Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Kiwis Erlebnis finde ich eher witzig, nicht wirklich rassistisch.

    war es auch....zeigt aber schon, dass selbst innereuropäisch von Aussereuropäern ganz schöne Stereotypen verteilt werden...


    mir geht es übrigens wie Indian Summer mich interessiert es wo die Menschen herkommen und aus welchen Gründen sie hier sind, was sie hier mögen und was sie vermissen. Wenn sich das im gespräch ergibt frage ich auch, wenn sich das nicht ergibt fände ich es zu übergriffig nach zu bohren....bisher wurde das immer positiv aufgenommen, kommt sicher auch darauf an wie man eine solches Gespräch beginnt.

    • Offizieller Beitrag

    Ihr habt recht, dass da auch noch ein Level hinzukommt, dass in manchen Gegenden, man erst dann als "Einheimischer" zählt, wenn man seit mindestens 4 Generationen dort lebt und geboren wurde.

  • Genau, vorher ist man Zugezogener. #rolleyes Obwohl man im selben Landkreis geboren und aufgewachsen ist. Wegen 3 Jahren in MV wollten die Eingeborenen mir erst einen Ossistempel (und keinen nettgemeinten) aufdrücken.


    Es hilft, sich alle Folgen Mord mit Aussicht anzugucken, das ist gar nicht so unrealistisch.... #hammer


    Scheint super wichtig zu sein, das alles. Wie gesagt, uch stehe dann da und wundere mich, weil mir die Gedankengänge fehlen.

  • Umgekehrt bin ich dort wo ich geboren bin und seit 30 Jahren nicht mehr lebe, immer noch einheimisch, weil die Familie meines Vaters dort seit über 200 Jahren lebt.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Ich finde, das hier in den letzten Beiträgen jede Menge durcheinandergeworfen wird, und einiges ist einfach falsch. Nur mal ein Beispiel: Der Mörder von San Bernardino war genau das, ein Familienvater in mittlerer Position, der zusammen mit seiner Frau 16 Kollegen ermordet hat, ungeachtet seines 6 Monate alten Babys.

    Naja, Heitmeyer bietet einen Ansatz zu einem ziemlich komplexen Problem...

    Die Mörder von Paris, die beiden Brüder, die haben dem französischen Staat ziemlich viel zu verdanken gehabt, sie waren nach dem Tod ihrer Mutter in einem Waisenhaus großgezogen worden, ihr (algerischer) Vater hatte sich da schon lange aus dem Staub gemacht, - aber dass er abgehauen war und seine Frau mit den Kindern hat sitzenlassen, ohne sich jemals zu kümmern, ist vermutlich auch die Schuld der Gesellschaft, nicht wahr? Anschließend hatten beide oder einer von ihnen einen dieser emploi jeunes bekommen, die genau dazu da sind, Chancen zu geben, Ausgrenzungen zu verhindern, also nee, die böse Gesellschaft hat das echt nicht zu verantworten.

    man muss nach Heitmeyer auch objektiv kein Looser sein, man muss sich bloß wie einer fühlen. Das fängt schon damit an, dass man z.B. aus einer "guten" Familie kommt, es aber den Eltern nie recht machen kann, die Geschwister immer "besser" sind und so weiter. Wenig persönliche Ressourcen, im Sinne von Unterstützung, Erfolg, warmherziger Familie, tragfähigen Beziehungen, etc.

    Das zu behaupten, ist [...] schwachsinnig,

    Danke, und damit bin ich dann mal wieder raus. #danke

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • als ich in frankreich war, wurde ich dauernd gefragt, ob ich aus spanien sei. weil ich viele spanische kleinigkeiten ins französische einstreue, ohne es zu merken. wenn ich dazu "nein" sagte, wurde sofort weiter geraten: holland? UK? deutschland wurde komischerweise nie erraten. diese fragen finde ich aber völlig in ordnung, es war auch immer nett gemeint. wenn ich "deutschland" sagte und "dortmund" dazu, freuten sich immer alle "ooooh ouuuuiiiieeeee, fusssssball guttt". mit sowas habe ich kein problem. wenn das aber mein sohn x mal gefragt wird, ist es ärgerlich und kacke. er hat mal zum spaß "marokko" gesagt, und da war sofort schluss mit hinterfragen, das wurde genau so geglaubt, obwohl es maximaler bullshit ist. da ist noch echt luft nach oben.



