"Die Grünen" und die Pädophilen...

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  • Lemony,
    Da empfehle ich dir tatsächlich mal das aktuelle Wahlprogramm der NPD zu lesen. Danach sprechen wir dann darüber, wo es "weichgespült" ist und auch darüber wo du aktuelle Parallelen zum aktuellen Wahlprogramm der Grünen aus 2013 für die Bundestagswahl siehst.

  • lemony, die damaligen Pädophilen wie z.B. die "Indianer" sind damals sehr bald abgewandert.
    Frei von Pädophilen wird wohl keine Partei sein, selbst die NPD, die eine Hängung dieser fordert, beherbergt so einige Pädophile (selbst auf Beate Zschäpkes Rechner wurde Kinderpornographie gefunden).

    Je kaputter die Welt draußen, desto heiler muss sie zu Hause sein. Rheinhard Mey

  • Locke, da du das eh alles besser weißt, hat es wohl wenig Sinn weiter darüber zu diskutieren.


    edit: ich meinte nicht dein letzes Posting, sondern deine Antwort auf mich weiter vorne.

    LG
    AnneL

    Einmal editiert, zuletzt von AnneL ()

  • Nun, jedenfalls sind die Thesen mittlerweile so gesellschaftskonform (oberflächlich betrachtet), dass man, wenn man die Partei beim Wahlomat mit anklickt, dort schockierende Prozentzahlen findet (wie hier einige im Wahlthread feststellen mussten). Und auch die Wahlplakate sind wischiwaschi. Und der Wahlkampf der Grünen? Natürlich haben die andere Ziele als die NPD, ich habe nie davon geredet, dass die Parallelen in den Wahlzielen liegen. Und ja, die Grünen sind weichgespült im Vergleich zur Anfangszeit, was ich auch bislang gut fand (ich gehörte dann wohl zu dem Anteil der Mittelschicht, die die Grünen neuerdings gewählt haben, wie es oft in den Medien heißt). Daher schockieren mich die Anfangszeit-Thesen jetzt auch so.


    (Vielleicht kann man es eher mit Unheilig vergleichen, das ist unpolitischer und macht es deutlicher: er hat mittlerweile viele Fans, die gerne Deutschrock und Schmuseduseschnuffel-Lieder hören und die sind auch entsetzt, wenn der mal eines von den alten Liedern auspackt).

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Ich weiß nicht alles besser, ich beschäftige mich nur schon länger mit Cohn-Bendit (angeregt durch einen Thread hier) und habe mir eine eigene Meinung gebildet.
    Das muss nicht deine sein. Und ganz ehrlich, seit ein Junge in unserer damaligen Nachbarschaft sex. missbraucht und getötet wurde, von einem "Nicht- Pädophilen", frage ich mich, welchen Sinn diese Einschätzung macht. Was könnte ein "echter Pädophiler" Schlimmeres anrichten?
    Die Taten sind begangen. Da hilft es den Betroffenen wenig, wie die Beweggründe sind und wie sie benannt werden.


    Soll mich das beruhigen, dass er kein "richtiger Pädophiler" ist? Im Ernst, was soll mir das sagen?





    Nochmal, es geht mir hier nicht um Herrn Trittin.

    Je kaputter die Welt draußen, desto heiler muss sie zu Hause sein. Rheinhard Mey

  • Herr Trittin wollte Karriere machen und hat dann naiverweise seinen Namen unter Sachen gesetzt, die einfach nicht vertretbar sind. So sehe ich das. Und dieser komische Göttinger Kreis wurde dadurch nur noch bestätigt. Auch in jungen Jahren hätte ich niemals so etwas unterstützt, aber Politiker sind da wohl deutlich schmerzbefreiter... (So wie auch das mit den Doktorarbeiten, hätte ich mich nie getraut und dann noch frech lügen, also CDU ist für mich auch unten durch, keine Sorge *lach*).

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Locke, ich bedauere, weiter oben dieses Edit mit dem Zusatz zu Cohn-Bendit geschrieben zu haben. Und damit eine dämliche Steilvorlage geliefert zu haben.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du mir sagen willst. Ich war mal eine Periode lang Jugendschöffin; mir wurde gesagt, dass die meisten Taten sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche von Nicht-Pädophilen begonnen werden. Weil sexuelle Gewalt in der Regel viel mit Gewalt und Machtausübung und eher wenig mit Sex zu tun hat.


    Mir ging es in diesem Thread eigentlich um die billige Schmutzkampagne gegen Trittin.

  • @Lemony
    Mein Mann würde sagen "schmeiß dich nur so weit weg, wie du dich auch wieder holen kannst"
    Ich glaube Dir unbesehen, dass Du mit Deinem heutigen Erkenntnisstand tatsächlich genauso handeln würdest.
    Aber ob Du es damals, in dem Zeitgeist und mit dem damaligen Erkenntnisstand getan hättest, kannst Du so sicher nicht sagen.
    Behaupte ich, die diese Zeit als Kind und Jugendliche erlebt habe und mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe.


