Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Daroan ich erlebe es anders, je nachdem wie und wer mich anspricht. Wenn ich fremd sprechende oder aussehende anspreche habe ich vielleicht den Bonus dass ich selbst ausländisch aussehe. Deshalb vielleicht nicht unter Rassismusverdacht per se und wenn man selbst mit einem ausländischen Elternteil aufwarten kann, ist es vielleicht ein wenig einfacher. Ich bin mal von einer Frau angesprochen worden ob ich nicht vielleicht(halb) inderin sei, wie sie selbst. Wir haben dann sehr lange gequatscht und fanden es beide sehr nett. Möglicherweise liegt es auch am Kontext in dem man jemanden anspricht, unter Studenten ist es wahrscheinlich einfacher als in der S Bahn

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Danke Jono , allerdings weiß ich nicht recht wie ich den letzten Satz des Artikels verstehen, soll bzw. erschliesst sich mir hier der Zusammenhang nicht.


    Außerdem sei auch eine "klare Beziehung" festzustellen zwischen der Zahl der erfassten antisemitischen Vorfälle und "bedeutenden Ereignissen im Konflikt zwischen Israel und Palästinensern".




    Soll das bedeuten, dass wenn es im nahen Osten Konflikte zwischen Israel und Palästina gibt, kommt es hier in Europa vermehrt zu antisemitischen Vorfällen? Wenn ja, begangen durch wen?

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Ja, so habe ich den Satz auch verstanden. Durch wen weiß ich nicht, steht da ja auch nicht.


    Ich könnte mir vorstellen dass die erhöhte Berichterstattung nach besonderen Vorfällen in der Region dazu führen dass die "üblichen Verdächtigen" also die im Artikel genannten rechten und populistischen Gruppen innerhalb der Mehrheitsgesellschaft sich in ihren antisemitischen Weltbild bestätigt fühlen und entsprechend Handlungen wahrscheinlicher werden. Ist aber nur eine Vermutung.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Der Witz am Konflikt zwischen Israel und Palästina ist ja:

    Wenn Moslems Juden angreifen (egal in welcher Art und Weise) ist es Antisemitismus.... Greifen Juden Moslems an, so ist das ebenso Antisemitismus....


    Ich habe in meinen vierzig Jahren tatsächlich nur wenig verbale Gewalt gegen Juden gehört und erlebt.... Also direkt, und wenn, dann wären es Moslems.

    In einem Fall war es eine neunjährige, die bei den letzten Anschlägen in Paris sagte "das waren die Juden!"

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ja? Ich fand das bei der Generation, die jetzt allmählich vollends ausstirbt, also die die den Krieg noch bewusst als Jugendliche erlebt haben, ganz schön präsent. Nicht mal bewusst glaub ich, aber in Sprichworten und Wendungen, wann immer es um Abzocke, Feilschen, Geld machen ging. Und neulich hab ich eine Doku über Reichsbürger gehört, da ist die jüdische Weltverschwörung ein ganz großes Thema.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Unser damaliger Nachbar (schon ziemlich alt) war auch sehr irritiert, dass wir unserem (damals ersten) Kind so einen „israelitischen Namen“ gegeben haben.

    Auch für meinen „nazi-sozialisierten“ Opa war die Namensgebung unserer Kinder ein Affront. Ihm war vermutlich klar, dass ich ihn in diesem Fall nur zu gerne vor den Kopf gestoßen habe. Zumindest mir gegenüber hat er nie was gesagt.

    Ich habe in der jetzt langsam aussterbenden Generation schon immer wieder (unbewussten) Antisemitismus wahr genommen. Meine Hoffnungsr immer dass er mit ihnen in D ausstirbt. War wohl zu optimistisch.

  • Kürzlich gelernt: Wenn ein rassistischer Witz gemacht wird (in meinem Fall ein rassistisches Bild) und ein Ausländer das lustig findet, ist es nicht rassistisch #hammer#haare

  • Ich möchte zur Kopftuchfrage zurückkommen und werde eventuell nachher gleich getuppert.#angst


    Ich bin in einer (christlichen) Gemeinde aufgewachsen, in der es üblich war, dass sich die Frauen beim Gebet im Gottesdienst den Kopf bedecken. Es war grundsätzlich freiwillig, ich fand es immer befremdlich, habe es aber dann so ab 17 trotzdem gemacht. Weil man es halt so getan hat und es alle gemacht haben. Es hat sich aber immer falsch angefühlt. Ich war zu dieser Zeit weder besonders gläubig, noch habe ich mich im Privatleben an die doch sehr strengen "Regeln" gehalten. Ich hatte dort halt ein stabiles Umfeld und vieles der Gemeinschaft war auch sehr schön. Aus diesem Grund würde ich NIE eine einzelne Frau für die Verschleierung beurteilen geschweige denn verurteilen.


