Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Ich schreibe es Zur Sicherheit noch mal, weil ich nicht weiß, Ob das so deutlich geworden ist:


    Duracellmädchens Uroma ist ein ganz lieber Mensch!!! Ich kenne sie seit fast 25 Jahren, sie hat nie böse gesprochen oder gehandelt! Sie ist 1927 in Berlin geboren.... Ich möchte nicht wissen, was sie in ihren erst 20 Jahren erlebt hat... Sie hat Nie groß darüber gesprochen. Jetzt mit ihrer schweren demenZ sagt sie so nebenher menschenverachtende Sachen..... Das ist megaunangenehm.... Und ihr ist ja gar nicht klar, dass das falsch ist. Und ohne Demenz wäre sie noch immer dieliebste Omi, die ich kennenlerne durfte

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Mir hilft da, zu verstehen, dass Demenz ja nicht nur "Vergessen" ist - sondern eben auch Persönlichkeitsveränderung. Es ist also möglich, dass ein lieber Mensch mit dieser Krankheit plötzlich Wesenszüge entwickelt, die kaum zu glauben sind. Das liegt wirklich an der Veränderung, die das Gehirn durchmacht - und nicht daran, dass da etwas "Verstecktes" von früher rauskommt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Es ist also möglich, dass ein lieber Mensch mit dieser Krankheit plötzlich Wesenszüge entwickelt, die kaum zu glauben sind. Das liegt wirklich an der Veränderung, die das Gehirn durchmacht - und nicht daran, dass da etwas "Verstecktes" von früher rauskommt.

    Ja! Meine Schwiegermutter war bis zu ihrer Krankheit einer der liebsten, tolerantesten und geduldigsten Menschen, die ich kenne - und mit zunehmender Demenz wurde sie immer streitsüchtiger und kratzbürstiger. Das Schlimmste bei ihr war die Fäkalsprache (zumindest die Wörter, die sie noch wusste), das tat mir deshalb so weh, weil ich weiß, dass sie sich dafür in Grund und Boden geschämt hätte.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass in vielen anderen Ländern alte Menschen noch viel mehr geachtet werden, als bei uns. Gerade die Jungs aus West und Ost Afrika waren stark geprägt von Respekt, vorallem vor älteren Menschen .

    Gerade dann sind solche Kommentare nochmal schaedlicher. Ich hoffe, dass es da gute Informationen und Hilfestellungen fuer die Pflegerinnen gibt.


    Leslie Winkle, ja das habe ich auch so erlebt, dass mit Demenz auf einmal wirklich irrer Kackkram rauskam.

  • Und ich fürchte bei dem Notstand in den Pflegeberufen müssen sich die alten Leute daran gewöhnen.

    was meinst du damit genau?

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."

  • Mein Patenonkel ist Schließer im Gefängnis. Als der gehört hat wo ich arbeite, hat er die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass der Blick ein anderer wird, wenn man täglich mit den "üblen" zu tun hat.

    Sitzen keine weißen Deutschen im Gefängnis?

    Oder hält er nun allgemein alle Menschen für Verbrecher?



    Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass in vielen anderen Ländern alte Menschen noch viel mehr geachtet werden, als bei uns. Gerade die Jungs aus West und Ost Afrika waren stark geprägt von Respekt, vorallem vor älteren Menschen .

    Respekt, und darauf hören was die Leute sagen ist noch unbedingt das Gleiche, sagt zumindest meine Erfahrung als Dozentin.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Shevek du hast schon verstanden, wo ich arbeite, oder? Die Einrichtung ist sowohl für deutsche Weiße als auch für afrikanische Schwarze oder eben jede x beliebige andere Nationalität.

    Trotzdem gibt es in einer bestimmten Richtung eine erschreckende Häufung.

    Auch die ist erklärbar und trotzdem hier schwer händelbar.


    Beim zweiten Zitat verstehe ich nicht was du sagen willst.


    LG mel

  • Du hast geschrieben, dass du minderjährige Flüchtlinge begleitest.

    Mag sein, dass ich etwas überlesen habe, aber ich habe darauf geantwortet, dass dein Patenonkel im Gefängnis gearbeitet hat und ich ging bisher davon aus, dass Menschen mit verschiedenster Herkunft und Hautfarbe im Gefängnis sitzen.

    Und ich verstehe nicht, was du mir sagen willst.

    Sind fast alle Gefängnisinsassen Menschen mit Migrationshintergrund? Oder was willst du andeuten?


