Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • In manchen muslimischen Ländern sitzen Frauen im Gefängnis, weil sie selber darüber entscheiden wollen, ob sie sich verhüllen wollen oder eben nicht.

    Das finde ich deutlich freiheitseinschränkender als leicht bekleidete Magermodels in Hochglanzmagazinen.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Ich finde die Karikatur in sofern gut als dass sie aufzeigt dass wir eben immer einen von unserer Kultur gefärbten Blick haben. Das für auch etwas Äpfel mit Birnen verglichen werden stimmt aber.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Stelle verschieden interpretierbar und dort steht, die Frauen sollten ihrem Schmuck verbergen. Aber so richtig sicher bin ich mir nicht, meine Koranlektüre ist schon etwas her....

    Ja, es ist von Schmuck die Rede, hab's jetzt auch noch mal nachgeschaut. Das heißt, es ist nirgends eindeutig gesagt, dass Haare oder gar das Gesicht so verborgen werden müssen.

    Es steht mit glücklicherweise auch frei, ob ich Hochglanz-Magazine oder TV in mein Leben lasse. Das weiß ich sehr zu schätzen.

    In manchen muslimischen Ländern sitzen Frauen im Gefängnis, weil sie selber darüber entscheiden wollen, ob sie sich verhüllen wollen oder eben nicht.

    Das finde ich deutlich freiheitseinschränkender als leicht bekleidete Magermodels in Hochglanzmagazinen.


    Uff, also ich stimme da eindeutig Leslie zu. Auch wenn Frauen in anderen Ländern schlimmer (direkt) unterdrückt werden, muss und sollte man sich nicht an den Negativbeispielen orientieren!

    Ich lese da so einen Unterton von "da kann man ja hier glücklich und zufrieden sein rein" und mMn sind wir auch im "aufgeklärten Westen" noch weit davon weg, dass Frauen absolut glücklich und zufrieden mit ihrer Lage sein können.

  • luxa toll dass du was gesagt hast!

    Ich habe die Situation ja nicht direkt mitbekommen aber hätte ich in deiner Nähe gesessen hätte ich vielleicht auch nichts gesagt. Was hattest du denn erwartet? Dass sich alle auf ihn stürzen? :)

    Vielleicht haben dir alle still zugestimmt? Ich hätte es wahrscheinlich so gemacht

    Just do it

    Einmal editiert, zuletzt von lilu ()

  • Ja, ich habe mittlerweile ein Problem mit Aussagen wie "wir sind hier auch nicht so frei wie wir denken" und das mit freizügigen Bildern, Schönheitsidealen etc. illustriert wird. Für mich hat das etwas Relativierendes. Die Tatsache, dass ich mich im Vergleich zu den Bildern in den Magazinen als zu dick empfinde, hat für mich eine ganz andere Dimension als die Tatsache, dass Frauen in manchen Ländern dafür verhaftet werden, dass sie ihre Haare entblößen.

    Die Frage, ob wir frei sind oder nicht, ist eine ganz grundsätzliche und betrifft alle Menschen. Sind wir frei in der Berufswahl, sind wir frei in unserem Geschmack, in unserer Religion, Kleiderwahl etc.? Wir sind bei allem Einflüssen und Restriktionen ausgesetzt. Da ärgert es mich, dass immer bei Frauenthemen die Relativierer kommen und davon sprechen, dass auch westliche Frauen weniger frei sind als sie glauben. Die sollen dann konsequenterweise doch bitte das Konzept von Freiheit an sich in Frage stellen, anstatt das auf Frauenthemen zu fokusieren.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Ich finde nicht, dass wir hier mit allem glücklich und zufrieden sein müssen, aber ich finde auch nicht, dass wir relativieren sollten, a la „hier ist auch nicht alles perfekt, deswegen dürfen wir am Gleichberechtigungsverständnis anderer Kulturen keine Kritik üben“.

    Ich finde nicht, dass hier bei uns erst alles perfekt sein muss in Punkto Gleichberechtigung, bevor ich Vollverschleierung und das Bild der Frauen (und Männer) dahinter für mich nicht akzeptabel finden darf.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Abgefahren, ich habe genau gegenteilige Erfahrungen gemacht, also habe ich zB in Südamerika sehr unter dem machismo gelitten, während ich in Ägypten und Indonesien (auch und besonders abseits der Touristenpfade) immer sehr höflich behandelt wurde. Wenn auch mit einer gewissen Distanz.

