"verplante" Siebenjährige

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  • #super #hammer Ich hab so einen sechsjährigen. Es ist vor allem morgens sooooooooo grausam. Erst haben wir es mit Anreizen probiert. So a la "wenn du dich beeilst, hast du noch 10 Minuten zum Spielen bevor es losgeht"
    Das führte hier dazu, dass die zu verrichtenden Arbeiten nur seeehr schlampig, weil schneller, ausgeführt wurden.
    Also haben wir die Taktik gewechselt und gedacht wir lassen ihm seine Zeit.Aber es ist völlig Wurst ob er um 6 oder um 4 aufsteht. Er wäre immer um dieselbeiUhrzeit fertig. Mehr Zeit, mehr Trödelei. Das einzige was hilft ist permanentes Hinweisen das er weitermachen soll umd nichts anderes zwischendurch. Auch hier sind die Erfolge nur mäßig UND es ist nervig (finde ich) . Aber wie sagt mein Mann immer:Kindererziehung lebt von der Wiederholung. #super

  • I


    Jesper Juul schreibt zwar, dass man Kinder bei der Verrichtung ihrer Arbeit nicht kontrollieren soll, aber das ist bei manchen Kindern nicht sinnvoll denke ich.


    Das würde mich näher interessieren in welchem Buch von Jesper Juul dazu was geschrieben wurde.


    Mein Sohn ist nämlich auch schon seit längerer Zeit so verpeilt. Und so recht weiß ich damit nicht umzugehen, außer ihn immer wieder und ständig an die Dinge erinnern die er machen soll. Manchmal vergißt er sogar das Essen, und bei Hausaufgaben läßt er sich sooooo gerne ablenken. Und nun macht die Kleine das auch noch nach. Das ist schon mächtig anstrengend.

    Viele Grüße
    Nicole


    Kleine Maus 05/10 und Große Maus 04/05


    bei Raben helfen Raben angemeldet

  • Hallo,
    Ich müsste das raussuchen, aber ich meine es kommt im Buch "Elterncoaching" vor


    Es leuchtet mir ansich auch ein. Er schreibt, dass man eine Aufgabe ansagen und dann (am Besten) den Raum verlassen soll. Es geht darum dem Kind zu vermitteln: Ich vertraue darauf dass du deine Arbeit erledigst.
    Er argumentierte, dass man ja auch mit Unwohlsein arbeitet, wenn der Chef eine Anweisung gibt und dann daneben stehen bleibt um zu kontrollieren ob man das auch ausführt.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Noch eine Stimme für "ist hier auch so"... :)


    Unser Kind ist nun acht und es wird eeeeeeetwas besser.
    Aber nur manchmal. :)


    Gute Nerven!

    Grüße, Nia mit Nachwuchs (05 und 09).

  • Hallo,
    Ich müsste das raussuchen, aber ich meine es kommt im Buch "Elterncoaching" vor


    Es leuchtet mir ansich auch ein. Er schreibt, dass man eine Aufgabe ansagen und dann (am Besten) den Raum verlassen soll. Es geht darum dem Kind zu vermitteln: Ich vertraue darauf dass du deine Arbeit erledigst.
    Er argumentierte, dass man ja auch mit Unwohlsein arbeitet, wenn der Chef eine Anweisung gibt und dann daneben stehen bleibt um zu kontrollieren ob man das auch ausführt.


    Die Aussage von Herrn Juul klint aus meiner Warte jetzt aber sehr romantisiert und idealisiert.
    Also bei meiner Großen würde das nicht funktionieren. Ich muss die immer behutsam aufs Wesentliche lenken.
    Die hat gerade mächteg Probleme damit, sich auf eine Sache zu fokussieren und der KiA meinte, das wäre normal für das Alter bei vielfältig interessierten Kindern mit hohem (!) Selbständigkeitsgrad. Ja, das klingt paradox, sei aber wohl ein Lernprozess, der eine Weile dauert.
    Hat wohl was damit zu tun, aus vielerlei Informationen die wichtigen rauszufiltern und das gelingt ja auch uns Erwachsenen mitunter nicht so toll. Fand ich jetzt so im Nachhinein einleuchtender als das Juul-Zitat.


