Da sprichst du was an Ohnezahn - "die Schwarzen" sind halt genausowenig eine homogene Gruppe wie "die XYZ", wen die Gruppe XYZ aus vielen Individuen besteht. Und nicht nur Individuen, sondern es gibt ja auch "innere Gruppierung" - Roma und Jenische z.B. sind als Gruppen betrachtet auch recht unterschiedlich.
Sicher gibt es innerhalb der Großgruppe einen gemeinsamen Nenner, aber es kommt auch immer ein bißchen drauf an wen du fragst.
Der gemeinsame Nenner wird von einigen - innerhalb der Gruppe - leider nicht unbedingt wahrgenommen.
Es wird kritisiert, dass vor allem jene mit aggressiven Meinungen gehört und wiedergegeben werden, während du es mit einer anderen Sichtweite eben nicht in die Talkshow und zum Buchvertrag zu diesem speziellen Thema schaffst.
Was ja auch in sich logisch ist.
Wenn man aber in die Black community mal reinhört, dann ist eben schon Konsens dass es ein No Go ist.
Um ehrlich zu sein habe ich vor einer ganzen Weile Verstanden, worum es bei der Begrifflichkeit der kulturellen Aneignung geht und warum viele Menschen Dreads und Rastas bei Weißen als solche betrachten und ablehnen und dachte recht klar: Okay, das ist nachvollziehbar, sehe ich auch so.
Und dann habe ich mit mehreren Schwarzen darüber gesprochen und bin nun wieder nicht so sicher. Denn eine Aussage, die ich immer wieder gehört habe, war: Es war und ist ein Statement gegen Rassismus und Unterdrückung der BIPOC. Warum sollte es an die Hautfarbe gebunden sein? Warum müssen wir das trennen - warum können wir nicht gemeinsam dasselbe Statement zeigen?
Jetzt bin ich wieder recht unschlüssig und finde es wirklich kompliziert.
Ich kenne auch ganz unterschiedliche Meinungen dazu.
Mondkalb Reich mir die Flossin, Genossin.Ich habe meine seit 27 Jahren und damals war es noch eine ganz andere Hausnummer. Heute freilich sehe ich sie als das, was sie sind, Weißes Privileg. Obgleich ich mich damals viel mit Geschichte und Hintergrund befasst habe und ich sie ausdrücklich nicht als Modeelement trug (und trage). Die Debatte war noch nicht so weit.
Mondkalb Reich mir die Flossin, Genossin.Ich habe meine seit 27 Jahren und damals war es noch eine ganz andere Hausnummer. Heute freilich sehe ich sie als das, was sie sind, Weißes Privileg. Obgleich ich mich damals viel mit Geschichte und Hintergrund befasst habe und ich sie ausdrücklich nicht als Modeelement trug (und trage). Die Debatte war noch nicht so weit.
Anekdote: Mein (weißer) Mann war mit unserer sehr lockigen Tochter in so einem Afro-Haar-Artikel-Geschäft - sie wollte so eine Schlafseidenhaube kaufen. Sie haben sich mit den Leuten dort dann etwa zwei Stunden lang über Haare unterhalten. Meine Tochter kam dann alleine nach Hause und mein Mann spät abends erst und zwar mit Dreads. Er hat wohl erzählt, dass er als Jugendlicher immer mal welche haben wollte, aber es irgendwie nie dazu kam und wurde von den Leuten dort ermutigt sich halt jetzt welche machen zu lassen.
Für ihn ist das keine Mode sondern eine Verbindung zu seiner Zeit als Punk und ein Ausdruck dafür, dass sein Inneres irgendwie nicht zu seinem äußeren Leben passt zur Zeit.
Er bekommt übrigens ständig die Rückmeldung, dass das schäbig, schmuddelig oder verranzt aussieht.
Ich glaube , die Assoziation haben sehr viele Menschen, wenn es um Dreads geht, egal wer sie trägt.
Jamaica möchte nicht mehr die Queen als "Head of State".
mich macht der jetzt so deutlich sichtbare strukturelle Rassismus im Zusammenhang mit Kriegsflüchtlingen so wütend!!!!!
Geht's nur mir so?
Der letzte Aufreger, der mich hier zum schreiben veranlasst:
Meine Stadt stellt Menschen ein, um bei Aufenthaltsverfahren und Integration von "ukrainischen Geflüchteten" zu unterstützen.
Oder Menschen mit ukrainischen Pass können kostenfrei bestimmte Veranstaltungen besuchen.....
Das ist richtig und wichtig- Kriegsflüchtlinge gehören unterstützt! Aber eben Alle!
