Neuauflage von "Jedes Kind kann schlafen lernen"

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  • Zitat

    wir haben vor kurzem neue rabeneltern-flyer gedruckt. wir könnten natürlich auch noch einen extra gegen das ferbern machen... 8)


    Das fände ich toll, ich würde den auch fleißig verteilen.:)

    • Offizieller Beitrag

    ..ich bin ja grad auch echt am Kopf schütteln, weil ich es nicht verstehe, wie man als vermeintliche Fachfrau - man wird ja nicht müde immer wieder zu betonen dass die Autorin psychologische Psychotherapeutin für Erwachsene und Kinder/Jugendliche ist - sich so sehr sträubt, sehr gut belegte Erkenntnisse der neueren (Bindungs-)Forschung zu akzeptieren.
    Aber ja, das täte schon weh, so einen Goldesel im Verlagsprogramm einstellen zu müssen - und sich selbst einzugestehen, ohne es zu verniedlichen (hey, als Psychologin müsste sie doch von kognitiver Dissonanz am meisten Ahnung haben.. :D), dass man da jahrelang einfach zu verstehenden, aber bindungsgefährendenden Käse verbreitet hat.


    Gut bekannte Bindungsforscher wie die Grossmanns haben sich ja dementsprechend auch schon zu Wort gemeldet.
    z.B. http://www.xn--kindernchte-r8a.ch/seite8broschuere.htm
    http://www.safe-programm.de/fu…ndung/presseberichte.html


    Was meint ihr, hilft es, dem Argument des GU-Verlages, "verschiedene Methoden bereitstellen zu wollen", entgegenzusetzen, dass es Methoden sind, die Forscher rundum ablehnen, sogar als schädlich beurteilen, plus entsprechende Forschungsergebnisse zu präsentieren?
    (ich hab keinen FB-Account und weiß daher nicht, ob das nicht schon geschehen ist)

  • Das habe ich auch nicht verstanden: "Ratgeber" bedeutet ja, dass die Leute sich dran halten sollen. Und der Verlag stellt es so dar, als wäre es ein wissenschaftliches Buch, was im Diskurs wichtig ist. Das stimmt aber so nicht. Die Leute vergleichen dann nicht oder schreiben ne Doktorarbeit drüber, sondern sie wenden das Geschriebene an. :S


    Also ganz schwache Ausrede vom Verlag...

  • Ich hatte ja an den GU-Verlag selber geschrieben und diese Antwort - quasi von Frau Kast-Zahn selber - erhalten:


    vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihr damit verbundenes Interesse an unseren Büchern.


    Ihre Anregungen und konstruktive Kritik nehmen wir gern entgegen. Gern nehmen wir und unsere Autorin dazu Stellung.



    Frau Kast-Zahn schreibt:



    "Der Verlag Gräfe und Unzer hat mich gebeten, persönlich zu antworten. Ich bin ebenfalls Mutter von drei mittlerweile erwachsenen Kindern und arbeite seit 30 Jahren als Psychologische Psychotherapeutin für Kinder und Erwachsene. Seit mehr als 20 Jahren ist einer meiner beruflichen Schwerpunkte die Behandlung von kindlichen Schlafproblemen. Dabei geht es mir ebenso wie Ihnen um das Wohl und die Bedürfnisse der Kinder, nicht um die Bequemlichkeit der Eltern. Ich habe an meiner jüngsten Tochter selbst erfahren, wie viel besser es ihr ging, nachdem sich ihre Gesamtschlafdauer um 3 (!!) Stunden erhöht hat und sie nachts durchschlafen konnte statt 7 mal pro Nacht gestillt zu werden.



    Die Aussagen unseres Buches widersprechen nicht den Ansichten von anerkannten Schlaf-Experten wie Remo Largo oder Jürgen Zulley. Keinesfalls empfehlen wir, das Kind hilflos im Dunkeln sich selbst zu überlassen. Liebevolle Zuwendung brauchen die Kinder auch nachts, völlig einverstanden. Die Eltern sollten immer in der Nähe sein, sie können auch mit im Zimmer bleiben. Aber brauchen Babys nachts 7 Fläschchen? Nächtliche Autofahrten? Nächtliches Herumtragen? Das Buch ist nicht einfach "das Schlafprogramm", sondern es enthält viele Informationen über den kindlichen Schlaf, gute Schlafgewohnheiten und einen hilfreichen Schlafrhythmus und viele Vorschläge, wie ein Kind von Anfang an gute Schlafgewohnheiten entwickeln oder notfalls auch erlernen.



    Die in dem Buch beschriebenen Vorschläge basieren auf der Voraussetzung, dass Babys und Kleinkinder besser (länger und mit weniger Schlafunterbrechungen) schlafen, wenn sie beim Einschlafen nicht die Hilfe der Eltern brauchen. Genau das ist der aktuelle Stand der Forschung.



