Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Oh, mich stört es schon, wenn Leute in schwarzer Kleidung, Springerstiefeln mit weißen Schnürsenkeln. thor Steinar -Logo und mm-Haarschnitt herumlaufen. Würde ich auch gerne verbieten. Also am liebsten diese Menschen, aber da das nicht geht könnte man ja mal mit der Kleidung anfangen. Außerdem lehnen die mich und meine Wertvorstellungen ab, sie machen mir Angst.


    Und ich glaube gerade bei muslimischen Kopftüchern (bei Nonnen haben wir uns ja schon dran gewöhnt, das sie harmlos sind

    Vielleicht aus heutiger Sicht skurril und anachronistisch, aber harmlos) spielen alle diese Gefühle, die ich gegenüber Nazis habe, auch eine Rolle. Kopftücher sind fremd, seltsam, ein aktives Zeichen zu einer mir fremden Religion zu gehören und und und

    ..


    Ich glaube der einzige Weg ist sich zu begegnen und nicht das Kopftuch, sondern die Frau da drunter zu sehen.

    Eine Mütterkollegin, die ich in einer Spielgruppe kennengelernt hatte, sagte mal seitdem ich in dieser Spielgruppe war schau ich erstmal wenn ich ein Kopftuch sehe ob ich sie kenne. Früher waren die alle gleich.


    Schwierig finde ich es mit denen , die sich der Begegnung verweigern. Auf beiden Seiten.

  • Oh, mich stört es schon, wenn Leute in schwarzer Kleidung, Springerstiefeln mit weißen Schnürsenkeln. thor Steinar -Logo und mm-Haarschnitt herumlaufen. Würde ich auch gerne verbieten. Also am liebsten diese Menschen, aber da das nicht geht könnte man ja mal mit der Kleidung anfangen. Außerdem lehnen die mich und meine Wertvorstellungen ab, sie machen mir Angst.

    Hmmm... Ehrlich gesagt...

    Ich bin beileibe keine Freundin von Nazis, nun wirklich nicht. Aber eine pluralistische, offene Gesellschaft muss das aushalten. Verbieten nützt ja nix - und ist, wenn ich das so sagen darf, die gleiche Argumentation wie die der "Kopftuch verbieten!"-Fraktion. Die würde ja vermutlich auch am liebsten Muslime (und nicht nur deren Kleidung) verbieten, weil die ihr Angst machen und sie das Gefühl habt, in ihren Wertvorstellungen abgelehnt zu werden.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    2 Mal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Hui, da habt ihr bei mir grad aber einen Punkt getriggert.


    Also ich möchte gerne mal ein paar Sachen in die Runde schmeißen:


    1.) unsere westlichen Werte - die viel hochgelobten. Also die, die erst 1997 die Vergewaltigung in der Ehe auch als solche bezeichnet und unter schwere Strafe gestellt haben (vorher lediglich Nötigungsdelikt).

    Und die, die Mädchen heute en Gros immer noch beibringen, dass sie besser lieb sein sollen und gefällig und im Zweifel lieber doch den Platz räumen und den Jungs das Feld überlassen sollen. Und die westlichen Werte, bei denen laut einer offiziellen EU-weiten Studie jede dritte Frau Opfer von Gewalt oder sexualisierter Gewalt wird. Dunkelziffer höher. Von gender-pay-gap, Anzahl Frauen in Führungspositionen oder Anerkennung der gesellschaftlichen Leistung des "ist ja nur Kindererziehung" mal ganz abgesehen.


    2.) In Bayern hängen sie grade wieder Kreutze in allen öffentlichen Gebäuden auf, mir als laizistischem Bürger schwillt da echt der Kamm. Aber unsere aufgeklärten Werte. Ja, die guten abendländischen Christen, für die Nächstenliebe an der Adriaküste endet.


    3.) Viele Menschen, die sich hier über eine Entwicklung im Islam unterhalten wissen viel zu wenig darüber, um da irgendeine sachliche Aussage zu einer Entwicklung zu machen. Wir könnten uns ebenso gut über die Veränderung der buddhistischen Lehre in Buthan unterhalten.


    4.) Gerade die Kinder aus Familien, die schon zwei oder drei Generationen hier sind, haben die Erfahrung gemacht, dass ihre Familien zum Großteil immer noch in den häßlichen Hochhaus-Ghettos wohnen, während Fritz und Michel aus ihrer Klasse im Reihenendhaus ein Viertel weiter wohnen. Genau die Kids haben den Eindruck, dass ihre Eltern sich zwar bemüht haben, hier gut integriert zu sein, aber es nie auf eine Augenhöhe mit dem Rest der Gesellschaft geschafft haben. Darauf haben sie keinen Bock mehr.


