Katze einschläfern - wie dem 3jährigen Sohn erklären?

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  • Wir haben eine Katze, die schon seit längerem krank ist - u. A. funktionieren Leber und Nieren kaum mehr. Sie bekommt täglich Cortison, das hilft ihr, wird sie aber nicht heilen. Nun sieht es seit gestern nicht gut aus , sie verweigert das Futter und erbricht andauernd Flüssigkeit.


    Morgen Früh haben wir einen Termin beim Tierarzt. Möglicherweise wird sie dann eingeschläfert werden, ich rechne zumindest damit.


    Unser 3,5jähriger Sohn wird zu dieser Zeit im Kiga sein.


    Nun die Frage aller Fragen: Söllen wir die tote Katze wieder mit nach Hause bringen und ihm nach dem Kiga zeigen und sagen, dass sie gestorben ist und danach würdevoll im Garten beerdigen? Wir wohnen direkt neben einer Kirche, da hat Sohnemann schon die ein oder andere Beerdigung aus der Ferne mitbekommen, das Thema ist ihm also nicht fremd, wir haben bereits oft über den Tod gesprochen.


    Mein Mann hingegen findet es absolut indiskutabel, ihm das Tote Tier zu zeigen. Er würde ihm einfach erklären, dass die Katze gestorben sei und wir sie begraben haben. Ich denke allerdings, dass es für unser Kind dann nicht greifbar ist.


    Was denkt denn Ihr? Habt Ihr Erfahrungen?

  • Erstmal #liebdrück wenn Du magst. Wir haben auch 2 Katzen und ich kann Dich sher gut verstehen.


    Also wenn Deinem Sohn wie Du sagst Beerdigungen nicht fremd sind und das Thema Tod schon von ihm "bearbeitet" wurde, dann wuerde -ich- natuerlich die Katze mit nach hause nehmen und gemeinsam mit ihm beerdigen. Ich finde es wichtig, dass man Kindern die Moeglichkeit gibt sich zu verabschieden, wo immer es geht.


    Klar, den Anblick eines sehr entstellten, ueberfahrenen Tieres wuerde ich meinem Sohn wahrscheinlich auch ersparen und ihm die Erinnerung an die Katze lassen, so wie er sie kannte, aber bei einem friedlich eingeschlaeferten Tier sehe ich kein Problem. Bei unserem Sohn waere es wahrscheinlich so gewesen, dass er sich total ausgeschlossen gefuehlt haette, wenn wir ein Familienmitglied (egal ob 2 oder 4beinig) ohne ihn beerdigt haetten. Als Finnley in dem Alter war, haben wir ihn zu einer Beerdigung mitgenommen und es war ihm wirklich wichtig dabei zu sein.


    Warum findet Dein Mann das denn undiskutabel? Hat er Angst vor den Emotionen Eures Sohnes? Seinen eigenen? Befuerchtet er, dass er dann mit weinen muss?


    LG Tina

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • Wenn ich an meine Kinder im Alter von 3,5 Jahren zurückdenke, dann wäre das für sie kein besonders wichtiges Thema gewesen. Daher hätte ich es auch nicht unnötig aufgebauscht und einfach in kindgerechten Worten erklärt, dass die Katze sehr alt/ krank war und deswegen gestorben ist. Dann hätte ich ihnen gezeigt wo wir sie beerdigt haben und das wär´s wohl gewesen.
    Ich denke, dass das auch beim Anblick des toten Tieres noch sehr abstrakt bleibt und für meine Kinder wohl eher verwirrend gewesen wäre als ihnen "genutzt" hätte.

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

  • Ich mußte letztes Jahr am 11.09. einen Herzenskater über die Regenbogenbrücke geleiten wegen einem riesigen Lungenkarzinom. Ich hatte alle 3 Kinder mit zur Tierklinik und alle haben sich noch von ihm mit streicheln und direkter Ansprache verabschiedet. Auch der Knödel, der zu der Zeit 3 3/4 war. Als er die Spritze bekam, haben die Kinder sich im Wartezimmer mit malen beschäftigt und daheim haben wir ihn gemeinsam begraben. Für alle war es irgendwie wichtig, aber auch für jeden anders. Mausi und der Knödel wollten ihn noch einmal streicheln, bevor wir die Schachtel in die Erde legten. Hasi wollte lieber nicht noch einmal hinschauen, ihm genügte der Abschied zu Lebzeiten. Der Knödel schlug dann nach dem Schließen des Grabes vor "Müde bin ich, geh zur Ruh" zu singen. Und noch heute reden sie immer mal wieder über Zeus.


