Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • @ Shevek, ja ich bin zufrieden mit unserer Schule, aber mein Kind ist in der Schule die das Auffangbecken ist, ich hatte das nicht deutlich geschrieben, entschuldige. Die Wahl haben eben nur die deutschen und russischen Eltern, mein Kind hat einen anderen Nachnamen, da gab es keine Auswahl für uns.

  • Bezüglich der Bewertung der „ausländischen“ Sprache. Die meisten Menschen die ich je kennengelernt habe, die nicht mal versucht haben die Landessprache ihres momentanen Aufenthaltslandes zu lernen, waren Leute denen es ökonomisch viel besser wie den Durchschnittsbürgern geht. Und sobald die Person wohlhabend ist, kümmert das keinen mehr. Das finde ich dann teilweise sehr absurd. Überspitzt gesagt sitzt dann Kollege X im Restaurant und belächelt das schlechte Deutsch der Bedienung. Am nächsten Tag geht Kollege X dann mit Y essen. Y ist der Chef von X, natürlich super cool, Australier, lebt seit 8 Jahren in der Schweiz und bestellt sogar einen Teller Pasta auf englisch. Und was macht X? Er findet das irgendwie „fancy“.

    • Offizieller Beitrag

    Arya, stimmt. Die Erfahrung habe auch ich oft gemacht.


    Ich weiß auch nicht, wieso manche rassen/Gesellschaften/Kulturen/sprachen/Religionen „besser“ sein sollen als andere.


    Historische und wirtschaftliche Gründe werden oft genannt. Nur mit der Angst vor „unbekanntem“ kann man die ganze Ausbeutung und die systematische Abgrenzung nicht mehr erklären.

  • wenn jemand Ideen von "wir gegenüber die Ausländer" äussert, werde ich (weiss, blaue Augen, westerlinge) immer bei der "wir"-Seite mit reingezogen. Ich positioniere mich dann aber fast immer sehr deutlich bei der "Ausländer"-Seite.

    Das finde ich gut und mutig. Vielleicht bringt das ja einige Menschen zum Nachdenken.

  • Gestern war ich mit meinem Kind einkaufen. Vor der Kaufhalle stand so ein Auto zum Reinsetzen und Münzen einwerfen. Mein Kind sitzt gerne drin, aber das Gewackel ist ihm etwas suspekt. In dieser Situation würde ich von einem Mann mit Gesprächsbedarf angequatscht, der mich fragte, ob er einen Euro einen soll. Nein, danke. Ob das mein Pflegekind sei? Auf mein "warum?" ging er nicht ein. Ach so, dann sei der Vater Afrikaner? Ob der Vollzeit arbeiten würde? Häh?

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Also, die Frage von völlig fremden Leuten, ob das Kind adoptiert ist, kenn ich auch. Finde ich schon schräg genug. Aber das noch mit Vollzeit zu verbinden, zudem das alles ja überhaupt niemanden was angeht, ist ja der Oberhammer. 


    Ich bin nie auf die Idee gekommen, nach dem Warum zu fragen. Schade eigentlich, jetzt hat mich das schon lange niemand mehr gefragt. Ich vermute, ab einem bestimmten Alter der Kinder traut sich keiner mehr. Ich habe irgendwann nur noch mit einem freundlichen Nein geantwortet. Es ist auch sehr nett anzusehen, wenn die Leute auf weitere Erklärungen warten und ihnen denn so leicht das Gesicht entgleist, weil keine Erklärung kommt.

    • Offizieller Beitrag

    Als jemand mir sagte, dass die beiden Kinder nicht vom selben Mann sein könnten, sagte ich grinsend nur: wenn ich das wüsste!


    Allerdings muss ich zugeben, dass es die geistig verwirrte ältere Dame war, die das sagte. Die trafen wir öfters in der Nähe der Haltestelle sahen/trafen. Sie lachte schallend, die Gesichter der herumstehende waren dagegen recht interessant...

  • wenn jemand Ideen von "wir gegenüber die Ausländer" äussert, werde ich (weiss, blaue Augen, westerlinge) immer bei der "wir"-Seite mit reingezogen. Ich positioniere mich dann aber fast immer sehr deutlich bei der "Ausländer"-Seite.

    Das finde ich gut und mutig. Vielleicht bringt das ja einige Menschen zum Nachdenken.

    Ich mache das auch gerne. Und tatsächlich kommt dann oft: "Aber Du bist damit doch nicht gemeint." Obwohl man mir sprachlich sehr deutlich anhört, dass ich auswärtig bin.


    Die Leute sehen es noch nicht mal als Problem, offen zu sagen, dass ich ja "eine von den guten" sei. Wirklich bäh. Leider habe ich immer noch keine wirklich guten Antworten darauf. Höflich muss ich bleiben, da dies meist im beruflichen Kontext vorkommt.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • @casa und Nollaun ,

    bei mir ist es auch meistens beruflich. Es geht bei diesen Gesprächen meistens um Sprache (Kinder mit Behinderung - ich bin Logopädin). "Die Familie soll zu Hause auch Deutsch reden" oder negativ gemeintes "Die sprechen ja auch kein Deutsch zu Hause." Für mich ist es dann einfach, zu sagen, dass ich mit meinen Kindern selbstverständlich auch kein Deutsch spreche zu Hause. "Das meinen wir doch nicht." "Äh, ok, aber was meinen Sie denn genau?"

