Plötzlich Probleme beim Abschied

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  • Hallo alle zusammen,


    meine kleine Tochter (wird in 2 Monaten 2 Jahre) wird schon seit 8 Monaten von meiner Mutter vormittags betreut während ich arbeiten muss. Bisher hat alles super geklappt, sie hat mir immer ganz toll tschüss gesagt wenn ich gegangen bin und mit nochmal ganz doll gedrückt. Sie ist auch gerne dort und meine Eltern geben sich unheimlich viel Mühe für sie. Seit einer Woche funktioniert dies überhaupt nicht mehr. Sie weint und tobt wenn ich morgens zur Arbeit gehen will. Möchte nicht dass ich gehe. Wie soll ich mich verhalten? Zumal ich hier immer wieder lese dass man ein weinendes Kind nicht zurück lassen soll. Doch ich muss zur Arbeit, kann mir auch keinen Urlaub mehr nehmen und der Kinderarzt sagt auch das wäre eine normale Phase, sie ist gesund und ich soll konsequent sein und gehen.


    Meine Frage nun, ist das wirklich eine normale Phase die h´jedes Kind irgendwann mal durchmacht? Und ist es richtig trotzdem zu gehen? Sie istist ja eingewöhnt und hat auch eine super Bindung zu meiner Mutter. Sie hat auch von selber angefangen dort mal einzuschlafen, von daher denk ich schon dass sie sich da wohl fühlt. ist auch immer fröhlich wenn sie dort ist. Aber sie hängt seit einigen Wochen wieder mehr an ihrer Mama.

  • Hallo, ich denke, das ist normal. Meine Tochter hatte dies in dem Alter auch. Und wegen dem nicht weinen lassen, es geht ja vor allem darum, dass Kind in seiner Trauer zu begleiten und das tut ihr ja - wenn du nicht da bist, ist ja deine Mama für die Kleine da und so ist sie mit ihren Gefühlen nicht allein.


    Als Mutter ist es nicht leicht, sein Kind so zurückzulassen, doch wenn man weiss, dass das Kind sehr bald wieder mit weinen aufhört, ist es etwas leichter.

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal hilft ein neues Abschiedsritual - kuck doch mal unter "Eingewöhnung - so machen es die Rabeneltern" bei den Erfahrungsberichten auf der Rabenhomepage.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Danke für eure Antworten.


    Das mit den Abschiedsritualen hab ich mir schon durchgelesen, aber sowas funktioniert momentan noch nicht, sie lässt sich durch nichts vom weinen ablenken wenn es heißt Mama geht jetzt :(

    • Offizieller Beitrag

    Rituale sollen nicht ablenken!
    Ich glaube, dass ist ein oft gemachter Trugschluss - Rituale helfen, etwas zu strukturieren, "durchzustehen", sie sollen nicht die Gefühle überdecken.


    Das heisst, es ist okay, wenn sie ihre Traurigkeit rauslässt - wichtig ist nur, dass sie einen lieben Menschen bei sich hat, der sie darin begleitet.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • nur ganz kurz: Ich habe bei Tageskindern die Erfahrung gemacht, dass es manchen hilft etwas von der Mama dabehalten zu können (z.B. ein Halstuch oder so was - optimalerweise schon ein paar Tage getragen und mit "Mama-Geruch").

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Für mich klingt das auch so, als bräuchte sie andere Umstände für den Abschied.


    Bei meiner Tochter war es in den ca. 12 Monaten die sie ausschließlich von meinen Eltern betreut wurde quasi wöchentlich wechselnd, wie der Abschied am besten auszuhalten war.
    Klappte es gerade noch am besten, wenn ich viel Zeit mit brachte, dort mit ihr spielte und dann noch Abschiedskuschelte und ging, konnte sie es eine Woche später besser ertragen, wenn meine Mutter zu uns kam und ich die erste Begrüßungsfreude gleich zum verabschieden nutzte.


