Schubladen-Eltern ODER Was ist normal?

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  • Hallo Ihr Lieben,


    Ich habe mich heute zum ersten Mal seit Längerem mal wieder mit einer Freundin unterhalten, die im Februar ein Kind bekommen hat. Tendenziell erwische ich mich immer dabei, wie ich junge Eltern auf ihre "Rabigkeit" hin teste #pfeif , so auch heute. Und was soll ich sagen: Kind wurde mit 6 Wochen aus dem Elternschlafzimmer ausquartiert (und es schläft jetzt besser), Kind mochte keine Tragetücher/Tragehilfen (beides ausprobiert, zu viel Körperkontakt, es will lieber etwas sehen), Kind (5 Monate) bekommt bereits Mittags- und Abendbrei gefüttert (nachdem er die ersten beiden Tage den Brei wieder erbrochen hatte und Bauchschmerzen hatte, liebt er ihn nun). So, meine Schublade ging natürlich sofort auf...
    ABER: Diese Dinge hört man ja doch öfter mal. Hier z.B. liest man ja auch öfter von Kindern, die nicht getragen werden wollen. Oder woanders besser schlafen. Und ich frage mich dann: Ist das normal? Stellen wir uns vor, wir wären bei Frau Leadloff im Urwald: Da gibt es doch auch keine Kinderwagen-Alternative? Gibt es da auch Kinder, die nicht getragen werden wollen? Müssen die dann einfach da durch (Ich ferber mein Kind ins Tragetuch #hammer ).
    Ist dieses Kind von meiner Freundin wirklich so anders als es meines war? Oder sind die Eltern anders? Hat das Kind sich einfach den Erwartungen der Eltern angepasst und nicht wie unseres lautstark sein Recht auf Körperkontakt eingeklagt?
    Vielleicht versteht ihr ja ein wenig, was ich meine und fragen will #schäm Eben: Was ist "normal"?

    Wer ein Kind sieht, hat Gott auf frischer Tat ertappt.

  • Hallo,


    Also ich versteh Dich gut. Mein Freund meinte neulich zu einem befreundeten Pärchen, die nun ein Kind erwarten: "ich kann Euch nur einen Tipp geben, macht es so wie IHR es für richtig haltet und lässt Euch von niemandem reinreden."
    Ich fand das sehr gut und genauso wie ich weder ungefragte Tipps haben will noch in eine Schublade gesteckt werden mag, versuche ich das bei anderen auch nicht zu tun (und es gelingt mir leider seltenst!!!! Ich hole aber die meisten nach einer Weile aus ihrer Schublade wieder raus.).

  • Also meine Große hat in der Tat besser alleine geschlafen... Und die kleine hat grad in der Tat eine Phase, in der sie im Kinderwagen zufriedener ist, als in der Trage, schlicht, weil sie sich bewegen will... Und gucken... Und verbotener weise will sie sogar in fahrtrichtung Gefahren werden, obwohl das ja reizüberflutet...


    Im Moment bin ich immer mit beidem unterwegs... Damit ich vom Tuch in den Wagen wechseln kann, wenn sie da unruhig wird und andersrum...


    Und warum soll es keine Kinder geben, die nicht ins Tuch wollen?

  • Ist dieses Kind von meiner Freundin wirklich so anders als es meines war? Oder sind die Eltern anders? Hat das Kind sich einfach den Erwartungen der Eltern angepasst und nicht wie unseres lautstark sein Recht auf Körperkontakt eingeklagt?
    Vielleicht versteht ihr ja ein wenig, was ich meine und fragen will Eben: Was ist "normal"?

    ich finde irgendwie nebensächlich was normal ist, ob ein kind im tuch getragen wird, im familienbett schläft, abendbrei kriegt oder pommes mit ketchup ab nem jahr... ich finde wichtig, dass eltern sich wohl fühlen im umgang mit ihrem kind, dass es eine funktionierende beziehung gibt und dass eltern bedürfnisse wahrnehmen - und diese bedürfnisse werden sie immer vor dem hintergrund ihrer eigenen lebesnwelten hören und befriedigen.

  • Hm, meine Kleine schläft zwar absolut nicht allein und stillt noch voll(bitte Sonderrabenpunkte zu mir :P ), aber sie mag absolut keine Tüchter oder sonstige Tragehilfen.
    Sie wird zwar gerne getragen aber nur so auf dem Arm.


