Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hab ich so noch nicht gehört. Irgendwie schade, ich fand den Spruch so nett (ohne "Reichs-"). Jetzt muss ich mir was Neues suchen... #nägel

    Ohne "Reichs-" ist es eine DDR-Redewendung, die scheinbar in political correctness Fragen unbedenklich ist. Und auch mit "Reichs-" kann es ja naziideologiekritisch und -befürwortend vestanden werden. Deshalb bin ich ja auch unsicher über die weitere Vewendung der Wendung. ;)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Oha, da finde ich den Brief des Apothekers aber auch unangemessen scharf. Wenn ich auch inhaltlich zustimme. Spannend finde ich, was die Frau meint, was ihr durch eine Muslima mit Kopftuch unterstellt werde. Auf die Idee wäre ich nie gekommen...

  • Spannend finde ich, was die Frau meint, was ihr durch eine Muslima mit Kopftuch unterstellt werde. Auf die Idee wäre ich nie gekommen...

    Das ist der Umkehrschluss, wenn man auf die "traditionelleren" Begründungen für das Kopftuch abstellt. Ob er zulässig ist, weiß ich nicht. Aber es werden ja durchaus verschiedene Gerade an Bekleidung als schicklich angesehen - ich bin schon zweimal in kirchlichen Tagungshäusern (ein evangelisches und ein katholisches) von anderen Frauen ermahnt worden, weil ich zu einem festlichen Anlass ein Neckholder-Oberteil (also schulterfrei) trug. #finger Und bei einer Hochzeit im selben sozialen Umfeld (semi-konservativ-christliche Gemeinschaft) habe ich es mal erlebt, wie die Gäste sich ganz christlich das Maul zerrissen haben über eine Gästin, die zur Feier des Tages eine Korsage mit einem weiten Dekolleté trug.


    Dass Leute, die sich kleidungsmäßig eher bedeckt halten, zumindest im Schnitt eher geneigt sind, weniger Verständnis für weniger bedeckende Kleidung aufzubringen als Leute, die sich selbst freizügiger kleiden, finde ich aber erstmal eine naheliegende Überlegung.


    Die Aktion der Dame finde ich allerdings extrem überzogen und im Gegenzug ausgrenzend und daher falsch. Die Lösung ist doch nicht, das Kopftuch zu verbannen, sondern individuelle Entscheidungen zu akzeptieren. :)

  • Ich find dem Apotheker gut. Was soll man da anderes antworten? Und warum Zurückaltung gegenüber so - sorry - bescheuerten Leuten? Ich find den echt nicht zu scharf. Ganz ehrlich, die Dame war dermaßen bollerig, dass man schon unterstellen kann, dass sie's anders nicht rafft. #motz


    Dass Leute, die sich kleidungsmäßig eher bedeckt halten, zumindest im Schnitt eher geneigt sind, weniger Verständnis für weniger bedeckende Kleidung aufzubringen als Leute, die sich selbst freizügiger kleiden, finde ich aber erstmal eine naheliegende Überlegung.

    #confused
    Also dass Kopftuchträgerinnen weniger Verständnis für Haaroffenträgerinnen haben oder wie? (Edit: Das klingt so blöd... sorry... Ist wirklich eine reine Verständnisfrage.)
    Ich weiß nicht, ist doch eine Sache, was ich für mich selbst will und was ich anderen zugestehe. Ich z.B. würd nur im Notfall Beinkleider tragen, die nicht knöchellang sind, hab aber heut noch den Minirock einer Bänkerin bewundert. ;)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Ich vermute, die Briefverfasserin meint, dass muslimische Frauen Kopftücher tragen müssen, damit ihre weiblichen Reize nicht zur Schau gestellt werden und die Männer nicht abgelenkt bzw. auf "dumme" Gedanken gebracht werden. Diese Denkweise impliziert natürlich schon in gewisser Weise, dass offene Haare, unbedeckte Arme usw. erotisch sehr reizvoll sind (dementsprechend "unsere" westliche Aufmachung als anzüglich gilt) und dass es also reicht, ein bisschen die Haare zu schütteln, um einen Mann komplett aus der Fassung zu bringen (dementsprechend der Mann also rein triebgesteuert ist).

  • Ich vermute, die Briefverfasserin meint, dass muslimische Frauen Kopftücher tragen müssen, damit ihre weiblichen Reize nicht zur Schau gestellt werden und die Männer nicht abgelenkt bzw. auf "dumme" Gedanken gebracht werden. Diese Denkweise impliziert natürlich schon in gewisser Weise, dass offene Haare, unbedeckte Arme usw. erotisch sehr reizvoll sind (dementsprechend "unsere" westliche Aufmachung als anzüglich gilt) und dass es also reicht, ein bisschen die Haare zu schütteln, um einen Mann komplett aus der Fassung zu bringen (dementsprechend der Mann also rein triebgesteuert ist).

