Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • Ja, da hatte sie aber offenbar einiges wieder vergessen, was sie selbst geschrieben hat. Zum Beispiel auch, dass Emma Watson exakt so aussah, wie sie ihre Hermine haben wollte.

    Diese nachträglichen Anpassungen macht sie ja gern; dass Dumbledore schwul war, hat sie auch erst nachträglich eingeführt, weil man kritisch nachfragte, warum in dieser riesigen Welt denn alle hetero sind.


    Aber als Göttin der eigenen Welt darf man das natürlich auch.

    Eigentlich hat sie aber in den Büchern auch keine Andeutung darüber gemacht, dass Dumbledore hetero sei. Das ist doch auch nur einer der Defaults, die man als Leser setzt, weil Homosexualität als die Ausnahme gesehen wird, die erwähnt werden sollte. Ich finde es übrigens von der Geschichte her wirklich plausibler, dass Dumbledore schwul ist. Erklärt die Faszination durch Grindelwald nochmal besser. Und ein bisschen mehr (nicht nur freundschaftliche oder familiäre) Liebe kann dem HP-Universum mMn nicht schaden.

    Sorry, war jetzt off topic.

  • Das mit Dumbledore fand ich tatsächlich auch logisch. Und es hat mich nicht überrascht.

  • Ich war mit meinem Freund wegen eines akuten Asthma beim Arzt. Ich habe ihn begleitet, allein hätte er es nicht geschafft. Wir saßen im Labor, ich mit Maske, er ohne. Da kam eine Arzthelferin und fragte ihn, wie lange er schon Beschwerden hätte. Er antwortete, daß er keine Luft bekäme. (Also nicht genug, um ausführlich zu antworten.) Worauf die Dame mich ansprach. Ob ich Deutsch sprechen würde? (Als ob er nicht in korrektem Deutsch geantwortet hätte.) Ich bejahte, da fragte sie mich doch glatt als nächstes, ob ich seine Betreuerin wäre.


    Und jetzt ratet, wer schwarz ist.

    Ich glaube, das ist eine Beschwerde wert.

    Leider weiß ich ihren Namen nicht mehr.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


    • Offizieller Beitrag

    Vollmond. Das muss sich so mistig für deinen Bekannten anfühlen. Wenn du es kannst, ruf an und erkläre die Situation. Name ist gut, aber die Situation kann und sollte man auch so anmerken. Ich bin mir sicher, dass die Dame sich keiner schuld bewusst ist.

  • [Ich bin mir sicher, dass die Dame sich keiner schuld bewusst ist.

    Und genau deshalb muss da Kritik kommen. Gerade weil sich die Menschen ihrer rassistischen Äußerungen nicht bewusst sind, muss ihnen das jemand rückmelden.
    In der Situation selbst wäre ich aber wohl auch zu perplex.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich wäre mir auch keiner Schuld bewusst.

    Mensch kommt zum Arzt und kann nur einzelne Worte sprechen. Ich frage den begleitenden Mensch, ob er meine Sprache spricht und mir Auskunft geben kann. Und ich frage den begleitenden Mensch, ob er zu dem Patienten dazu gehört als Betreuer oder Angehöriger.

    • Offizieller Beitrag

    [Ich bin mir sicher, dass die Dame sich keiner schuld bewusst ist.

    Und genau deshalb muss da Kritik kommen. Gerade weil sich die Menschen ihrer rassistischen Äußerungen nicht bewusst sind, muss ihnen das jemand rückmelden.
    In der Situation selbst wäre ich aber wohl auch zu perplex.

    Ja! Ich denke das genauso, falls das vorher nicht klar genug war.


    Ich bin nur etwas desillusioniert.

  • Ich wäre mir auch keiner Schuld bewusst.

    Mensch kommt zum Arzt und kann nur einzelne Worte sprechen. Ich frage den begleitenden Mensch, ob er meine Sprache spricht und mir Auskunft geben kann. Und ich frage den begleitenden Mensch, ob er zu dem Patienten dazu gehört als Betreuer oder Angehöriger.

    Würdest Du im gleichen Wortlaut fragen, wenn dort zwei weiße Personen sitzen?

    Bestimmt nicht, oder?

    DAS ist der Rassissmus, der sich in der Situation versteckt.

  • Ich wäre mir auch keiner Schuld bewusst.

    Mensch kommt zum Arzt und kann nur einzelne Worte sprechen. Ich frage den begleitenden Mensch, ob er meine Sprache spricht und mir Auskunft geben kann. Und ich frage den begleitenden Mensch, ob er zu dem Patienten dazu gehört als Betreuer oder Angehöriger.

    Er konnte doch aufgrund der Atemnot nur einzelne Worte sprechen.

    Säße ich da jetzt mit meiem Mann und der hätte Atemnot - würdest du mich fragen, ob ich deutsch spreche und die Betreuerin bin?
    Sicher nicht. Du würdest mich fragen, ob ich die Begleitung des Patienten bin und dir die wichtigen Fragen beantworten kann.


    Ich bin in jedem Fall noch nie in meinem Leben gefragt worden, ob ich Deutsch spreche.