    #rolleyes:D

    Flämische Belgierin in Berlin (und Deutsch-Tipps sind immer noch willkommen :)).

  • Ich rate meinen Teilnehmenden auch immer mit ihren Kindern Deutsch zu reden - weil die Kinder das meist können und die Eltern das noch lernen müssen. Und Sprache lernt man in dem man sie benutzt.


    Sollte ich das überdenken?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Shevek Jein . Soweit ich weiß (aber da werden sich die Fachleute noch melden), ist es zunächst mal wichtig, dass die Kinder eine Sprache erstmal richtig erlernen. Nehmen wir mal an Mutter mit Säugling, die Deutsch als Zweitsprache spricht: Diese sollte mit ihrem Kind in ihrer Herkunftssprache sprechen. Das Kind lernt damit zumindest eines Sprache korrekt (die zweite dann über die Umgebung. Deutsche Krabbelgruppe wäre also eine gute Idee) und die Mutter-Kind-Bindung gelingt besser, da dir Mutter in ihrer Herkunftssprache differenzierter über beispielsweise Gefühle reden kann.

    Während der ersten Jahre des Spracherwerbs der Kinder wäre es also kontraproduktiv mit den Kindern deutsch zu sprechen, abgesehen vielleicht von Dingen wie gemeinsam deutsche Bilderbücher anschauen oder so.


    Später ist es sicher möglich und ggf. sinnvoll zeitweise ins Deutsche zu wechseln um es auch zu üben.


    Ebenso wie es sinnvoll ist für die Kinder in der Herkunftssprache alphabetisiert zu werden und z.B. auch später Erwachsenenliteratur zu lesen.


    Ich glaube mit größeren Kindern wird da jede Familie ihren eigenen Weg finden müssen. Vielleicht gemeinsam deutsches Fernsehen / Serien gucken und darüber sprechen oder Zeitschriften lesen oder oder oder ...

  • Hallo,


    . "Die Familie soll zu Hause auch Deutsch reden" oder negativ gemeintes "Die sprechen ja auch kein Deutsch zu Hause." Für mich ist es dann einfach, zu sagen, dass ich mit meinen Kindern selbstverständlich auch kein Deutsch spreche zu Hause. "Das meinen wir doch nicht." "Äh, ok, aber was meinen Sie denn genau?"

    #rolleyes:D


    Dabei sollte es doch heutzutage bekannt sein, daß es besser ist, wenn die Kinder zu Hause die "Elternsprache" sprechen, um sie RICHTIG zu lernen statt - was interessanterweise dann viel öfter passiert - am Ende mit zwei halben Sprachen dazustehen und eben nicht mit EINER "perfekten".


    Früher dachte man mal, es wäre besser, die Kinder würden zu Hause auch die Umgebungssprache sprechen, selbst wenn es fehlerhaft ist, inzwischen weiß man, daß das ganz häufig den Spracherwerb in beiden Sprachen stört (weil die Kinder, weil für sie Eltern alles richtig machen, fehlerhafte Formulierungen übernehmen und verfestigen, weil sie keine sprachliche Heimat haben, weil das Gehirn erst mal Strukturen braucht, um sie verändert auf andere Sprachen übertragen zu können ... )


    Dazu kommt, daß die "fremde" Sprache eben selten die "Herzenssprache" der Eltern ist (das mag anders sein, wenn sie schon viele Jahre hier leben und in der "neuen" Sprache, denken, träumen...) und das ist für den Spracherwerb oft ganz fatal. Und um Sprache als Prinzip zu erwerben, um Gefühle, Bedürfnisse, Informationen... auszutauschen - was ja die Basis dafür ist, um Sprache als Konstrukt aus Worten und Grammatik zu erwerben - ist es gerade für Kinder wichtig, daß eben das "Herz" spricht. Alles andere kommt dann z.B. durch Kindergarten/Schule, Fernsehen, Bücher...


    Klar, Ausnahmen mag es geben, aber ich war inzwischen zu mehreren Weiterbildungen zu dem Thema und das Ergebnis war bei allen glich.

    Sowohl fürs Herz als auch für die Sprache ist es also genau richtig, wie ihr es macht. :)


    Aber auch da scheint es wohl leider aus Sicht mancher Leute wieder "bessere" (erhaltenswerte) Herkunftssprachen zu geben und "schlechtere", die möglichst in den Familien verschwinden sollten ...

    Ich glaube nicht, daß es jemand befremdlich fände, wenn die Japanische oder englische Familie zu Hause selbstverständlich "Familiensprache" spricht - aber die syrische oder kroatische... ?

  • FrauMahlzahn und Trin das kann ich nur unterschreiben. Ich beschäftige mich auch intensiv mit dem Thema und bin erstaunt, dass es doch immer noch viele Therapeuten und Lehrer gibt, die es anders sehen.