    Ich würde das Tier auf jeden Fall aus der Klinik wieder mit heim nehmen und euren Sohn fragen, ob er sich noch mal verabschieden möchte, oder nicht. Kinder gehen in dem Alter so herrlich unverkrampft mit dem Thema Tod um, ich finde es nicht richtig das aus Angst vor eventuellen heftigen Gefühlen zu stigmatisieren. Wenn dein Mann sich nicht an einem kleinen Begräbnis beteiligen möchte, muß er das ja nicht. Es dem Sohn verbieten finde ich aber nicht ok.


    Alles Gute für euch #knuddel

    Liebe Grüße
    #herz Ebun (F84.5G) mit Mausi (*04), Hasi (*06, F84.5G) und Knödel (*08, F90.0G)



    Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Lichter entzündet werden.

  • Hallo,


    Wir mussten im Laufe der Jahre einige Tiere gehen lassen.


    Ich hatte immer das Gefühl, daß die Kinder es besser verarbeiten konnten, wenn sie richtig Abschied nehmen konnten. Vielleicht war die sichtbare Trauer in dem Moment größer, aber es fühlte sich trotzdem "richtiger" an.


    Was spricht denn dagegen? Daß er traurig sein und weinen könnte? Aber was soll man denn sonst tun, wenn ein geliebtes Wesen stirbt? "Drüberweggehen" ist ja nun auch nicht gesünder.


    Waswäre denn die Alternatvie zum wieder mitnehmen? Dort lassen? Dann wird sie wohl verbrannt. Den Gedanken, daß der von uns allen geliebte Hund meiner Großeltern nicht mal richtig begraben ist sondern wohl irgendwo in der Abdeckerei gelandet ist, war für mich als Kind später als mir das bewusst wurde, das Verstörendste an der ganzen Einschläferung.

  • Vielen Dank für eure Einschätzungen! Wir waren vorhin beim TA, der meinte, wir sollen der Katze einfach noch etwas Zeit geben. Vor einer Woche ist unser zweites Kind geboren und der TA meinte, dass hier vielleicht die Katzenpsyche ein wenig leidet. Ich bi sehr froh drum, dass es nicht so schlimm ist wie befürchtet.


    Ansonsten könnte es tatsächlich die Angst meines Mannes vor seinen eigenen Gefühlen sein. Ausschließen würde ich das zumindest mal nicht... Ich denke, ich werde bei Gelegenheit mal mit ihm drüber reden...

  • ich möchte auch noch eine Antwort dalassen..


    ich drück erst mal die Daumen für die Miez!! Alles Gute!!


    wir mussten im Juli unsere über alles geliebte Miezi einschläfern lassen.. wir haben das aber zuhause gemacht, die Kinder (6 und 2) waren dabei.... am Ende haben wir sie dann zusammen im Garten begraben.. für meine Kinder war es so richtig, aber ich hab schon gemerkt, dass es die Kinder beschäftigt hat ... wir haben aber immer klar gemacht dass die Maus nicht schläft sondern nun im Himmel ist und auf uns aufpasst (ich finde diese Vorstellung tröstlich..)


    edit sagt: ich geh mal ne Runde heulen... #heul

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    Einmal editiert, zuletzt von Gwynifer ()

  • Erstmal alles Gute für eure Katze, und ich wünsche euch, dass es ihr noch eine Weile gut geht.


    Wenn es irgendwann so weit ist, würde ich die Katze mit nach Hause nehmen und gemeinsam begraben.


    Mein Sohn ist ja auch 3,5 Jahre alt und hier ist dieses Jahr ein Meerschweinchen verstorben, letztes Jahr auch schon eines und auch ein Kaninchen. Wir haben die Tiere gemeinsam beerdigt, er durfte sie auch vorher nochmal streicheln.