    Kinderwagen mag sie seit 2 Wochen gern, aber nur in Fahrtrichtung. #weissnicht
    Wenn ich sie zu mir drehe, bricht sie sich bald den Hals nur um irgendwie nach vorn gucken zu können.


    Das mit dem Erbrechen beim Breireinzwingen geht natürlich gar nicht.


    Ansonsten ist für mich rabig, wer den Weg des Kindes geht und nicht seinen Eigenen.


    Egal ob das bedeutet ein Kind im Kiwa zu schieben oder allein schlafen zu lassen oder es bis 5 im Familienbett zu haben.

  • Ich schließe mich da Juni05 an. Meiner liebt seinen Kiwa, Tuch ist für ne kurze Zeit ok. Allein schlafen dagegen undenkbar... Dafür ist er tagsüber total unkompliziert und turnt den ganzen Tag auf dem Boden rum.
    Jedes Kind ist anders und ich glaube, da kann man "normal" nicht definieren. Hauptsache ist doch, dass es dem Kind gut geht und man wirklich aus Überzeugung handelt.
    Aber ja, das Schubladendenken kenn ich auch nur zu gut!

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. #rose
    Mark Twain


    Glückliches

  • Und warum soll es keine Kinder geben, die nicht ins Tuch wollen?


    Ja, genau DAS will ich wissen!!! Meines Wissens sind Kinderwägen eine recht moderne Erfindung.
    Dass alle mit dem speziellen Vorgehen glücklich sein sollen, ist mir auch klar, aber wäre dieses kind bei mir aufgewachsen, wäre es dann genauso?


    Ansonsten ist für mich rabig, wer den Weg des Kindes geht und nicht seinen Eigenen.


    Ja, das ist schön gesagt ^^

    Wer ein Kind sieht, hat Gott auf frischer Tat ertappt.

    Einmal editiert, zuletzt von Biene Maya ()

  • "Normal" gibts ja eh nicht. Bzw. wer definiert normal? Ich hab mich neulich mit ein paar Freundinnen aus Schulzeiten zum ersten Mal nach Jahren getroffen und bekam ein Foto präsentiert, wo der stolze Papa sein Kind im BB mit Blick nach vorn trägt. Dieses Kind schlief ab Tag 1 nicht nur im eigenen Bett, sondern auch im eigenen Zimmer. Für mich undenkbar.
    Das Kind der anderen Freundin wurde nach drei Monaten ausquartiert und die Mama schlief monatelang auf einer Kindermatratze daneben. Beide Mütter haben nur ein paar Wochen gestillt.
    Und trotzdem werden die Kinder von Herzen geliebt, das hat man deutlich gesehen.
    Ich selbst bin viel mehr mainstream, als ich hier in so einem Forum sein sollte. Mein Kind darf fernsehen und es nascht. Und getragen im Tuch wurde es viel weniger als geplant. Dafür bin ich in anderen Dingen wieder merkwürdig in den Augen anderer. Ich lasse individuell impfen. Wir schlafen im Familienbett. Ich hab mittellang gestillt, in meinen Augen, zwei Jahre. Bin ich normal oder unnormal?
    Am wichtigsten finde ich auch das, was lilaimsommer gesagt hat: Der Blick zum Kind - was braucht es? Viel Liebe, Verständnis, Sicherheit, Vertrauen, Respekt. Gewaltfreies Aufwachsen. Hat es das, fällt der BB nicht ins Gewicht. Oder dass man manchmal seine Ideale im Stich lässt und doch so ne blöde Dora-DVD kauft.

  • Ich kann verstehen, dass Du Dir diese Fragen stellst. Aber ich kann Dir aus meiner Perspektive auch sagen, dass es vollkommen "normal" ist, wenn Kinder nicht ALLES, was von einem Rabenkind erwartet wird, erfüllen ;)


    Mein Sohn wurde gerne getragen, hat aber genauso gerne im Kiwa gelegen, er hat sogar beim Tragen häufiger gebrüllt als im Wagen. Er hat von Anfang an gerne im eigenen Bettchen gelegen, im Gegenteil, er hat sogar viel schlechter geschlafen, wenn er mal bei uns im Bett lag und das ist bis heute mit 2,5 so. Er eiert dann zwischen uns rum und findet nicht in den Schlaf. Wenn ich ihn frage, ob er in sein Bett möchte, sagt er tatsächlich ja gerne. Überhaupt waren die Phasen, in denen er sich nicht gerne mit Lächeln ins Bett ( ins eigene) hat legen lassen, sehr selten und kurz.


