Behörden nehmen deutscher Familie die Kinder wegen Heimunterricht weg

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  • Dass es bei der Inobhutnahme der Kinder nicht um die Religion geht, zeigt, dass die Behörden angeboten hätten die Kinder doch auf einer Christliches Internat zu schicken (und dort gäbe es ja wieder nur die religiöse Seite).


    Ihr habt bei der Diskussion in erster Linie nur das Thema Religion beachtet, kann ich auch nach voll ziehen.
    Nur würde das auch einer nicht religiösen Familie passieren, welche Unschooling praktizieren möchte.
    Es ist schade, dass immer wieder diese Religiösen Familien gezeigt werden.
    Aktuell gibt es auch zwei Freilerner Familien die vor Gericht stehen und auch Unterstützung brauchen.


    Ich komme gerade vom Freilernervestival zurück auf dem über 200 sehr inspirierende deutsche Familien waren, einige Erwachsene die nie zu Schule gegangen sind.
    Hier eine schöne neue Seite, bei der es nun wirklich mal um Freilerner geht !
    http://www.freilerner-solidargemeinschaft.de/


    Da werden auch die zwei Familien vorgestellt.


    Ffo

  • Carlotta, wir scheinen SEHR unterschiedliche Erfahrungen mit der evangelikalen Basis in Europa zu haben.
    Dementsprechend ist es wohl müssig, dass ich nochmal weiter erkläre, warum ich das nicht will - denn Du wirst mir erklären, dass es gar nicht so ist und ich diese Gruppierung völlig verkenne und das eigentlich nur ein toller, offener Haufen ist.


    vielleicht ist es in der schweiz ja anders als in deutschland.


    ich kennen nun ziemlich viele evangelikale persönlich (und bin vermutlich selber evangelikal) und ich kann dir sagen, dass das mit amerkanischen kreationisten und fundamentalisten nur sehr wenig gemein hat.


    oberflächlich betrachtet vielleicht schon.


    aber allein an meiner bekenntnisschule kenne ich zwei biologiekollegen, die das fach mit herzblut unterrichten - obwwohl sie nicht an "die evolutionslehre" glauben.


    ganz so dramatisch notwendig scheint es entweder also doch nicht zu sein - oder die auffassung darüber, was alles negiert wird durch kreationismus ist sehr unterschiedlich.


    desweiteren kenne ich diverse leute, die kein problem haben, schöpfung und evolution zu verbinden.


    vielleicht liegt es an der ecke, in der ich wohne, vielleicht ist alles nur zufall.


    auf jedenfall ist die situation hier in europa deutlich komplexer als das, was du beschreibst.


    es tut mir leid, dass du schlechteerfahrungen gemacht hast.


    trotzdem solltest du nicht alle über einen kamm scheren.


    und da dein tonfall schon wieder pampig wird, bin ich jetzt raus.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

    • Offizieller Beitrag

    Mein Ton ist nicht pampig, mein Ton ist realistisch - und genau wie vorhergesagt ist ja Deine Antwort.
    Ich kenne eine Menge evangelikaler Christen, deren Unterricht ich (!!!!) nicht okay finde, weil er auf äusserst subtiler Ebene Glauben einfliessen lässt - aber bei Euch ist es nicht so.
    Nur weil ich diese Antwort schon vorher kannte, heisst das ja nicht, dass ich gleich pampig bin...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mein Ton ist nicht pampig, mein Ton ist realistisch - und genau wie vorhergesagt ist ja Deine Antwort.

    damit willst du was genau aussagen?


    Ich kenne eine Menge evangelikaler Christen, deren Unterricht ich (!!!!) nicht okay finde, weil er auf äusserst subtiler Ebene Glauben einfliessen lässt - aber bei Euch ist es nicht so.

    und deswegen sind alle evangelikalen christen so. in ganz europa. weil du frau talpa oberschlau bist und recht hast, oder wie?


    HIER ist es nicht so. mit welchem recht zweifelst du das an?
    weil es deine vermutung ist und nicht in dein weltbild passt?

