14 monatigen Flaschenverweigerer abstillen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hi,


    aus gesundheitlichen Gründen muss ich mein Kind (14 Monate) abstillen. So bald wie möglich, damit ich Medikamente nehmen kann. Das Problem, er nimmt keine Flasche. Er kennt sie nicht und kriegt einen Wutanfall nach dem andern, wenn wir sie anbieten. Ich weiß nicht, was wir nachts noch machen sollen. Flasche geht nicht, Trinklernflasche geht nicht. Letzte Nacht ging mein Mann mit dem Kind um 3 Uhr nachts in die Küche um Brei zu füttern. Wie soll das auf Dauer gehen? Wir können nicht mehr schlafen und das Kind schreit vor Hunger. Meine große Sorge, was ist bei Krankheit, wenn er den Brei verweigern wird?
    Hat irgendjemand Hinweise, wie man im doch die Flasche angewöhnen kann? Zwischen Abendessen und Frühstück liegen 13 Stunden. Zu lange fürs Kind.

  • Ohne die Methode meiner Freundin werten zu wollen - sie ist in einer ähnlichen Situation wie du für ein langes Wochenende weggefahren und hat die Kleine beim Papa gelassen. Da musste die Kleine auf die Flasche zurückgreifen, Brust war einfach nicht zu haben. Das ist zwar wohl eine harte Schule für das Kind, aber danach hat es problemlos mit der Flasche geklappt, und das kind war abgestillt.

  • Tagsüber trinkt er gar keine Milch. Nur Wasser aus dem Trinklernbecher. Pre nimmt er daraus nur äußerst widerwillig bis gar nicht. Gestillt wird er jetzt tagsüber schon nicht mehr, aber da hat er ja auch ausreichend Gelegenheit, sich satt zu essen. Damit er wenigstens etwas Milch abbekommt, schmuggle ich die in seinen Brei rein.
    Ich werde mir diese Nacht mal sein Obstmus ans Bett stellen und versuchen ihn einmal zum Füttern ganz zu wecken. In der Hoffnung, dass er den Rest der Nacht dann durchhält.


    Elchmama
    Das fühlt sich so grausam an. Für ihn und mich. Vielleicht könnte der Papa ein paar Nächte mit ihm auf dem Sofa verbringen, so dass ich doch notfalls einspringen kann, wenn mein Mann zu wenig Schlaf kriegt. Der muss doch fit für die Arbeit sein.
    Eigentlich gar nicht so abwegig, denn von meinen Mann läßt er sich nachts leichter trösten, als von mir.

  • Es ist aber ein Trugschluss, dass sich ein Kind durch die "Mama fährt in Urlaub"-Methode, die ich im Übrigen für absolut herzlos halte, abstillen lässt. (Ich meine: Wenn Mama mit einer Freundin wegfahren will oder aus beruflichen Gründen muss, ist das eine Sache. Aber primär aus diesem Grund wegzufahren finde ich unter aller Sau.) Es gibt nämlich auch Kinder, die danach sogar noch viel mehr stillen wollen, um das Trennungstrauma zu verarbeiten.



    Es ist natürlich eine schwierige Sache, wenn dein Kind so gar keine andere Flüssigkeitsaufnahme akzeptiert. Prinzipiell muss man in diesem Alter ja nicht mehr zur Flasche hin abstillen, und ein ausgewogen ernährtes Kind braucht auch nicht zwingend Milch untergemogelt zu bekommen - insbesondere, da Verweigerung von Kuhmilch durchaus gesundheitliche Gründe haben kann. es gibt genügend andere Calciumquellen.


    Aus deinem Posting lese ich aber heraus, dass es dir primär um die nächtliche Nahrungsaufnahme geht. Hier sehe ich eine Chance darin, dem Kind tagsüber möglichst kalorienreiche Nahrung zukommen zu lassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das beim Durchschlafen bzw. Nicht-wieder-Einschlafen-können aus Hungergründen eine ganz immense Wirkung hat. :) In meiner zweiten Schwangerschaft saß ich wochenlang um Mitternacht mit meinem Kind in der Küche und half ihm dabei, mit der Banane den Mund zu treffen, bis wir beide uns daran gewöhnt hatten, dass die Milch schlicht weg war. #schäm #hammer


    Also immer gut nahrhafte Kalorien ins Kind: Banane statt Möhren, Kartoffeln, Avocado, Mandelmus aufs Brot (welches, nebenbei bemerkt, eine ganz hervorragende pflanzliche Calciumquelle ist), Käse (wenn das Kind ihn verträgt), Vollrahmprodukte (siehe links ;) ), Vollkorn statt Weißmehl... Es gibt so viele Möglichkeiten. :) Wenn das Kind prinzipiell satt ist, ist die Chance viel größer, dass es mit Kuscheln und Streicheln wieder einschläft.