    Zum Stillen kann ich nur sagen, dass ich nach 5,5 Monaten mit Beikost angefangen habe, dass alles reibungslos geklappt hat und wir mit 7 Monaten alle Mahlzeitn ersetzt hatten bis auf eine nächtliche Stillmahlzeit. Mit 8 Monaten hab ich versucht, ihm stattdessen ein Fläschcehen anzubieten, weil ich einfach nicht mehr jede Nacht aufstehen wollte und auch mal meinen Mann machen lassen wollte. Es hat 2-3 Tage gedauert bis die Brust durch die Komplette Flasche ersetzt war und ich glaube das hat deswegen geklappt, weil ich die gleichen Sauger wie sein Schnuller verwendet habe, er war die Form gewohnt und fands gut. Es hat dann noch etwa 6 Monate gedauert bis er die Nachtmahlzeit auch nicht mehr brauchte und durchgeschlafen hat.


    Alles in allem habe ich es bisher als sehr harmonisch und reibungslos empfunden, merke aber auch immer wieder, dass er einfach kein Kind ist, dass besonders viel Nähe einfordert -ja er lässt es oftmals gar nicht so zu... Wenns ums Kuscheln geht, muss es von ihm selbst ausgehen, sonst mag er es nicht besonders. Das finde ich manchmal richtig schade. Bin ich deswegen weniger rabig? #weissnicht

  • Biene... E war immer ein tragling... Und der Kinderwagen geht gar nicht...


    Aber seitdem sie mobil(er) wird, kann ich das so uneingeschränkt eben nicht sagen... Dann will sie eben nicht ins tuch... Weil das zu eng ist (oder was weiß ich) - und ich kann mir schon vorstellen, dass es mehr Kinder gibt, denen es zu eng ist, oder die nach vorne gucken wollen...


    Ich glaube e. Wäre derzeit 5 mal lieber im ba.ybjörn mit Blick nach vorne unterwegs... Aber sowas gibt's bei uns ja nicht... Also halten wir es wie Tortellini und tragen sie entweder so Auf dem arm, oder sind dankbar darüber, dass der Kinderwagen im Moment akzeptiert wird...


    (Tortellini, ich glaube unsere Kinder sind sich sehr ähnlich ;) )

  • Ich finde den Weg gut auf dem Mutter Vater und Kind individuell GLÜCKLICH ZUSAMMEN SIND und wenn dazugehört das Kind nicht zu stillen, es in eigenem Zimmer schlafen zu lassen und es im Kinderwagen zu fahren dann ist es doch auch OK wenn alle Familienmitglieder Mama Papa Kind amit glücklich sind.


    Gewaltfrei, geduldig so das alle Glücklich sein können das wäre für mich der optimale Weg.


    Was nützt ein Familienbett wenn die Mutter dann nicht schlafen kann und nur gereitzt ist oder noch besser wenn es dem ind so geht.


    Was nützt tragen wenn die Mutter das garnicht will und es nur widerwillig tut,genauso stillen. Wir haben halt heute in vielen Dingen die Wahl und ich glaube nicht das wir alle mit den selben Umständen glücklich werden können.


    ICh habe auch mittellang gestillt die Kinder getragen und wir schlafen nach wie vor oft alle zusammen.
    Wir leben vegetarisch mit einer starken Tendenz zum veganen, kaufen fast alles gebraucht (aus prinzip)


    Sind wir normal? JA sind wir! Sind andere Normal die ganz anders leben JAAAAA.Müssen alle so leben wie wir ? Nöööö dann wäre es unheimlich langweilig.


    Ich habe eine liebe Freundin die alles ziemlich gegenteilig gemacht hat von uns, die sind sehr Glücklich miteinander ALLE also warum sollten sie es anders machen ?


    ICh finde es gut LEuten neue Wege zu zeigen. Ich kann übers STillen, Tragen, VEGAN oder VEgetarisch sein reden ich kann von Juul oder Liedloff erzählen, ich kann sagen das Stoffwickeln nicht so schwer ist das meine Kinder auch noch bei uns im Bett liegen. Ich kann einfach ein Denkanstoss sein. Und die LEute könne sich überlegen ob evtl für sie auch was passt. .....und wenn nicht ? Dann gibt es für sie wohl einen anderen Plan. Ich denke ich bin nicht der Nabel der Welt ich habe die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen und nur weil ich denke in manchen DIngen auf einem guten Weg zu sein muß es ja nicht der Weg der anderen sein.


