Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Zitat

    „Tun Sie doch wenigstens so, als ob Sie unvoreingenommen kontrollieren!“

    da sind scheinbar alle dämme gebrochen inzwischen. und zwar weitgehend konsequenzlos, wenn ich österreich ansehe.

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  • Wenige Wochen vor der medialen Berichterstattung über die Flüchtlingskrise sind wir von Italien über Österreich nach Deutschland gefahren. In Rosenheim wurde der Zug gestoppt und die Polizei ging durch. Da wurden wirklich alle kontrolliert. Ein Viertel der Zuginsassen waren Flüchtlinge, meist ohne Pass. Zwei deutsche Frauen fingen an, die Polizei anzupöbeln. Es sei ja wohl die Höhe, dass sie jetzt hier kontrolliert würden, sie sähen wohl ziemlich eindeutig nicht aus wie "die". Der Polizist hat gesagt: "Haben sie gerade eine Grenze überschritten oder nicht? Passkontrolle!".

    Also, immer ist das nicht so.

    • Offizieller Beitrag

    Also, immer ist das nicht so.

    Das ist schoen, aber es kommt zu oft vor.


    und nochmal :

    Ist racial profiling denn legal?


    VivaLaVida ziemlich erschreckend. Mich hat auch erschüttert wie herablassend und ungeduldig die Beamten waren.


    Wie ist das duerfen Beamten nicht-demokratische Einstellungen haben? Also, sie sind ja von eben dem Staat eingestellt, gegen den sie sind.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, racial profiling ist nicht legal - aber auch schlicht nicht nachzuweisen... die Beamtinnen müssen ja nur sagen, sie gehen "nach Gefühl", "nonverbalen Signalen"... und sind fein raus. Passiert ständig, wenn es mal jemand wagt, rechtlich vorzugehen.


    Eine Lösung kann ich mir eigentlich nur vorstellen, wie Alusra sie beschreibt: alle werden konsequent kontrolliert.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Als mein Mann nur den kanadischen Pass hatte blieben wir teilweise beim der Deutschen Grenze auch lange hängen. Es ging immer um seine unbefristete Aufenthaltserlaubnis in Deutschland. Jedesmal hiess es, man müsse abklären, ob er in Deutschland keine Gelder beziehe.

    Wir vermuteten, dass die einfach den kanadischen Pass spannend fanden, weil sie das nicht so oft gesehen haben. Keine Ahnung. Aber jedes Mal ein riesen Tamtam,


    Aber dann wurde meinMann eingebürgert, konnte den CH-Ausweis an der Grenze zeigen und ist seither nie mehr aufgehalten worden.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Talpa.


    Besseres Training fuer die Beamten waere noch eine Option. Nachweisen liesse sich das wohl nur ueber die Statistik.

    HIER

    ist ein Fall, der kürzlich in der Schweiz für etwas Gesprächsstoff sorgte.

    Es gibt durchaus Beobachtungen und meiner Erinnerung nach auch belastbare Zahlen dazu, dass unsere Polizei/Grenzschutz etc... klar "profilt".


    edit: für das Verständis von dem Fall ist noch wichtig, dass in der Schweiz keine Ausweispflicht herrscht! Ich muss mich nicht ausweisen können, wenn ich mich hier bewege - ein Mensch, der "falsch" aussieht aber offenbar schon.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Wikipedia sagt dass racial profiling durch die Bundespolizei illegal ist; allerdings erst seit 2016. Kein Wunder, dass ich mir nicht sicher war, ob da legal ist, ich meinte da nämlich auch schon gelesen zu haben, dass das als legal angesehen wird.


    Also das nächste Mal sage ich was.

  • Ich denke, dass es auf jeden Fall gut ist, bei solchen Polizeikontrollen was zu sagen!

    Ich frage mich nur, ob sensibilisierte Beamt*innen, die alle kontrollieren ein wirklicher Fortschritt sind... Der Rassismus sitzt ja tiefer. Damit meine ich die Tatsache, dass es mit manchen Pässen leichter ist Grenzen zu überqueren als mit anderen aber auch, dass globale Ressourcen, durch (post)koloniale Kontinuitäten extrem ungleich verteilt sind. Rohstoffe aus Ländern des globalen Süden, kommen auf jeden Fall leichter über europäische Grenzen, als die Menschen, die in diesen Ländern wohnen.

    Papiere für alle wäre eine Lösung oder noch: besser Papiere für niemanden;)


    Racial Profiling zu kritisieren ist und bleibt aber trotzdem wichtig.