    Es kommt sicher auf das Kind an, aber hier war das nicht besonders dramatisch, unser Sohn spricht noch heute von allen Tieren und sieht sich gern Bilder an, aber besonders ist ihm die Beerdigung in Erinnerung geblieben.


    Eines unserer Kaninchen kränkelt auch aktuell etwas, so dass wir schon darüber gesprochen haben, ob er eingeschläfert wird, unser Sohn meinte dazu nur, dass er dann auch im Garten beerdigt wird und dann im Himmel bei den anderen Tieren ist.
    Einmal hat er auch gesagt, dass er noch nicht möchte, dass er stirbt, weil er dann traurig wäre, aber er weint nicht und ist auch nicht untröstlich, er geht damit sehr gut um.


    Ich finde es wichtig, dass sowohl tote Tiere als auch der Tod an sich kein Tabuthema ist, es gehört einfach zum Leben dazu, ich bin selbst auch so aufgewachsen.
    Bei meinem Mann wurden die verstorbenen Kaninchen immer heimlich ausgetauscht, als er klein war, er hat bis heute Schwierigkeiten mit dem Tod umzugehen und darüber zu sprechen.


    Ich würde das also sowohl schon mal vorher ansprechen, dass die Katze alt und krank ist, und vielleicht nicht mehr lange lebt, und was passiert wenn sie stirbt (bei uns gehen die Tiere über die Regenbogenbrücke http://www.casemada.de/regenbogenbruecke..htm, und ich erkläre, dass das nur für die Seele gilt, dass der Körper begraben wird, weil er wieder zu Erde wird).
    Und dann gemeinsam die Beerdigung planen, vielleicht noch etwas beilegen, was sie besonders gern gefressen hat, ihr liebstes Spielzeug etc.

  • Vor zwei Jahren oder so ist das Kaninchen welches bei der Oma meiner Kinder wohnte verstorben. Musste auch eingeschläfert werden. Meine Große hat es sich damals angucken dürfen und hat es zusammen mit dem Opa vergraben, der hat ein Kreuz gebastelt und darauf hat meine Große den Namen geschrieben. Mit der Oma wurde das kleine Grab noch bepflanzt. Solche Erfahrungen find ich wichtig. Kinder gehen da auch noch sehr unverkrampft mit um.

  • Hallo,


    aus Zeitgründen kann ich leider nicht alle Beiträge lesen.
    ich würde ehrlcih mit dem Kind sein, und den Tod so gut es geht erklären - gehört zum Leben dazu.
    Die tote Katze zeigen würde ich nicht, sieht ja aus wie schlafen, wir dann aber steif... das muss in dem Alter nciht sein.


    Meine Großeltern starben als meine kleine Tochter knapp 3 war, ich habe ihr alles erklärt, keine Details aber halt so wie es ist. Ich finde, dass es nciht schadet, wenn die Kinder das schon früh wissen, wie gesagt, es ist teil des Lebens.


    Übrigens ist neben unserem Kindergarten ein Hospiz und die Kinder wissen, dass da alte Menschen für eine kurze Zeit sind und dann sterben.


    Ich glaube, dass Kinder da sehr gut mit umgehen können, wenn man selber damit offen und ehrlich ist.


    Viele Grüße!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

  • Ich haette als Kind keinen toten Koerper sehen wollen. Will ich heute noch nicht. Natuerlich weiss ich, dass irgendwann alle sterben und ich kann auch drueber reden. Aber meine Augen wollen sich an das lebende Wesen erinnern.
    Und Tote sehen ganz und gar nicht aus wie schlafend. Auch tote Katzen nicht.


    Ich druecke eurer Miez die Daumen, dass sie noch eine Weile ein gutes Leben hat. Bekommt sie Diaetfutter? Haette noch welches von unserer Ginny.
    Fuer die Leberfunktion hab ich unheimlich gute Erfahrungen mit Mariendistel gemacht. Das hat meinem Papa das Leben gerettet. PN mir ruhig, wenn du was wissen willst.