    Ausserdem finde ich auch das gerade wenn man man mal über Tragen, Wickeln, Schlafen hinaus ist wird es immer schwieriger seine Pfeiler für sein eigenes KOnzept zu stecken. DIe Dinge werden ja schließlich immer KOmplexer....
    #pro Normal ist RELATIV glücklich sollen Familien sein ! #pro wie sie es werden muß man sie selber entscheiden lassen man kann INspiration sein ein kein DIktator !!!

  • Habs noch nicht so mit dem zitieren raus, aber der SAtz von Tortelini bringt es auf den Punkt!


    Jeder entscheidet doch selber für sich, was normal ist! Es liegt halt im Auge des Betrachters.


    Meinem Sohn war es egal wo er schlief, ob in meinem oder in seinem Bett. Ob er getragen wurde, oder im Kinderwagen lag. Er war mit knapp 10 Monaten komplett abgestillt, weil er total "heiss" aufs essen war!


    Fleurchen dagegen kann bis heute nur mit Körperkontakt schlafen (schläft auch immer noch im Familienbett), hat erst mit ca. 11 Monaten das "andere" Essen für sich entdeckt (aber dann direkt mit Papa Steak gegessen. #pfeif ) und manchmal trage ich sie heute noch im Tuch oder Tragehilfe!


    Solange man aufs Kind guckt, und das Kind glücklich und zufrieden ist, kann der Weg doch gar nicht so verkehrt sein, oder?

    4.024 Beiträge im alten Forum, schon länger dabei! #pfeif Ich bin ein Oma-Schwein mit Fenstern!

    Amy-Fleur 11.11.2008*4500g*53cm*Geburtshaus Köln

    Nathalie 1.03.2011*3920g*51cm*glücklich zu Hause

  • Ich finde tasächlich, dass es gerade beim ersten Kind oft so ist, dass man nicht weiß wie unglaublich unterschiedlich Kinder sind.


    Meine Große wollte zwar keine Sekunde allein sein und natürlich auch nicht alleine schlafen, aaaber Kinderwagen fahren hat sie von der ersten Sekunde an geliebt. Also sind wir Stunden über Stunden mit unserem äußerst glücklichen Baby im Kinderwagen durch die Weltgeschichte gewandert (wir hatten sogar einen Kilometerzähler am Kiwa und haben die abenteuerlichsten Querfeldeinwanderungen gemacht). In meiner Welt war ein Kinderwagen ein Ort um Kinder glücklich und zufrieden zu machen (die Rabeneltern und jegliches Kinderwagenbashing waren mir noch fremd).


    Als meine Nichte ein Jahr später geboren wurde hatte ich meiner Schwester natürlich schon ausführlich verkündet und vorgeführt wie toll Kinderwägen sind. Meine Nichte war da aber ganz anderer Meinung und ich habe eine ganze Weile gebraucht um zu verstehen, dass es nicht daran liegt, dass der Kinderwagen vielleicht falsch ist, meine Schwester nicht konsequent genug oder sonst irgend etwas, sondern dass meine Nicht Kinderwägen einfach zum göbeln findet. Dieses Baby wurde dann lange und glücklich durch die Gegend getragen...


    Als wieder ein gutes Jahr später meine Kinderwagenhassende Mittlere auf die Welt kam, war ich dann auch schon gewappnet und entsprechend mit Tragetüchern ausgestattet #freu .
    Die blöden Sprüche, dass ich mein Kind nur verzogen habe, konnte ich zum einen Ohr rein und zum anderen wieder heraussausen lassen *schulterzuck*.


    Ansonsten wurde ja schon jede Menge schlaues gesagt...
    LG Fine

  • Mein Kind ist auch total unrabig.


    Tuch ging gar nicht, die reinste Katastrophe. Nur Manduca wurde akzeptiert, halbwegs um mal fix einkaufen zu gehen oder Müll runterbringen.


    Mittlerweile schläft er auch allein und schläft wirklich besser. Wir haben uns alle gegenseitig wach gemacht.... Außer Mittags, da gern mit Mama und Papa... Aber Nachts nicht.


