Spontangeburt von Zwillingen

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  • Amethyst, das scheint mir auch ein wenig pauschal. Es gibt doch eine ganze Menge Menschen, die wegen Sauerstoffmangels während der Geburt lebenslänglich Beeinträchtigungen haben.


    Woher soll man 100% sicher wissen, daß ein unbestimmer Teil der sog. Sauerstoffmangel-Geburtsschäden nicht auf geistige Behinderungen zurückzuführen sind, die schon VOR der Geburt bestanden? Wie soll man so etwas pränatal überhaupt diagnostizieren können, wenn der Fötus organisch normal entwickelt ist? Geistige Schäden kann man nicht im US erkennen und wenn kein Genfehler vorliegt auch nicht mit FW-Untersuchung oder Chorionzottenbiopsie o. ä. Rockenschaub geht davon aus, wenn ich mich recht erinnere, daß diese Kinder aufgrund ihrer leichten oder größeren geistigen Beeinträchtigung Schwierigkeiten unter der Geburt richtig mitzuarbeiten und das es erst deshalb überhaupt erst zu Komplikationen kommt.


    In D ist die Rechtslage m. W. genau umgekehrt. Gab es Komplikationen unter der Geburt und das Kind hat geistige Beeinträchtigungen wird es als Geburtsschaden angesehen.


    Rockenschaub hat Ergebnisse an seiner Klinik, die nahelegen, daß diese Sichtweise durchaus Hand und Fuß hat, oder sogar richtig ist. Geburtshelfer, die wie er arbeiten haben unabhängig von ihm die gleichen Ergebnisse herausbekommen (Gaskin, ein Japaner, den die Gaskin erwähnt und dann gab es noch jemanden in Kiel, dessen Namen ich leider nicht weiß).


    Ich bin bei meinen Geburten davon ausgegangen, daß das so ist. Ich habe das in meinem Geburtsplan so erwähnt und Zustimmung erhalten. Mir wurde aber gesagt, daß die Rechtslage eben anders sei und sie daran gebunden seien. Für mich auch nachvollziehbar.

  • Meine Mutter hat vor 42 Jahren als Erstgebärende Zwillinge spontan entbunden. Sie kamen 3 Wochen vor Termin, was aber bei Zwillingen oftmals "termingerecht" ist, da sie einfach generell eine Tendenz haben früher zu kommen. (Drillinge noch früher, da scheint der Mechanismus "Mutter-Kind" zum Entschluss zu kommen, dass die Kinder draußen besser aufgehoben sind als drinnen.) Jedenfalls waren meine Brüder voll ausgetragen, ohne Käseschmiere und mit 2600g und 2700g auch nicht besonders leicht.


    Die Lage des führenden Zwillings wurde in der Eröffnungsphase kurz getastet, dann wurde gesagt: "ok, los geht's!" und fertig. Ich verschweige mal besser, dass meine Mutter noch unter den Wehen selbst mit dem Auto durch die Großstadt ins KH gefahren ist, nech...)


    Der erste Zwilling lag mit dem Kopf voraus, die Lage des zweiten sei als "egal" beurteilt worden, da er auch aus BEL gut geboren werden kann, wenn erstmal der Weg bereitet ist. Er kam (aus unbekannter Lage) 7 Minuten nach dem Ersten.


    Ich wünsche Dir alles Gute für die kommenden Wochen. Dass das Gedankenkarussell im letzten Trimenon um die bevorstehende Geburt kreist und umso heftiger, wenn eine "Vorbelastung" wie bei Dir die Fehlgeburten da ist, ist ziemllich normal. Es ist gut, dass Du Dich damit auseinander setzt. Dann wirst Du im Ernstfall nicht überfahren werden. Du hast Erfahrung, die wird Dir eine Hilfe sein. Lass Dich nicht ins Bockshorn jagen, sondern lass alle ärztlichen Aussagen erstmal sacken und blocke Entscheidungen unter Druck mit einem ruhigen "Da muss ich erst drüber nachdenken. Sie gehen ja nicht davon aus, dass dies jetzt eine Sekundenentscheidung ist, nicht wahr?" ab.


    Versuch vom medizinischen Aspekt "Entbindung" weg zu kommen hin zur Vorfreude auf die Kinder. Tausende von Jahren hindurch kamen Zwillinge natürlich auf die Welt, das wird auch bei Dir klappen. Tschakka!