    Die Ägyptenerfahrung teile ich mit Dir. Schlimm sind die Touristenstraßen. Dort sind ausländische Frauen Freiwild - im Übrigen ist das völlig egal, ob mit Kopftuch oder Minirock. Abseits, irgendwo auf dem Land, waren immer alle sehr höflich, auch wenn ich - alleine - ohne Kopftuch unterwegs war.


    Die Situation scheint sich in Ägypten in den letzten Jahren aber für alle Frauen sehr verschärft zu haben. Frauen (auch Einheimische) werden viel öfter Opfer von Übergriffen. Einheimische Studien zeigen, dass das völlig unabhängig davon ist, wie sehr sie sich verhüllen. ...und trotzdem nimmt der Grad der Verhüllung immer mehr zu.



    ...ich kenne auch eine Muslima (aus dem Iran), die froh und glücklich ist, in D leben zu dürfen - ohne Kopftuch! In ihrer iranischen Mädchenschule wurden regelmäßig die Kopftücher geprüft, ob diese straff genug gebunden waren - wenn noch ein Finger einer Lehrerin dazwischen geschoben werden konnte, was das Tuch nicht fest genug gebunden! Für sie waren die ersten Wochen in Deutschland ein völlig neues Lebensgefühl, wenn der Wind ihre Haare verwehte.

    • Offizieller Beitrag

    Zu Ägypten, da habe ich (schlank und gross) ganz andere Erfahrungen gemacht, als meine Freundin (rundlicher, weiblicher, nicht ganz so gross). Wir hatten oft ähnliches an, weite Hosen und lockere TShirts, zT Kopftuch, und sie wurde doch einige Male begrapscht, ich nie. Wir schoben das auf das andere Frauenbild?

  • Zu Ägypten, da habe ich (schlank und gross) ganz andere Erfahrungen gemacht, als meine Freundin (rundlicher, weiblicher, nicht ganz so gross). Wir hatten oft ähnliches an, weite Hosen und lockere TShirts, zT Kopftuch, und sie wurde doch einige Male begrapscht, ich nie. Wir schoben das auf das andere Frauenbild?

    Wenn Frauen zu zweit (alleine) in Ägypten reisen, scheint es immer eine zu geben, die angemacht wird und eine nicht. Ich kenne das auch so und auch von anderen.

  • Letztlich finde ich das Menschenbild dahinter echt schlimm. Bezogen auf beide Geschlechter.

    Diese Meinung teile ich.


    Wobei ich im Bezug auf Sexualität es spannend finde, dass - ich kann es nicht selber bestätigen, sondern habe nur davon gelesen - in Pornos mit muslimischer Zielgruppe die Frauen auch ein Kopftuch tragen.

  • Zum Thema "Kopftuch" möchte ich aber noch anmerken, dass es muslimische Länder gibt, in denen eine Kopfbedeckung aus klimatischen Gründen nicht völlig verkehrt ist und wer einmal in der Sahara unterwegs war (sandiger Wind), erkennt auch den praktischen Nutzen eines Gesichtsschleiers.
    Schwierig wird es immer dann, wenn der praktische Nutzen wegfällt, man aus Tradition weitermacht und man dann für das Ganze eine "religiöse" Begründung findet - inbesondere dann, wenn mit der Begründung auch die Abwertung bestimmter Menschengruppen verbunden ist.

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema "Kopftuch" möchte ich aber noch anmerken, dass es muslimische Länder gibt, in denen eine Kopfbedeckung aus klimatischen Gründen nicht völlig verkehrt ist und wer einmal in der Sahara unterwegs war (sandiger Wind), erkennt auch den praktischen Nutzen eines Gesichtsschleiers.

    Das war auch immer mein Grund fuer Kopftücher in wuestigen Gegenden, des fühlt sich wirklich angenehm an.

  • Zu Ägypten, da habe ich (schlank und gross) ganz andere Erfahrungen gemacht, als meine Freundin (rundlicher, weiblicher, nicht ganz so gross). Wir hatten oft ähnliches an, weite Hosen und lockere TShirts, zT Kopftuch, und sie wurde doch einige Male begrapscht, ich nie. Wir schoben das auf das andere Frauenbild?