    5.) Ja, Jugend macht genau das, worüber sich die alten griechischen Philosophen schon aufgeregt haben. Laut, radikal, evtl. aggressiv in jedem Fall dynamisch und dagegen. Das nervt mich in der U-Bahn auch, hat aber eine soziologische Funktion.


    Und zum humorvollem Abschluss:

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  • Ich habe auch gelesen, dass es Jugendliche gibt, die sich aus Protest gegen die (mitunter nicht sehr religiösen) Eltern radikalisieren. Dennoch scheint es mir grob vereinfachend i dem Zusammenhang von lauter Jugend zu sprechen.

    Wenn Jugendliche, die hier aufgewachsen sind, sich radikalisieren, mag dies u.a. Ausdruck dessen sein, was hier schifläuft hinsichtlich Integration und Chancengleichheit. Es mag auch sein, dass die Politisierung des Islam u.s. Ausdruck und Folge der ungerechten globalen Strukturen ist. Aber das erklärt nur einen Teil des Phänomens. Was ist die Erklärung für den Rest?


    Wie ist es eigentlich zu erklären, dass nicht die Frauen (egal welcher Religion und Natioanität) sich radikalisieren und abgrenzen? Die werden doch auch strukturell benachteiligt und diskriminiert?


    Bei allen Schwächen finde ich übrigens die meisten unserer westlichen Werte gut odrr zumindest in Ordnung. Das liegt sicherlich auch an meiner westlichen und somizt individualistischen Sozialisation. Aber gerade als Frau stehe ich dahinter (dem kapitalistischen Anteil sehe ich durchaus kritisch). Das Problem, dass die Menschenrechte nicht konsequent und für alle durchgesetzt werden, mindert m.E. nicht ihren grundsätzlichen Wert.

    Die politische Instrumentalisierung des Kreuzes und die bedauerlich langsame Durchsetzung von Frauenrechten sind äußerst ärgerlich, aber für mich kein Grund, anderen ärgerlichen Dingen toleranter gegenüber zu stehen, nur weil deren Urhebrt Andere sind.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • derPa : Danke für den Beitrag. Grad was Du über westliche Werte schreibst, stößt mir auch oft genug sauer auf...

    Aber das erklärt nur einen Teil des Phänomens. Was ist die Erklärung für den Rest?


    Wie ist es eigentlich zu erklären, dass nicht die Frauen (egal welcher Religion und Natioanität) sich radikalisieren und abgrenzen? Die werden doch auch strukturell benachteiligt und diskriminiert?

    Also Heitmeyer würde wohl mit Anerkennungszerfall argumentieren. Die kapitalistische Gesellschaft produziert zwingend "Verlierer" und die Möglichkeit, seinen eigenen Lebesweg zu gestalten, bzw. andersrum der Gestaltungszwang in der heutigen, offenen Gesellschaft führen zu Unsicherheit und Krisen, grad in der Jugendzeit. Gerade für junge Männer sind beruflicher Erfolg und ein gutes Einkommen wichtig - besonders in traditionelleren Familien ist das für Mädchen aber nicht so wesentlich. Klar sind auch Mädchen strukturell benachteiligt, aber durch die Möglichkeit, z.B. durch besondere Schönheit zu glänzen, ein traditionelles Rollenbild zu erfüllen,... und so Anerkennung zu erlangen, ist das für die Mädchen nicht so gravierend (im Sinne des Anerkennungszerfalls und der Radikalisierung) wie für Jungen, deren gesellschaftlich anerkannte Möglichkeit, zu Anerkennung zu kommen, eben die traditionelle Rolle als Ernährer, bzw. Karrieretyp ist. Wenn das nicht klappt, drohen Anerkennungszerfall und Gewaltbereitschaft.

    Nehm ich jedenfalls mal so an. ;)

    Wenn man sich die Täter anguckt, sind die meisten auch tatsächlich ohne Familie, ohne Arbeit und ohne Perspektive. Kein glücklich verheirateter muslimischer Familienvater im mittleren Management sprengt sich in der Fußgängerzone in die Luft. Das sind die Hoffnungslosen und Abgehängten - und ob man da "Terrorist" dranschreibt, oder "Amokläufer" oder "NSU-Mitglied" oder sonst ein Label, ist eigentlich egal, darum geht's gar nicht. Das ist nur der Weg für die Leute, zu der Anerkennung zu kommen, die diese seltsame Gesellschaft, in der wir leben, ihnen verweigert, die sie aber so dringend brauchen.