    Alles Liebe

    Es wünsch mir einer was er will, es geb ihm Gott 2x soviel

  • Eine liebe Bekannte hat ihre Zwillinge spontan 41+2 entbunden. Sie war zu der Zeit 41 Jahre alt und es waren das 4.und 5. Kind.
    Eigentlich sollten sie laut FA und Klinik spätestens in der 39. Woche geholt werden. Es war zwar alles ok, aber bei Zwillingen "machen wir das lieber so"..
    Sie war zum Glück sehr resolut und selbstbewusst. Es war ihre schönste Geburt meinte sie :)
    Ich wünsche dir viel Kraft und eine wunderschöne Geburt!

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Zu Zwillingen kann ich nichts beitragen, aber deine Gedanken zur möglichen Sectio und die Gedanken zu "was wenn ich an mich denke und es passiert dem Baby(s) etwas" möchte ich dir gern was schreiben.
    Unser 1. Sohn kam nach 29 Std Wehen und Geburtsstillstand (6cm MuMueröffnung) per secundärer Sektio zur Welt. Ich hatte eine schreckliche Zeit im OP inkl Intensivaufenthalt und habe meine beiden Männer erst ca 4 Std nach dem ersten Schrei gesehn. Die ganze Zeit lag unser Sohn bei meinem Mann nackig auf der Brust, U1 wurde von unserer Hebamme in seinem Beisein gemacht und wäre es mir nicht schlecht gegangen, hätte ich ihn noch im OP auf die Brust bekommen.
    Diese erste Geburt war traumatisch und ich hatte gut 2 Jahre stark dran zu knabbern. Ich war nicht drauf vorbereitet und es war wirklich grauenhaft.
    Unser zweiter Sohn kam diesen Juni zur Welt. Geplant war eine Hausgeburt mit einem wundervollen Hebammenteam. Ich habe viel gelesen, die 3 Hebammen und ich haben bei den Voruntersuchungen sehr viel geredet und es wurde viel festgelegt, was passiert, wenn es zu Hause zu "gefährlich" wird. Ende vom Lied war, nach einem wundervollen Geburstauftakt, dass usner 2. Sohn per Notsectio (14 Minuten vom abmachen des CTG bis zum ersten Schrei) das Licht der Welt erblickte. Nach Blasensprung mit grünem Fruchtwasser wurde in Ruhe mit dem RTW verlegt und ich war (yippieh ich kann es) um kurz vor 4 bereits voll eröffnet (ca 6 Std nach Wehenbeginn).


    Warum ich dir das alles schreibe: Diese Geburt war so ganz anders, trotz, dass ich in Vollnarkose lag, trotz der Verlegung, trotz KHgeburt und ich hatte den ersten Moment "verpasst". Aber: Es geht mri damit dieses mal so viel besser, ich nehme es an, bin klar traurig (was ich aber ganz normal finde) jedoch nicht depressiv - denn ich war darauf vorbereitet und habe sämtliche "was-wäre-wenn" Szenarios durchgespielt. Ich habe auch in der Klinik das Ruder in der Hand behalten, mein Mann und ich haben Aussagen nicht als gegeben hingenommen sondern ich bzw er hat dann darüber entschieden, ob das Handeln des Personals für uns alle ok ist.
    Du schreibst selbst, dass dein Gefühl für dich stimmig ist. Das ist eine tolle Vorraussetzung, dass -egal wie deine beiden Babys das Licht der Welt erblicken- es dir damit gut gehn kann.
    Eine Sectio ist kein Spaziergang und ich kann nicht verstehen (aber akzeptieren), wenn eine Frau diese Art der Geburt wählt. Dennoch ist es eine Möglichkeit, und mit der richtigen Betreuung (zuvor und danach) kann auch eine Bauchgeburt ein Erlebnis sein, dass man ohne schlechtes Gefühl annehmen kann und sich freuen, was man bis dahin alles geschafft hat.