    Zum zweiten Zitat: Ich erlebe es immer wieder, dass Leute sehr höflich sein können, sehr viel Respekt zeigen können, und gleichzeitig komplett ignorieren, was du sagst.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Argh, ich weiss nicht wie ich mich ausdrücken soll. Ich mag mich nicht in die rechte Ecke schieben lassen.

    Ausserdem darf ich ja auch nicht alles erzählen zwecks Schweigepflicht.

    Ich kann dir aber versichern, dass es schwer ist da komplett neutral zu bleiben wenn du täglich mitten drin bist.

    Das ändert natürlich nichts am Wert dieser Person generell, aber meinen Umgang mit ihr im speziellen.



    Beim zweiten Zitat ja... Denke ich auch.


    Ich bin hier wieder raus, mir fällt das total schwer... Vll sollte ich auch bleiben und üben? Wo fängt der Rassismus an und wo ist es "Schubladen" denken. Oder ist das vll ein wenig das selbe?


    Keine Ahnung...


    LG mel

  • Ich glaube wir hatten das Thema hier schon öfter, ich erlebe das z.B. Bei meiner Schwägerin (Polizistin). Die ist inzwischen wirklich sehr rassistisch unterwegs und überzeugt davon, dass sie recht hat, denn “ich sehe doch jeden Tag, wer mit Messern unterwegs ist und Frauen angreift“. Solche Jobs machen ganz viel mit der Wahrnehmung, und ich glaube es braucht wahnsinnig viel Reflexion und Anstrengung, gegen diesen Automatismus anzugehen. Denn die Ursachen für die Häufung sind zum Einen gut bekannt und liegen nur zu einem sehr geringen Teil in den Personen selbst (und zum allergrößten Teil auch nicht in deren Kultur oder Sozialisation, sondern in unserem wunderbar integrativen westlichen System) und zum anderen ist diese Häufung nunmal nur teilweise wahr, und sehr stark kognitiv verzerrt. Meine Schwägerin ist z.B. auch davon überzeugt, dass man praktisch nicht im Erdgeschoss leben kann weil da bei _jedem_ früher oder später eingebrochen wird. Da können die Statistiken noch so deutlich sein, für sie ist das Fakt.

    Ich finde ehrlich gesagt, dass Menschen in solchen Berufen (die einerseits eine verzerrte Wahrnehmung befördern und andererseits mit sehr viel Macht über andere Menschen ausgestattet sind) in der Pflicht sind, sich da permanent selbst zu prüfen. Meinetwegen auch durch regelmäßige Workshops oder so, dass das für Einzelne schwierig ist seh ich ein. Aber die sitzen nunmal an Stellen, die ganz stark auf die Stimmung Einfluss nehmen können und durch ihre Arbeit ganz viel zerstören oder eben gut machen können...

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Ich glaube auch, dass so ein Automatismus schnell befördert wird! Aber ich denke, dass man nicht darauf vertrauen kann, dass sich das jeder einzelne dieser Berufsträger selbst bewusst macht (wie denn auch? Wann denn auch? Bei zig Überstunden und mangelnden Informationen oder mangelndem Informationswillen), sondern dass das von Anbeginn - schon in der Ausbildung/Studium vom Staat organisiert werden muss. Verpflichtender Schulungen und Coaching. Aber dazu müsste man sich ja offiziell eingestehen, dass es diese Probleme gibt und Geld dafür in die Hand nehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Man sieht ähnliches ja zB auch bei Ärzten.

    Denn die Ursachen für die Häufung sind zum Einen gut bekannt und liegen nur zu einem sehr geringen Teil in den Personen selbst (und zum allergrößten Teil auch nicht in deren Kultur oder Sozialisation, sondern in unserem wunderbar integrativen westlichen System) und zum anderen ist diese Häufung nunmal nur teilweise wahr, und sehr stark kognitiv verzerrt.

    Und eben das ist doch fraglich - hier schrieb die FAZ dazu, dass die Kriminalität von Migranten den von deutschen Männer entspricht: https://www.faz.net/aktuell/po…-straftaten-15652784.html


    Ich denke, dass da auch Filme und Medien zu dem Bild des kriminellen Ausländers beitragen - denn Ausländer begehen dort überproportional viele Straftaten. Das verändert natuerlich auch das Bild.


    Betreibt man dann auch racial profiling und guckt hauptsaechlich dort, dann wird man dort auch mehr finden.