    Wir bewegen uns in "Zeitfenstern" die ich dann verbal abstecke (Ankündigung Start, Erinnerung ca. 5 Minuten vor Ende,möglichst konsequent beenden), das ist für mich besser zu handhaben, als z.B. "Jetzt-gleich-nachher"-Ankündigungen, die führen bei uns bislang nur zur Verwirrung.
    Das ist dann mein Job, uns die Zeit einzuteilen. Aber ich finde, um den Kindern zumindest mal die Vorstellung von Zeitgefühl zu vermitteln, sollte man sie behutsam helfen, sich zu fokussieren. Nur dann werden ihnen auch die Konsequenzen bewusst, wenn sie "trödeln" (was für ein blödes Wort, das benutzen wir z.B. nie). Meine Kinder haben auch das Recht, mal etwas langsam zu machen, aber sie sollten es halt möglichst selber machen und auch bei dieser Tätigkeit bleiben und in Ruhe beenden, bevor das nächste angegangen wird.
    Ich finde, das hilft gerade morgens, da es Unruhe und Hektik nimmt. Aber ich muss eine halbe Stunde früher aufstehen und schon fertig sein, damit ich das vernünftig im Blick habe.
    Da meine Kinder beide noch recht jung sind im Vergleich zu euren, ist es wohl symptomatisch, dass ich verbal anleiten muss, mal mehr, mal weniger, ganz nach Konzentrationsfähigkeit der Kinder.
    Mal sehen, wie sich das entwickelt.
    Blöd wirds allerdings, wenn Papa dazwischenfunkt #kreischen #tuppern
    Aber gut zu wissen, dass es einfach nichts nützt, ihnen mehr Zeit zu geben. Den Eindruck hatte ich nämlich auch schon. Mir gehts ja selber auch oft so #lol

  • Na ihr macht mir ja Mut ;( ! Ich hab hier eine Fünfjährige, der ich je-den einzelnen Handgriff bei der Morgen- und Abendroutine ansagen muß. Mehrfach. Und daneben stehen bleiben, weil sie es sonst vergessen hat, bevor man "miep" sagen kann.


    Aber irgendwie tut es auch gut zu wissen, daß es noch andere Kinder gibt, die so ticken.

  • #super #hammer Ich hab so einen sechsjährigen. Es ist vor allem morgens sooooooooo grausam. Erst haben wir es mit Anreizen probiert. So a la "wenn du dich beeilst, hast du noch 10 Minuten zum Spielen bevor es losgeht"
    Das führte hier dazu, dass die zu verrichtenden Arbeiten nur seeehr schlampig, weil schneller, ausgeführt wurden.
    Also haben wir die Taktik gewechselt und gedacht wir lassen ihm seine Zeit.Aber es ist völlig Wurst ob er um 6 oder um 4 aufsteht. Er wäre immer um dieselbeiUhrzeit fertig. Mehr Zeit, mehr Trödelei. Das einzige was hilft ist permanentes Hinweisen das er weitermachen soll umd nichts anderes zwischendurch. Auch hier sind die Erfolge nur mäßig UND es ist nervig (finde ich) . Aber wie sagt mein Mann immer:Kindererziehung lebt von der Wiederholung. #super


    Das mit der Wiederholung unterschreibe ich mal fett ;)


    Ich dachte ja, ich sei allein auf weiter Flur, aber da habe ich mich wohl gründlich getäuscht. Ich glaube ja schon, dass es zumindest zu einem Teil Veranlagung ist, mein Mann ist ja teils heute noch so...abwesend, in anderen Sphären #yoga Und der Rest ? Wie meine Vorrednerin schon schrieb, m.E. eisenhartes Training bzw. Wiederholung #freu


    Bei unserer Tochter haben wir begonnen,d aran zu arbeiten, als wir überlegten, sie regulär einzuschulen im Hinblick auf die Schule - jetzt haben wir zum Glück noch ein wenig mehr Zeit dafür. Es ist schon wesentlich besser geworden, aber immer noch ein wenig Thema. Bei den Sachen, an denen wir schon länger dran sind (Hände waschen, Kleidung zusammenlegen, Teller abräumen, Hinsetzen und Anschnallen im Auto, etc.) merkt man aber, dass es langfristig funktioniert - das passiert einfach automatisch und unterbewusst.


    Dafür brauchte es bei uns nicht nur ständige Wiederholung durch das Tun, sondern auch ein aktives "ins Bewusstsein rufen", sei es anfangs durchs Vorbeten (so, nachdem wir aufgestanden sind duschen wir, danach ziehen wir uns fix an und bürsten Haare, bevor wir uns an den Frühstückstisch setzen), später durch eine Art Abfragen (und, was müssen wir jetzt noch machen? ). (OH Gott, wenn ich mir das im Nachhinein so durchlese, klingt es etwas nach asiatischem Drill-Lernen #schäm Es war aber eigentlich immer eher entspannt-lustig-spielerisch).


    Inzwischen sind wir beim morgendlichen Fertigmachen an dem Punkt, dass ich nur ab und an (und da versuche ich, es möglichst positiv zu formulieren) noch erinnere, a la " Ah, Du bist ja schon geduscht und angezogen, schön, dann können wir ja gleich frühstücken wenn Du fertig mit Kämmen bist, ich habe schon einen Mordshunger.."


