gehen, als mit Drohungen und meckern.


    Habt ihr eine Idee, wie ich mich anders verhalten könnte.
    Manchmal fehlt mir einfach die Kraft immer lieb zu sein und verständnisvoll zu sein und gedulig, aber ich will auch nicht, das es ausufert und es dann Gang und Gebe wird, das ich abends und mittags meckern muss.


    Freue mich über Rückmeldungen.

  • Ist es eine Option, dass sie einfach noch weiter wach bleibt und (ruhig) für sich alleine spielt?
    Dass du ihr sagst, dass sie gerne noch spielen kann, aber du willst dein Zeug machen, und dass sie dann mit dir zusammen ins Bett geht?


    Das hat bei uns jedenfalls sofort für eine Entspannung der Einschlafsituation gesorgt.
    Mein Schlenkerbein kam auch nicht zur Ruhe, und seit sie dann halt für sich alleine Bücher liest. im Bett hopst oder spielt, ist es okay.
    Ab und an ruft sie mich und ich soll ihr was vorlesen, aber wenn ich dann genug habe, sage ich ihr, dass es mir reicht und ich wieder mein Zeug machen will.
    Ich bin für sie da, aber ich biete keine Bespaßung mehr.
    Wenn sie dann sehr anhänglich oder kuschelig wird oder ein Lied vorgesungen haben möchte, dann mache ich mich bettfertig und wie gehen zusammen schlafen.


    Das führt dazu, dass ich zwar meistens eine halbe Stunde früher schlafen gehe als beabsichtigt und sie eine bis eineinhalb länger aufbleibt, aber es ist abends schön.
    Und alle paar Tage lässt sie sich abends recht früh ins Bett bringen und holt den Schlaf dann auf.


    (Edit: Meine Tochter würde eine Geschichte auch konzentrationstechnisch nicht schaffen. Wir können 3 bis 5 kurze Reime in ihrem Bilderbuch lesen, dann reicht das für sie und sie will was anderes machen. Von daher könnte sie Geschichten zuhören auch einfach überfordern.)

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

    Einmal editiert, zuletzt von sitopanaki ()

  • Sie hört die Geschichten wirklich gerne und bringt sich auch oft ein.
    Sie schläft oft bei den Geschichten ein, daher denke ich, das sie diese nicht überforndern.
    Sie hat ein hohes Wortverständnis, spricht aber noch nicht viel.
    Sie beschäftigt sich kaum alleine. Sie will dann immer, das ich zusehe oder einfach bei ihr bin.
    Seit unsere 2. Tochter da ist (seit 4 Wochen) kann sie sich schon besser alleine beschäftigen, aber nur sehr kurz.
    Das Einschlafproblem besteht aber schon länger als 4 Wochen.


    Argh, die eine schläft, die andere wacht auf...

  • Ein Muster an GElassenheit oder Geduld bin ich beileibe nicht; hatte gerade ein "heul"post die Woche.. aber erst mal schreiben finde ich auch selber eine erste gute Massnahme.


    Abends, mal will endlich Zeit für sich für seine Sachen haben und dann zieht es sich zieht es sich..


    unser Mädchen ist ein Jahr älter, haben aber eigentlich wenig am Vorgehen geändert immer angepasst.


    Meine "Taktik" bei schwierigen Phasen:


    - versuchen mir persönlich zu sagen, wie schön es ist :stupid: (ein bisschen Sadismus gehört wohl dazu) sie zu haben, dass sie da ist und sie ins Bett begleiten zu dürfen. Ich bin ziemlich sicher, dass je verkrampfter ich bin um so sehr ist das Mädchen.


    - alles abdunkeln, nie ein neues Buch oder so was als Gutenachtbuch oder Geschichte; Aufregung programiert


    - ich lege mich mit ihr und wir "fliegen"; habe das von einem Buch kopiert.. also das Bett ist die Raumfähre, wir machen die Augen zu, sehen Sterne usw


    - letzte Steigerung: fest in die Arme nehmen und halten oder schaukeln (also im Bett sitzend)
    und bei ganz schwierigen Fällen mal rausgehen Zähne putzen, (also ich) um GEduld zu bewahren


    wenn sie mit Zusatzanforderung kommt, immer wieder leise aber bestimtt: jetzt ist es spät, mach bitte Augen und Mund zu (einmal Pipi und einmal trinken höchstens)


    hoffe es gibt einige Anregungen


    LG


    Sultana

  • Die Phase hatten wir auch, und ich bin nicht hochschwanger oder im Wochenbett. ;) Ich hab es auch gehasst, kam aber wochenlang nicht ohne Drohungen aus. :S Irgendwann ging es dann plötzlich besser, momentan schläft er innerhalb weniger Minuten ein, wenn ich nur daneben liege. :) Vielleicht stört sie die Geschichte ja doch beim EInschlafen? Gerade, wenn sie sich einbringt und mitdenkt... Wir haben es mal mit einer Einschlaf-CD probiert, aber beide Kinder sind dabei eher aufgedrehter geworden statt müder...


