Inklusions-Arbeitskreis

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  • Unsere Grundschule hat dieses Schuljahr zum ersten Mal die Inklusion umgesetzt, wir haben jetzt eine 1.Klasse mit ein paar I-Kindern.


    Nun gründet sich ein Eltern-Lehrer-Arbeitskreis dazu. Ich hatte mich dafür gemeldet und nun findet bald das 1.Treffen statt.
    Da das alles noch so neu ist hier, würde es mich sehr interessieren, ob es im Forum Eltern gibt, die an einem solchen Treffen schon teil genommen haben.


    Ich wüsste gerne, wie ihr die Schule unterstützt. Was hat sich bei euch in der Zusammenarbeit bewährt, was war Murcks?


    Unserer Schulrektorin ist es immer sehr wichtig, dass gewisse Protokolle und die gewünschten Themen auch eingehalten werden. Gibt es Formvorschriften für solche Arbeitskreise (ähnlich wie in der Schulpflegschaft)?

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich habe selbst keine praktische Erfahrung, aber mein Freund macht u.a. Schulbegleitungen. Ich kann ihn morgen gerne mal fragen, ob ihm dazu etwas einfällt.


    Ansonsten ist mir gleich aufgefallen, dass es "nur" ein Eltern-Lehrer-AK ist. Wird es denn auch Schulbegleitungen von Fachmenschen geben? Wenn ja, würde ich diese wohl auf jeden Fall zum dem AK einladen.
    Wenn nicht, kann es vielleicht trotzdem hilfreich sein mit einer Fachstelle Kontakt aufzunehmen, um vielleicht den Start des AK fachlich begleiten zu lassen.

  • "Wir haben jetzt ein paar I-Kinder" ist nur nebenbei erwähnt mitnichten eine "Umsetzung von Inklusion" ;)


    Ihr solltet euch Fachleute an die Hand holen, die können viele Fragen beantworten. Sind Sonderpädagogen an der Schule?

  • Inklusion ist für mich ein rotes Tuch. Ich bin Lehrerin am Gymnasium und auch wir haben seit neueste. Inklusionskinder ohne auch nur den Schimmer einer Ahnung zu haben, was wir mit denen anstellen sollen. Inklusion war bei uns in der Ausbildung gar kein Thema! Die Fortbildungen dazu sind ein Witz und die bereitgestellten finanziellen Mittel eine Katastrophe. Die Erwartungen hingegen sind sehr hoch... Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen sollte mit dem Meckern. Ich finde die Idee dahinter großartig und richtig, die Umsetzung allerdings m e h r als fragwürdig. Die Idee, die Eltern mit ins Boot zu holen finde ich schon mal gut. Bei uns haben wir jetzt ein Patenkomzept mit Oberstufenschülern. Das finde ich als Idee ganz gut, ist aber an einer Grundschule natürlich schwerer umzusetzen. Noch viel wichtiger finde ich es, an die Öffentlichkeit zu gehen und die Probleme in der Umsetzung publik zu machen, damit endlich mal finanziell und personell nachgerüstet werden kann.

    Adrian wurde im August 2006 geboren
    Julian im September 2012

  • Hallo,


    als Betroffene Mutter finde ich den Grundgedanken prima und hätte einige Ideen dazu.


    1. Erschaffen einer Info-Bibilothek zu den verschieden Extras (Ich hasse das Wort Behinderung), hier ist
    es gerade zu Ideal die Eltern mit ins Boot zu nehmen, den die haben sich dass oftmals schon beschafft.
    2. Mehr Offenheit darüber welche Kinder Extras haben und wo sie Unterstüzung brauchen.
    3. Einbindung der Beauftragten der jeweiligen Schulbehörde zur Fortbildung (z.B. den Autismusbeauftragten)
    4. Die Erkenntnis das nicht jedes Extra auf den ersten Blick zu sehen ist, die Kinder aber trotzdem
    Unterstüzung brauchen.


    Viel Erfolg bei Eurem Start.

  • Inklusion ist für mich ein rotes Tuch. Ich bin Lehrerin am Gymnasium und auch wir haben seit neueste. Inklusionskinder ohne auch nur den Schimmer einer Ahnung zu haben, was wir mit denen anstellen sollen. Inklusion war bei uns in der Ausbildung gar kein Thema! Die Fortbildungen dazu sind ein Witz und die bereitgestellten finanziellen Mittel eine Katastrophe. Die Erwartungen hingegen sind sehr hoch... Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen sollte mit dem Meckern. Ich finde die Idee dahinter großartig und richtig, die Umsetzung allerdings m e h r als fragwürdig. Die Idee, die Eltern mit ins Boot zu holen finde ich schon mal gut. Bei uns haben wir jetzt ein Patenkomzept mit Oberstufenschülern. Das finde ich als Idee ganz gut, ist aber an einer Grundschule natürlich schwerer umzusetzen. Noch viel wichtiger finde ich es, an die Öffentlichkeit zu gehen und die Probleme in der Umsetzung publik zu machen, damit endlich mal finanziell und personell nachgerüstet werden kann.


