Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Theoretisch müsste ja der Engländer die Rechte gehabt haben oder ein englisches Pharmaunternehmen und kein deutsches. Keine Ahnung, ob jemals jemand die Rechte daran hatte und seit wann es solche Rechte überhaupt gibt.

    Ich denke, dass die Schwabe AG bereits auf Rassismusvorwürfe reagiert, diese Sicherung von Arbeitsplätzen in Südafrika, Projektunterstützung klingt nach Rechtfertigung.


    Mein Mann hat übrigens ein saudisches Gewand schon an Fasching angehabt. Das haben ihm seine nordafrikanischen, nicht in Deutschland lebenden Kollegen aus Dubai besorgt und dort noch den Preis gedrückt, indem sie gesagt haben, es sei für einen Europäer, der plane, zum Islam zu konvertieren (was nicht der Fall ist). Die sind richtig teuer.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, dass die Schwabe AG bereits auf Rassismusvorwürfe reagiert, diese Sicherung von Arbeitsplätzen in Südafrika, Projektunterstützung klingt nach Rechtfertigung.

    Anscheined gab es da tatsächlich Vorwürfe:



    "Mit dem Verzicht auf verschiedene Herstellungspatente will Schwabe sich vor allem vom Vorwurf der Biopiraterie befreien. So hatte die Firma vor einigen Jahren ein Patent zum Extraktionsverfahren der Kapland-Pelargonie eingereicht. Dagegen hatten eine südafrikanische Gemeinde und mehrere Hilfsorganisationen vor dem Europäischen Patentamt geklagt. Das Patent verstoße gegen die guten Sitten, indem es traditionelles Wissen südafrikanischer Gemeinden monopolisiere. Diesem Vorwurf stimmte das Patentamt nicht zu, sah jedoch keine wesentliche erfinderische Leistung im Extraktionsverfahren, wie es vergangene Woche in einer schriftlichen Stellungnahme noch einmal mitteilte.

    Schwabe hatte zu jeder Zeit betont, dass das Patent ethisch und patent­rechtlich korrekt sei. »Wir haben uns an nationales und internationales Recht gehalten«, sagte Dr. Traugott Ullrich, Geschäftsführer des Tochterunter­nehmens Spitzner. Die Firma befinde sich jedoch im Spannungsfeld zwischen internationalem Patentrecht und dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt der Vereinten Nationen (CBD), die sich teilweise widersprechen.


    Schwabe hat sich nun entschlossen, keinen Widerspruch beim europäischen Patentamt einzulegen und auf vier weitere bestehende oder beantragte Patente zu verzichten. »Wir nehmen die Diskussion um unser Produkt sehr ernst«, sagte Ullrich. »In Zukunft werden wir uns noch mehr an der Biodiversitätskonvention orientieren.« Diese sieht unter anderem die Beteiligung der lokalen Gemeinden Südafrikas am Gewinn vor, auf deren traditionellen Wissen die Nutzung der Pelargonie fußt."


    Quelle: https://www.pharmazeutische-ze…e-verzichtet-auf-patente/

    • Offizieller Beitrag

    Hier habe ich noch einen Artikel gefunden, der mehr auf die Kläger eingeht. Die Stiftung wurde anscheinend auch erst 2010 resultierend aus dieser Klage gegründet

    https://www.fr.de/wirtschaft/u…enwirkungen-11677920.html


    ...Schwabe stellt Umckaloabo aus zwei nur in der östlichen Kap-Provinz von Südafrika vorkommenden Pelargonien-Arten her. Die Wirkung der Wurzeln ist der einheimischen Bevölkerung seit Jahrhunderten bekannt. In der Ortschaft Alice stellen die Bewohner aus Pelargonien seit Generationen Tinkturen zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwege und Tuberkulose her.......Basierend auf diesem Wissen produziert Schwabe aus den südafrikanischen Wurzeln den Sirup Umckaloabo. Das Medikament rangiert in der deutschen Liste der beliebtesten Medikamente auf Rang 20. Schwabe vermarktet den Gewinnbringer als einzigartiges afrikanisches Naturheilmittel mittlerweile in 40 Ländern. Das Extraktionsverfahren zur Herstellung ließ Schwabe sich 2007 vom EPA patentieren.

    Für Michael Frein, Experte für Handelspolitik des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) ein "klarer von Biopiraterie". Das Karlsruher Unternehmen habe genetische Ressourcen aus dem südlichen Afrika und das traditionelle Wissen der Menschen in der östlichen Kap-Provinz monopolisiert.