    Nur weil ich diese Antwort schon vorher kannte, heisst das ja nicht, dass ich gleich pampig bin...

    pampig ist, dass du so tust als sei die welt so, wie du sie wahrnimmst.
    und wer deine meinung nicht teilt, der ist zu blöd und muss deswegen auch nicht ernstgenommen werden.


    du willst dein kind auf jeden fall von kontalt mit evangelikalem gedankengut fernhalten - gleichzeitig willst du, dass kreationisten gezwungen sind, ihre kinder deiner wahrheit auszusetzen.


    *für* *die* ist das genau dasselbe.


    so schrecklich dramatisch grundlegend ist die evolutionslehre nicht, wie wir gesehen haben.


    es bleibt also als grund dafür, die schulpflicht an dieser stelle nicht zu lockern allein das argument, dass jedes kind das atheistische erklärungskonzept für die angänge der welt gehört haben muss, damit es nicht von den eltern indoktriniert und fern der wahrheit aufwächst.


    das ist genauso verbort und intolerant, wie wenn man sein kind nicht in den biologieunterricht schicken kann, wo es was über evolution hören könnte.


    du hast dein feindbild "böse evangelikale" aufgebaut und willst dich schützen.
    alles, was nicht ins bild passt, darf nicht sein.


    ich denke, da ist jede weitere diskussi8on sinnlos.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

    • Offizieller Beitrag

    Carlotta, wir bewerten einfach eine Erfahrung komplett unterschiedlich - für Dich ist diese Einfärbung des Unterrichts okay, für mich nicht. Das können wir gerne so stehen lassen.


    Und Du darfst mich auch gerne verbohrt und intolerant nennen, wenn Du das so empfindest.
    (Es gibt ne Menge Themen, bei denen ich verbohrt und intolerant bin - evangelikale Missionierung an Schulen ist nur eines davon)


    Anaba, ich schreibe Dir evtl morgen oder so ne pn, Details sind mir hier zu öffentlich.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich bin so ungefähr das Gegenteil von einer strenggläubigen Christin - und finde carlottas Argumentation sehr nachvollziehbar.


    Wollte ich mal noch loswerden.


    Was an den Schulen unterrichtet wird, ist nicht in jeder Einzelheit notwendig, sinnvoll und zeitlos richtig. Wenn jemand bei einem kleinen Bestandteil davon nicht will, dass es seinen Kindern beigebracht wird, könnte man ihm diese Freiheit geben, ohne dass das säkularisierte Abendland zusammenbricht.


    Und dass Homeschooling hier verboten ist, weil sonst irgendwelche religiösen Irren ihre Kinder ungehindert indoktrinieren könnten, finde ich alles mögliche. Aber nicht gut.

    • Offizieller Beitrag

    Und dass Homeschooling hier verboten ist, weil sonst irgendwelche religiösen Irren ihre Kinder ungehindert indoktrinieren könnten, finde ich alles mögliche. Aber nicht gut.

    Ich denke nicht, dass Homeschooling wegen religiöser Irrer verboten wurde. Das ist eher ein Schutz der Kinder, die ein Mindestmaß an Bildung erhalten sollen, auch wenn den Eltern das völlig egal ist. Wir haben ja schon darüber gesprochen und sind uns einig, dass es da auch andere und bessere Wege gäbe als die Schulpflicht, z.B. im Rahmen einer kontrollierten Bildungspflicht.

    • Offizieller Beitrag

    Die Deutung, dass "die Evolutionstheorie" mal so eben weggelassen werden kann, zeigt mir vor allem, dass dieser Mechanismus offenbar immer noch zuwenig vermittelt wird.


    Da Carlotta "Mengenlehre" nicht gelten liess, vielleicht ein anderes Bild, wie das bei mir ankommt: "Ach, ich finde G völlig überbewertet, lassen wir das beim Lesenlernen weg"
    Oder: "Gravitation braucht es im Physikunterricht nun wirklich nicht" (Ja, Gravitation sind nur sehr wenige Lektionen in der Lernkarriere eines Menschen - aber niemand käme auf die Idee, es wäre deshalb unwichtig zu verstehen)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich über Gravitation an der Schule gelernt habe. Aber ich habe ganz starke Zweifel, dass das was war, was ich wirklich fürs praktische Leben brauche.