    Das, was heute unbestritten als sexuelle Gewalt gilt, hätte damals jeder Richter nur müde belächelt.
    Damals hätte man die Schuldfrage, so sie denn überhaupt gestellt werden würde, anders beantwortet als heute.

  • Ich denke, dass hier teilweise zwei Dinge vermischt werde. Ich sollte zwar vielleicht gar nicht mitdiskutieren, weil ich niemals ein grünen gewählt habe, aber vielleicht darf ich meinen Senf trotzdem dazu geben.
    Was Tritten betrifft, der dieses Programm als Pressesprecher zu verantworten hat, würde ich auch sagen, da muss man seine Entschuldigung akzeptieren. Tritten ist Niemals mit positiven Statements oder pädophilen Provokationen auffällig geworden, er hat dies nicht programmatisch vertreten. Dies ist tatsächlich in den historischen Kontext einzuordnen, die grünen waren in ihrer entstehungsphase und wurden von verschiedenen Gruppierungen geprägt, zudem hatten sie ein sehr offenes Verständnis von programmarbeit.


    Was Cohn-bendit angeht, sehe ich das anders, er hat mehrfach perverse Äußerungen von sich gegeben und auch wenn ich die Einschätzung teile, dass er nur provozieren sollte, so finde ich sein politisches Interesse hier einfach widerlich. Es gab genug andere Themen, mit denen man damals provozieren konnte, auch im Bereich der sexuellen Befreiung.
    Im übrigen sollte man auch klarstellen, dass diese Position damals gesellschaftlich nicht mehrheitsfähig war.


    Es gab unbestritten im Umfeld der sogenannten sexuellen Revolution einiges das im Argen lag, gerade im Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen, ich denke hier vor allem an vorgänge, wie sie exemplarisch an der odenwaldschule aber sicher auch in so mancher angeblich befreiter Kommune geschahen.


    Es ist im übrigen auch irreführend anzunehmen, dass sich die sexuelle Liberalisierung nur auf die grünen ausgewirkt hätte, es gab da auch sehr starke Strömungen, die insbesondere in die SPD und die FDP hineingewirkt haben. Vor allem die FDP war in den 70er und zu Beginn der 80 wesentlich, ich schreib mal vereinfachend, "linker" geprägt, als dies seit mitte der 80er der fall ist. Es wundert mich daher nicht, dass hier auch bei der fdp etwas gefunden wurde.
    Die grünen haben, denke ich, weder die positiven noch die negativen Auswirkungen der sexuellen Revolution für sich gepachtet. Sie können daher als Partei jetzt auch nicht in sippenhaft genommen werden, für Dinge, die einzelne Politiker und Gruppierungen zu verantworten haben.


    Trotzdem kann ich die Häme ein bißchen nachvollziehen, denn die grünen haben sich jahrelang als Partei inszeniert, die die positiven gesellschaftlichen Entwicklungen während der 60 und 70 im Bereich der sexuellen Emanzipation gepachtet haben. Dabei war es zunächst die große Koalition, später insbesondere die sozial-liberale Koalition unter Brandt die sowohl die Liberalisierung im Bereich der Gesetzgebung zu ehe, Homosexualität als auch die sogenannte bildungsrevolution gesetzgeberisch gestaltet hat. Was kam hierzu eigentlich von den grünen als sie an der Regierung waren? Bis auf das lebenspartnerschaftsgesetz, fällt mir nichts ein.


    Die positiven Effekte der sexuellen Revolution, wie beispielsweise die Emanzipation der Geschlechter und insbesondere auch der Homosexuellen, ist eine Entwicklung, die bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts einsetzte (man denke nur an die englische Suffragetten-bewegung oder auch an August Bebel und die Auswirkungen der wilden 20er;-))

  • saloniki, die.lumme, vielen Dank für eure Beiträge! Das hilft mir persönlich es für mich aufzudröseln - auch für eine Entscheidung bzgl. der Wahl am Sonntag.

    Liebe Grüße von Rafiki mit M1(*05) und M2 (*07)

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde dabei noch wichtig, dass die Grünen immerhin auch die Partei waren, die das ganze diskutiert und sich dann konsequent zum Opferschutz hin orientiert hat. Das Verbot, Kinder zu schlagen genau wie die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe sind als grüne Positionen in den Bundestag eingebracht worden (letzteres dann mit einem parteiübergreifenden Antrag von Frauen aller Fraktionen, wenn ich das richtig im Kopf habe).


    Die damaligen Debatten finde ich sehr befremdlich, aber für mich heute nicht wahlentscheidend.

  • saloniki, die.lumme, vielen Dank für eure Beiträge! Das hilft mir persönlich es für mich aufzudröseln - auch für eine Entscheidung bzgl. der Wahl am Sonntag.



    Finde ich auch. Danke :)

  • Wenn Du den Finger meinst: Ich glaube eher, das hat ihn besonders bei jüngeren Menschen eher Pluspunkte gebracht.