  • ...ich ging bisher davon aus, dass Menschen mit verschiedenster Herkunft und Hautfarbe im Gefängnis sitzen.[...]

    Sind fast alle Gefängnisinsassen Menschen mit Migrationshintergrund? Oder was willst du andeuten?

    ich erlebe das z.B. Bei meiner Schwägerin (Polizistin). Die ist inzwischen wirklich sehr rassistisch unterwegs und überzeugt davon, dass sie recht hat, denn “ich sehe doch jeden Tag, wer mit Messern unterwegs ist und Frauen angreift“. Solche Jobs machen ganz viel mit der Wahrnehmung, und ich glaube es braucht wahnsinnig viel Reflexion und Anstrengung, gegen diesen Automatismus anzugehen.

    Meine Schwägerin und mein Schwager sind auch Polizisten und zwar nicht rassistisch, aber diese Beobachtungen teilen sie auch. Da kann man tausendmal mit Statistik kommen, was sie täglich erleben, ist halt was anderes. Reflexion ist da so unfassbar wichtig... aber nicht immer gegeben.

    Ich sehe die Sache ja von einer anderen Seite aus... Wenn bei uns an der Schule jemand ein Fahrrad klaut oder so, sehe ich durch die enge Beziehung zu den SchülerInnen viel stärker den familiären Hintergrund, eventuelle Erkrankungen oder Traumata, akute psychische Probleme,... alles mögliche, was für mich die Sache nicht unbedingt entschuldbar, aber doch erklärlich macht. Meine Schwägerin und mein Schwager sehen sehr viel stärker die Tat ohne weiteren Hintergrund. Das macht was mit Leuten. Professional derangement...

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Ich brauche nur meine Kommilitonen nach einem Praxissemester im Jobcenter zu sehen. Der Fokus liegt so sehr auf denen, die optisch, sprachlich oder ggf auch durch anderes Verhalten auffallen, dass viele innerhalb kürzester Zeit Vorurteile fraglos übernehmen. Meiner Meinung nach dürfte man sie ohne eine Art Supervision gar nicht auf die Leute los lassen. Immer wieder müsste gezielt an dem erlebten und der Haltung gearbeitet werden.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    • Offizieller Beitrag

    je laenger ich darueber nachdenke, desto schlimmer finde ich es, dass es so irgendwie halbwegs akzeptiert ist, dass Polizisten und andere Autoritätspersonen solche massiv rassistischen Einstellungen haben. Ich weiss, es gibt tolle Beamte und Polizisten, aber wenn ihr beschreibt wie normal das ist, dann macht mir das auch Angst.

  • Mich würden ja mal Rohdaten der Kriminalitätsstatistik interessieren. Etwa eine Aufspaltung der Arten von Kriminalität, z.B. Steuerdelikte vs Gewaltdelikte. Auch hier im Bezirk bekomme ich nämlich leider auch das Bild vermittelt, dass bestimmte Gruppen besonders häufig Polizeieinsätze auslösen.

  • je laenger ich darueber nachdenke, desto schlimmer finde ich es, dass es so irgendwie halbwegs akzeptiert ist, dass Polizisten und andere Autoritätspersonen solche massiv rassistischen Einstellungen haben. Ich weiss, es gibt tolle Beamte und Polizisten, aber wenn ihr beschreibt wie normal das ist, dann macht mir das auch Angst.

    Ja. Und man liest ja im Moment immer wieder, dass Fälle von rechtsradikalen Beamten aufgedackt werden. "Einzelfälle", heißt es dann immer#nein Und dieses rechte Netzwerk in der Bundeswehr, das ist in den großen Medien ziemlich untergegangen, oder?

    • Offizieller Beitrag

    da es in österreich im jänner eine häufung von frauenmorden gab und einige regierungspersonen mantraartig "migranten, migranten, ausländer, ausländer" geschrieen haben, wurde in den liberalen zeitungen statistiken zu tötungsdelikten und gewaltverbrechen bemüht. herausgekommen ist, dass erstens gewaltverbrechen so gut wie immer von männern ausgeführt werden und das die männer meistens im altern von 20-40 sind. nach nationalität aufgeschlüsselt oder nach aufenthaltsstatus ergab sich immer ein prozentuell höherer anteil an migranten/asylberechtigten/asylansuchenden. der höhere anteil liesse sich durchaus auch damit erklären, dass nun mal mehr männliche flüchtlinge im alter von 20-40 kommen, als ältere oder weibliche flüchtlinge.