    bzgl. kinder mit offensichtlich schwarzem vater: das drückt so ultraviele rassistische und sexistische trigger auf einmal bei den entsprechenden personen, ich wurde da schon so häufig zeugin von widerwärtigsten ausbrüchen ("schon wieder eine vom N gedeckt!" oder "kuck dir das an, jetzt gehen die N schon über die geilen drüber, früher warn se nur an den alten, fetten dran") - LAUT auf der straße oder auf dem bahnhof oder auf dem spielplatz (!) gegenüber den frauen und ihren kindern geäußert. da kann frau wirklich eine ekel-explosion erleben. ich glaube, das hat folgende hintergründe: es wird so wahrgenommen, dass sex mit einer frau (besonders, wenn das zur schwangerschaft führt) eine art besitzanspruch über die frau begründet (und das kind natürlich). die rassistisch abgewerteten schwarzen männer "stehlen" "unsere" frauen... alarm. ein weiterer grund ist noch sexistischer und frauenfeindlicher. es gibt hier (ich weiß nicht, wie das anderswo ist) ab und an die konstellation, dass frauen mit gesellschaftlich als makel gebrandmarkten eigenschaften (alter über 35, übergewicht, wenig ebenmäßiges gesicht etc.) und jüngere, schwarze männer als pärchen gesehen werden. in bestimmten clubs mit afro-kubanischer musik finden sich genau diese konstellationen. das zieht jede menge hass an, weil die hassenden personen es unerhört finden, dass frauen überhaupt als sexuelle wesen auftreten - und insbesondere dann, wenn sie den gängigen attraktivitätsnormen 100% zuwiderlaufen. die haben keinen sex mehr zu haben, die haben sich zu verkriechen. wenn sie sich nun mit den jüngeren schwarzen männern einlassen, sind sie "eklig-triebig" und sich für nichts zu schade, während die männer ohnehin mit sexualität assoziiert werden ("der schwarze schnackselt gern"). es wird angenommen, dass die Frauen sich für die letzten ihnen verfügbaren sex-brösel mit geld, aufenthalt oder anderen diensten erkenntlich zeigen und damit die weißen männer "verraten". so meine interpretation dieses absoluten bodensatzes des rassismus. mich hat so eine äußerung zu meiner einzigen öffentlichen eskalation im leben motiviert. da sprechen sie beim bäcker heute noch von :-D.

  • Nee, Rattenkind jetzt bleib hier. Du schreibst hier genauso wichtig und richtig wie andere auch. Es kommt doch drauf an dass am Ende alle drüber nachgedacht haben. Es gibt nicht die einzige Antwort auf das Problem, und einfach ist es schon mal gar nicht.

    Ich wollte noch darauf hinweisen dass diese radikalisierten(bis jetzt vor allem Männer) auch und vor allem in ihren Herkunftsländern Probleme bereiten. Es ist mitnichten so dass die Bevölkerung dort es toll findet dass islamistische Anschläge verübt werden. Im übrigen auch in Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Denn Moslem ist nicht gleich islamist.

    In meinen Augen sind diese Attentäter und ihre Sympathisanten Anhänger faschistischer "ideale" falls man das so schreiben kann.

    Sie haben ihre klare schwarz weiß Sicht auf die Welt und haben keine Probleme das was sie als "falsch" betrachten, zu bekämpfen. Manche sogar mit Gewalt. Der Unterschied zu dem was dieser Attentäter in Norwegen gemacht hat ist marginal. Man muss nicht von Rand der Gesellschaft kommen um für faschistische Propaganda anfällig zu sein, das zieht sich imho durch alle gesellschaftlichen Schichten. Bei den nazis war der Zuspruch doch auch im Bürgertum groß, trotz dass mit der Ideologie nicht hinter dem Berg gehalten wurde.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Nee, Rattenkind jetzt bleib hier.

    Näää, lass ma. Für so geführte Auseinandersetzungen bin ich aktuell zu dünnhäutig. Dafür geht mir grad im RL zu viel schief...

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    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Na klar, ich halt's ja eh nicht lang ohne Euch aus. ;)

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  • Entschuldigt, ihr seid schon viel weiter, aber ich muss hier mal kurz ansetzen.

