Warum ist eigentlich boxen erlaubt?

"§ 228 StGB Einwilligung

Wer eine Körperverletzung mit Einwilligung der verletzten Person
vornimmt, handelt nur dann rechtswidrig, wenn die Tat trotz der
Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt."

Ja, man kann einwilligen. Und es verstößt trotz der zum Teil heftigen Verletzungen nicht gegen die "guten Sitten", weil es eine Art Kulturgut ist, unter Aufsicht und nach sportlichen Regeln (gleich starke Gegner) stattfindet. Privat gelten da engere Regeln.

Ich finde Boxen trotzdem schrecklich!

Danke für die Frage.

Ich verstehe Boxen nicht, auch nicht wieso das ein Sport sein soll. Und ich verstehe dreimal nicht, warum man da freiwillig zuguckt

Ich kann dem Boxen ja auch nichts abgewinnen, liebe aber kleine feine Eishockeyfetzereien Warum Ersteres erlaubt ist? Wohl, weil es im beidseitigen Einverständnis geschieht.

Zitat von knopf

Darf ich mir auch mit jemanden ausmachen, dass wir uns gegenseitig hauen?
Und wenn einer dann ins Krankenhaus muss, das Krankenhaus nicht anzeigen wird?

Wenn es ganz privat ist, geht das, ja. Wenn es in der Öffentlichkeit ist oder so, dass mehrere Menschen das mitbekommen und sich vielleicht einmischen wollen, kann es passieren, dass eure Schlägerei sittenwidrig ist. Siehe auch § 231 StGB, da wird für den Fall, dass bei einer Schlägerei jemand stirbt, eine Strafe für alle an der Schlägerei beteiligten Menschen vorgesehen. Bestraft werden dann auch die, die den Tod gar nicht mitverursacht haben, eben weil solche unkontrollierten Prügeleien so gefährlich sind.
Wieder anders wäre es u.U., wenn ihr einen privaten Box- oder Ringkampf mit vorher festgelegten Regeln, Schiedsrichterin, abgestecktem Kampfplatz etc. austragen würdet.

Beim Boxen sorgen die Regeln ja dafür, das normalerweise halbwegs ebenbürtige Menschen aufeinandertreffen und ihr Verhalten ziemlich vorhersehbar ist.

Zitat von knopf

Und wie ist das mit der unzureichende Hilfeleistung der Zuschauer? Nachdem es ein wettkampf ist, dürfen die zuschauen?

Jup. Die körperliche Integrität, die Unverletzlichkeit des Körpers, ist ein Gut, über das jeder Mensch für sich selbst bestimmen darf (mit Einschränkungen, etwa für Kinder). Du darfst ja auch nicht hingehen und jemanden unter der Tätowiernadel wegziehen, obwohl sich da gerade jemand von jemand anderem die Haut verletzen und – möglicherweise sogar krebserregende – Farben spritzen lässt.

Was sittenwidrig ist, kann sich aber immer mal ändern, so dass es zumindest theoretisch möglich wäre, dass Boxen in der jetzigen Form irgendwann als sittenwidrig angesehen wird. Ich meine, in vielen Sportarten gibt es ja Trends, z.B. hin zu größere Sicherheit für die Sportlerinnen und Sportler oder auch mal hin zu mehr Risiko.

Ich habe selber mal eine Weile geboxt und mochte diese absolute Selbstkontrolle über den eigenen Körper.
Ich musste allerdings aufhören als es in den Ring ging. Ich war nicht in der Lage, gegen eine andere Menschen zu boxen

Anschauen kann ich mir das auch überhaupt nicht

Boxen hat eine Tradition, siehe wikipedia.
Andere Kampfsportarten tun auch weh, sehen nur nicht so schlimm aus.

Ich schaue Boxen gerne.

Das ist wie mit Stierkampf.

Dieselbe Frage stellte ich mir die Tage.