    Unterstützt vom EED und dem African Center for Biosafety klagten die Bewohner von Alice gegen das Patent. Mit Erfolg. Ende Januar widerrief das EPA das Patent auf das Extraktionsverfahren von Schwabe. Die jetzt veröffentlichte schriftliche Urteilsbegründung führt aus: Das Schwabe-Patent beruht nicht auf einem "erfinderischen Schritt", da das beschriebene Verfahren bereits zuvor ausreichend bekannt gewesen sei...


    Deshalb denke ich, dass der Vergleich zur Ricola Werbung unpassend ist, da es sich um ganz andere Hintergründe dabei handelt.

  • Ich möchte nochmals was zur Ricola Werbung nachwerfen: Ricola AG ist ein Schweizer Unternehmen und wenn sich ein Schweizer Unternehmen über Schweizer Klischees lustig macht, dann ist das für mich völlig OK. Da gibt es einige, zB. auch die Werbung für Appenzeller Käse.

    Danke, Daroan! Das wollte ich auch schreiben. Es ist doch etwas bedeutend anderes, wenn man sich über sich selber lustig macht. Abgesehen davon, wie vorher schon erwähnt, dass eine Frendherrschaft und Unterdrückung in der Schweiz ein paar hundert Jahre länger her ist als in Afrika.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich möchte nochmals was zur Ricola Werbung nachwerfen: Ricola AG ist ein Schweizer Unternehmen und wenn sich ein Schweizer Unternehmen über Schweizer Klischees lustig macht, dann ist das für mich völlig OK. Da gibt es einige, zB. auch die Werbung für Appenzeller Käse.

    Danke, Daroan! Das wollte ich auch schreiben. Es ist doch etwas bedeutend anderes, wenn man sich über sich selber lustig macht. Abgesehen davon, wie vorher schon erwähnt, dass eine Frendherrschaft und Unterdrückung in der Schweiz ein paar hundert Jahre länger her ist als in Afrika.

    Aber wo wird sich denn im Umckaloabo-Spot lustig gemacht, und über wen?? Da tanzen doch keine "baströckigen Wilden" rum, deren Heilpflanze dann mildtätig von den klugen Weißen zu einem "echten" Medikament gemacht wird. (ja, ich weiß, das ist ein Holzhammer-Beispiel)

    Das finde ich gerade so schwierig und den bedeutenden Unterschied zwischen Rassismus und Klischee.

    Das Medikament Umckaloabo kenne ich auch schon seit ner halben Ewigkeit, damals gab es m.E. noch keine Radiospots dafür und ich kann mir meine Oma bildlich vorstellen, wie sie das "Umcko ...ähm Umka ..ähm" in der Apotheke bestellen will. Weil es das evtl. damals nur als geschriebenen Begriff gab und es vielen Menschen schwer fällt, vom Geschriebenen auf das Gesprochene zu switchen, wenn es nicht genau unserem Sprachgebrauch entspricht. Daher finde ich es sogar sinnvoll, das Wort zu vertonen, weil man es sich dann besser merken kann.

    Den Pharma-Hintergrund inkl. Patent, Stiftung und Co. geht für mich schon in die Richtung klassischer postkolonialistischer Ausbeutung und Aneignung. Trotzdem: Der Spot selbst ist m.E. nicht rassistisch, wenn ich die Rassismus-Definition heranziehe.

    Auch nicht jeder Werbespot mit einer Frau ist sexistisch, dafür müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein.


    100 xEdit wegen tausend Buchstaben an vollkommen falschen Stellen

    Liebe Grüße,
    Junora

    6 Mal editiert, zuletzt von Junora ()

    • Offizieller Beitrag

    Aber wo wird sich denn im Umckaloabo-Spot lustig gemacht, und über wen?? Da tanzen doch keine "baströckigen Wilden" rum, deren Heilpflanze dann mildtätig von den klugen Weißen zu einem "echten" Medikament gemacht wird. (ja, ich weiß, das ist ein Holzhammer-Beispiel)

    Das finde ich gerade so schwierig und den bedeutenden Unterschied zwischen Rassismus und Klischee.

    Mir ging es weniger ums lustig machen, sondern darum, dass man eine Werbung eines Deutschen Pharma-Unternehmes, das schon mit Patenten usw. im Clinch lag, das es da einfach ein sensibler Umgang bei Werbungen braucht mit "Afrikanisch" angehauchten Elementen und dass man das nicht einfach vergleichen kann mit "Aber die Ricola Werbung, die geht ja auch.." Weil der Hintergrund komplett unterschiedlich ist.


    Mein Punkt war einfach, man kann die Werbung für Ricola da nicht als Gradmesser zum Vergleich herbei ziehen, das es da schlichtwegs keine sensible Vorgeschichte gibt.