    Beikost war für uns die Erlösung. Mit der Milch war es ab 3 Monaten immer ein Kampf... Also typisches Breikind.... Fingerfood fliegt meist durch die Gegend :wacko:


    Tja #weissnicht

    Unsere Boygroup: Flitzekind 09/2011, Flitzebaby 02/2013 und Robinson Freitag 08/2014 #herz

  • Ich denke, dass Menschen sehr anpassungsfähig sind! Es gibt viele Babies, die sich recht schnell an die Familienstrukturen anpassen und dass ohne Geschrei und Protest. Sprich: Wenn sie ins eigene Bett gelegt werden, meckern (nicht schreien!) sie vielleicht 5 Minuten und dann nie wieder und gut ist.
    Sie werden von Anfang an in den Kinderwagen gelegt und finden es gut darin, weil sie es nicht anders kennen.


    Und dann gibt es eben viele Babies, die lautstark und wütend nach Körperkontakt brüllen und erst aufgeben, wenn sie entweder erschöpft sind ;( oder die Eltern dem Bedürfnis eben nachgeben.


    In der heutigen Zeit leiden viele Babies, so denke ich, an Anpassungsstörungen, da die Umstände der Geburt sich in den letzten Jahrzehnten doch recht drastisch verändert haben (viele Kaiserschnitte, Frühchen mit monatelanger Intensivbetreuung, unruhige Eltern, die alles perfekt machen wollen und in blinden Aktionismus verfallen usw.). Sie sind dann vielleicht auch weniger ausgeglichen und anpassungsfähig als noch die Kinder unserer Großeltern. Ich weiß es nicht.


    Grundsätzlich finde ich es ziemlich schwer, in der heutigen Zeit mein Kind wie zu Urzeiten aufzuziehen und in manchen Bereichen (z.B. Ernährung und Medizin) halte ich es sogar für schädlich.
    Es bringt mir daher nichts mich zu fragen: Wie war es vor x Jahrzehnten/Jahrhunderten/Jahrtausenden...Ja, die Veranlagung ist wohl noch in uns drin und das wird auch noch lange so sein. Aber wie gesagt: Menschen sind sehr anpassungsfähig und daher gibt es viele zufriedene und glückliche Kinder, die nie getragen und gestillt wurden und trotzdem eine enge und sichere Bindung an ihre liebevollen Eltern haben. Und man musste ihnen das nicht mit Schlafprogrammen und Näheentzug eintrainieren.

  • Übrigens: ein speziell dafür ausgelegtes Familienbett haben eigentlich die wenigsten (wir auch/jedenfalls nicht). Aber die Familien, wo die Kinder nicht nachts ins Bett klettern (oder von vornherein dürfen), kann man wirklich an einer Hand abzählen, denke ich mal. :D


    Ich hab für die Rabenpunkteliste ^^ recht kurz gestillt, aber wenn ich erzähle, wie lang (11 und 15 Mon.) krieg ich immer zu hören "Oh so lange?"


    Allerdings: wenn da alle Kritierien erfüllt sind so wie im Ausgangspost beschrieben, würde bei mir auch ne Schublade aufgehen. :D

    Sätze, die ich nie mehr hören möchte: "Mama, mach deine Musik leiser!!!"

  • Bei uns gab es nie ein richtiges Familienbett. Dann kann der Papa nämlich nicht schlafen. Also bin ich mit der Tochter ins Kinderzimmer gezogen. Sie ist in ihrem Bett eingeschlafen und wenn sie wollte kam sie zu mir auf die Matratze. Bei meinem Sohn wollte ich es genauso (die Tochter zog mit um ins Zimmer vom Bruder nachts) und die Nächte waren schlimm. Bis ich wieder ins Tochterkinderzimmer gezogen bin und er seine Ruhe hatte. Wenn er wollte, war ich da, habe bei ihm geschlafen und gekuschelt. Das ist bis heute so bei ihm gebnlieben. In einigen Nächten soll ich kuscheln kommen, in anderen nicht. Er würde aber immer in sein Bett gehen zum einschlafen. Tochter liebt es bei mir zu schlafen und sobald Papa ja sagt, schläft sie in seinem Bett oder ich auf einer Matratze vor ihrem Bett. Kuscheln kommt sie aber jede Nacht.