    Das ist auch meine "Theorie". Ich glaube, der macht das ganz bewusst. Genau so, sein Auftritt bei Circus Halligalli. Ich denke, die jüngeren Wähler identifizieren sich eher mit ihm oder er ist mehr im Gedächtnis, als die Rauten-Angi :)

  • Vorab: DASS die Forderungen dieser unseligen Splittergruppe damals tatsächlich in Wahlprogramme aufgenommen wurden ist natürlich unter aller Sau. Ich kann aber die Erklärungen wie dies passieren konnte nachvollziehen (Leicht chaotische Anfänge, Enttabuisierung aller möglichen Dinge wie u.A. auch Homosexualität etc)


    Ich finde den Umgang der Grünen mit dem Thema ziemlich vorbildhaft wenn ich da nicht was falsch verstanden hab: Beauftragung einer unabhängigen Studie die schon während der Untersuchungen Zwischenergebnisse jederzeit veröffentlichen darf (obwohl! Wahlkampf ist).


    Von daher: Nein, das beeinflusst meine Wahlentscheidung nicht, auch wenn ich aus wahltaktischen Gründen evtl zum ersten Mal nicht die Grünen wählen werde.

  • ich selber wähle erstmalig NICHT die grünen. das hat aber mit diesem themenkomplex nichts zu tun, ich finde dazu die ausführungen von heike sehr sinnvoll. die 80er jahre WAREN eine GANZ andere zeit und die grünen anfänge waren wirklich reichlich chaotisch. mir sind die grünen einfach nicht mehr sozial-radikal genug und ich bin von ihnen leider auch sehr enttäuscht - die schröder-/fischer-pleite wirkt nach. dass die sowas mitgetragen haben, verzeihe ich ihnen nicht und es kommt jetzt einfach verstärkt hoch.


    lg, patrick

  • Weil jetzt einige mit dem Zeitgeist kommen. Es gab niemals einen Zeitgeist, der dafür war den Sex mit Kindern zu erlauben. Das war eindeutig ein Thema von Splittergruppen bzw. Randgruppen sowohl in der grünen Partei, als auch in der gesamten 68er Bewegung. Sex mit Kindern war damals genauso strafrechtlich verboten wie heute, sich von einem kleinen Mädchen als erzieher ausziehen zu lassen, war damals genauso strafrechtlich relevant wie heute. Darüber hätte kein Richter müde gelächelt.

    • Offizieller Beitrag

    Ätzend, wie das Thema jetzt für den Wahlkampf missbraucht wird. :stupid:
    Jetzt gibt es im Gegenzug Vorwürfe gegen die Union.


    Zitat

    Der Politikwissenschaftler Klecha erklärte, CDU und CSU hätten noch vor nicht langer Zeit Vergewaltigung in der Ehe oder die Züchtigung von Kindern nicht für strafwürdig befunden. Teile der Union hätten zudem die Colonia Dignidad in Chile unterstützt, in der es schwerste Fälle von Folter und sexuellem Missbrauch von Kindern gegeben habe. „Diejenigen, die jetzt anfangen, moralische Maßstäbe zu formulieren, müssen aufpassen, dass es ihnen hinterher nicht so geht wie jetzt den Grünen.


    (dpa-Meldung)

  • Ich finde den Missbrauch dieses Themas jetzt auch dämlich. Als ob andere Parteien da groß anders wären.


    Ich will mal dezent darauf hinweisen, dass es 1997 (!) noch eine Menge von Unionspolitikern gab, die sich dagegen stellten, Vergewaltigung in der Ehe strafbar zu machen. #sauer ;(

  • Also das mit dem Zeitgeist kann ich nun nur teilweise nachvollziehen. Klar wollten die provozieren. Aber Provokation rechtfertigt doch nicht alles?!


    Wie wäre es, wenn jemand schreiben würde, er würde öfters mal, "Türken knallen" und auf den Vorwurf, das sei total daneben dann antwortet, das sei doch nur literarisch gemeint und als Provokation, es ginge ihm darum, dass man mal auf die sozialen Probleme aufmerksam machen wolle, die durch Einwanderung entstehen würden? Das würde doch - zu Recht - als rassistisch und menschenverachtend angeprangert werden.


    Ich finde es auch furchtbar, dass es in gewissen Feuilletons als "Kunst" gilt, wenn von Gewalt gegen Frauen gerappt wird.


    Die sexuelle Revolution... hat mit Sicherheit einiges bewegt, zum Positiven. Aber allein der Spruch "Wer zweimal mit derselben pennt..." hat mich schon als Teenager misstrauisch gemacht. Das ist doch aus männlicher Sicht formuliert. Wer sollte damals denn sexuell befreit werden? Wirklich alle?


    Ist vielleicht etwas wirr. was ich eigentlich sagen will: Wer provozieren will, muss sich gut überlegen, womit. Und die 68er waren nicht nur die tollen aufrührerischen Befreier, die waren zum Teil selbst ganz schön traditionell gepolt.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...