    • Offizieller Beitrag

    rechtes gedankengut, das tief in leuten, auch beamten der polizei oder bundeswehr sitzt, wird dadurch leider nicht in seinem kern tangiert.

    Als mein Bruder in der Polizeiausbildung war, da mussten sie mal in allen Bereichen arbeiten.

    Mein Bruder ist so der Typ, der zur Polizei gegangen ist, weil er "ein Guter" ist, weil er der Typ ist, der mit Begeisterung das Kätzchen einer Oma vom Baum holt.

    Dann musste er eben eine Weile in der Drogenfahndung arbeiten. Er wusste nach kurzer Zeit, dass er da nicht arbeiten kann. Das ihn das kaputt machen würde. Das Elend, die Abgründe und er sagte, dass er plötzlich anfing in jedem Schwarzen an Bahnhof einen Dealer zu vermuten. Das erschreckte ihn selber.


    Ich denke, unsere Polizisten erleben auch ganz viel schlimme Sachen. Und ich finde, dass die nicht immer gut aufgefangen werden. "Sind ja starke Jungs". Er sagte auch, als er das erste Mal bei jemandem klingeln musste und mitteilen, dass ein Angehöriger gestorben war, dass er sich da nicht wirklich gut vorbereitet fühlte und auch nicht gut aufgefangen nachher.



  • Ich habe bis zur Krankmeldung mit minderjährigen Flüchtlingen gearbeitet.

    Eine bekannte arbeitet beim Zoll.

    Wir haben uns, soweit es die Schweigepflicht zulässt, mal ausgetauscht. Besonders sie war sehr erstaunt aber auch irgendwie froh mal was anderes / gutes über die Jungs zu hören. Mal etwas von dem "schlechten " Bild, was sie im Job wohl zwangsläufig bekommen hat, weg zu können.

    Mein Patenonkel ist Schließer im Gefängnis. Als der gehört hat wo ich arbeite, hat er die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass der Blick ein anderer wird, wenn man täglich mit den "üblen" zu tun hat.

    Auch ich habe mittlerweile zu einer gewissen Gruppe von Ethnien meine Meinung geändert. Das es zu 99 % Realität war in 2 Jahren Arbeit. Der Punkt ist doch aber, dass wir von den Massen die sich gut anpassen, die lernen wollen, die hilfsbereit und nett sind nichts mehr hören. Ich durfte ganz viele davon kennenlernen und wünsche das auch den Polizisten, Wärtern und den ganz normalen Bürgern.

    Schwer ist es in jedem Fall.


    LG mel

  • Papiere für alle wäre eine Lösung oder noch: besser Papiere für niemanden;)

    Yes!!!

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."

  • Im Altenheim, in dem ich arbeite, hatte der Soziale Dienst eine aus Ghana stammende Praktikantin. Als sie eine der alten Damen auf deren Zimmer bringen wollte, trompetete diese: "Ach, heute wieder der schwarze Teufel? Die kommt jetzt mit mir mit, die ist mein Glücksbringer, der schwarze Teufel!"


    Die Frau meinte das bestimmt nicht böse, und die Praktikantin hat auch gelacht, aber ich fand das so schlimm, so gedankenlos. Entschuldbar irgendwie nur mit dem Alter der Frau (Ende 80). Aber ich habe mich echt innerlich gekrümmt. Bestimmt hört die Praktikantin dauernd so alltagsrassistischen Kackscheiß.

  • Und ich fürchte bei dem Notstand in den Pflegeberufen müssen sich die alten Leute daran gewöhnen.

    Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass in vielen anderen Ländern alte Menschen noch viel mehr geachtet werden, als bei uns. Gerade die Jungs aus West und Ost Afrika waren stark geprägt von Respekt, vorallem vor älteren Menschen .


    Ich schätze, dass das für die zu Pflegenden eher von Vorteil ist, oder?


    LG mel

  • Was ich bei älteren und Vor allem dementen ganz schlimm finde, dass da durch die Demenz eben all Die menschenverachtenden Dinge zum Vorschein kommen, die den Menschen damals eingeimpft wurden.


    DuracellmädchenS Uroma sagt jetzt auch sOwas ähnliches.... Ganz schlimm, weil es eben nicht ihre Persönlichkeit wiDerspiegelt, die sie in den Jahren hatte, als sie noch nicht Dement war.


    Und man füHlt sich so hilflos, was soll man denn da zu den alten Leuten sagen?

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ja, schrecklich. Mir tun die Pfleger/innen so leid. Was die jetzt erleben, wirkt ja wahrscheinlich wieder mehrere Generationen nach.