Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Ich könnte mir eigentlich auch nur vorstellen, dass es um das Thema Voodoo oder ähnliches geht, wie Solid Ground überlegt hatte. Falls da irgendwas geplant wäre zu praktizieren (fände ich sehr seltsam, dass dann unter dem Projekttag Afrika verkauft werden würde) würden wir für unsere Kinder auch nicht wollen, wenn es um reine Information geht, wäre das kein Problem.


    In unserer Freikirche sind selber viele Leute aus verschiedensten Ländern, auch afrikanischen und die Bibel fordert eine Einheit aller ethnischen Gruppen.


    Natürlich kann aber immer was anderes, auch rassistisches unter christlichen Deckmäntelchen dahinter stecken, habe ich bei Freikirchen allerdings noch nicht erlebt.

  • Unsere Grundschule plant auch eine Afrika-Projektwoche und ein Afrika-Fest. Gibt es irgendwo einen guten Überblick, was man dabei beachten sollte, um nicht zu tief in die Stereotyp-Schublade zu greifen?

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Fürchel: stereotype haben ja oft auch viel Wahrheit in sich. Ich würde sie also auch nicht ganz ausschließen.

    Und bei einer Woche ist genug Zeit, das auch zu thematisieren.

    Klar machen, wie groß und vielfältig Afrika ist - Menschen, die im nichts Leben und Wasser aus pfützen Trinken. Die nachts ihre Hütten gegen Löwen sichern.

    Menschen, die noch nie einen Löwen gesehen haben. Menschen, die zur Schule gehen, die arbeiten, alte Menschen, die noch nie ein Buch gesehen haben.

    Das würde ich immer unterbringen. Und mich dann auf einen Bereich stürzen - Probleme in Südafrika, Piraten vor Somalia, Natur in Kenia, Tierwelt, pflanzen aus Afrika - wie viele davon kennt man hier in den gärten, der Schultag eines kindes im slum, eines aus der Mittelschicht, der Tag eines Kindes mitten im nichts.

    - habt ihr Flüchtlinge in der Nähe? Eine ex-pat Community, - einfach mal fragen nach Informationen aus erster Hand.

  • Das sind alles Spekulationen, weshalb die Freikirchlichen nicht mitmachen. Mich würden die Gründe aber auch brennend interessieren. Davon abgesehen gibt es viele Freikirchen. Haben die eine Schnittmenge? Oder sind die auch noch sehr unterschiedlich in der Auslegung?


    Ich habe häufig Frauen gesehen, in der Region dort, die aus durchsichtigem Stoff (wie Gaze), ein eher kleines Kopftuch trugen. Bei welchen Freikirchen ist das denn üblich?


    Orpheo : Kannst Du ergründen, was genau das Argument ist dem Projekttag fernzubleiben?

  • Cogi naja das verbindende Element sollte wohl die Bibel sein. Sonst ist es, wie gesagt halt eine freie Kirche, es gibt aber einige Dachorganisationen, die verschiedene Prinzipien festlegen (z. B. evangelische Allianz).


    Kopfbedeckungen tragen einige Anhänger der Mennoniten und der Brüdergemeinde soweit ich weiß, und orthodoxe Frauen zum Gottesdienst.

  • #eek Das es sowas gibt. Als Druck!

    Aber der Verfassungsschutz muss sicherlich noch länger nachdenken, ob da etwas tun sollte...

    Na der muss erst mal noch ein Weilchen beobachten....ausserdem muss er ja gucken ob nicht die bösen Linken noch ein viel schlimmeres "sozialistisches" Malbuch hinterherschieben...so als paralleler Hufe

    Und wenn überhaupt handelt es sich ja um einen Einzeltäter: Der Zeichner hat’s ja schließlich ganz allein gezeichnet ......

  • Wieder mal das was ich sagen wollte in verständlichere Worte gefasst #top

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Aber der Verfassungsschutz muss sicherlich noch länger nachdenken, ob da etwas tun sollte...

    Na der muss erst mal noch ein Weilchen beobachten....ausserdem muss er ja gucken ob nicht die bösen Linken noch ein viel schlimmeres "sozialistisches" Malbuch hinterherschieben...so als paralleler Hufe

    Und wenn überhaupt handelt es sich ja um einen Einzeltäter: Der Zeichner hat’s ja schließlich ganz allein gezeichnet ......