    Wie lang schläft sie mittags? Vielleicht kannst du sie kürzer schlafen lassen oder früher hinlegen? Oder mal ganz ohne Mittagsschlaf experimentieren?

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

    Einmal editiert, zuletzt von Fürchel ()

  • Hörspiel? E. schläft immer mit Hörspiel ein. Ich bin jetzt etwas überfragt, wann wir damit begonnen haben (also, wie alt sie da war), aber ich kann mich erinnern, dass es eine Zeit gab, in der das Vorlesen am Abend schwierig wurde. Dann sind wir darauf umgestiegen.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Und wenn du mal den Mittagsschlaf weglässt?
    Meine Kleine ist auch fast 2 und wir fahren so ab und an ganz gut, wenn sie abends wieder rauszögert.
    Ansonsten lasse ich sie gerade viel selber laufen und wir nehmen uns nix vor. Es verändert sich gerade ziemlich viel, sie steckt mitten in einem Entwicklungsschub.
    Bei meiner Großen war das auch in dem Alter so, sie ist ja auch mit 23 Monaten Große Schwester geworden und bei ihr wahr es aber ähnlich. Damals habe ich es auf diesen Umstand zurückgeführt, aber es scheint wohl einfach eine Entwicklungsphase in dem Alter zu sein. Auch hat es eine Weile gedauert, bis die beiden einigermaßen "synchron" liefen. D.h. sie schlafen schon seit etwa 1 Jahr nur nachts zur gleichen Zeit und die Kleine geht nur wenn sie mittags nicht schläft etwas früher zu Bett als die Große. Die beiden haben sehr unterschiedliche Schlafbedürfnisse und irgendwie ergibt sich immer eine Lösung...

  • noch eine Stimme für Mittagsschlaf weglassen, die Zeit zwischen 16 und 19 Uhr durchstehen und dann Ruhe haben :D


    Wenn der kleine tagsüber in der Krippe schläft ist vor 22 Uhr nix zu machen. Er ist einfach wach.
    Was mir hilft wenn ich gar nicht mehr kann und es einfach nicht anders geht: Ich geh mit den Kindern ins Bett und sag ihnen dass sie machen können was sie wollen, aber ich schlafe jetzt. Licht aus, keine Diskussion. Dem grossen sage ich dass wir noch was machen, wenn der kleine zuerst eingeschlafen ist und dann simulieren wir schlafen.
    Ich glaube ich bin erst einmal in die Verlegenheit gekommen dem großen nochmal was vorlesen zu müssen, sonst haben immer irgendwann alle Gepennt.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Ich kann schon eine Checkliste neben das Bett legen und abhaken und hoffen, das mal irgenwas davon ausfällt oder es mal schneller geht.
    Ich bin nur noch am meckern oder drohen: "Wenn du nicht gleich liegen bleibst, dann ist die Geschichte zu ende"... heeeul.
    "Es reicht...es ist schluss, das ist das letzte mal..."
    Blabla.
    Was finde ich das ätzend.

    Das liest sich für mich so, als würdest du immer wieder Konsequenzen ansprechen, diese aber nie folgen. Daher rate ich:
    Klare Ansage, einmal durchgehen lassen mit der Info, dass beim zweiten Mal die Konsequenz "vorlesen wird beendet" folgt und diese dann auch wirklich durchziehen. Klar, ist das am ersten Abend blöd für das Kind, das das so bisher nicht kannte. Bei uns funktioniert es.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Das liest sich für mich so, als würdest du immer wieder Konsequenzen ansprechen, diese aber nie folgen. Daher rate ich:
    Klare Ansage, einmal durchgehen lassen mit der Info, dass beim zweiten Mal die Konsequenz "vorlesen wird beendet" folgt und diese dann auch wirklich durchziehen. Klar, ist das am ersten Abend blöd für das Kind, das das so bisher nicht kannte. Bei uns funktioniert es.


    Dem schließe ich mich an. Ich mache das 3 Mal und genau 3 Mal mit, dann stehe ich auf und gehe.
    Hier verlängern wir das Zubettgehritual nach Bedarf und lassen auch gerne mal Wünsche der Großen miteinfließen- seit einiger Zeit will sie nämlich nicht mehr vorgesungen haben, sondern vorgelesen. Und sit ca. einem Monat schläft sie nach dem Zubettbringen auch nicht sofort ein, sondern darf noch ein Buch lesen. Eines, das dauert dann nicht selten auch ein wenig länger, aber danach legt sie sich hin und schläft. Meistens, in letzter Zeit will sie wieder ins Schlafzimmer wandern, was leider nicht geht, weil sie ihre Schwester wecken würde.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • Du schreibst, sie hätte Neurodermitis. In dieser Ruhephase wird der Juckreiz vielleicht erst so richtig wahrgenommen und deswegen vielleicht auch das Kratzen? Ich spreche da leider aus Erfahrung.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich habe hier auch so einen kleinen Zappel (2 Jahre), der Abends im Bett oft nicht zur Ruhe kommt. Ich habe das Patentrezept leider noch nicht gefunden, aber unser Vorgehen:


    - erst Schlafanzug anziehen und dann Abendbrot essen hat bei uns Ruhe gebracht. Sonst hat Maus sich nach dem Abendbrot beim Umziehen nochmal sehr aufgeregt (insbesondere, wenn er sehr müde war).