    Ja klar, ich kenne diese Argumentationen. Aber ich würde bei modernen Musliminnen immer davon ausgehen, dass sie das Kopftuch tragen, weil es für sie so passt und dass sie wissen, dass andere Frauen anderes passend finden. Als Muslima in D weiß ich ja, dass die Minirockträgerinnen nicht dauernd vergewaltigt werden und ich weiß auch, dass die Männer hier daran gewöhnt sind, viel Frau zu sehen. Ich finde, eine solche Sichtweise unterstellt der Muslima, dass sie sich gedanklich nicht anpassen könne. Und es unterstellt auch, dass alle Mulsiminnen aus dem gleichen Grund Kopftücher tragen - dabei kenne ich welche, die keins tragen, und andere, die tragen phasenweise eins. Die, die immer eins Tragen haben dafür auch verschiedene Gründe. Aber das ist wahrscheinlich genau das Vorurteil: Wir sind ja verschieden, aber die, die sind alle gleich.

  • #confused Also dass Kopftuchträgerinnen weniger Verständnis für Haaroffenträgerinnen haben oder wie? (Edit: Das klingt so blöd... sorry... Ist wirklich eine reine Verständnisfrage.)
    Ich weiß nicht, ist doch eine Sache, was ich für mich selbst will und was ich anderen zugestehe. Ich z.B. würd nur im Notfall Beinkleider tragen, die nicht knöchellang sind, hab aber heut noch den Minirock einer Bänkerin bewundert. ;)


    Ja genau, aber eben im statistischen Mittel und erst recht, wenn es die Mehrheit ist, nicht jede Einzelperson. :)


    Z. B. war doch die Bademode hier früher eher großzügiger als die stoffarmen Bikinis der letzten Jahre und Jahrzehnte. Ich habe noch Fotos aus meiner Großelterngeneration, die trugen Badeanzüge mit Bein.


    Klar kann es sein, dass jede Einzelperson sagt: ich mach mein ding, die anderen machen ihr ding, und das passt für uns alle. Das hielte ich für den Idealzustand. Ich erlebe nur die Leute nicht so, sondern es gibt viele, die sagen: ich mache es richtig, du machst es anders, das ist falsch. Gerade über Kleidung habe ich schon viel Ab- und Ausgrenzung miterlebt.

  • Ja klar, ich kenne diese Argumentationen. Aber ich würde bei modernen Musliminnen immer davon ausgehen, dass sie das Kopftuch tragen, weil es für sie so passt und dass sie wissen, dass andere Frauen anderes passend finden. Als Muslima in D weiß ich ja, dass die Minirockträgerinnen nicht dauernd vergewaltigt werden und ich weiß auch, dass die Männer hier daran gewöhnt sind, viel Frau zu sehen. Ich finde, eine solche Sichtweise unterstellt der Muslima, dass sie sich gedanklich nicht anpassen könne. Und es unterstellt auch, dass alle Mulsiminnen aus dem gleichen Grund Kopftücher tragen - dabei kenne ich welche, die keins tragen, und andere, die tragen phasenweise eins. Die, die immer eins Tragen haben dafür auch verschiedene Gründe. Aber das ist wahrscheinlich genau das Vorurteil: Wir sind ja verschieden, aber die, die sind alle gleich.

    #flehan #top

  • Dann ist ja gut.
    Dieses "alle über einen Kamm scheren" finde ich grundsätzlich ganz besonders übel. Wenn ich mich so umschaue unter meinen "Landsleuten" gibt es doch recht viele, bei denen ich es nicht gerne hätte, wenn von denen auf mich geschlossen würde... äh. Wurschtelsatz.

  • Wir würden bei K*rstadt nicht bedient als wir eine Kette in der schmuckabteilung kaufen wollten. Die Kassiererin schloss die Kasse und ging. Ihre Kollegin ist auch geflüchtet. Nachdem Sie uns angeschaut hatte. Beide hatten einen schönen abfälligen Blick drauf. Dann wurden andere weiterbedient. Tja warum? Nicht deutsch genug.....mit Kopftuch.....wir könnten ja klauen oder so...


    Letztens im Supermarkt. Eine Frau geht an meinem Arbeitskollegen vorbei "sch*** T*rke" und davor an der Ampel das gleiche Glück. Übrigens der Job ist Sachbearbeiter im öffentlichen Dienst.

  • Ich find dem Apotheker gut. Was soll man da anderes antworten? Und warum Zurückaltung gegenüber so - sorry - bescheuerten Leuten?

    Ich hätte es sachlicher auch besser gefunden, weil dann die Chance bestanden hätte, daß die Schreiberin mit ihrem Tonfall auf sich selbst zurückfällt. Vielleicht hätte das zum Nachdenken angeregt. Vielleicht auch nicht. So aber mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht.

  • Eine sachlichere Antwort hätte sich allerdings auch nicht so gut geeignet, um Klicks zu generieren. Denn dass die ganze Aktion auch gute PR ist, war dem Herrn Apotheker mit Sicherheit auch klar, sonst hätte er den Brief nicht bei FB veröffentlicht. Damit will ich die inhaltliche Auseinandersetzung gar nicht in Frage stellen und gönne dem Herrn auch das positive Feedback.

  • Das ist vielleicht etwas intern besser zu verstehen. Apotheker sind normalerweise (so im großen und ganzen) sehr korrekt und tendenziell höflich und zurückhaltend, wenn es um die eigenen Belange geht.
    Wenn dann mal einer aufsteht und deutlich wird (gibt nur sehr wenige von der Sorte), kann das durchaus mal etwas übers Ziel hinaus schießen.

  • @Susan Sto Helit: Danke für die Klärung, so kann ich das unterschreiben. :)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...