Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • hier würden jamie und aurel in einer liga mit jeremy, noel, josy etc. spielen, deren chancen sind mit sicherheit auch nicht die von paul, max, hannah und lotta.


    das namensding hat wirklich eine starke wirkung. mein sohn hat einen sehr deutschen namen, das kompensiert oft ganz merklich sein "exotisches" aussehen.

  • patrick*star echt? Das ist spannend, weil ganz anders als in Berlin, wie ich es wahrgenommen habe. Ob jetzt die beiden fiktiven Namen optimal gewählt sind sei dahingestellt, aber da war es ganz klar so, dass zwischen Kevin (ohne Migrationshintergrund, aber mit Stempel "bildungsfern") und Mustafa nicht oder wenig, aber zwischen den beiden und dem spanisch-deutschen / französisch-deutschen / sonstwas "gutes"-deutschen Kind massiv unterschieden wurde. Bei den Zweisprachlern mit "gutem" Hintergrund wurde z.B. viel weniger schnell der Förderbedarf gesehen, da lief ganz viel unter "Ist ja normal bei bilingualen Kindern". Wohingegen bei den türkisch- oder arabisch-deutschen Kindern die Tendenz sehr schnell in Richtung Sprachförderung, Extra-Vorleselektionen, und z.T. sogar Seufz-Augenrollen gegenüber anderen Eltern ging. Das finde ich schon fatal.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


    • Offizieller Beitrag

    patrick*star echt? Das ist spannend, weil ganz anders als in Berlin, wie ich es wahrgenommen habe. Ob jetzt die beiden fiktiven Namen optimal gewählt sind sei dahingestellt, aber da war es ganz klar so, dass zwischen Kevin (ohne Migrationshintergrund, aber mit Stempel "bildungsfern") und Mustafa nicht oder wenig, aber zwischen den beiden und dem spanisch-deutschen / französisch-deutschen / sonstwas "gutes"-deutschen Kind massiv unterschieden wurde. Bei den Zweisprachlern mit "gutem" Hintergrund wurde z.B. viel weniger schnell der Förderbedarf gesehen, da lief ganz viel unter "Ist ja normal bei bilingualen Kindern". Wohingegen bei den türkisch- oder arabisch-deutschen Kindern die Tendenz sehr schnell in Richtung Sprachförderung, Extra-Vorleselektionen, und z.T. sogar Seufz-Augenrollen gegenüber anderen Eltern ging. Das finde ich schon fatal.

    Ganz alltäglich, wenn mir Lehpersonen den Stand ihrer Klasse erklären - die typische städtische Schulklasse: "Bitte einfaches Deutsch, wir haben einen hohen Anteil Kinder nichtdeutscher Muttersprache, das Niveau ist halt leider etwas schwach". Die typische Klasse der International School xy vom Goldküstenseeufer: "Einige Kinder sprechen noch nicht so gut Deutsch, aber machen sie ruhig normal Unterricht".


    Ja, es ist ein Riesenunterschied, ob das Kind eine gerade angesagte Erstprache oder eine der "bösen" Erstsprachen zuhause spricht. Und ja, das nervt mich jedesmal, enorm.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es tatsächlich eine zweite Sprache ist okay, aber sehr oft wird in migrantenfamilien eine Sprache gesprochen und in Schule und Kindergarten die andere. Da ist das Kind dann unter Umständen nicht ganz so sattelfest, vor allem in der Grundschule.

    Ich dachte es sei mittlerweile allgemein bekannt, dass es super wichtig ist, die Muttersprache wirklich gut gefestigt zu sprechen, dann lernt sich die nächste, Umgebungssprache einfacher. Und wenn die Familien nicht gut in der Umgebungssprache sind, dann sollten sie auch nicht zu viel benutzen, einfach auch um Fehlern vorzubeugen. Da sehe ich durchaus die Schulen in der Pflicht und nicht die Migranten Familien.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns in der Schwimmstunde: Kinder sollten mit offenen Augen unter Wasser tauchen. Der Lehrer meinte, es gäbe dabei 3 Möglichkeiten: Augen ganz weit auf, ganz weit zu, oder wie die Chinesen mit Schlitzaugen.... Das kommt besonders toll, wenn mindestens zwei Kinder asiatisch sind.


    Oder neulich in der Stadt, mein Kind hatte ein rotes Haarband mit Chinesischer Schrift: oh, ein kleiner Maoist - du bist wohl Chinese? Die Dame, hatte null Einsehen, als ich sie berichtigte...

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es tatsächlich eine zweite Sprache ist okay, aber sehr oft wird in migrantenfamilien eine Sprache gesprochen und in Schule und Kindergarten die andere. Da ist das Kind dann unter Umständen nicht ganz so sattelfest, vor allem in der Grundschule.

    Ich dachte es sei mittlerweile allgemein bekannt, dass es super wichtig ist, die Muttersprache wirklich gut gefestigt zu sprechen, dann lernt sich die nächste, Umgebungssprache einfacher. Und wenn die Familien nicht gut in der Umgebungssprache sind, dann sollten sie auch nicht zu viel benutzen, einfach auch um Fehlern vorzubeugen. Da sehe ich durchaus die Schulen in der Pflicht und nicht die Migranten Familien.