    - Auf dem Sofa wird genau eine Geschichte vorgelesen, dann kommt das Buch wieder weg. Zwischenzeitlich hat das zu großem Protest geführt, inzwischen einfach die Regel.


    - Nach dem Zähneputzen (zwischen Abendbort und Buch) hat Maus nochmal einen Becher mit Wasser und bekommt die Ansage: Jetzt soviel Trinken wie gewünscht, im Bett gibts nichts. Manchmal versucht er noch, beim Zubettgehen was zu trinken zu bekommen und das scheint bei Hitze auch verständlich. Bekommt er aber was, dann trinkt er oft einen halben Schluck, dann soll der Becher genau an den von ihm gezeigten Ort gestellt werden, nein, dann braucht er den Becher doch zurück, damit der Becher woanders hingestellt werden kann -> Katastrophe. Wenn er nachts nochmal aufwacht, bekommt er naürlich was zu trinken.


    - Neuerdings kommt es manchmal vor, dass Maus noch aufs Töpfchen will während des Einschlafens. Dafür habe ich noch keine Lösung, da er ja prinzipiell dann gehen soll, wenn er muss. Das mag ich nicht einfach unterbinden.


    - Eine Weile gab es hier keinen Mittagsschlaf (etwa 21,5 bis 23,5 Monate). Jetzt braucht er den Mittagsschlaf aber wieder. Vorher hat der Mittagsschlaf bewirkt, dass der Abend gar kein Ende nahm.


    Vielleicht konnt ich ja noch eine Anregung geben. Ich muss aber auch echt oft mit meinen Nerven kämpfen und würde mir so wünschen, dass der Papa mal ins Bett bringen darf. Das geht leider nur, wenn ich nicht da bin.


    Ich wünsche dir viel Geduld und eine Besserung der Situation, MaFu

  • Hallo NordenMama,
    mein großer (jetzt 5) Sohn wollte auch nie schlafen. Wir hatten unsere schlimmsten Auseinandersetztungen bisher immer wenn es ums Schlafen ging. Vor allem auch deshalb weil ich entweder auch schlafen wollte oder den "Feierabend" am Abend für mich zum durchatmen brauchte. Ich hätte nie gedacht, dass ich so drohen und wütend werden kann... #schäm
    Bei meinem kleineren Sohn (fast 3) kann ich das irgendwie entspannter angehen. Ich lass ihn durch die Wohnung laufen, bis er müde ist, dann kuschelt er sich im Wohnzimmer aufs Sofa und schläft ein. Ich lese in der Zeit oder sitze am Computer - ich mach dann aber auch nichts mehr groß mit ihm. Dann ist eben meine Zeit zum Lesen oder "arbeiten".
    Vielleicht hilft dir das jetzt nicht allzu sehr. Aber es gibt bestimmt viele Mütter, die mit dem Einschlafen kämpfen. Ihr werdet bestimmt eine Variante finden, die für euch passt.
    Ach ja - ich versuche in Situationen in denen ich so sauer auf die Kinder war, dass ich es mir selber übel nehme, mich in den Arm zu nehmen. Dann sag ich mir, dass es besser wird und ich es ja nicht mit Absicht vergeige, dann tue ich mir was Gutes um mich aufzubauen. #sonne
    Liebe Grüße fruma

  • Da sie keine Müdigkeitsanzeichen gibt, halten wir uns an eine Mittagsstunde und die Abendzeit.

    Ich kann auch nicht schlafen, wenn ich nicht müde bin. ;)
    Falls das der Grund ist, dass sie nicht ins Bett will, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Da habt Ihr wohl nur die Möglichkeit, den Mittagsschlaf wegzulassen oder sie morgens früher zu wecken. Am Schlafbedürfnis selbst lässt sich nicht viel ändern, es gibt nunmal Kinder, die mit relativ wenig Schlaf auskommen. Wieviel schläft sie denn in 24 Stunden?


    Mein Großer hat in dem Alter nur etwa 11 Stunden geschlafen und den Mittagsschlaf eingestellt. Das war eine anstrengende Zeit, die aber nach ein paar Wochen vorbei war. In der Phase, als er abends partout nicht ins Bett wollte, haben wir ihn aufbleiben lassen. Er hat gespielt, ferngesehen etc. und ist dann irgendwann eingeschlafen. Spätestens mit uns ist er dann auch ins Bett gegangen. Nach kurzer Zeit war diese Phase wieder vorbei. Und jetzt ist das Zubettgehen mit beiden Kindern eigentlich recht entspannt.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"