Ja, geht mir auch so Leslie Winkle
Ich finde aber auch einen Krieg in Europa nicht schlimmer, als einen Krieg in Asien und stoße mit dieser Einstellung auf viel Empörung.
Vom Browserbalett gab es dazu ein schönes Satire-Video:
Wobei ich häufig auf das Argument stoße, dass Euorpäer ja alle seien wie wir, und darum die Intergration viel leichter sei.
Ähm, ne, so homogen ist Europa nicht.
Mal davon abgesehen, dass es darum doch wohl nicht gehen kann.
Alles anzeigenmich macht der jetzt so deutlich sichtbare strukturelle Rassismus im Zusammenhang mit Kriegsflüchtlingen so wütend!!!!!
Geht's nur mir so?
Der letzte Aufreger, der mich hier zum schreiben veranlasst:
Meine Stadt stellt Menschen ein, um bei Aufenthaltsverfahren und Integration von "ukrainischen Geflüchteten" zu unterstützen.
Oder Menschen mit ukrainischen Pass können kostenfrei bestimmte Veranstaltungen besuchen.....
Das ist richtig und wichtig- Kriegsflüchtlinge gehören unterstützt! Aber eben Alle!
Ja.
Mich macht das auch echt wütend.
Unterstützung bei der sofortigen Arbeitssuche oder bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle.
Ich mein, das ist toll und freut mich. Aber warum nicht für alle Geflüchteten?
Sind die aus Syrien oder Afghanistan geflüchteten Menschen keine richtigen Kriegsflüchtlinge?
Oder die Menschen, die aus einem afrikanischen Land vor der Armut flüchten. Haben die keine Arbeit verdient?
Ich verstehe es nicht.
Ich bin ebenfalls schockiert, welche Abgründe sich hier auftun. Da werden Dinge möglich gemacht, Ausbildungen anerkannt, Gelder bewerkstelligt, Kinder sind fix in den Schulen und Kitas angemeldet, alles das brauchte so unendlich viel länger als es eben nicht-europäische Flüchtlinge waren.
Ja.
Und was mich echt am aller wütendsten macht, warum werden die ukrainischen Flüchtlinge quasi vor der Haustür abgeholt, aber die, die die Geflüchteten aus dem Mittelmeer fischen, müssen befürchten wegen Schlepperei angeklagt zu werden.
Ich meine, wo ist das denn bitte gerecht? Warum fischt Frontex die Menschen nicht aus dem Meer und hilft ihnen, in sichere Länder zu kommen.
Warum geht es da und dort nicht?
Urkaiinische Lehrkräfte werden für urkrainische Schulkinder eingestellt, aber keine syrischen Lehrkräfte für syrische Kinder.
Wobei wir durchaus syrische Lehrkräfte in Deutschland haben die ebenfalls geflohen sind. Aber die müssen durch den üblichen Prozess (Deutsch auf B2 lernen, Anerkennung bekommen, vermutlich nachschulen, weils doch wesentliche Unterschiede im Schulystem gibt) durch.
Und da macht dieser Prozess durchaus Sinn.
Gleichbehandlung wäre schon gut.
Wobei in Hamburg grundsätzlich alle Kinder in den Schulen genommen werden, das läuft hier zumindest gut.
Ich finde das auch soooo unglaublich.
In kleinklein erlebe ich das hier, dass ukrainische Flüchtlingskinder schon den Spielerpass für Tuniere im Fussball nach 2-3 Wochen hatten. Die afghanischen Kinder durften nach 1 Jahr noch nicht mitmachen 
Das soziale Umfeld hier überschlägt sich auch im Organisieren von passender Sportkleidung, Haushaltsgeräten und Wohnungen. Habe ich so bei der letzten Welle nicht erlebt. Ich kenne mehrere Fsmilien, die Flüchtlinge inklusive Haustiere (!) aufgenommen haben. Afghanische Mütter mussten monatelang mit ihren Kindern in Unterkünften leben
Ich bin einfach nur wütend gerade
Mich macht das abwechselnd wütend (die krassen Unterschiede in der Behandlung) und fassungslos (die Reaktionen, auf die ich treffe, wenn ich das anspreche).
Ich habe jahrelang mit Geflüchteten gearbeitet, da hat sich genau nichts bewegt, die Umstäbde waren und blieben elendig und kaum auszuhalten. Und anstatt jetzt ENDLICH die Versäumnisse und das Versagen einzugestehen, folgt dieses Zweiklassensystem.
