Noten-Start: es NERVT

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  • Mögt Ihr mal erzählen, wie es bei Euch so läuft? Ich bin momentan echt angefressen und mir graust vor den nächsten 8-10 Schuljahren ;(


    Hier gibt es ja ab der zweiten Klasse schon Noten, d.h. jetzt nach den Sommerferien ging es los... ich bin echt nicht prinzipiell gegen Noten (allerdings gegen so frühe Benotung), aber hier dreht sich alles nur noch darum und ich finde es ganz schlimm.


    Ich dachte wohl auch, sie starten erstmal langsam, aber nein: in den letzten fünf (!) Wochen wurden hier vier Mathetests, drei Deutschtests und jeweils eine Klassenarbeit geschrieben.


    Räubersohn war im ersten Schuljahr total motiviert, alles prima - aber davon ist nun NICHTS mehr zu merken. Hier waren Noten nie ein Thema, auch nicht, welche Schule dann nach der Grundschule besucht wird. Klar, er wusste (durch Harry Potter ;) ) das es Bewertungen, Klassenarbeiten etc. gibt...
    Und nun kommt er fast täglich mit Sprüchen nach Hause wie: "Mama, bist Du noch stolz auf mich, wenn ich keine eins habe?", "wenn man eine drei hat, schafft man das Gymnasium nicht", "jetzt bist Du bestimmt sauer, weil ich die eins nicht geschafft habe" etc. #heul #heul ich könnte nur heulen. Ich weiß, es gibt Eltern in der Klasse, deren Kinder unter sehr starkem Druck stehen (Hausaufgaben dreimal machen, wenn sie nicht ordentlich sind, Extra-Übungen an Wochenenden etc.), aber es macht mich fertig, wie sich das überträgt. Es geht gar nicht mehr um den Spaß am Lernen, sondern nur noch darum, wer in was der/die beste ist.


    Das kann es doch echt nicht sein, oder?

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • Also bei uns haben die Lehrer in deer ersten Klasse gleich mit Stempeln in Form von
    Noten angefangen. So ist das hier überhaupt kein Thema. Ich denke nicht, das sich daran
    etwas ändern wird wenn nächstes Jahr Zahlen anstatt Stempel unter einer Arbeit stehen. Das Thema weiter
    führende Schule ist noch nicht hochgekommen.


    Nova in der 4. wird es in unserer Klasse auch so sein denke ich aber doch nicht in der zweiten.

    Viele liebe Grüße
    Zottel

    2 Mal editiert, zuletzt von Zottel ()

  • Bei uns (auch 2.Klasse) gibt's auch erstmals Noten. Aber hier wird langsam angefangen. Jetzt fangen sie an ein Diktat zu üben, und wenn es dann irgendwann geschrieben wird, wird keine Note drauf stehen, sondern die Fehlerzahl. Grade bei den schwächeren Schülern sieht man so leichter auch eine gute Entwicklung.
    Und bei den Mathearbeiten wird die Punktzahl draufstehen und nicht die Note. Wer wissen will, welche Note das ist, darf die Lehrerin fragen. (Schüler und Eltern). Sie meinte, das würden eh nur die Schüler erfragen, wo´s ne gute Note ist.


    Aber dass dein Sohn da jetzt so stark drauf reagiert, sit vielleicht auch nur, weils neu ist. Er muss erst mal selbst einen Umgang mit den Noten finden, auch natürlich dadurch, wie ihr damit umgeht. Da gewinnt er sicher bald mehr Sicherheit!

  • Bei uns gab es den Druck in keiner 2. Klasse. Ab letztes Jahr gibt es aber erst ab der 3. Klasse Noten und ich finde es sehr gut.
    Klar ist es stressig, aber Noten sagen nicht alles, sondern wie das Kind in diesen Moment das Wissen was gefordert ist, abrufen kann. Mit Noten umzugehen lerne, ist auch lernen, besonderes für die Mütter, oder die Personen die das Kind durch die Schule begleiten.
    Da wir hier jede Woche mindestes eine Arbeit zurückbekommen, habe ich auch genug Möglichkeiten mich in Gelassenheit zu üben, da ist jede Menge Potenzial zum Aufregen drinnen.