    Irgendwie hat sie aber auch kapiert (nach gefühltem 250-maligem Erwähnen meinerseits), dass man mehr Zeit und vor allem Ruhe zum Spielen hat, wenn man alles gleich erledigt und dann fertig ist, so dass man,w enn man das Frühstück beendet hat, noch ganz in Ruhe spielen kann, während der Rest noch herumkruschtelt. Das ist eine der Regeln, erst das tun, was wirklich dringend getan werden muss, denn sonst würde sie erst:


    noch was basteln
    ihre Taschenlampe suchen
    ihrem kleinen Bruder helfen, sich anzuziehen
    ihr kleines Schwesterchen wickeln
    die Erlebnisse der letzten Kigatage erzählen
    ...
    ...
    ...


    und nach drei Stunden um 9h immernoch im Schlafanzug strubbelig und verwundernswerterweise hungrig vor einem ungeschmierten Brot sitzen #augen


    Papas : ich muss jetzt auf die Arbeit, wenn Du mit willst in den Kiga, dann musst Du fertig sein wirkt bei uns allerdings auch, denn zu Hause mit kleinem bruder und einer MAma, die mit 2 Minis ausgelastet ist, ists soooooo viel langweiliger, als im Kiga, wo man jetzt die Älteste ist...


    So weit, dass sie von selbst zuverlässig dran denken würde, sonnerstags einen gepackten Rucksack mit in den Kiga zu nehmen oder wirklich jeden Tag daran, dass sie die Hasen füttern muss, sind wir aber noch lange nicht... Wie gesagt, gut, dass wir noch ein Jahr haben... #pro


    NAchtrag:


    Ach so, bei uns hat es auch geholfen, ihr anzubieten, notfalls zu helfen - seitdem wir das anbieten, braucht sie paradoxerweise auch viel weniger Hilfe, ausser, wenn sie z.B. total unausgeschlafen ist. Und das Besinnen, auf all die Dinge, die doch irgendwie automatisch klappen (und das sind, wie ich dann bemerkt habe, dovch sehr viele, leider sieht man das in den Momenten, in denen man wegen wiederholten Trödeleien genervt ist dann nicht), haben bei uns die Lage sehr entspannt und zu einer Lockerheit geführt (zumindest meistens, zumindest bei mir), die der Weiterentwicklung der Selbständigkeit sehr zuträglich ist.

    "Es ist nur ein Phase, es geht vorbei, es ist nur eine Phase..." :)

    Einmal editiert, zuletzt von Kunderella ()

  • Hab jetzt nicht alles gelesen - aber ich war auch so ein Kind ;) Zum Teil geht es mir heute noch so (bin absolut kein Morgenmensch...)
    Was mir geholfen hat: Meine Mutter hat mir die Morgenroutine als Sprüchlein beigebracht (ausziehen-waschen-zähneputzen-anziehen), manchmal sag ich ihn mir heute noch vor #schäm.


    Das fand ich selbst hilfreich, da ich dann in dem Moment, in dem ich verpeilt vor dem Spiegel stand und überlegte, was jetzt bloß wieder sein soll, mir einfach selbst den Spruch aufgesagt hab und schon hab ich mich orientiert gefühlt.
    Weiß nicht, ob das jemand verstehen kann... war vor allem im Grundschulalter so.

  • hachja, grad wollte ich so einen Thread eröffnen und bin jetzt dankbar dass meine da keine Ausnahme ist.


    Sie ist gestern ohne Schuhe (...!!!!) von der Schule in den Hort. Dort haben wir dann beim abholen die Schuhe gesucht wie blöde. Naja heute früh standen sie friedlich in der Klassengarderobe. Da fällt mir nix mehr ein, echt.

    Mäh! mit Pubertier (12/04) und kleinem Räuber (07/14)

  • Ich finde das eher normal #kreischen


    ich bin so, und da ist es kein Wunder, dass Töchterchen auch dazu neigt.
    Bei uns helfen klare Erinnerungen, wenn "wirklich" Zeit für den nächsten Schritt ist.
    Unser Morgen sieht z.Z. so aus: Wecken-Ins Bad tragen (dort Morgentoilette..)-Frühstücken-Zähneputzen-auf dem Sofa sitzen und träumen-Anziehen-Kämmen/Schuhe u Jacke anziehen-Losgehen.
    Insgesamt 40 min, davon etwa 20 min Frühstück und 10 min Auf dem Sofa sitzen und Träumen ;)
    zwischen jedem Schritt ist mindestens eine Ansage nötig, was als nächstes dran ist.
    Klappt aber gut, weil ich sehr gut verstehe, dass es echt schwierig ist, in gang zu kommen (wie gesagt, bin auch so...) und weil Töchterchen sehr kooperativ ist.


    Sie ist 6, und mehr Selbständigkeit kommt ganz sicher irgendwann automatisch (Mittelsohn braucht insgesamt, inklusive Duschen #augen , 10 min. Er ist immr 1 min vor zu Spät...)