Mein Mann, der (immer noch) mit Geflüchteten arbeitet, die z.T. akut von Abschiebung bedroht sind, meint dazu nur zynisch: In der Ukraine gibt es aktuell mehr sichere Städte, in die man folgerichtig zurückführen müsste, als in Afghanistan... Es ist tottraurig.
Ich schließe mich an und finde das auch sooo falsch. Allen Flüchtenden muss geholfen werden! In Afganistan werden ehemalige Ortskräfte mit ihren Familien von den Taliban umgebracht und die deutschen Behörden stellen sich tot. Im Mittelmeer ertrinken immer wieder Menschen und es gibt nicht mal mehr eine Meldung.
Ich kenne mehrere Fsmilien, die Flüchtlinge inklusive Haustiere (!) aufgenommen haben. Afghanische Mütter mussten monatelang mit ihren Kindern in Unterkünften leben
Das kann man allerdings den Familien nicht anlasten, das ist nämlich nur bei Ukrainer*innen überhaupt erlaubt. Wir hatten das 2015 angeboten und wurden zurück gewiesen, weil unser Dachgeschoss keine völlig eigenständige Wohneinheit ist. (Wir teilen ein Treppenhaus, allerdings hat es alle Sanitäranlagen und wir hätten Kühlschrank und Kochgelegenheit hochgeschafft.)
Also man darf quasi Wohnungen an (glaub) die Kommune vermieten und die können dort Flüchtlinge unterbringen. Eine Aufnahme in nicht vollständig getrennten Wohnraum war hier verboten und ich glaube, das ist deutschlandweit so (verbessert mich, wenn ihr genauere Informationen habt).
Für die Ukrainer*innen wurde da eine Ausnahme geschaffen.
Richtig entlarven kann man diese Maßnahmen, wenn man ukrainische Geflüchtete mit russischer Staatsangehörigkeit ist 
Aber ihr habt natürlich recht, es ist so ... ekelhaft.
"Es ist ja wohl keine Option, dass die Frauen aus der Ukraine zu den jungen Männern aus Syrien, de Irak und Afghanistan in die Unterkunft kommen! Das geht natürlich gar nicht,da sind wir uns alle einig."
Aha. Was ist mit der kleinen Handvoll alleinreisender Frauen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, die seit Jahren mit knapp hundert Männern leben? Geht das für die ab heute dann auch nicht mehr? Is ja toll! Wo dürfen sie hin?
- Ähm. Also ... so war das ja nun nicht gemeint ...
Für die Ukrainer*innen wurde da eine Ausnahme geschaffen.
Ich vermute es liegt daran, dass Ukrainer sich 90 Tage in Deutschland aufenthalten dürfen egal wie und wo.
Dennoch geht es auch um genau darum, dass zur Zeit überall für ukrainische Kinder Ausnahmen geschaffen werden und Dinge möglich werden, die vorher nicht gingen.
Alles anzeigenIch schließe mich an und finde das auch sooo falsch. Allen Flüchtenden muss geholfen werden! In Afganistan werden ehemalige Ortskräfte mit ihren Familien von den Taliban umgebracht und die deutschen Behörden stellen sich tot. Im Mittelmeer ertrinken immer wieder Menschen und es gibt nicht mal mehr eine Meldung.
Ich kenne mehrere Fsmilien, die Flüchtlinge inklusive Haustiere (!) aufgenommen haben. Afghanische Mütter mussten monatelang mit ihren Kindern in Unterkünften leben
Das kann man allerdings den Familien nicht anlasten, das ist nämlich nur bei Ukrainer*innen überhaupt erlaubt. Wir hatten das 2015 angeboten und wurden zurück gewiesen, weil unser Dachgeschoss keine völlig eigenständige Wohneinheit ist. (Wir teilen ein Treppenhaus, allerdings hat es alle Sanitäranlagen und wir hätten Kühlschrank und Kochgelegenheit hochgeschafft.)
Also man darf quasi Wohnungen an (glaub) die Kommune vermieten und die können dort Flüchtlinge unterbringen. Eine Aufnahme in nicht vollständig getrennten Wohnraum war hier verboten und ich glaube, das ist deutschlandweit so (verbessert mich, wenn ihr genauere Informationen habt).
Für die Ukrainer*innen wurde da eine Ausnahme geschaffen.
Genau so ist es.
Damals hieß es, die Flüchtlinge müssten davor geschützt werden, dass Menschen, die ihnen Unterkunft bieten, ihre Notlage ausnutzen.
Das ist heute offenbar kein Thema war. Sowas würde bestimmt niemand tun. 