    Ich habe die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesem Thema in den letzten Jahren sehr genau verfolgt. Es gibt z. B. eine kulturübergreifende Studie mit 30.000 Kindern aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen (Jodi, Mindell et al., Sleep Medicine 2010). Kulturübergreifend kam heraus, dass die Kinder kürzer schlafen und häufigere Schlafunterbrechungen haben, wenn die Eltern während des Einschlafens dabei sind. Das gilt auch für Kinder, die generell mit im Elternbett schlafen.



    Gut belegt ist auch, dass anhaltende Schlafprobleme während der ersten Lebensjahre zu mütterlichen Depressionen führen (Wake et al, Pediatrics 2006). Dieser Aspekt ist sehr wichtig, da mütterliche Depression sich wiederum auf das Wohlbehalten des Kindes auswirkt.



    Es geht mir aber nicht nur um die Wissenschaft, sondern auch darum, dass Eltern mit ihren Kindern liebevoll und verantwortungsbewusst umgehen und die Bedürfnisse ihrer Kinder immer in den Vordergrund stellen. Das Bedürfnis nach ausreichendem und ungestörtem Schlaf gehört dazu. Zu einer liebevollen Eltern-Kind-Beziehung sind ausgeschlafene Eltern eher fähig als verzweifelt am Rande der Erschöpfung mit chronischem Schlafdefizit kämpfende Eltern.



    Ich verstehe das Buch als Angebot an mündige Leser und Eltern. Ich ermutige sie ausdrücklich, nichts zu tun, was gegen die eigene Intuition spricht. Ich traue ihnen zu, dass sie sich ein für sie passendes Vorgehen aussuchen und dies mit Liebe, Geduld und viel Zuwendung umsetzen.



    Mit freundlichen Grüßen


    Annette Kast-Zahn"



    Wir stehen als Verlag hinter unserer Autorin und ihrem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen". Das seelische Wohl der Kinder liegt Frau Kast-Zahn als Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche sicherlich genau so am Herzen wie Ihnen. Trotzdem ist es natürlich Ihr gutes Recht, das Buch und die darin erläuterten Methoden abzulehnen.



    Wir möchten mit unseren Babyratgebern Eltern verschiedene Ansätze anbieten. Es gibt ganz unterschiedliche Lösungsansätze für Schlafprobleme und jede Familie muss selbst entscheiden, welche für sie persönlich die beste Methode ist. Nur eine Meinungsvielfalt in der Ratgeberliteratur ermöglicht eine solche freie Entscheidung mündiger Leser, daher werden wir Frau Kast-Zahns Meinung nicht zensieren.


    Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg mit unseren GU Ratgebern!



    Mit freundlichen Grüßen
    GRÄFE UND UNZER VERLAG


    Ihr Leserservice-Team
    Postfach 86 03 13
    81630 München
    Tel: 0800 / 723 73 33 *
    Fax: 0800 / 501 20 54 *
    E-Mail: leserservice@graefe-und-unzer.de

    * kostenfreie Servicenummer



    Auch diese Antwort finde ich ziemlich unbefriedigend, da sie mit keinem Wort auf das "Schreien-lassen" der Kinder eingeht. #contra #contra

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume



  • Diese Antwort hatte ich auch im Kasten.

    »Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.«


    Christian Morgenstern

  • Ich hatte dieselbe Antwort. Dummerweise bin ich in meiner Mail mehr drauf eingegangen, dass Crashkurs Baby eingestellt wird. Darauf geht diese Antwort nur mit keinem Wort ein. Ich finde, da macht es sich der GU-Verlag ja sehr einfach.

  • Liebe Raben,


    muss mich hier zunächst einfinden im System - ist das Forum hier doch etwas anders aufgebaut, als ich das gewohnt bin ;)
    Aber ich finde großartig, was hier gerade passiert. Wir haben vor kurzem überlegt, ob wir PostIts bedrucken lassen mit kurzen aber eingängigen Informationen, die man in die Bücher kleben kann.
    Damit ist es keine Sachbeschädigung - aber man verliert die kleinen auch nicht. Sie sind handlich und passen in jede Tasche.


    Was meint Ihr?


    Die Anwort von Frau Kast-Zahn ist ja auch mal wieder genau das, was man erwarten würde. Wir haben eine Kursleiterin in dem Ort, in dem die Dame wohnt. Alle Kinderärzte dort sind ganz begeistert von dem Konzept des "Schlafen-lernens" und ich möchte tatsächlich gar nicht wissen, WIE VIELE Kinder dort geferbert wurden, nur weil diese Dame dort wohnt.
    Unsere Kursleiterin hat dort einen schweren Stand und berichtet immer von ziemlich schlimmen Situationen :( Bindung ist anders :(


    Jetzt schaue ich mich mal hier im Rabendorf um und freue mich, hier zu sein.


    Kicka

    marlene 05/08 und pauline 08/12 gestillt, getragen, familienbett - wie verrückt geliebt!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kicka,


    herzlich willkommen und schön, dass du hier bist! Ich hoffe, du findest dich bald zurecht. :)


    Die Idee mit den Post-its finde ich immer noch genial.

  • Ich hatte dieselbe Antwort. Dummerweise bin ich in meiner Mail mehr drauf eingegangen, dass Crashkurs Baby eingestellt wird. Darauf geht diese Antwort nur mit keinem Wort ein. Ich finde, da macht es sich der GU-Verlag ja sehr einfach.