  • Nun habe ich mir diesen Sport endlich mal angesehen. Und ich finde ihn auch nicht rassistisch. Das einzige, was ich sie bitten würde zu ändern ist, genauer zu sagen, wo die Pflanze nun her kommt. Also nicht nur "aus Afrika" sondern "aus Südafrika". Einfach weil ich es wichtig finde, dass Afrika eben ein Kontinent ist und kein Land und das einfach zu oft "verwechselt" wird.


    Insofern stimme ich Junora zu:


    Zitat


    Den Pharma-Hintergrund inkl. Patent, Stiftung und Co. geht für mich schon in die Richtung klassischer postkolonialistischer Ausbeutung und Aneignung. Trotzdem: Der Spot selbst ist m.E. nicht rassistisch, wenn ich die Rassismus-Definition heranziehe.

  • Nun habe ich mir diesen Sport endlich mal angesehen. Und ich finde ihn auch nicht rassistisch. Das einzige, was ich sie bitten würde zu ändern ist, genauer zu sagen, wo die Pflanze nun her kommt. Also nicht nur "aus Afrika" sondern "aus Südafrika". Einfach weil ich es wichtig finde, dass Afrika eben ein Kontinent ist und kein Land und das einfach zu oft "verwechselt" wird.


    Insofern stimme ich Junora zu:


    Zitat


    Den Pharma-Hintergrund inkl. Patent, Stiftung und Co. geht für mich schon in die Richtung klassischer postkolonialistischer Ausbeutung und Aneignung. Trotzdem: Der Spot selbst ist m.E. nicht rassistisch, wenn ich die Rassismus-Definition heranziehe.

    Wobei aus der Website nicht genau hervorgeht, ob die benutzten Pflanzen ausschließlich aus dem Land Südafrika kommen, da zwischendurch immer mal erwähnt wird, dass die auch im Land Lesotho wächst.

    Womit ich dir keineswegs widersprechen will. Ich finde es auch ganz wichtig sich dafür einzusetzen, dass Afrika nicht als homogenes Land sondern als heterogener Kontinent dargestellt wird.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

    Einmal editiert, zuletzt von Annanita ()

  • Ich glaube, dass hat gar nichts mit den Roma zu tun. Das ist eine Marke, die es schon ganz lange gibt.

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Roma war ein Hersteller, der Pudding von denen war sehr beliebt (das könnte auch ne regionale Sache gewesen sein) und das Produkt wurde nach dem Bankrott von Roma von Puddis übernommen und unter altem Namen weiterverkauft.

    Schmeckt übrigens genial gut, ich kaufe den Palettenweise, wenn ich ihn irgendwo finde.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich war beim e*deka einkaufen, da stand ein gelb gekleideter, großer, ca. 40jähriger Mann mit einer Art Machete und musste Ananas aufschneiden. Warum muss für diesen Job ein Farbiger (sorry, falls auch rassistisch klingt) genommen werden???? Zufall war das sicher nicht #crying - der Marktleiter war nicht da. Morgen geh ich da hin, das war so entwürdigend zu sehen

    Ich lese gerade das Anzeigenblättchen, und was finde ich auf der Rückseite? Eine Edeka-Werbung mit der Ankündigung, dass „unser Früchtekünstler Billy“ wieder kommt. Dazu ein Bild von Billy unter einer Papp-Palme und hinter einer kunstvoll verzierten Ananas. #blink

    Darf ich mal nachfragen, ob du die Filialleitung noch angesprochen hast und wie sie reagiert hat?

    Und kann es sein, dass das der gleiche Mann ist (schlimm genug) oder ist das ein überregionaler Marketing-Totalausfall?

  • Wenn es die gleiche Person ist, die mit ihrer Früchte-show durch die Edekas tourt, ist es mMn völlig okay (er kann ja nichts dafür, dass er schwarz ist und Billy heißt).

    Wenn das aber in allen Edekas zufälliger Weise lauter "exotische" Männer mit "exotischen" Früchten sind, dann, also dann fehlen mir die Worte.

    • Offizieller Beitrag

    Diese Aktionen gibt es immer wieder. Da tourt nicht ein mann durch Deutschland. Garantiert nicht, denn billy gibt es in vielen verschiedenen Märkten zur gleichen Zeit, nicht nur edeka. Gerne gibt es dann auch die Asiaten zur Asiatischen Woche. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Mensch auch nicht billy heißt, sondern nur in die Rolle für die Aktion schlüpft.

  • Hier gibt es den auch ...alle freuen sich wenn er da ist ...ein ganz lustiger Kerl .

    Ich hatte einfach gedacht ,dass es sein jon ist ,weil er es gut kann #pfeif

    Als wir auf Martinique waren ,gab es das statt Eis am Strand und ich fand es super , dass das hin und wieder auch hier zu bekommen ist .

    Rassismus hab ich da keinen gesehen .

    Bei uns heisst er übrigens Ali.


    LG Mel