Ich gucke gerne Boxen und hab kaum Probleme mit traditionellen Stierkampf.

nur die Profis boxen ohne Kopfschutz, bei den Amateuren ist Kopf- und Mundschutz Pflicht, ich denke mal das ist rechtlich ähnlich abgesichert, wenn man sein Einverständnis gegeben hat darf ohne Kopfschutz, in wieweit da Alle klar im Kopf sind sei dahingestellt Wir hatten Boxer an der Sportschule, also ein Sport ist das schon, dazu ggehört trotz alledem viel Training, nicht nur Fähigkeit dem anderen eins auf die Nuß zu geben, ein guter Boxer ist schon was anderes als nen Straßenschläger. Schön finden muß ich es trotzdem nicht, meine Nichte boxt, ich war einmal zu einem Wettkampf mit, ne muß ich nicht haben. da lob ich mir meine kickenden Genträger, obwohl auch da mal Zähne wackeln oder Jochbeine ordentlich geprellt sind.

Den Vergleich mit Stierkampf finde ich nicht gut, der Stier kann ja nicht entscheiden ob er mitmacht.

Die Boxer/Boxerinnen sind Erwachsen

Sorry, mal in aller Deutlichkeit: Ich finde Boxen total bescheuert. Mir erschließt sich echt der Sinn nicht, andere zu verprügeln und verprügelt zu werden. Ich werde es wohl auch niemals verstehen, aber wer es tun will, soll es tun. Angucken kann ich mir das nicht.

Stierkampf finde ich übrigens noch schlimmer, weil der Stier nicht einwilligen kann.

Zitat von knalli

Das ist wie mit Stierkampf.

8I  
Bitte?

Boxen/ Kampfsport: Zwei Menschen mit ähnlicher Ausgangslage, die beide damit einverstanden sind und beide jederzeit den Kampf abbrechen können.
Stierkampf: Einer tut es freiwillig, einer wird gezwungen und zwar bis zum Tod. Das Ende des "Kampfes" ist vorher entschieden, denn wenn der Stier zu gewinnen droht, greifen andere Menschen ein.

Ich mag Boxen übrigens. Oder Paintball.
In manchen Menschen steckt die Lust auf (körperlichen) Kampf noch ziemlich stark drin. Das ist menschlich und ich halte es für eine ziemlich gute Idee, solche Tendenzen unter gewissen Sicherheitsregeln und unter Menschen mit gleichem Interesse auszuleben.

So, ich gestehe: ich schaue mir gern einen Boxkampf an.
Außerdem habe ich einen Neffen der seit einem Jahr boxt (er ist jetzt 14).
Was ist der unterschied zu anderen KampfSportarten? Bei Karate kann man sich auch richtig weh tun.

Es geht auch nicht darum, den anderen ko zu schlagen, eigentlich geht es doch um Punkte. Es wird doch nicht gesagt: ihr schlagt jetzt so lange aufeinander ein, bis einer am Boden bleibt.. Aber wie soll denn ein ko verhindert werden?

Es ist ein Sport. Es gibt regeln, es gibt den Ringrichter, es gibt Punktrichter. Ein ungleicher wird abgebrochen.nur die Profis boxen ohne Helm.
Den Vergleich mit dem Stierkampf finde ich schlimm. Der Stier ist ein ahnungsloses Tier.

Ich finde Gewalt schlimm. Aber boxen ist für mich ein Wettkampf.

Ein guter Boxer ist so ziemlich der austrainierteste Sportler den es gibt.

Zitat von hetereocephalus glober

Ich mag Boxen übrigens. Oder Paintball.
In manchen Menschen steckt die Lust auf (körperlichen) Kampf noch ziemlich stark drin. Das ist menschlich und ich halte es für eine ziemlich gute Idee, solche Tendenzen unter gewissen Sicherheitsregeln und unter Menschen mit gleichem Interesse auszuleben.

seh ich auch so