    Wenn es schwierig war, habe ich immer versucht, für die Übergabe mindestens 30 Minuten Zeit zu haben. Um evtl. mehrfach trösten zu können und es dann erneut zu versuchen.
    Meine Tochter muss da nicht durch! Sie darf traurig sein und dann tröste ICH sie. Und wenn sie dann wieder genug Mut gefasst hat, kann sie mich gehen lassen. Dann ist sie vielleicht auch traurig, aber sie muss nicht weinen, sondern kann sich auf die Angebote meiner Mutter einlassen (die ganz unterschiedlich sind. Von hinter Mama her gucken bis sie gefahren ist, über Kuscheltiere knuddeln, Buch lesen bis Tobespiele machen oder gleich zum Spielplatz rennen!).


    Und auch in der Kita hat sich das Ritual schon verändert. Wochenlang war es für sie am leichtesten, in der übersichtlichen Runde am Frühstückstisch zu sitzen, wenn ich ging. Jetzt nach den Ferien war das nicht auszuhalten für sie. Also haben wir, in Absprache mit den Erzieherinnen, was anderes probiert.
    Aber ich gehe nicht, wenn sie weint. Denn sie kann das anders! Und darum muss sie das nicht aushalten.


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



    2.321 Beiträge!

  • Katinki...da bin ich ganz deiner meinung. Bisher hat das so wie du es beschreibst bei uns auch immer geklappt. Ich habe immer eine stunde zeit für die verabschiedung falls meine maus noch nicht Tschüß sagen mag. Letzte woche sind sogar zwei stunden drauf gegangen. Bisher konnte ich sie imner trösten und irgendwann hat es geklappt dass sie mir tschüss sagen konnte und sich auf das freuen konnte was sie gleich mit oma macht.uns ist immer was eingefallen. Ich hatte mir imner fest vorgenomnen nie zu gehen wenn mein kind noch weint. Aber nun weiss ich wirklich nicht mehr weiter. Habe keine idee mehr wie ich den abschied für sie erträglicher hin bekomme. :(

  • Liebe Giada,


    ohne die Situation gesehen zu haben, kann ich nur sagen, dass es sich nach "normalem Entwicklungsphase" anhört.
    Grundsätzlich finde ich es ebenso wie meine Vorschreiberinnen, sehr wichtig, dass sie nicht allein bleiben muss, dass sie liebevoll begleitet wird. Du gibst sie nicht einfach ab wie ein Paket, deine Mutter kümmert sich um sie. So bitter es ist, dass du ihr da Frustation zumuten musst: es wird immer wieder vorkommen, und du wirst ihr nicht alles ersparen können. Je nachdem wieviel Zeit du morgens hast, wirst du auch gehen müssen, bevor sie sich beruhigt hat. Du schriebst, sie höre dann schnell auf zu weinen. Vielleicht ist es im Moment sogar leichter, wenn du den Abschied kürzer gestaltest?
    Wenn du schon verschiedene Abschieds-Möglichkeiten ausprobiert hast und nichts geholfen hat (wichtig: Ausprobieren immer für mehrere Tage auf die gleiche Art, sonst wird es schnell zu viel Wechsel und zu wenig, worauf sie sich einstellen kann!) dann geht es vielleicht zur Zeit nicht anders. Such die Abschieds-Art aus, mit der DU am besten klarkommst und versuche dich zu entspannen, so gut es geht. Dann wird auch deine Tochter sich ein wenig entspannen können. Oft ist es ein stiller Kreislauf aus angespannter Mutter und angespanntem Kind, den das Kind nicht von sich aus lösen kann. Was hilft DIR, dich zu entspannen, was macht für DICH den Abschied leichter? Schau einmal in dieser Richtung, was hilfreich sein kann. Und gib dir ein paar Tage Zeit, es auszuprobieren.


    Ich wünsche dir, dass schon bald alles wieder gut klappt und ihr alle einen gut gelaunten und entspannten Abschied und ein sehr fröhliches Wiedersehen habt!