    "Sprechen Sie English?"

    "Ja."

    "Können Sie sich vorstellen, ab jetzt nur noch auf English mit Ihren kleinen Kindern zu sprechen? Zu Hause, beim Wickeln, beim Trösten, das alles auf English statt auf Deutsch? Sie können ja die Sprache." (Wenn argumentiert wird: " Die Eltern können ja Deutsch, die verweigern aber es zu Hause zu sprechen."

    Dann verstehen manche, was gemeint wird. Manche aber auch nicht. Da sage ich einfach, dass wir uns dann deutlich nicht einig sind, und Schluss #rolleyes.

    Flämische Belgierin in Berlin (und Deutsch-Tipps sind immer noch willkommen :)).

  • Das schlimme ist unsere vorherige Bildungs- und Forschungsministerin Frau Wanka hat auch mal gesagt "Die Migranten sollen zu Hause mehr Deutsch sprechen, damit die Kinder mehr Deutsch lernen" #rolleyes


    Ganz klar war das auf die Wählerschaft gemünzt, die ohnehin Vorurteile hat. Sie hätte es eigentlich besser wissen müssen.

  • Hallo,


    Das schlimme ist unsere vorherige Bildungs- und Forschungsministerin Frau Wanka hat auch mal gesagt "Die Migranten sollen zu Hause mehr Deutsch sprechen, damit die Kinder mehr Deutsch lernen" #rolleyes


    Oh man...

    Da brauch ich mich auch nicht mehr wundern, wenn es nach wie vor Erzieherinnen gibt, die gleichsprachigen Kindern oder gar Geschwistern verbieten wollen, im Spiel in ihrer beider Muttersprache zu agieren...


    Ich meine, im Morgenkreis, beim Spiel mit Kindern verschiedener sprachlicher Herkunft... verstehe ich es absolut, daß die Kinder motiviert werden miteinander in der gleichen (meist der Umgebungssprache) zu sprechen. Aber wenn 2 Kinder gleicher Muttersprache ein Rollenspiel spielen?!?!?


    Ich stell mir vor, wir wären, als die Kinder klein waren, weggezogen und sie hätten im Kindergarten nicht mehr miteinander oder der Freundin deutsch reden dürfen... Das nimmt einem Kind doch einen großen Teil seiner Kommuniktionsmöglichkeit und gibt schnell das Gefühl, die Muttersprache wäre etwas... negativ behaftetes...

    Und daß es für das Sprache lernen eben KEINE positiven Auswirkungen hat, ist ja nun schon lange bekannt...

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne es auch von Fachseite nur so, dass der Erstsprachenerwerb möglichst "sauber" sein soll. Es wird allseitig geraten, zuhause möglichst in der flüssigen, korrekten Muttersprache zu sprechen.

    Einer Deutsch lernenden Mutter jedoch zu raten, ab und an mal mit ihren Schulkindern einen "Deutschtag" einzulegen finde ich vernünftig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,

    Einer Deutsch lernenden Mutter jedoch zu raten, ab und an mal mit ihren Schulkindern einen "Deutschtag" einzulegen finde ich vernünftig.


    Das ist ja etwas anderes als die Erwartung, daß zu Hause nur noch deutsch/Umgebungssprache gesprochen wird. Obwohl bei uns keiner eine andere Muttersprache sprich und auch unsere Umgebungssprache Deutsch ist, haben wir manchmal aus Spaß eine Mahlzeit lang nur englisch/Französisch... gesprochen oder aus dem Fremdsprachenteil der Bücherei Kinderbücher in verschiedenen Sprachen ausgeliehen und vorgelesen usw. (Eins meiner Kinder las ab Klasse 7 oder so fast nur noch englischsprachige Bücher, die anderen könnten es zumindest theoretisch...)


    In der Schule wurde der Erzählkreis gelegentlich in einer der Fremdsprachen gehalten bzw. haben Kinder, die das wollten, einen Fachvortrag in einer Fremdsprache gehalten usw.


    Ich kenne auch Eltern, die mit ihren kleinen Kindern Rollenspiele mit einer bestimmten Handpuppe gemacht haben, die nur die (zukünftige) Umgebungssprache sprach, damit sie etwas vorbereitet sind usw. .


    Aber das hat für mich nichts mit "Die Migranten sollen zu Hause mehr Deutsch sprechen, damit die Kinder mehr Deutsch lernen" zu tun...

  • Richtig, aber die Ursprungsfrage war ja: Soll Shevek Ihren Lernenden raten mit ihren Kindern Deutsch zu sprechen.


    Und ich glaube wir sind uns alle einig:


    - Bei ganz kleinen Kindern im Spracherwerb nein

    - bei größeren Kindern (ab ca. Schulalter) in Ergänzung zur hauptsächlich gesprochenen Herkunftssprache ja. Am besten klar abgegrenzt: Immer beim Abendbrot, immer Sonntags oder wir auch immer.


    Shevek Ist Deine Frage damit beantwortet?