    Das, was man über Gravitation (und fast jedes andere Einzel-Thema auch) wirklich wissen muss, lernt man auch außerhalb der Schule.

    • Offizieller Beitrag

    Tja, mit der Argumentation kann man sich dann aber auch fragen, wozu alle Kinder lesen lernen sollen etc - entweder sie brauchen es mal im Leben oder dann halt nicht. Um auf dem Bau zu arbeiten, wäre es ja unnötig...
    Die Schulpflicht (so sehr man heute besser eine Bildungspflicht bevorzugen würde) war und ist eine enorme Erungenschaft des modernen Staates. Ein halbwegs gemeinsamer Bildungskanon ermöglicht allen Kindern zumindest einen Grundstock an Wissen, auf das man aufbauen kann.


    Wie dieser Kanon erreicht wird, sollte auch meiner Meinung nach viel flexibler möglich sein - aber grundsätzlich wünsche ich mir, dass alle Kinder Zugang dazu haben. Auch zu Wissen über Religionen - aber nur auf eigenen Wunsch zu Glaubensunterweisung.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich über Gravitation an der Schule gelernt habe. Aber ich habe ganz starke Zweifel, dass das was war, was ich wirklich fürs praktische Leben brauche.


    Das, was man über Gravitation (und fast jedes andere Einzel-Thema auch) wirklich wissen muss, lernt man auch außerhalb der Schule.


    eben nicht, wenn du eltern hast, die der meinung sind, dass die gravitationstheorie der reinen biblischen lehre widerspricht, und dich darum explizit davor bewahren wollen, so einen heidnischen mist lernen zu müssen.
    ganz genau darum geht es doch.


    wobei ich mich immer frage, warum diese form von evangekalen christen eigentlich so schreckliche angst davor haben, dass ihre kinder von diesen theorien vergiftet werden, wenn es doch "nur theorien" sind, und es so offensichtlich falsch ist. wenn es so unwichtig ist, genausogut weggelassen werden könnte, so ein quatsch wäre etc. pp., dann könnte ich mit ein paar wohlgesetzten worten dafür sorgen, dass meine kinder das nicht annehmen.
    allein, dass so eine riesen angst besteht, dass die kinder das "glauben" (also sprich als realität akzeptieren) könnten, zeigt doch, wie wichtig, grundlegend und überzeugend diese "theorie" ist.


    edit: außerdem mag ein bürokaufmann z.b. in seinem späteren leben nicht mehr viel über gravitation nachdenken müssen. aber jeder, der irgendwie physikalisch arbeiten will, braucht sie so als grundlage.
    und wenn ich meine kinder ausdrücklich davon fernhalte, sie zu lernen, verbaue ich ihm aktiv diverse berufsfelder. und das ist für mich scädigend demkind gegenüber.


  • Danke Ffo, schließe mich bei Dir an. Ich kann die Diskussion hier kaum mehr nachvollziehen.

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

  • Und nicht nur für Physiker ist die Gravitationstheorie relevant. Sie ist auch ein anschauliche Beispiel anhand dessen man etwas über den physikalischen Begriff der Kraft (und Geschwindigkeit und Beschleunigung) lernen kann. Und den Begriff brauche ich, will ich auch nur auf Laienlevel was über Kernkraft wissen. Und ddieses Wissen brauche ich z.B. um die Sachargumente in der Kernkraftdiskussion zu verstehen und bewerten zu können.
    Ebenso wie ich die Mendelschen Gesetze als einfaches Beispiel für Vererbung lerne.
    Schulunterricht bringt einem im Idealfall die Sprache der einzelnen Disziplinen näher und versetzt mich in die Lage mir, im Bedarfsfall, übe den Schulunterricht hinausgehende Informationen anzueignen. WEIL ich eben an einem im (nie wieder im Leben benötigten Beispiel )grundlegende Begriffe kennen gelernt habe Das hat auch was mit der Befähigung zur Teilnahme an gesellschaftlichen Diskussionen, seien es Kernkraftwerke oder Gentests, zu tun.
    Das das in der Realität selten so ist, weiß ich allerdings auch. Aber Kindern den Zugang zu einem ganzen Gebiet zu verweigern, ist schob sehr fragwürdig


    Wenn all dies auch ohne Schule möglich ist, dann soll es mir allerdings auch recht sein. Nur einen verbindlichen Bildungskanon sollte es schon geben.