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  • Ich wäre mir auch keiner Schuld bewusst.

    Mensch kommt zum Arzt und kann nur einzelne Worte sprechen. Ich frage den begleitenden Mensch, ob er meine Sprache spricht und mir Auskunft geben kann. Und ich frage den begleitenden Mensch, ob er zu dem Patienten dazu gehört als Betreuer oder Angehöriger.

    Würdest Du im gleichen Wortlaut fragen, wenn dort zwei weiße Personen sitzen?

    Bestimmt nicht, oder?

    DAS ist der Rassissmus, der sich in der Situation versteckt.

    Aber er hat doch irgendwie auch nicht auf die Frage der Frau geantwortet (seit wann er die Beschwerden habe), vielleicht nahm sie deswegen an, er verstünde sie nicht. Natürlich kann sich die Situation viel klarer dargestellt haben, wenn man dabei war, aber rein von der Schilderung her würde ich ein Missverständnis noch für möglich halten.

  • ...sie hat aber doch die weiße Person gefragt ob sie deutsch spricht? und ist nicht automatisch davon ausgegangen, weil bei weiß wäre das ja klar...

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  • Egal wie, ich glaube wenn man der Dame sagt "Sie waren rassistisch" wird das wohl zu nichts führen. Ich vermute mal sie hat dir Erfahrung, dass schwarze Menschen häufiger nicht deutsch sprechen als weiße. Und "Sie sind rassistisch" wird ja auch als Beleidigung empfunden. Niemand will verbal auf eine Stufe mit Nazis gestellt werden.


    Ich finde die Situation auch echt unglücklich. Aber ich würde der Arzthelferin gegenüber nicht die Rassismuskeule raus holen. Auch wenn es sicher ein strukturelles Schubladendenkproblem ist. Ich würde es eher anders formulieren und so etwas wie "Es hat mich peinlich berührt, dass Sie meine Begleitung gefragt haben ob ich Deutsch spreche - obwohl ich offensichtlich Atemprobleme hatte" Damit belässt man es auf der persönlichen Ebene und die Dame bekommt trotzdem die Rückmeldung wie das Verhalten auf sie wirkt.

  • Nö, er hat auf deutsch geantwortet: "Madame, ich bekomme keine Luft." Pfeifend, aber absolut verständlich. Grammatikalisch korrekt und er hat einen leichten (!) französischen Akzent. Also in einem vollständigen Satz. Das hat sie völlig ignoriert und stattdessen mich gefragt, ob ich deutsch spreche. Die Frage, ob ich die Betreuerin bin, war das Sahnehäubchen drauf und in ihrer Logik wohl folgerichtig.


    Und wir haben das beide als deplaziert und rassistisch empfunden, es war aber aufgrund der Situation nicht der Raum, das umgehend anzusprechen.

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  • Ich würde im persönlichen Gespräch wohl auch eher von diskriminierend als von rassistisch sprechen. Was ich allerdings auch nicht recht verstehe ist, warum er nicht gesagt hat, seit wann er das Problem hat. Allerdings: Man hat das ja dauernd, dass Leute auf Fragen antworten, die man nicht gestellt hat und die auslassen, die man gestellt hat. Normalerweise fragt man dann einfach nochmal und wendet sich nicht an die Person daneben. Und genau das würde ich auch sagen: Dass es voll unangenehm ist, wenn man nicht für voll genommen wird, nur weil man eine Frage nicht beantwortet.

  • Was ich allerdings auch nicht recht verstehe ist, warum er nicht gesagt hat, seit wann er das Problem hat.

    Er konnte es nicht sagen, weil er keine Luft bekommen hat.

    Also, so hab ich das verstanden.

  • Die Frage ist ein bißchen unscharf (seit wann: Asthma - die Erkältung oder was auch immer, die zur Atemnot geführt hat -die akute Atemnot) - kann man alles klären, aber nur mit Luft.
    Und je nachdem ist die Antwort auch unerheblich für die notwendige Abhilfe zum akuten Zustand - oder auch nicht. Die Diskussion ist unter akuter Atemnot auch schwer zu führen.


    Also ja, die haben aneinander vorbei geredet - das war aber kein Sprachproblem.


    Von da auf ein Sprachproblem zu kommen oder auf eine mögliche Betreuungssituation ist schon etwas...


    Die Frage an eine Begleiterin "Kann ich Ihnen ein paar Fragen zum Patienten stellen?" wäre angebrachter gewesen.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Naja, ich hätte es so interpretiert.

    Der Patient hat a) Luftnot und b) spricht mit Akzent.

    Die Helferin möchte sich versichern, ob die Begleitung Deutsch spricht, weil sie davon ausgeht, dass sie ebenfalls französische Muttersprachlerin ist.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Ich bin seit 20 Jahren mit meinem Mann verheiratet und gerade in den ersten Jahren hat er nicht besonders gut deutsch gesprochen. Trotzdem ist es uns in 20 Jahren nicht einmal passiert, dass mich jemand in Deutschland für eine Französisch-MuttersprachlerInnen gehalten hat. Das halte ich für sehr weit hergeholt.