    Eigentlich müsste es doch möglich sein, alle Menschen in Strukturen zu bringen, in denen sie sich wertvoll und gebraucht fühlen... und dann würde (nach meiner bei Heitmeyer angelehnten Theorie ;) ) das Maß an Gewalt in der Gesellschaft deutlich sinken.

    (Hier übrigens ein älterer, aber spannender Artikel dazu.)


    Bei allen Schwächen finde ich übrigens die meisten unserer westlichen Werte gut odrr zumindest in Ordnung. Das liegt sicherlich auch an meiner westlichen und somizt individualistischen Sozialisation. Aber gerade als Frau stehe ich dahinter

    Da muss man unterscheiden, find ich, zwischen dem, was als "tolle westliche Werte" auf der Verpackung steht (da steh ich auch kerzengrade dahinter!) und was am Ende an Flüchtlingsdeals, Waffenlieferungen, Diktatoren-Schmusekursen, Frauenfeindlichkeit, Leistungsdruck, Versagensangst, Ausländerhass, Antisemitismus (sogar mit Tradition bis rauf zu Luther, Kant und anderen "Autoritäten"), Homophobie, Kleinbürgerlichkeit, Tierquälerei, Bigotterie und allgemeiner Jämmerlichkeit wirklich in der Schachtel steckt. Und davon bin ich leider höchst abgestoßen. Das findet man aber überall, wo gute Ideen (Jesus so: "Liebe wär doch mal voll gut! Lass' mit Huren und Zöllnern Party machen, egal, sind wir nicht am Ende alle gleich?") in institutionelle und gesellschaftliche (=den Mächtigen zum Machterhalt nützliche) Formen gegossen werden (Kirche so: "Frauen in hohen Ämtern, oh nö, lass ma. Ach, und Schwule direkt in die Hölle, klar? Aber die Priester bitte alle Zölibat, weil Erbrecht und so. Wer aufmuckt, wird exkommuniziert! Und nu erstmal Kreuzzug, Freiwillige vor, alle Sünden werden vergeben.").

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  • Hmmm, ich meine mal einen Artikel gelese zu haben, in dem stand, dass eben nicht nur die "Looser" sich radikalisieren (so wie nicht alle Nazis aus schlechten Verhältnissen kommen). Eine Theorie war, dass das mit der Vaterrolle (Vater weg, erfolglos , schwach etc.) zu tun hat. Würde wohl zu Heitmeyer passen?

    Dennoch, mir stellt sich dann wieder die Frage, wieso Männer sich do schwer tun, sich was Neues zu erkämpfen, do wie es Frauen tun und getan haben. Und Abweichen vom klassischen Frauenbild war ja nun auch nicht gerade positiv konnotiert.

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  • Naja, Heitmeyer bietet einen Ansatz zu einem ziemlich komplexen Problem... Aber man muss nach Heitmeyer auch objektiv kein Looser sein, man muss sich bloß wie einer fühlen. Das fängt schon damit an, dass man z.B. aus einer "guten" Familie kommt, es aber den Eltern nie recht machen kann, die Geschwister immer "besser" sind und so weiter. Wenig persönliche Ressourcen, im Sinne von Unterstützung, Erfolg, warmherziger Familie, tragfähigen Beziehungen, etc.


    Neues erkämpfen geht glaub ich auch eher aus einer subjektiv empfundenen Position der Stärke heraus. Es braucht halt Selbstbewusstsein, um zu sagen: Ich mach es jetzt aber anders und so wie ich es für richtig halte!

    Wenn Du eh unter Anerkennungszerfall leidest, willst Du aber gerade nicht ausbrechen, sondern einen Platz finden, der Dir die Anerkennung verspricht, die Dir so sehr fehlt. Wenn das nicht mit beruflichem Erfolg geht, muss man sich was anderes suchen. Die Frauen können dann in der Hausfrau-und-Mutter-Rolle glänzen (insbesondere in Familien, in denen das sowieso eher erwartet wird), die Männer aber nicht als Hausmänner und Väter, weil das keine Anerkennung verspricht (was selbstverständlich auch wieder ein Problem ist, bloß halt ein Genderproblem). Gewalt ist aber immer ein Weg, Aufmerksameit und subjektiv empfunden Anerkennung zu bekommen, eine feste Gemeinschaft von Gleichgesinnten (wie eine Terrorzelle) verspricht sozialen Halt... Das löst das Anerkennungsdefizit ziemlich effektiv auf...