    Ja, vor allem, wenn sie dann die "Medienvielfalt" preisen, damit Eltern den für sie richtigen Weg finden können. #hammer


  • Frau Kast-Zahn schreibt:
    Die in dem Buch beschriebenen Vorschläge basieren auf der Voraussetzung, dass Babys und Kleinkinder besser (länger und mit weniger Schlafunterbrechungen) schlafen, wenn sie beim Einschlafen nicht die Hilfe der Eltern brauchen. Genau das ist der aktuelle Stand der Forschung.


    Ich habe die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesem Thema in den letzten Jahren sehr genau verfolgt. Es gibt z. B. eine kulturübergreifende Studie mit 30.000 Kindern aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen (Jodi, Mindell et al., Sleep Medicine 2010). Kulturübergreifend kam heraus, dass die Kinder kürzer schlafen und häufigere Schlafunterbrechungen haben, wenn die Eltern während des Einschlafens dabei sind. Das gilt auch für Kinder, die generell mit im Elternbett schlafen.


    Dieses Ansatz ist wohl die entscheidende Grundlage ihrer Methode. Interessehalber habe ich mir mal diese Studie, die sie nennt, gesucht (hier: http://www.tau.ac.il/~sadeh/cl…ural%20infant%20sleep.pdf ) und sie überflogen. Mein Englisch ist jetzt nicht so gut, aber ich habe nicht gefunden, dass in der Studie abgefragt wurde, wie die Kinder ins Bett gebracht wurden. Um diese obige Aussage zu treffen (und noch dazu mit dieser Studie als Referenz) müsste dies aber doch daraus hervorgehen. #confused Vielleicht ist hier ja jemand besser im Lesen von Studien in englischer Sprache.


    Ich finde die "Rechtfertigung" für die Richtigkeit ihrer Methode echt an den Haaren herbeigezogen. Weder in der mir bekannten Literatur noch aus persönlicher Erfahrung mit meinen Kindern oder aus der Erfahrung anderer Mütter ist mir dieses Phänomen (besser schlafen, wenn Eltenrn beim einschlafen nicht dabei) in umfassender Weise begegnet, in Einzelfällen ja. Vielleicht wird ja andersherum ein Schuh draus. Wenn Kinder entwicklungsgemäß in der Lage sind, einen stabilen Schlaf zu haben, dann sind sie auch in der Lage, alleine einzuschlafen.
    Was ich beim Durchlesen der Studie verstanden habe ist, dass festgestellt wurde, dass sich das Schlafverhalten der Babys und Kinder tagsüber kulturübergreifend fast nicht unterscheidet, das nächtliche Schlafverhalten hingegen sehr. Was mir völlig unwissenschaftlich dazu einfällt ist, dass es den Eltern vielleicht leichter fällt, den Kindern tagsüber ihren natürlichen Rhythmus zu lassen als nachts.



    Zitat


    Es geht mir aber nicht nur um die Wissenschaft, sondern auch darum, dass Eltern mit ihren Kindern liebevoll und verantwortungsbewusst umgehen und die Bedürfnisse ihrer Kinder immer in den Vordergrund stellen. Das Bedürfnis nach ausreichendem und ungestörtem Schlaf gehört dazu. Zu einer liebevollen Eltern-Kind-Beziehung sind ausgeschlafene Eltern eher fähig als verzweifelt am Rande der Erschöpfung mit chronischem Schlafdefizit kämpfende Eltern.


    Ich verstehe das Buch als Angebot an mündige Leser und Eltern. Ich ermutige sie ausdrücklich, nichts zu tun, was gegen die eigene Intuition spricht. Ich traue ihnen zu, dass sie sich ein für sie passendes Vorgehen aussuchen und dies mit Liebe, Geduld und viel Zuwendung umsetzen.


    Ich finde den obigen Absatz echt ziemlich...hm...verkürzt dargestellt. Bedürfnisse der Kinder...ausreichender Schlaf......ausgeschlafene Eltern. Als ob das alles in einem Atemzug zu verwirklichen ist. Mit ihrer Methode wahrscheinlich schon...


    Mit dem letzten Hinweis zieht sie sich fein aus der Affäre.

    • Offizieller Beitrag

    Wir wollen das Thema nicht in der Versenkung verschwinden lassen und werden hier weiterhin aktiv sein, auch auf facebook.
    Falls ihr bei fb seid und mitmachen wollt, findet Ihr dazu heute einen neuen Beitrag von uns hier: https://www.facebook.com/gu.verlag?fref=ts unter "Beiträgen anderer Nutzer" - zum Liken und Teilen. :)


    Hier ist der Direktlink: https://www.facebook.com/gu.verlag/posts/655433971153750 :)

  • Gleich kommt bei Punkt 12 auf RTL ein Bericht über das Buch.


    Worum es genau geht (also in welche Richtung) weis ich allerdings nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das habe ich auf der Webseite von RTL gefunden:




    Morgen ist es bestimmt bei rtlnow.de in der Mediathek zu finden.