    Und darf ich fragen, was für Medikamente das sind? Hat dein Arzt das mit embryotox abgeklärt, dass ein Abstillen wirklich unumgänglich ist? Oft gibt es nämlich, je nach Krankheit, auch stillfreundliche Medikamente.

  • Mein Kind nimmt grundsätzlich auch keine Flasche, aber ich muss auch nicht abstillen.. Bei den Versuchen ist mir nur aufgefallen, dass sie Wasser aus der Nuckelflasche trinkt, aber auch aus allen anderen Gefäßen. Pulvermilch dagegen lehnt sie gänzlich ab.


    Was ich damit sagen will, wenn du dem Kind nachts irgendwie Nahrung zukommen lassen willst, versuch mal andere Milch. 1er, anderer Hersteller, Vollmilch, Hafermilch, Reismilch (findet meine kleine toll) und unterschiedliche Gefäße. Strohhalm zB

    LG
    blue


    "Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt." (David Hilbert)

  • Letzte Nacht ging es besser. Den ersten Teil hat er gut geschlafen und nur kurz gemeckert, weil der Schnulli weg war. Um 1 Uhr hatte er dann Hunger und ich hab ihm direkt am Bett sein Apfelmus gegeben und Wasser aus dem Trinklernbecher. Ging fast reibungslos.Er ist dann recht schnell wieder eingeschlafen (und ich hab ‘ne Stunde wachgelegen wegen der Traurigkeit über das Abstillen). Als er am Morgen wach wurde, hat er sich gleich seine Wasserpulle geschnappt und ein paar Schlucke getrunken. Das hat er sonst noch nie gemacht.
    Ich merk auch, wo ich das Stillen so drastisch gekürzt habe, das er tagsüber noch mehr ißt. Was thisteljo schrieb, das mache ich schon, also die Mahlzeiten gehaltvoller gestalten. Oft kriegt er einen (Vollkorn)Getreide-Milch-Obst-Brei mit Öl drin und hinterher mümmelt er noch Brot. Aber Obst muß immer mit im Brei sein. Ohne isst er das nicht. Mittags ißt er das Gleiche wie alle anderen.
    Bei der Pre hab ich auch den Verdacht, dass er die nicht mag. Ich misch jetzt seinen Abendbrei damit an und brauch die Packung so auf.


    Wegen der Medikamente. Der Arzt will am liebsten ein Immunsuppressivum verordnen. Ich hoffe im Moment noch, das vielleicht auch Cortison oder nur ein Antirheumatikum reicht.Trotzdem ist das Nichts, was ich meinem Kind zumuten möchte. Mehr trau ich mich nicht zu schreiben, weil es so öffentlich hier ist.

  • Ein kurzes Update: der Kleine scheint sich damit arrangiert zu haben, dass es nachts nicht mehr zum Futtern gibt. Ab und zu wird er unruhig, läßt sich aber mit dem Schnulli beruhigen. Wenn er morgens wach wird und ich ihn hochnehme, guckt er schon nach seinem Brei und freut sich riesig drauf. Zum Frühstück ißt er dann noch mal eine große Portion Brei und hinterher noch Brot. Er verdrückt echt unglaubliche Mengen, was ich von den andern Kindern her gar nicht kenne.
    Nur ich hab ab und an noch mit dem Implus zu kämpfen ihn anzulegen, besonders wenn er ganz doll weint oder beim Einschlafkuscheln. Bein Einschlafen braucht er auch noch Hautkontakt, mit seinem Händchen in meinem Auschnitt oder am Bauch. #schäm

  • Bist Du denn sicher, dass Du mit den Medis nicht stillen darfst? Gerade Cortison ist völlig unproblematisch und auch Immunsupressiva sind nich zwingend ein Grund zum Abstillen. (Ich habe sogar jahrelang unter Biologica gestillt...)


    edit: Zu spät gesehen, dass es sich wohl eh schon erledigt hat...

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

    Einmal editiert, zuletzt von Silke1978 ()

  • Na ja, noch hab ich Milch, aber es würde nun wirklich keinen Sinn machen, wieder zu stillen. Das wäre zu sehr emotionale Achterbahnfahrt, weil ich dann irgendwann doch wieder abstillen müßte. Im Moment nehm ich nriedrigdosiert Cortison und NSAR. Ich hab solche Angst vor dem MTX und das Kind soll das Mittel auch echt nicht abkriegen.

  • Wie gesagt, ich hatte zu spät gesehen, dass sich die Diskussion erübrigt.


    Ich wünsche Dir, dass Du kein MTX benötigst!

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009