    Also wenn das am Wahlstand verteilt wird gibts aber etliche Mittäter. Das wird ja alles abgestimmt untereinander was verteilt wird. Da kann sich keiner mit Einzeltäter rausreden

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Bin ich die Einzige, die schon die Idee eines Afrika-Projekttages an sich rassismusverdächtig findet? Ich mein, ein Tag über einen ganzen Kontinent - was soll dabei rauskommen? Ich kann mir ebenso schwer einen Amerika- oder Europa-Projekttag vorstellen, wage aber zu behaupten, dass niemand auf diese Idee käme.

  • Ich kann mir ebenso schwer einen Amerika- oder Europa-Projekttag vorstellen, wage aber zu behaupten, dass niemand auf diese Idee käme.

    Gab's bei uns schon. Und "Wir frühstücken uns um die Welt" in vier Tagen Projektwoche. #weissnicht

    Warum nicht? Ist doch klar, dass man nicht alles abdecken kann, was es zu sagen und zu erfahren gäbe. Könnte man ja selbst bei einem "Spanien-" oder "London-"Projekttag nicht.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • An der weiterführenden Schule gab es nicht direkt einen Projekttag, aber alle Schüler mussten zu einem afrikanischen Land ein Plakat und eine kleine Präsentation gestalten. Über andere Kontinente wurde das nicht gemacht und mein Eindruck war,Afrika wurde genau wegen der (vermeintlichen) Stereotype ausgewählt.

    Durch die Vielzahl der Präsentationen wurde den SuS deutlich, wie vielseitig der Kontinent ist und wie unterschiedlich die Länder.

  • Ich bin sicher, dass man ganz tolle Projekte zu allen möglichen Kontinenten machen kann.

    Beim Sohn in der Grundschule ist die Afrika-Projektwoche allerdings für meine Begriffe übel in die Hose gegangen. Löwen, Elefanten, verhungernde Kinder.

    Und sonst nix. Das fand ich grauenhaft.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • warum soll denn ein Afrika Tag in der Grundschule rassistisch sein? Weil für Kinder die im schnitt kaum den unterschied zwischen Schweden und Norwegen kennen nicht ausreichend differenziert wird?

    Man kann sich quer durch den Kontinent Dinge herauspicken die für die Kinder interessant sind .wichtiger ist es imho dass es für die Kinder positiv besetzt .

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Na der muss erst mal noch ein Weilchen beobachten....ausserdem muss er ja gucken ob nicht die bösen Linken noch ein viel schlimmeres "sozialistisches" Malbuch hinterherschieben...so als paralleler Hufe

    Und wenn überhaupt handelt es sich ja um einen Einzeltäter: Der Zeichner hat’s ja schließlich ganz allein gezeichnet ......

    Also wenn das am Wahlstand verteilt wird gibts aber etliche Mittäter. Das wird ja alles abgestimmt untereinander was verteilt wird. Da kann sich keiner mit Einzeltäter rausreden

    Sorry, ich hatte den „Ironie on“-Hinweis vergessen.

  • Warum ich das schwierig finde? Eben weil es in einem Tag schwierig ist, differenziert zu sein. Afrika-Projekttage, die ich erlebt habe, waren oft "Trommeln, Elefanten und Ubamba-Lieder" und das fand ich schwierig. So wie auch Ohnezahn es beschreibt. Und weil eben nicht nur meine Tochter mich mit großen Augen fragt "Wie, Afrika ist kein Land?" und es daher mal dran wäre, ein oder zwei Länder rauszupicken und damit gezielter was zu machen. Ich hätte auch Angst, dass solche Aufzählungen wie "Deutschland, Italien und Afrika" fortgeschrieben werden.


    Wir frühstücken uns um die Welt, oder wir kochen Gerichte der Welt, finde ich nochmal sehr anders, weil da gezielt ein Aspekt (Küche) herausgegriffen wird. Aber dann müsste man sich auch die Mühe machen, klarzumachen, dass in Ghana Fufu, in Eritrea Injerra und in Südafrika Biltong gegessen wird. Afrikas Küchen sind sehr verschieden und so wie in Europa auch haben schon Nachbarländer sehr verschiedene Gerichte.