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  • Wenn man sich die Täter anguckt, sind die meisten auch tatsächlich ohne Familie, ohne Arbeit und ohne Perspektive. Kein glücklich verheirateter muslimischer Familienvater im mittleren Management sprengt sich in der Fußgängerzone in die Luft.

    Ich finde, das hier in den letzten Beiträgen jede Menge durcheinandergeworfen wird, und einiges ist einfach falsch. Nur mal ein Beispiel: Der Mörder von San Bernardino war genau das, ein Familienvater in mittlerer Position, der zusammen mit seiner Frau 16 Kollegen ermordet hat, ungeachtet seines 6 Monate alten Babys. Die Mörder von Paris, die beiden Brüder, die haben dem französischen Staat ziemlich viel zu verdanken gehabt, sie waren nach dem Tod ihrer Mutter in einem Waisenhaus großgezogen worden, ihr (algerischer) Vater hatte sich da schon lange aus dem Staub gemacht, - aber dass er abgehauen war und seine Frau mit den Kindern hat sitzenlassen, ohne sich jemals zu kümmern, ist vermutlich auch die Schuld der Gesellschaft, nicht wahr? Anschließend hatten beide oder einer von ihnen einen dieser emploi jeunes bekommen, die genau dazu da sind, Chancen zu geben, Ausgrenzungen zu verhindern, also nee, die böse Gesellschaft hat das echt nicht zu verantworten.

    Das zu behaupten, ist genauso schwachsinnig, wie zu denken, die ganzen Scheißnazis sind arme abgehängte Wesen. Das sollten wir doch mittlerweile alle begriffen haben.

    Und der Beitrag von derPa.... ich hasse es eigentlich, mit irgendwelchen Schlagwörtern um mich zu werfen, aber das ist ja nun Whataboutism vom Feinsten. Nein, hier in unserer westlichen Welt mit unseren westlichen Werten ist nicht alles in Butter, natürlich gibt es hier Sexismus, Übergriffe, sind Frauen noch lange nicht da, wo sie hingehören. ABER zumindest ist das das anerkannte Ziel, Gleichberechtigung ist gesetzlich festgelegt, darauf wird hingearbeitet, das ist die offizielle Version, trotz aller Maskulinistentrolle, die sich in Foren rumtreiben und in Kommentarspalten ihr Gift versprühen.

    Nenn mir ein Land mit muslimischer Bevölkerung, in der die Rechte der Frauen den unseren hier entsprechen mit allen ihren Schwächen. Selbst in Indonesien, was lange vor uns eine Präsidentin hatte, sieht es übel aus für Frauen

    .

    Es gibt hier einen tausend Seiten langen Thread zu Genderkacke wo sich über gegenderte Kleidung und das generische Maskulinum aufgeregt wird, und dann wird gleichzeitig geleugnet, dass es in islamisch geprägten Kulturen für die Frauen wesentlich beschissener aussieht als für uns hier.

    Wir Deutschen müssen vor dem Hintergrund unserer Geschichte ganz besonders darauf achten, dass Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nie wieder erblühen, aber wenn ich sehe, dass die Frauen das Bauernopfer sind, dann könnte ich echt kotzen.

    Man will bloß keine Kritik üben, damit man nicht als Rassist bezeichnet wird, und deshalb lässt man zu, dass kleine Mädchen in Ganzkörperverhüllungen gezwungen werden, dass Juden Deutschland wieder verlassen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen, und zwar aufgrund von Übergriffen der arabischstämmigen Bevölkerung... das ist so schrecklich, dass ich echt verzweifele. Ich hab mich mein ganzes Leben lang als Feministin und als Linke identifiziert, und ich fühle mich von beiden Seiten total im Stich gelassen.

  • Ich sitz in München in der S-Bahn, da setzt sich eine Frau neben mich und hatte offenbar Gesprächsbedarf. Wo mein Baby denn geboren wäre. Und wo denn der Vater herkäme. Dann setzte sie nach, ob es denn ein Wunschkind gewesen wäre. Da hatte ich definitiv keine Lust, zu antworten. Aber leider hat sie auf mein "Warum?" nur ausweichend geantwortet. Die Gute konnte sich offenbar nicht vorstellen, daß man freiwillig mit einem Schwarzen ins Bett steigt. (Interessanterweise saßen 4 Schwarze um uns herum.)