    Meine Tochter war aber auch einen Tag alt und lag im Krankenhaus in diesen Babybetten mit weit ausgestreckten Armen total zufrieden. Eine Tragehilfe haben beide von anfangan abgelehnt und gerne im Kinderwagen gelegen wo sie Platz hatten.


    Demach würde ich keine Rabenpunkte bekommen, aber meine Kinder haben es entschieden.

  • E. ist von Anfang an in ihrem eigenen Bett in unserem Schlafzimmer eingeschlafen. Das lag zum Einen daran, dass wir ein Wasserbett haben (beheizt, und ich hatte da anfangs Schiss wegen der Überhitzung) und zum Anderen daran, dass das für sie von Anfang an völlig okay war. Sie war müde? Ich hab ihr ein Kirschkernkissen ins Bett, hab sie gewickelt und dann ins Bett (das Kirschkernkissen hab ich dann natürlich raus!). Das war okay und sehr stressfrei.


    Natürlich hab ich sie nachts zu mir ins Bett genommen und heute schläft sie sehr gerne auf einer Matratze bei uns im Schlafzimmer. Manchmal sagt sie aber auch von sich aus, sie will mal lieber wieder in ihrem Bett schlafen. Das wechselt.


    Gestillt hab ich sie nur etwas über 5 Monate. Dann hat sie sich selbst abgestillt. Alles andere war wohl interessanter...


    Ich hab in die meisten Leute, die ich kenne, Vertrauen, dass sie das tun, was sie können und ihren eigenen Weg finden. Und die Meisten spüren doch, was für ihr Kind das Richtige ist.


    Getragen hab ich E. auch viel, aber mindestens genauso gerne lag sie im Kiwa. Sie würde sich wohl heute noch gerne im Buggy spazieren fahren lassen.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • ABER: Diese Dinge hört man ja doch öfter mal. Hier z.B. liest man ja auch öfter von Kindern, die nicht getragen werden wollen. Oder woanders besser schlafen. Und ich frage mich dann: Ist das normal? Stellen wir uns vor, wir wären bei Frau Leadloff im Urwald: Da gibt es doch auch keine Kinderwagen-Alternative? Gibt es da auch Kinder, die nicht getragen werden wollen? Müssen die dann einfach da durch (Ich ferber mein Kind ins Tragetuch #hammer ).


    Mmh, aus Erfahrungen, die ich bei einem relativ naturnahem Volk in Afrika gemacht habe war diese: die Kinder müssen funktionieren und wenn sie nicht auf den Rücken wollen und schreien, dann werden sie trotzdem auf den Rücken gepackt Und ja, das hat schon Ähnlichkeit mit ferbern...), ob sie schreien oder nicht. Die Zeit und Möglichkeiten, sich nach den Bedürfnissen der Kinder zu richten, sind einfach nicht gegeben, wenn man mit damit beschäftig ist, Essen und Trinken herbeizuschaffen. Und bei den größeren Kindern gibt es auch schon mal was auf den Hintern. Ich denke, viele machen sich sehr romantische Vorstellungen von "Naturvölkern" und deren Umgangsweisen mit Kindern, die nicht unbedingt der Realität entsprechen...

    LG, Suse


    Denn leise kann ja niemand hören... #blume

  • Also ich denke auch, das manche Kinder einfach "willenlos" sind und sich den Gegebenheiten anpassen oder sie einfach so hinnehmen und andere dagegen protestieren und es wird entweder "anerzogen" oder man findet eben den rabigen Weg.
    Was ich auch noch festgestellt habe, das Kinder die kein großes Kuschelbedürfnis haben tatsächlich lieber im eigenen Bett und im Kiwa liegen, wogegen Kuschelkinder am liebsten rund um die Uhr Körperkontakt haben wollen.
    Ich finde man sollte individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen!
    Also ein Kuschelkind viel Tragen und im Familienbett schlafen lassen und ein nicht Kuschelkind im eigenen Bett und Kiwa.
    Was ich furchtbar finde etwas zu erzwingen...
    Also ein Kuschelkind schreien lassen bis es aufgibt und dann in seinem Bettchen schläft.
    Ich finde die Eltern sollten sich da voll und ganz aufs Kind einlassen und nicht umgekehrt.
    Ich hab übrigens 3 extreme Kuschelkinder! Und ich genieße diese Nähe in den ersten Jahren bedingungslos, dachte aber beim Großen immer ich bin nicht normal und der war ein 24-Stunden-Baby und hat das alles eingefordert.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.