    Ich versuche immer noch auseinanderzuklamüsern, warum es nich mehr stört, wenn Kleidung zur Abgrenzung religiöser Menschen eingesetzt wird als wenn es z.B. Rocker tun.

    Ich glaube, es ist u.a. Folgendes: Wer sich "anders" kleidet, dagt auch etwas über mich aus. Nun ist es mir relativ egal, wenn das z.B. ist, ich sei spießig. Wenn das aber z.B. heißt, ich sei moralisch einer Nutte vergleichbar, berührt mich das in meiner Identität als Person oder als Frau viel mehr und da ist mir das dann auch nicht mehr wirklich egal.


    Wie kommst du denn auf den Gedanken, eine Person würde mit *ihrer* Kleidung etwas über *dich* aussagen?

    Dieses Gedanken finde ich total absurd - und auch schlichtweg falsch, bis hin in eine Beleidigung rein, denn wie sich jemand kleidet, hat erst mal mit der Person selbst zu tun.

    Nun mag es Frauen geben, die ein Kopftuch oder eine Verschleierung tragen und andere Frauen als Nutten betrachten. Das wird durchaus so sein, dass es die gibt. Aber es git auch Frauen in Jeans und weißer Bluse, die Frauen in kurzen Röcken als Nutten betrachten - wirft man jetzt allen Jeans-und-Bluse-Trägerinnnen diese herablassende Einstellung vor?

    Das ist doch ... Unsinn. Solche Gedaken kann man den Leuten doch nicht einfach überstülpen, nur weil *irgendwer* mit vergleichbarer Kopfbedeckung das mal von sich gegeben hat.


    Ich kenne so viele Familien, in denen manche Frauen Kopftuch tragen, andere nicht. In denen man unterschiedlich religiös ist und jeder seinen eigenen Weg findet. Die eine Schwester ist gläubig und lebt den Islam, die andere ist erklärte Atheistin und lebt ohne jede religiöse oder kulturelle Regel - und beide lieben sich, respektieren sich - verehren sich gegenseitig.

    Die Mutter unserer Kinderfrau (aus dem Irak) z.B. trug im ersten Jahr nach dem Tod ihres zwölfjährigen Sohnes Niqab (Ganzkörperschleier mit Sehschlitz). Sicher nicht, um irgendwem etwas vorzuhalten - warum zum Teufel sollte sie? - sondern, weil (Zitat): "Es mir hilft, mit Gott ungestört zu sein."

    Ihre Töchter fanden das zuerst merkwürdig - keine von ihnen ist strenggläubig. Aber es hat der Mutter geholfen, ihren Verlust und diese schreckliche Zeit zu überstehen.


    Gespräche helfen tatsächlich.

    Dann merkt man doch sehr schnell, dass Menschen die unterschiedlichsten Gründe für ihre Entscheidungen haben. Und das darf man ihnen mMn auch einfach mal zugestehen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich habe deine Beiträge mit Interesse gelesen, Rattenkind. Kann aber nicht mit einer Meinung aufwarten. Ich wollt nur dalassen, dass ich sie anregend fand.

  • Natürlich gibt es die die einfach ihre reliosität ausleben und vielleicht auch ausprobieren wollen. Natürlich sind das nicht alles Anhänger von daech oder den Taliban. Aber, man muss auch darüber sprechen dass es das gibt. Menschen die für Ideologien geworden werden die ich nicht tolerieren kann.

    In dem Sinne wird die Verschleierung genutzt um ein Zugehörigkeitsgefühl zu erzeugen zu meist harmlosen Dingen wie dem Glauben aber auch zu gefährlichen Ideologien wie dem salafismus.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich kann nez perce schon ein bisschen verstehen. Ich finde schon, dass wenn man sich Bekleidungstechniscg versucht stark ab zu heben, sagt man immer auch etwas über diejenigen aus, von denen man sich ab zu heben versucht. Ob das nun der Punk ist der ausdrücken will, dass er nicht so spiessig ist wie andere, der Ökohipster, der sich absetzten möchte weil er in Gegensatz zu den bürgerlichen, über ein gewisses Stilbrwusstsein gepaart mit ganzheitlichen und ökologischen Ansichten ist, der Bohéme der sich imGegensatz zu Anderen über bürgerliche Konventionen hinweg setzt über viele Andere bis hin zu denjenigen die sich traditionell religiös kleiden, die Zugehörigkeitsbekundung zu einer Gruppe sagt immer auch etwas über diejenigen aus, die anders sind und das finde ich wenn es in die extremen geht schon hin und wieder schwierig, insbesondere wenn es eben auch um politische Statements geht. Wenn dann die Kommunikation verweigert wird oder aufgrund von simplen Sprachbarrieren nichts stattfinden kann wird es zäh und schwierig.