    • Offizieller Beitrag

    Also, den Evangelikalen, die ich kannte, ging es auch tatsächlich weniger um die Evolutionslehre.
    Die hatten vor allem ein Problem mit Sexualkunde und Sport (betraf v.a. die Mädels, weil wegen Verletzungsgefahr seitens der Schule beim Turnen kein langer Rock erlaubt war und ihnen im Badeanzug rumlaufen beim Schulschwimmen nicht erlaubt war). Haben sie mit konsequentem Krankschreiben gelöst. Schließlich hat unser Direx zugestimmt, sie aus religiösen Gründen vom jeweiligen Unterricht befreien zu lassen. Der hatte aber vor allem im letzten Dienstjahr auch einfach keine Lust mehr auf irgendwelche Auseinandersetzungen mit Eltern. Als Religionsunterrichtsersatz (kritische Bibelexegese war auch verboten) hatten sie halt Ethikunterricht, der bei uns recht philosophielastig ausgelegt war. Damit hatten sie wohl weniger ein Problem.


    Hier wird ja grad v.a. über die Ergebnisse des Verzichtens auf bestimmte Lerninhalte diskutiert. Ich finde aber eher die Motivation der Homeschooler entscheidend. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich meinem Kind einfach die für es angemessene Förderung nur zuhause verschaffen kann (weil wegen Schulangst, unvereinbarem Lernstil, was auch immer) - da liegt der Fokus eben auf den (best möglichsten) Bildungserwerb für das Kind.
    Oder ob ich meine Kinder bewusst von Umgang mit Gleichaltrigen und bestimmtem Lernstoff ausschließen möchte, weil ich befürchte, es könnte vom Glauben abfallen - da liegt der Fokus eben auf bewusstem Vorenthalten von Bildungsinhalten und einer gewissen sozialen Teilhabe - und daran kann ich nichts Gutes erkennen.


    Edit: Frau Mahlzahn war schneller :)

  • Ja, auch bei Xenia kann ich unterschreiben.


    Es geht doch um all diese Dinge gar nicht bei der Schulpflicht. Und wir haben nun mal diese und keine Bildungspflicht. Hier taucht immer wieder das Wort Lehrplan auf - genehmigte Schulen haben diesen auch nicht, ebenso wie die Kinder keine Abschlüsse dort machen . Und? Ja und freie Schule heißt zunächst mal freie Trägerschaft. Um zurückzukommen auf die religiöse Ebene , die hier mit soviel Eifer verfolgt wird, hier gibt es in der Nähe einige evangelikale freie Gemeinden, die samt und sonders die Evolutionstheorie ablehnen. Und da gibt es ein, zwei freie christliche schulen-genehmigte-, die unterrichten dann halt auch entsprechend . Keine Evolutionstheorie , nur Schöpfungsgeschichte. Um nur ein Beispiel zu nennen. Diese Kinder sind nicht nur mit ihren Eltern zusammen, nein, aber ausschließlich mit Menschen, die das entsprechende Gedankengut vertreten.
    Und niemand käme auf die Idee, diesen Eltern die Kinder wegzunehmen. Erfüllen ja die Schulpflicht.

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

    • Offizieller Beitrag

    Nochmal: ich finde eine Bildungspflicht wichtig (wie ALLE, die hier geschriebenhaben?) - und finde es auch nicht okay, wenn Bekenntnisschulen unterrichten dürfen, was sie lustig sind...


    Hierzulande ist ja Homeschooling erlaubt - unter strengen Bedingungen. Aber der Lehrplan muss erfüllt werden, auch in Bekenntnisschulen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Conundrum, Frau Mahlzahn - ich bin auch überzeugt, dass die "Freilerner/Homeschooler etc" denen es darum geht, ihre Kinder so gut und ihrem "Typ" gerecht lernen zu lassen, null Probleme mit einem Lehrplan haben - den kann man ja durchaus spannend gestalten. Wie Ihr sagt, deren Motivation ist klar das (freie) Lernen der Kinder, nicht das Fernhalten von Wissen.


    Liebe Grüsse


    Talpa