    Trotzdem stört es mich im Gesamtkontext sehr, dass Verschleierung mehr zunimmt. Bei uns ging es dabei ganz klar um die vermeintliche Unreinheit der Frau. Wenn ich im Gottesdienst sitze und im Gegensatz zum Mann neben mir ein Kopftuch tragen muss bzw. soll, wertet mich das ab. Es suggeriert, dass an mir etwas sündiger bzw. schlechter ist als an den anderen. Und es hat mit Sexualität zu tun, weil es ja für Kinder so nicht gilt. Als Feministin stört mich das massiv. Und es war für mich mit ein Grund, diese Religionsgemeinschaft zu verlassen. Ich finde ein Kopftuch lässt sich nicht mit einem Bandshirt etc. vergleichen. Beides wird in den meisten Fällen freiwillig getragen ja. Aber das Kopftuch suggeriert zumindest mir, dass mit der Frau ohne das Tuch auf dem Kopf ja was falsch wäre. Das meine Reize versteckt gehören. Und dass es einen Gott gibt, der uns geschaffen hat um dann das geschaffene zu verstecken.


    Natürlich sind wir in Europa auch ohne Kopftuch leider ganz und gar nicht an dem Ort, an dem wir sein sollen. Ich finde es auch genauso verwerflich, wenn Frauen wegen zu kurzen Röcken etc. als falsch abgestempfelt wurden.


    Aber für mich als Betroffene im christlichen Umfeld, war das Kopftuch ganz klar ein öffentliches Zeichen, dass mit mir etwas nicht stimmt. Eine Art Selbstbekenntnis zur Sünde. Und ich habe das lange nicht so realisiert als junges Mädchen. Und ich befürchte, dass es in anderen Religionsgemeinschaften nicht so anders ist.

  • Kürzlich gelernt: Wenn ein rassistischer Witz gemacht wird (in meinem Fall ein rassistisches Bild) und ein Ausländer das lustig findet, ist es nicht rassistisch #hammer#haare

    Ja, Das stimmt. Deshalb zitieren viele Rassisten den dunkelhäutigen Typen, der leider auch rassist ist, aber gekonnt damit koketiert, dass er ja der besser integrierte Typ ist und der Rest nicht. Serge menga ... *kotz*

  • Ich könnte mir vorstellen dass die erhöhte Berichterstattung nach besonderen Vorfällen in der Region dazu führen dass die "üblichen Verdächtigen" also die im Artikel genannten rechten und populistischen Gruppen innerhalb der Mehrheitsgesellschaft sich in ihren antisemitischen Weltbild bestätigt fühlen und entsprechend Handlungen wahrscheinlicher werden. Ist aber nur eine Vermutung.

    OK, dann haben wir das gleich verstanden. Und tilen auch die gleiche Vermutung.


    zur Kopftuchfrage....die ist für mich extrem schwierig. Ich halte das Kopftuch für ein politisches Symbol, ein symbol der Unterdrückung und es grenzt ab. Dabei ist für mich Kopftuch und Kopftuch nicht gleich und auch das Umfeld in dem dieses getragen wird ist für mich relevant.


    Streng genommen darf man mMn im privaten Rahmen tragen was man will, die Aussage dahinter empfinde ich oft als schwierig, besonders wenn sie gepaart ist mit einem gewissen Verhalten. Die absolute Freiwilligkeit zweifel ich in vielen Fällen an und kenne viele Frauen und Mädchen, die eigentlich gern ohne Kopftuch sein würden, weil es sie in ihrem Alltagsleben stark einschränkt, erst am Samstag habe ich beim Kindervogelschiessen mit einer syrischen Frau die bei uns lebt darüber gesprochen wie gern sie noch mal zu einem richtigen Friseur gehen würde, da sie aber schlecht mobil ist und es hier bei uns keinen reinen Damensalon gibt geht das nicht. Sie würde das nicht stören, ihr Mann möchte das nicht. Mein Angebot mit mir in die nächstgrößerer Stadt zu fahren und während ich einkaufen gehe zu einem türkischen Damensalon zu gehen, lehnt ihr Mann ab....ohne Begründung...finde ich schade.