    Ich hoffe, das ist nicht allzusehr am Thema vorbei #schäm

  • Das ist überhaupt nicht am Thema vorbei und ich bin dankbar für alle Tipps und Gedanken von euch!
    Als würden meine Kinder mir schon jetzt mal wieder Lehrmeister sein wollen, hat sich Nummer eins in Schädellage gedreht und Nummer zwei liegt zwar quer, aber so, dass auch sein Kopf nach unten rutschen würde, wenn sein Bruder geboren ist.
    Ich habe mich gestern bei der Kontrolle riesig darüber gefreut! Ich muss es wohl wie früher handhaben, mir über ungelegte Eier keine Sorgen machen sondern erst, wenn es so weit ist :)
    Dann schrieben wir unser erstes CTG, was die Kinder erwartungsgemäß ziemlich blöd fanden.
    Als dann die Ableitung gut funktionierte und beide ruhiger waren, bekam ich eine leichte Wehe, mir würde ein wenig heiß und mein Herz schlug schneller, anders als mal einen harten Bauch haben, was ich seit der 20. SSW öfter mal habe und nix am Muttermund macht.
    Und dabei hatte dann mein erster leider einen kräftigen Herzfrequenzabfall :( nach einigen Sekunden war es wieder gut und mein Bauch entspannt und ich weiß, dass das mal so sein kann, aber nun mache ich mir wiederum Gedanken, ob es ihm jedesmal schlecht geht, wenn ich nen harten Bauch habe :(
    Ich musste dann leider nochmal ne halbe Stunde zur Kontrolle schreiben, in der alles prima war, aber eben auch keine Kontraktion.
    Ich hoffe einfach, dass ich weiterhin auf mein positives Grundgefühl vertrauen kann und alles gut geht, aber eine kleine Sorge bleibt. Wenn das bei jeder Wehe so ist, werden Kinder ja wegen eines pathologischen CTGs auch per Sectio geholt.
    Auf jeden Fall freue ich mich darüber, dass die Kinder richtig liegen und es vielleicht so bleibt. Und mit euren Tips und Erfahrungen gehe ich gut in das Gespräch nächsten Dienstag. Es kommt eh wie es kommen soll...

  • Hallo :)


    Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Zwillingsschwangerschaft!!!


    Ich wollte genau wie du meine Zwillinge unbedingt spontan entbinden.Bei mir war alles ganz konventionell,Krankenhaus,Einleitung bei 37 plus 2..usw.Meine Tochter kam spontan und mein Sohn eine knappe Stunde per (Not)Kaiserschnitt.Dieses Szenario war mein worst case..Aber es war dann gar nicht schlimm,im Gegenteil.Ich hatte das Gefühl,das die Ärzte wirklich alles versucht haben,damit ich meinen Sohn auch noch spontan bekommen konnte.Es ging aber eben nicht.Und es war trotz des KS ein Wahnsinnserlebnis! Ich denke immer gerne daran.
    Meine Zwillinge waren gross,reif,kerngesund,die Ärzte und das KS-Team total bemüht und nett.Es war wirklich klasse und ich war stolz auf mich und meine Leistung :D


    Ich wünsche dir eine tolle Geburt und alles Gute!!!

  • Auch dir, liebe Tatzelkatze, wie den anderen herzlichen Dank für das Teilen deiner so positiven Erfahrung, das macht viel Zuversicht.
    Heute war das Gespräch mit dem Prof., den ich auch kenne und der sehr entspannt und nett und informiert ist. Wir haben auch über aktuelle Daten gesprochen, aber am schönsten war, zu erfahren, dass es trotz großem Perinatalzentrum keine starren Richtlinien gibt a al. zweites Kind muss in 20 min raus sein oder auf jeden Fall PDA und so. Es klang recht kindzentriert, und natürlich auch auf Mamas Wohlbefinden ausgerichtet. Das heißt, solange es uns dreien gutgeht, haben wir Zeit und Raum für Wünsche.
    Nach der Geburt des ersten Kindes würden sie aber zumeist gern den Wehentropf anschließen, da der Uterus doch oft an Tonus verliert und damit es dann eben nicht zu arg lang oder kritisch wird für das zweite Kind.
    Aber ich denke, wenn die Wehen gut bleiben und ich halbwegs klar bin, kann ich ja auch da nochmal um Aufschub bitten, solang es dem Kleinen gutgeht.
    Alles in allem bin ich positiv gestimmt aus dem Gespräch gegangen und das ist doch schön.
    Ich danke euch allen!

  • Hallo Schönbuch!
    Schön, durch Deinen thread zu lesen, wie Du immer positiver wirst.
    Ich wünsche Dir für deine Zwillinge und Eure Geburt alles Gute, und vor allem, dass Du im Frieden sein kannst mit dem was ist.
    Ein Buch möchte ich Dir empfehlen:
    Nancy Bardacke, Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt
    Die Übungen in dem Buch und Anregungen helfen dabei, im Moment zu bleiben, und diesen zu leben stat in Angst um die Zukunft zu sein oder sich Gedanken um die Vergangenheit zu machen.
    Vielleicht hilft Dir das ja?
    Eine Bekannte von mir hat sich durchgesetzt, und ihre Zwillinge spontan zu früh entbunden, sie lagen dann noch im Brutkasten einige Zeit, aber sind jetzt lebendige kleine Wesen, robust und fröhlich.
    Dir alles Gute!