    Wenn Frauen zu zweit (alleine) in Ägypten reisen, scheint es immer eine zu geben, die angemacht wird und eine nicht. Ich kenne das auch so und auch von anderen.

    ich war das eine Mal mit einer Freundin unterwegs in Ägypten, sie hatte ebenfalls keine Probleme. Das zweite Mal war es ein Uni Kurs, also eine größere, internationale Gruppe und auch da habe ich nichts derartiges mitbekommen. Kann aber gut sein dass es inzwischen ganz anders ist. Mit meiner Freundin war ich kurz nach der Revolution dort, da war der Tahrir Platz noch besetzt, das waren völlig andere Zeiten...

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • lilu gute Frage... Keine Ahnung, aber mehr als peinlich betretenes Wegschauen hätte ich schon erwartet. Hätte ich umgekehrt jemanden beobachtet, hätte ich ihr vermutlich zugelächelt und genickt oder so. Nichts zu sagen interpretieren solche Leute ja gern als Zustimmung, und das finde ich fatal.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Ich fand diesen TED-Talk hochinteressant zum Thema Koran und weiblicher Kopfbedeckung:

    *klick*


    Mir persönlich macht es Bauchweh, wie sich die Sache in den letzten Jahren hier entwickelt. Wir sind in einer Prüfungsschule, in der 90-95% der Kinder Migrationshintergrund haben, nicht wenige Mädchen tragen Kopftuch. Zu den Prüfungsterminen kommen immer wieder auch vollverschleierte Frauen mit ihren Töchtern.


    Das Kopftuch ist mehr als nur ein religiöses Symbol, es grenzt ab und entzweit die Menschen, und das finde ich nicht gut. Für mich drückt es sinngemäß aus: "Ich halte nichts von euren westlichen liberalen Werten." nez perce hat es für mich sehr gut ausgedrückt. Und wenn eine "anständige" Frau nur mit Kopfbedeckung öffentlich unterwegs sein kann, gefällt mir der Umkehrschluß nicht, was das aus dieser Perspektive über Frauen mit unbedeckten Haaren aussagt.

  • Kirsi Danke für den Link!!


    Früher dachte ich immer, es sei tolerant, Frauen darin zu unterstützen, zu tragen, was sie wollen - und sei es eine Burka; diese Toleranz sei ein Ausdruck von Weltoffenheit.

    Inzwischen bin ich anderer Ansicht und finde es sehr schade, dass gerade diese AfD sich so fürs Burka-Verbot starkmacht, denn mit denen will ich eigentlich nichts zu tun haben. Aber erstens will ich (ganz egoistisch) gerne sehen, mit wem ich spreche. Und zweitens ist die Vollverschleierung ein Ausdruck einer intoleranten, menschenfeindlichen Gesinnung, die mir eine ähnliche Gänsehaut macht wie das Hakenkreuz an der Bushaltestelle (oder Frau Weidels Sprüche).

  • Ich verstehe nicht, wie aus einem Kopftuch gemacht wird "ich bin nicht mit euren westlichen werten einverstanden"


    Ich persönlich bezweifle, dass alle Frauen dass Kopftuch aus freien Stücken tragen. Das ist was anderes, als zu sagen, die Frau will sich nicht integrieren.


    Ich sehe täglich viele muslima mit Tuch.... Auch sehr viele ohne.....

    Ich bin für eine Trennung von Religion und Staat, somit eben auch keine religiösen Kopfbedeckungen in bestimmten Kontexten.

    Aber alles darüber hinaus ist doch ebenso einschränkend

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Für mich sind das zwei unterschiedliche Ebenen:

    Einerseits bin ich der Verschleierung gegenüber als gesellschaftlicher Trend sehr negativ eingestellt. Und ich finde auch, da müssen wir als säkularer Staat ein klares Zeichen setzen (und finde es zum Beispiel gut, dass in der Schweiz de facto ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen gilt).


    Andererseits ist es mir auf der persönlichen Ebene enorm wichtig, dass NIEMAND irgendjemand eine Kleidervorschrift macht. Kleidergebote in der Öffentlichkeit finde ich deshalb absolut den falschen Weg.


    Liebe Grüsse


    Talpa