    • Offizieller Beitrag

    Hier gab es im Kindergarten ein 6 wöchige Afrika-Projekt. Kind lernte - in Afrika gibt es keine Hochhäuser, die Menschen leben alle in Strohhütten. Afrika = Savanne mit Elefanten, Löwen, Büffeln, Giraffen und Zebras. Es gab einen Trommelworkshop und die Kinder bastelten "afrikanische" Instrumente aus Kronkorken, Jogurtbechern etc. Ich fand es ganz, ganz schrecklich, da ich aber neu war, habe ich mich nichts zu sagen getraut. Ich sprach einige Eltern darauf an, dass ich das Projekt mies und einseitig fand, die Eltern mit denen ich sprach, meinten, dass so kleine Kinder, dass noch nicht verstehen koennen, dass Afrika so vielfältig ist, und deswegen sei es wichtig, das so zu vereinfach. #hmpf Es verstand niemand so recht, dass das ein Problem sein koennte. Und das in einem Kindergarten, in dem die 40 Kinder aus 24 verschiedenen Laendern kommen.


    Ich wünschte, ich waere mutiger. Ich merke so viel Unrecht, aber da ich oft im Leben neu dazukomme, traue ich mich oft nicht, um nicht von Anfang in der Aussenseiterrolle zu stehen. Wir sind eh schon immer anders als alle anderen.

  • Hier gab es im Kindergarten ein 6 wöchige Afrika-Projekt. Kind lernte - in Afrika gibt es keine Hochhäuser, die Menschen leben alle in Strohhütten. Afrika = Savanne mit Elefanten, Löwen, Büffeln, Giraffen und Zebras. Es gab einen Trommelworkshop und die Kinder bastelten "afrikanische" Instrumente aus Kronkorken, Jogurtbechern etc. Ich fand es ganz, ganz schrecklich, da ich aber neu war, habe ich mich nichts zu sagen getraut. Ich sprach einige Eltern darauf an, dass ich das Projekt mies und einseitig fand, die Eltern mit denen ich sprach, meinten, dass so kleine Kinder, dass noch nicht verstehen koennen, dass Afrika so vielfältig ist, und deswegen sei es wichtig, das so zu vereinfach. #hmpf Es verstand niemand so recht, dass das ein Problem sein koennte. Und das in einem Kindergarten, in dem die 40 Kinder aus 24 verschiedenen Laendern kommen.


    Ich wünschte, ich waere mutiger. Ich merke so viel Unrecht, aber da ich oft im Leben neu dazukomme, traue ich mich oft nicht, um nicht von Anfang in der Aussenseiterrolle zu stehen. Wir sind eh schon immer anders als alle anderen.

    Gibts dann da nicht zufällig auch Kinder aus Afrika die mal aus ihrer Heimat erzählen oder Bilder zeigen könnten? Oder wo die Erzieher Bilder der ORte raussuchen könnten wenn sie wissen wo die Kinder gewohnt haben? Wär doch eigenltich voll einfach. Und auch ganz besonders für die Kinder. Meine kleine Brasilianerin hat in der SPielgruppe ganz leuchtende Augen gekriegt bei nem Foto von ner Bananenstaude (ging eigentlich nur drum dass Bananen nicht im Supermarkt wachsen). "Meine Oma Hause, auch Nanebaum!" Ist doch für die Kinder was richtig tolles.

    Von dem Aspekt her müsste man die Erzieher doch eigentlich ködern können.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • umgekehrt, wenn ich Kindern in einem beliebigen afrikanischen Land von Europa erzählen müsste, hätte ich auch arge Schwierigkeiten.

    Man würde auch sehr vereinfachen.

    Und es wäre genauso voller Klischees.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • umgekehrt, wenn ich Kindern in einem beliebigen afrikanischen Land von Europa erzählen müsste, hätte ich auch arge Schwierigkeiten.

    Man würde auch sehr vereinfachen.

    Und es wäre genauso voller Klischees.

    Schoko

    Das mag sein. Aber im Kontext von "Afrika-Tagen" und "Afrika-Projektwochen" hier im Globalen Norden spielen dabei Exotismus, Rassismus, Kolonialismus und Kolonialerbe sowie strukturelle Diskriminierung ein, was umgekehrt eben nicht der Fall ist. Insofern kann man das einfach nicht vergleichen.