    Habe ich gerade mit einem Psychologen letzte Woche über dieses Thema gesprochen: gute Sprachvorbilder sind enorm wichtig!

    Und da ist es wirklich wurscht, welches die Muttersprache ist. Im Gegenteil, er wünschte sich, die Eltern aus Mazedonien würden genauso stolz mit ihrem Kind zuhause ihre Sprache sprechen wie das Expat-Paar aus den USA, statt versuchen Deutsch radezubrechen, weil sie denken, ihrem Kind so zu helfen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hmm, ist mein Frage untergegangen oder war sie doof?


    Ich zitiere mich nochmal. :)



    Leslie Winkle , warum traust du dich nicht richtig, das hier zu schreiben? Wegen den Lehrer*innen hier im Forum?


    Falls du dich doch traust, mich würde es schon interessieren, was da passiert. Ich bin ja auch Lehrerin und möchte vermeiden, unabsichtlich was Blödes zu machen.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Die Frage ist nicht untergegangen... Ich möchte mir noch etwas Zeit nehmen, um die Frage zu beantworten.

    Ich freue mich, wenn du dich noch etwas gedulden magst

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • nez perce so jetzt endlich


    Ich habe gezögert, genau zu schildern, weil ich befürchte, dass erkannt werden könnte, von wem ich schreibe. Das ist aber gewIss eher Paranoia.


    Wenn ich schreibe, dass ich LehrerInnen erlebe, die latenten Rassismus leben, dann vertraue ich den Usern hier, das ihr mir meine Wahrnehmung nicht absprecht und ich vertraue euch auch, Dass ihr wisst, dass ich nicht behaupten will, dass die Mehrheit der LehrerINNen so denken.


    Also zu meiner Wahrnehmung:

    Ich unterhielT mich mit einer Sonderpädagogin, die feststellte, dass in einem sehr heterogenen Schulbezirk die Schulen um Finazierung von individueller Förderung konkurrieren.

    Sie sagte, dass die eine Schule, die eher gebildete Familien aufnimmt nur 10 Kinder mit sonderpädagogischen bedarf hat und "die Brennpunktschulen haben 80 Kinder mit LB oder GB wegen der inzestuösen Verhältnisse in den Familien aus dem Südeuropäischen Raum"


    Das hat mich schon etwas sprachlos gemacht!!!

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Sie sagte, dass die eine Schule, die eher gebildete Familien aufnimmt nur 10 Kinder mit sonderpädagogischen bedarf hat und "die Brennpunktschulen haben 80 Kinder mit LB oder GB wegen der inzestuösen Verhältnisse in den Familien aus dem Südeuropäischen Raum"

    Boah, das ist wirklich eine wirklich unverschämte Unterstellung. LB ist Lernbehinderung? Und was ist GB?

  • Ich hätt wohl naivlich nachgefragt,was sie mit "inzestuösen Verhältnissen" meint. Die Frage stellt sich mir auch wirklich. Das ist kein mir bekanntes Vorurteil.

  • tulan mir ist leider durchaus bekannt, was damit gemeint ist....

    Es gibt Subkulturen aus dem südeuropäischen Kulturkreis, wo häufig Cousin und Cousine verheiratet werden. Genetisch ist das über mehrere Generationen tatsächlich nicht unproblematisch, das stimmt. Und das Risiko für GB und LB steigt tatsächlich.

    Andere Risiken steigen auch...


    Mir ist das bekannt und mir ist auch bekannt, dass manche Leute behaupten, dass "Türken Inzest betreiben und deshalb die Kinder geistig behindert sind"



    Ein interessanter Fakt: in Neukölln ist die Säuglingssterblichkeit dramatisch höher als in der ganzen Hauptstadt. Gab bei Facebook ein Artikel zu..... Ich hätte kotzen wollen. Dummheit und Inzest seien Schuld.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Das ist doch grade in Berlin durchaus Thema... war das ein CDUler, der diese These immer wieder öffentlich vertreten hat?

    Ah, ja, Falko Lieke, hier ein Artikel dazu: https://www.tagesspiegel.de/wi…rwandtenehe/22721502.html


    (ey, schlechte Abdeckung mit Gyns, Kinderärzten und Geburtsstationen sind doch irrelevant, wenn die Cousine mit dem Cousin...) <X

    ~~ Luxa


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  • In vielen Regionen Deutschlands heiraten auch oft Verwandte ( ich habe als Kind 10 Jahre in nem Minidorf gewohnt...als Zugezogene und habe mich immer gewundert, das die Hälfte des Ortes verwand und verschwägert war...kannte ich nicht aus meiner Familie)

    Warum das plötzlich als "fremdländisches" Phänomen hinstellt verstehe ich nicht.

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Mir sind zwei streng endogame Gruppen bekannt:
    -Jesiden https://de.wikipedia.org/wiki/Jesiden

    -der frühere europäische Adel


    In beiden Gruppen war/ist die enge Verwandschaft m.W, tatsächlich ein genetisches Problem (gewesen)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)