  • patrick*star Ja, ja und JA. Siehe auch die Forderung nach "sexueller Selbstbestimmung" im rechten Spektrum. Ich vermisse gerade den Kotzsmiley.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Ohnezahn , ich habe gerade keine Zeit zu antworten, möchtw dir aber schonmal dalassen, dass ich mich darum bemühe, meine Beiträge so zu formulieren, dass sie halbwegs nett sind und es mich dann echt trifft, wenn ihr Inhalt als Unsinn bezeichnet wird und Wendungen wie "warum zum Teufel " kommen.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Hallo,


    Oft ist es meiner Meinung nach vermutlich unbewusst auch unter anderem die Frage der Alternative.


    Denn die Alternative ist eben in der Regel nicht "absolute Unterwerfung" vs. "totale Freiheit und Unabhängigkeit". Sondern oft genug "in eine (religiöse) Gemeinschaft eingebunden sein, zwar deren Regeln zu befolgen, dafür aber auch in einem sozialen Gefüge zu leben, in der es auch jede Menge Spaß, Hilfe, Gemeinschaft, Zusammenhalt, Familie ... gibt" gegen "vielleicht so etwas wie "frei", aber einsam".


    Angenommen, eine junge Frau entscheidet sich bewusst dafür, ihrer familiären und religiösen Gemeinschaft den Rücken zuzukehren, sich ganz bewusst nicht deren nicht den (Kleidungs)Regeln zu unterwerfen usw.

    Ist es dann tatsächlich so, daß sie als Belohnung dafür frei und unabhängig ist? Finanziell? Organisatorisch? Immer und überall als gleichwertig und gleichberechtigt anerkannt in den Augen der "schon immer Deutschen"?


    Ich habe einen Bericht gehört, daß das Ergebnis eben leider vor allem Einsamkeit war. Nicht hier und nicht da zugehörig, Hier wie da die "Fremde", finanziell nicht unabhängig, aber auch nicht familiär unterstützt, die alten Freundinnen nicht mehr da, neue schwer findbar, weil man ja "die Fremde" ist, die Ausländerin...


    Das macht die Entscheidung leider nicht immer einfacher.

  • Ich finde es total traurig, dass so etwas immer wieder passiert. Ändern kann man das wahrscheinlich nie so ganz. Drüber reden, ja. Aber das hilft ja auch oft nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist völlig okay jemanden zu fragen wo er herkommt.

    Ist zwar schon viel weiter, aber nein, das kann ich so nicht unterschreiben. Mein Mann erlebt das auch noch recht häufig, dass er gefragt wird, "woher er dann kommt" und er hat oft a) keine Lust darauf eine Antwort zu geben, weil es etwas kompliziert ist (Nationalität ist nicht Sozialisierungsland) und b) weil darin auch mitschwingt, dass er nicht zugehörig ist.


    Er ist schon lange eingebürgert, also Schweizer, wie ich, wie unsere Kinder, wohnt schon viele Jahre hier...wieso soll er jetzt jemand Fremden seine Lebensgeschichte ausbreiten?


    Doch das nervt. Wenn man ihn besser kennt, kann man das ja mal fragen, aber einfach so nur eine persönliche Neugier zu befriedigen? Nö.


    Er antwortet auf die Frage nach der Herkunft meist auch mit unserem Wohnort und wenn dann nachgebohrt wird, aber von wo er vorher...dann nennt er unseren früheren Wohnort und wenn sie dann darauf beharren, dass sie aber die Nationalität und so meinen...dann sagt er Schweizer...Innerschweizer mit Heimatort Ingenbohl.


    Wenn sie dann immer noch nicht zufrieden sind, dann nennt er manchmal seine angeborerene Staatsbürgerschaft (die ja keineswegs mit seiner Sprache zusammenpasst) und macht sich dann einen Spass aus den verwirrten Gesichtern.