    Unter anderem aus dem Grund haben wir uns für eine Förderschule entschieden. Erst einmal zumindest.
    Übrigens gibt es hier auch Paten für die Erstklässler. Schüler aus der regulären (ist hier kombiniert, sehr schön) vierten Klasse holen die I-Kinder zur Pause ab, helfen beim An- und Ausziehen und gehen sogar mit auf den Schulhof. Mein Sohn hat seinen Paten sehr gerne und der profitiert wohl auch gerade sehr davon. Sowas finde ich also immer sehr schön.
    Ansonsten würde ich auch versuchen, Fachmenschen zumindest für Vorträge dazu zu holen. Das ist sooo umfangreich das Thema.

    Mäh!

    Einmal editiert, zuletzt von Mio ()

  • Zum Anspruch an die "richtige" Wortwahl würde ich nur gerne eine kleine Anregung da lassen:


    Dieser Anspruch kann zum ziemlichen Problem werden, da er dazu beitragen kann, dass aus lauter Angst, etwas falsches zu sagen, eventuell ganz geschwiegen wird. Was ja wirklich bedauerlich wäre.


    Ich wünsche mir da oft mehr Unbefangenheit, die mir gelegentlich fehlt, wenn ich über...... Ja, wen eigentlich? Ich bleibe mal in deinem Sprachgebrauch: Menschen mit Extras sprechen möchte. Und ich würde ungern abgekanzelt werden, weil ich nicht das, sondern "Behinderung" sagte.

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • Ich habe mal mit meinem Freund gesprochen und er hat auch all das gesagt, was ari1980 schrieb. Mit besonderem Schwerpunkt auf der Vermittlung von Wissen über die Extras der Kinder, so dass weder Lehrer_innen, noch Schüler_innen bestimmtes Verhalten oder bestimmte Reaktionen persönlich nehmen, wo sie nicht persönlich sind, sondern eben die Ursache in der Erkrankung etc. haben.


    Zusätzlich meinte er, dass es auch immer als sinnvoll erlebt, wenn es innerhalb der Klasse und/oder in der Schule einen Rückzugsraum gibt, so dass die Kinder immer mal wieder die Chance haben, sich aus überfordernden Situationen heraus zu nehmen.

  • Danke für die Kommentare!


    Also die Schule ist soweit mit einer Sonderpädagogin ausgestattet worden. Die Inklusionsklasse hat 2 feste Klassenlehrerinnen, die wohl meistens auch beide anwesend sind plus die Sonderpädagogin, die nicht immer dabei ist, da sie sich auch noch um andere Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf kümmert in den "normalen" Klassen.
    Von daher startet das ganze hier besser, als ich es erwartet habe. Ob die Schule das längerfristig so leisten kann, hängt von der Politik ab. Politisch müsste da noch einiges mehr passieren, dass ist gar keine Frage, aber nicht mein Aufgabengebiet. Ich bin mir auch absolut nicht sicher, ob ich ein Kind selber als Inklusionskind in der Regelschule einschulen würde, denn mir scheint die Betreuung durch Förderschulen doch intensiver zu sein. Andererseits finde ich es aber grundsätzlich richtig und nun müssen eben einige Kinder den Anfang machen und die Lehrer ausbilden. Das sollte nicht so sein, ist aber so. Meine Durschnittskinder würde ich jedenfalls jederzeit in die I-Klasse geben, aber meine Jungs sind ja schon in höheren Klassen.


    Na ja, der 1.Abend des Eltern-Lehrer-Kreises war gut vorbereitet. Die Schule steht aber im Grunde vor einem Berg, der nun bestiegen werden will und es ist klar, dass dies lange dauert, nicht von heute auf morgen zu schaffen ist etc. Sprich: dieser Arbeitskreis soll ein Mitdenken leisten, aber interessanterweise betrifft das so nicht nur die Inklusionskinder, sondern das könnte für alle Kinder ein Gewinn werden (wenn die Schulleitung die Vorschläge dann annimmt... das ist immer so die Frage).


    Meine Eingangsfrage hatte ich in der Hoffnung gestellt, dass es solche Arbeitskreise auch an anderen Schulen schon gibt und man da vielleicht gegenseitig auch profitieren kann. Aber das war vielleicht doch eher Unsinn, denn die Stärken und Schwächen jeder Schule sind eben genauso bunt wie die Schülerschaft und von daher geht es um individuelle Vorschläge. Ich konnte mir vorab nur schwer vorstellen, was man da von uns Eltern erwarten wird... jetzt ist es mir aber etwas klarer geworden.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Ich finde das mit den zwei Lehrerinnen und Sonderpädagogin, die noch bei Bedarf hinzugezogen werden kann, klingt super! Es scheint so als würde die Schule tatsächlich versuchen strukturell einiges zu verändern. Das finde ich toll!
    Ich drücke euch die Daumen, dass sich alles gut entwickeln wird. Vielleicht magst du ja hin und wieder mal schreiben, was so passiert.


    Liebe Grüße!

  • Kinder mit Behinderung erhalten ja oft zusätzliche Förderung vor dem Schuleintritt. Vielleicht könntet Ihr Euch da an die entsprechenden Stellen wenden, die haben mit Sicherheit auch gute Ideen. Die Frühförderstelle, die für meinen Großen zuständig ist, bietet z.B. regelmäßig Infoveranstaltungen für ErzieherInnen an. Leider wurde das von unserem Kindergarten nie angenommen. Aber dass Eure Schule sich da offen zeigt, ist doch eine super Voraussetzung. Vielleicht haben auch die verschiedenen Behindertenverbände Infos und Vorschläge für Euch.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"