  • bei uns gibts in der zweiten Klassen noch keine Noten
    allerdings schreibt die Klassenlehrerin eine Punktzahl drunter und eine Tabelle damit man schauen kann, welche Note es denn wäre


    und ich glaube so eine Arbeit hab ich jetzt erst einmal gesehen..... #gruebel
    ich weiß jetzt aber nicht wie lange bei euch schon die Sommerferien vorbei sind ;)


    bei und ist der Smilie Wahn ausgebrochen
    für fünf Plus gibts einen gelben Smilie, für fünf gelbe einen grünen und wer fünf grüne hat, darf sich was aus der Schatzkiste aussuchen
    das ist dann vermutlich wieder irgendein Spiddel....
    wobei aber die Smilies mehr so für Mitarbeit und sowas sind


    Die Kinder haben ab heute ein Igelprojekt, da hat Kleinchen sich gestern schon ausgerechnet wieviel Igel sie basteln muß, damit sie dann gleich einen gelben bekommt.... #yoga


    Liebe Grüße,
    Angie

  • Hier in der 2. Klasse ist es noch nicht so. Es wurde jetzt mal ein Mathetest geschrieben, bei dem die Punktezahl drunter stand, allerdings ohne Tabelle. Diktate gibt es nicht mehr(Lehrerin erzählte, das sei verboten worden, weil es nicht sehr aussagekräftig sei) und Hausaufgaben gibt in dem Sinne auch nicht(die Kinder haben einen Wochenplan, den sie in freier Zeit in der Schule selbstständig erledigen). Sie bekommen am Montag eine kleine Aufgabe, die bis Freitag zu hause erledigt sein soll.
    Nachdem sie die erste Hälfte des ersten Schuljahres auf einer mehr leistungssorientierten Schule mit anderem Konzept war ist es nun deutlich stressfreier für mein Kind und für mich auch.
    Bin auch mal gespannt, wie meine Tochter dann irgendwann auf Noten reagiert, jetzt wäre es für sie bestimmt noch nicht gut.


    Was vergessen: die Lehrerin schreibt unter den erledigten Wochenplan einen kurzen Satz, ob etwas verbessert werden kann, gut gemacht, konzentriert gearbeitet oder was auch immer... und die Kinder haben die Möglichkeit anzukreuzen, ob eine Aufgabe leicht, mittel oder schwer war. Das ganze bekommen die Eltern dann zur Unterschrift, dann ist man auf dem aktuellen Stand ohne Noten oder Smilies.

    • Offizieller Beitrag

    Das hört sich echt heftig an bei Euch.


    Hier gab es Noten ab dem Halbjahr der zweiten Klasse - allerdings hatten sie für meinen Sohn keine besonderes Bedeutung. Klar, er hat sich gefreut, wenn es eine gute war. Aber das ganze Thema weiterführende Schule war noch keins (und ist es GsD bis heute nur sehr, sehr gemäßigt - was bin ich froh, dass die Übertrittsempfehlung abgeschafft wurde).

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Und bei den Mathearbeiten wird die Punktzahl draufstehen und nicht die Note. Wer wissen will, welche Note das ist, darf die Lehrerin fragen. (Schüler und Eltern). Sie meinte, das würden eh nur die Schüler erfragen, wo´s ne gute Note ist.


    So isses bei uns in Mathe und in Deutsch. Ich finde es so auch besser.
    Diese elendige Vergleicherei kommt noch früh genug.
    So ist es auch für die weniger Guten nicht so offensichtlich.

  • bei uns werden die Noten zum Ende der Zweiten hin eingeführt und die Lehrer achten darauf, daß das nicht zu Konkurrenzsituationen führt, aber die Kinder haben das so drin. Jeder weiß vom anderen die Noten und wer in der Regel bessere und schlechtere hat.


    In der Klasse von mini1 lag das sicher nicht an den Eltern, hier gibt es diese übermotivierten nicht (oder als absolute Ausnahme), eher sehr viele Eltern, die sich gar nicht kümmern (was nicht heißt, daß jetzt, wo es um den Übertritt geht nicht enorm viel Druck gemacht wird).


    Ich sehe das jetzt aber schon bei mini2 ganz am Anfang der Kombiklasse 1/2, daß er sich ewig einen Kopp macht, wo er mit Blick auf die Leistung in der Klasse steht, also warum ein Kind, das schon zu Klasse 2 gehört, etwas nicht kann, was er aber schon kann. Dabei sind bei diesem Modell die Leistungskontrollen ganz individuell es soll gerade im Tempo des jeweiligen Kindes gelernt werden.


    Auch bei mini1 rede ich mir den Mund fusselig, daß es auf die Noten nicht ankommt, es wird sich alles richten, aber irgendwie kommt das nicht so an.


    Sie neigen aber beide sehr zu diesem "schneller, besser, weiter" auch außerhalb der Schule...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • und die Lehrer achten darauf, daß das nicht zu Konkurrenzsituationen führt, aber die Kinder haben das so drin. Jeder weiß vom anderen die Noten und wer in der Regel bessere und schlechtere hat.


    es geht aber auch umgekehrt, wir wissen (fast) keine Note von anderen Kinder und so auch kein Konkurrenz und das alle in allen Grundschulklassen. Sie bekommen nur gesagt wie der Notendurchschnitt ist und müssen ihre Arbeiten wegpacken, keine Gelegenheit zum vergleichen. Klar gibt es Eltern die *es* unterwandern und sich austauschen, aber die Ifos sind beschränkt und so nicht wirklich aussagekräftig.