    In staatl. Einrichtungen halte ich nichts davon Kopftuch zu tragen und sähe es gern untersagt, allerdings halte ich jegliche religiöse Symbolik in staatlichen Einrichtungen für absolut unangebracht und kann nur entsetzt den Kopf schütteln über die bayrischen Ideen überall ein Kruzifix aufzuhängen. In der Schule würde ich große Probleme haben, würden meine Töchter von einer Lehrerin/Lehrer in KOpftuch oder Ornat unterrichtet.

    • Offizieller Beitrag

    Aus diesem Grund würde ich NIE eine einzelne Frau für die Verschleierung beurteilen geschweige denn verurteilen.


    Trotzdem stört es mich im Gesamtkontext sehr, dass Verschleierung mehr zunimmt. Bei uns ging es dabei ganz klar um die vermeintliche Unreinheit der Frau. Wenn ich im Gottesdienst sitze und im Gegensatz zum Mann neben mir ein Kopftuch tragen muss bzw. soll, wertet mich das ab.

    Genau so - ich finde, mit dieser Ambivalenz müssen wir irgendwie leben:

    - Niemand schreibt einer individuellen Frau vor, was sie anzieht.

    - Als Gesellschaft können wir die Zunahme der Verschleierung kritisch sehen und auch die Gründe und Probleme öffentlich diskutieren.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Unsere Kinderfrau erzählte zum Kopftuch mal, dass sie eines anzieht, wenn sie in die Moschee geht, im Alltag trägt sie keines. Sie müsste es in der Moschee auch nicht, aber sie weiß, dass unter gewissen Leuten dann geredet wird und das will sie ihrer Mutter ersparen. Unfreiwillig - aber für einen Anlass kann man das mal hinnehmen.

    Sexistisch sieht sie es auch, aber sie sagt sich dazu klar: "Ich trage ein blödes Kopftuch - die anwesenden Männer hier musste sich beschneiden lassen. Mein Tuch schmeiße ich gleich in den Schrank. So what?!"


    Ich finde das Kopftuch wirklich nicht einen Deut schlimmer, "politischer" oder "abgrenzender" als eine Kette mit Kreuz dran um den Hals, eine Kippa oder ein Fischchen auf dem Auto. Es sagt erstmal aus: Ich lebe ... muslimisch/ jüdisch/ christlich. Mehr nicht. Der Gedanke: "Du bist schlechter als ich, weil du anders bist" oder "Ich will nur mit anderen Muslimen/ Christen/ Juden zu tun haben", ist doch Spekulation und eine Unterstellung.

    Das tut mir auch weh, weil ich mit zu vielen Frauen, die (manchmal oder grundsätzlich) ein Kopftuch tragen, gut befreundet bin. Und das als äußerst überzeugte Atheistin.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Es muss nicht so sein, dass die jeweilige Frau der Meinung ist, besser zu sein. Manche denken es, manche nicht.

    Aber auch ich sehe es so, dass das Kopftuch eine Aussage über Frauen an sich ist. Warum müssen Männer nicht auch ihren Kopf bedecken?

    Das ist etwas, was mich generell an den Buchreligionen stört. Diese, wie soll ich es nennen, negative Einstellung zur Körperlichkeit, insbesondere der weiblichen.

    Mir ist es mal passiert, dass ich (spontan) in Italien in eine Kirche bin. Mit Hosen, die über dem Knie endeten. Ich wurde hinauszitiert. Meine männlichen Begleiter mit ebenso kurzen Hosen nicht.

    Auch das Kopftuchtragen im Gottesdienst, das, wenn ich es richtig erinnere, auf Paulus zurückzuführen ist "(Das Weib bedecke seinen Kopf" oder so ähnlich) empfinde ich als diskriminierend.

    Was die jüdische Seite angeht, muss ich zugeben, bin ich nicht so gut informiert, meine aber, dass in sehr strenggläubigen Kreisen Frauen ihre Haare abrasieren (schneiden?) und Perücke tragen.


    Was mich daran stört: die damit verbundene Unterstellung, Frauen seien per se total sexuelle Wesen (warum ziehen denn die Männer nicht Scheuklappen an, wenn sie sich nicht kontrollieren können? Wobei das ja auch wieder Genderkacke wäre.

    Ich finde persönlich auch nicht, dass man das Tragen eines Kreuzes damit vergleichen kann. Denn das tragen Männlein wie Weiblein, und es kann auch sehr diskret erfolgen. Also ich sehe nicht unbedingt sofort, ob jemand ein Kreuz um den Hals trägt, wenn es nicht gerade groß, auffällig oder an einer extrem langen Kette ist (und inzwischen ist es ja auch zu einem Modesymbol geworden - wer weiß, vielleicht wird ja auch noch das Kopftuch säkularisiert). Mit dem Tragen des Kreuzes sind keine Einschränkungen verbunden (siehe Kiwis Beispiel mit dem unmöglichen Friseurbesuch).


    Was in Bayern passiert, finde ich ganz schlimm. Da wird das Kreuz politisiert und instrumentalisiert...


    Ich frage mich, wer bezahlt eigentlich die ganzen Kreuze, die nun angeschafft werden müssen?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Aber auch ich sehe es so, dass das Kopftuch eine Aussage über Frauen an sich ist. Warum müssen Männer nicht auch ihren Kopf bedecken?

    Wie gesagt: Männer müssen sich dafür beschneiden lassen.


    Ich sehe das nicht anders als du, es IST sexistisch. (Die Beschneidung im Kindesalter übrigens ebenfalls.) Man sollte darüber diskutieren, immer wieder und in jedem Fall. Die Religionen brauchen moderne Reformen, keine Frage.
    Aber im Einzelfall muss jede Frau für sich entscheiden und das Recht haben, auch veraltete oder nicht nachvollziehbare Dinge mit sich und ihrem Körper anzustellen, wenn sie das nun mal so möchte. (Aus welchem Grund auch immer.)

    Und nur, indem man da offen bleibt und das nicht verurteilt, sondern als ihr Recht auf Selbstbestimmung betrachtet, bleibt man in einem Dialog auf Augenhöhe, durch den sich dann auch die Möglichkeiten ergeben, kritisch zu hinterfragen, was neue Impulse geben kann.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Heute war ein denkwürdiger Tag. #cool


    Wie ja nun jeder weiß, wohne ich im multikulturellen Ruhrpott, vorwiegend lebten hier zb viele Menschen türkischer Abstammung.

    In manchen Stadtbezirken dominierten sie das Bild, was manche länger hier lebende dann dazu brachte wegzuziehen, weil es zu viele seien.


    Das so als Vorgeschichte. ;)


    Heute war hier im Kindergarten Schultüten basteln und man unterhielt sich über die neue Schule und Klassenzusammensetzung usw. Mehrere Mütter empörten sich über die Klassenzusammensetzung, und dann schallte es von einem Tisch von einer türkischstämmigen Mutter:"Wir überlegen sowieso hier wegzuziehen, in der letzten Zeit werden es hier viel zu viele Araber. "#blink#freu


    Nein, es ist eigentlich nicht lustig #schäm, aber das hatte sowas von Realsatire. Das nenne ich doch mal perfekt integriert. #nägel

    • Offizieller Beitrag

    Nein, es ist eigentlich nicht lustig #schäm, aber das hatte sowas von Realsatire. Das nenne ich doch mal perfekt integriert. #nägel

    Ein Kollege von mir hat immer gerne folgendes Bonmot seines Lieblings-Inder-Takeaway erzählt (man stelle sich einen Menschen tamilischer Herkunft mit sehr starkem Akzent vor): "Schwiiz scho schöne Land - aber soooo viele Uswärtige (=Auswärtige)"


    Nein, Migrationshintergrund ist nicht zwingend eine Grundlage für offeneres Denken...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich gebe zu, manchmal rutscht mir auch ein ironisches "gibt es denn gar keine deutschen mehr hier?" heraus wenn auf arbeit lauter Leute mit entweder ausländischem namen oder tatsächlich Ausländer zusammen arbeiten. Es ist aber klar als Ironie zu erkennen, und es betont auf der anderen Seite dass eben Leute aus ganz unterschiedlichen Ländern gut miteinander arbeiten können wenn sie wollen. Ich finde man darf sich rassistische Sprüche "klauen" und sie pervertieren, lieber lache ich über Rassismus als dass ich mich vor Rassisten fürchte.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)