    Ich glaube, ich muß mir mal grundsätzlich überlegen, wie ich auf solche und ähnliche Fragen reagiere, damit ich mich hinterher nicht über meine mangelnde Schlagfähigkeit ärgere. Zu manchem fällt mir spontan nichts ein.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Da bin ich doch eben gerade auch das erste mal gefragt worden wo ich den herkäme, hier in der Stadt (Kiel), offensichtlich hat einer der Kreuzfahrtschiffe einen haufen amerikanischer Gäste und ein älteres Ehepaar sprach mich völlig unvermittelt auf offener Strasse an, ob ich Deutsche sei, nur um mir dann bei bejahen der Frage mit zu teilen , dass das nicht sein könne "you look so swedish, you must swedish, you don´t look german at all...)8ohääääääää....weil ALLE Schweden hellblond sind ? Deustche nie?


    Nein , aber das hat schon einen anderen Hintergrund als wenn ihr gefragt werdet wo Eure Kinder herkommen und ob das Wunschkinder seien....das fnde ich absolut unverschämt und müsste mich sher beherrschen...

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Ich finde auch, dass du ruhig sagen kannst, dass du es befremdlich findest, dass sie als wildfremde dir so persönliche Fragen stellst und dass du sie nicht beantworten magst.

  • Hehe, das ist mir auch schon dort passiert. #freu


    Hey, eine Eingeborene, auf sie...


    Die haben irgendwie Redebedarf, lol


    Und mein Mann wurde wegen seinem Tshirt mit Metalband auf Norwegisch angequatscht. Die Band kam wohl da her.


    Aber alles ganz nett, wenn auch überdreht, das macht vielleicht die Schiffsfahrt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte auch schon Gespräche, die wirklich so abliefen, dass wir gefragt wurden, wo denn der Mann herkommt, mein Mann nannte, dann das Städtchen in dem er seit 12 Jahren lebte, daraufhin wurde weiter nach gebohrt, wo er denn WIRKLICH herkomme, und was ihn denn in diese Stadt brächte. Sehr hartnäckig, und fuer mich ist das eben schon auch unterbewusster Rassismus, auch, weil mir diese Frage nie gestellt wurde, obwohl ich auch erst seit 12 Jahren in der Stadt wohnte.

  • Würg, solche Fragen mit derart rassistischem Hintergrund sind ohne Worte.

    In meiner einhornbevölkerten Welt hoffe ich ja immer dass die Person die dich anspricht auch einen afrikanischen Partner hat und freundlich Kontakt sucht. Im geschilderten Fall eher unwahrscheinlich.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Bei diesen Erzählungen ertappe ich mich manchmal. Ich habe bestimmt auch schon Leute gefragt, wo sie her kommen wenn sie nicht europäisch aussehen. Allerdings keine fremden Leute, nur Menschen, mit denen ich dann schon etwas Kontakt hatte. Und dann auch einfach, weil es mich interessiert. Mich interessiert es aber auch generell, wo Leute herkommen, wo und wie sie aufgewachsen sind, deshalb frage ich dann manchmal z.B. Kollegen oder andere, bei denen sich eine Verbindung aufgebaut hat. Das ist dann unabhängig von der Hautfarbe.

    • Offizieller Beitrag

    Indian Summer, fuer mist das eine andere Situation, wenn ich jemanden kennen und wir einfach auch darüber reden, wo man aufgewachsen ist aus Interesse. Aber wenn völlig fremde quasi nicht glauben koennen, dass man von hier ist, dann ist das schon rassistisch.

  • Es ist völlig okay jemanden zu fragen wo er herkommt. Vor allem wenn er einen Akzent hat oder gar nicht deutsch spricht oder eben anders klar ist dass er nicht schon in vierter Generation hier lebt.

    Daraus können sich durchaus interessante Gespräche ergeben, mit fremden im Zug vielleicht nicht gar so persönlich wie mit dem Mitarbeiter einer anderen Abteilung den man manchmal in der Kantine trifft.

    Der Unterton macht viel aus. Aber ich bin sicher dass man den merkt.

    Kiwis Erlebnis finde ich eher witzig, nicht wirklich rassistisch.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)