    • Offizieller Beitrag

    Bei Nepomuk war es wohl auch so, dass die Noten (dann in der Dritten) von den Kindern verglichen wurden. Das haben dann die Lehrerinnen unterbunden - zumindest nach Rückgabe der Arbeiten darf nicht über die Noten geredet werden. Natürlich tauschen sich die Kinder immer noch aus, es ist aber viel weniger geworden.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    Willy Brandt, 1969

  • Bei uns gab es auch ab der 2. Klasse Noten (nur D + Ma), aber seeeehr langsam. Also in Deutsch und Mathe hatten sie vielleicht jeweils 4 Zensuren im ersten Halbjahr.


    Ich finde grundsätzlich Feedback für die Kinder sehr wichtig. 4 Rückmeldungen in 20 Wochen finde ich persönlich zu wenig (wenn der Lehrer sich nur auf diese Noten bezieht - dann auch auf dem Zeugnis).
    Jetzt in der 3. Klasse haben sie z.B. in Mathe eine andere Lehrerin, die schon auch jede Woche eine "kleine" Zensur gibt oder Punkte gesammelt werden, so dass die Kinder eine Rückmeldung haben, ob sie die aktuellen Inhalte verstanden haben. Diese Zensuren werden aber nicht so hoch gewichtet, wie Klassenarbeiten. Klar.


    Ich denke, letztlich bekommt ein Kind immer mit, wie es im Vergleich mit den Klassenkameraden steht. Es wird sich so oder so mit anderen vergleichen, egal ob rot angestrichen wird, Punkte oder Smileys vergeben werden oder, oder, oder.
    Ich finde es ist wichtig, dass es darauf aufmerksam gemacht wird, was gut klappt und was noch nicht so richtig klappt.
    Ich bin echt kein Verfechter von Zensuren. Mir sind sie im Grunde auch egal. Aber ich finde es wichtig, dass die Kinder (und damit auch die Eltern) regelmäßig eine realistische Rückmeldung erhalten, wo sie stehen und inwieweit sie ihr Potential ausschöpfen. Am liebsten wäre mir eine verbale Rückmeldung, die sich wirklich am Potential des Kindes orientiert.


    Ich denke, es ist durchaus Aufgabe der Eltern, die Zensuren ins richtige Licht zu rücken. Den Zensuren nur das Gewicht zu verleihen, die sie in diesem Moment haben. Nie wieder wird sich jemand für das Zeugnis der 2. Klasse interessieren. Aber ich kann im Kontext: Wie ist mein Kind? Was ist für das Kind realistisch? Wie kommt es zu der Bewertung? einschätzen, ob eine 3 für MEIN Kind eine sehr gute Leistung ist oder ob das Kind auch locker eine 2 schaffen könnte. Und das kann ich dann auch vermitteln und in eine verbale Einschätzung für das Kind "übersetzen".
    Ich würde das Kind mal fragen, woher es solchen Unsinn hat, dass eine 2 dazu führen könnte, dass Mama es nicht mehr lieb hat 8I .

  • Bei uns gab es auch in der 2. Klasse schon Noten. Allerdings nicht in allen schriftlichen Arbeiten. In Klassenarbeiten ja, in einem Teil der Tests gab es aber noch Smilies. Und dort dann auch ein Feld in dem das KInd eintragen sollte, wie es sich selber eingeschätzt hat.


    Auf dem Zeugnis gab es dann im auch Noten. Ferner ist es den Kindern aber nicht erlaubt, nach den Noten der anderen Kinder zu fragen wenn diese ausgeteilt wurden. In der Praxis wird das meist, aber nicht immer durchgesetzt. Bzw die Kinder fragen zwar selber kaum nach aber manche krähen es egal wie das Ergebnis war trotzdem überall rum.

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • Danke für Eure Berichte! Mir geht es ja auch nicht darum, dass ich Noten generell schlecht finde, ich empfinde nur das WIE gerade echt nicht motivationsfördernd, wenn ich so mein Kind anschaue.


    Hier gibt es ja noch eine (verbindliche) Bildungsempfehlung nach der Vierten, weshalb eben viele Eltern komplett am Rad drehen - das war bei einigen schon so auf dem allerersten Elternabend vor der Einschulung...


    Stempel gab es hier in der 1. ab und zu und Punkte bzw. Fehler unter Diktaten ab der 2. Schulwoche (fand ich damals auch sehr früh...). Das mit dem Vergleichen ist ja automatisch da, sie reden ja untereinander und es gibt auch immer wieder so kleine Wettbewerbe, z.B. im Kopfrechnen, wo die Besten dann eine Urkunde bekommen etc. Ich habe halt immer versucht meinem Sohn zu vermitteln, dass Lernen Spaß macht...und das geht gerade ganz schön den Bach runter.


    Ich kann mich auch nicht erinnern, früher selbst jemals so einen extremen Leistungsdruck durch die Schule mitbekommen zu haben - später in der Oberstufe ja, aber in der 2.????

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw