Hausaufgaben - schaut ihr die immer alle komplett nach?

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  • Motiviert durch den anderen Hausaufgaben-Thread hab ich auch ne Frage. Es ist ja bei uns so, dass wir erst vor einiger Zeit von der Waldorfschule zur hiesigen staatlichen gewechselt sind. Sohn kommt mittlerweile super mit, Noten sind gut, er ist nun in der 2. Klasse.
    Aus der alten Schule kennen wir keine Hausaufgaben. Hier in der Neuen hat er viel auf, macht aber alles zuverlässig, zügig und ordentlich. Ich schaue NICHT jede einzelne Aufgabe nach, sondern lese quer und biete Hilfe an, falls was nicht so gut klappen sollte. Zudem achte ich drauf, dass seine Arbeitshaltung stimmt, also dass er zügig, ordentlich und selbstständig arbeitet und wenn was mal nicht gleich klappt, den Mut nicht verliert.


    Darüber habe ich mich vor einigen Tagen mit ein paar Müttern unterhalten. Die waren total entsetzt. Sie sind der Ansicht, man müsse jede Aufgabe nachsehen, zusätzlich nochmal abfragen und sie denken sich täglich Zusatzaufgaben aus, spielen Diktat, Mathearbeit usw. Wohlgemerkt ohne dass die Kinder das wollen.


    Ich kenne mich ja da nun nicht so aus, da ich selbst Waldorfschüler war und mein Sohn ja bis vor kurzem auch. Jetzt habe ich aber ein schlechtes Gewissen, weil ich vielleicht zu wenig mit ihm mache. Aber andererseits sind es doch seine und nicht meine Aufgaben und ER soll doch dafür verantwortlich sein, oder? Und wenn ich mal alles durch gesehen hab, waren etwa pro 20-25 Rechenaufgabe 0-1 falsch. In Deutsch schreibt er in etwa 5 Sätzen Diktat so 1-3 Fehler. ICH kann damit leben, er auch. Is das echt so schlimm:what:?


    Wie ist das denn bei euch?

  • Nee, natürlich ist es genau richtig. Wenn dein Kind aber von 20 Aufgaben 2 richtig hat, sollte man seine Position überlegen oder was anderes ändern.
    Klar gibt es Mütter die 100% haben wollen, aber das ist ja deren Problem.

  • Zitat

    Nee, natürlich ist es genau richtig. Wenn dein Kind aber von 20 Aufgaben 2 richtig hat, sollte man seine Position überlegen oder was anderes ändern.
    Klar gibt es Mütter die 100% haben wollen, aber das ist ja deren Problem.


    Klar dann würd ich mehr helfen und dann ist es ja auch total angebracht. Aber ich dachte bisher, dass wenn es gut läuft, man das Kind machen lässt.
    Mich hat das nur sehr verunsichert, weil ich so auf Entsetzen gestoßen bin und mir nun unsicher bin, wie viel man als Mutter da zusätzlich fordern und fördern sollte. Ich kam mir halt so Rabenmuttermäßig;) vor.

  • Wir machen es hier ebenso wie du.


    Gerade an den Fehlern soll die KL auch erkennen könnten, wo die einzelnen Schüler stehen.


    Ich mache nur Stichproben, bitte meine Tochter manchmal, auf ihre Schrift zu achten und weise sie höchstens darauf hin, wenn sie wegen “schnell machens “ mal wieder die Aufgabenstellung nicht richtig gelesen hat (z.B. dann subtrahiert statt addiert oder Sowas)

    #freu Man ist dafür verantwortlich, was man sagt, nicht dafür, was andere verstehen! #freu

    • Offizieller Beitrag

    Nein, wir schauen gar nix nach, helfen nur beim Vokabeln-Üben.


    So wird das ausdrücklich von den Lehrerinnen gewünscht - schliesslich soll sie sehen wo die Kinder im Stoff sind, nicht die Eltern
    ..


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Darüber habe ich mich vor einigen Tagen mit ein paar Müttern unterhalten. Die waren total entsetzt. Sie sind der Ansicht, man müsse jede Aufgabe nachsehen, zusätzlich nochmal abfragen und sie denken sich täglich Zusatzaufgaben aus, spielen Diktat, Mathearbeit usw. Wohlgemerkt ohne dass die Kinder das wollen.


    unfug. diese mütter hemmen die schulkarriere ihrer kinder durch generve und demotivation. viel hilft nicht immer viel.


    so wie ihr das macht, machen wir es auch und sind bisher recht erfolgreich damit. (läuft wohl auf ne gym empfehlung hinaus - allerdings in HH. das zählt natürlich in bayern nichts oder ist vergleichbar mit einem mittleren schulabschluss. maximal. #augen )


    mit freude und einem gewissen pflichtbewusstsein selbstständig zu arbeiten ist IMO wesentlich wichtiger, als per druck 120% der aufgaben richtig gemacht zu haben.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Nein, ich schaue nur selten in die Hefte meiner Tochter. Sie arbeitet mit einen Wochenplan und macht ihre Aufgaben ganz selbstständig im Ganztag. Bisher sind die Rückmeldungen der Klassenlehrerin immer positiv.
    Wenn ich ständig alles kontrollieren würde hätten wir hier jede Menge Stress und Ärger. Es kommt aber bestimmt auch auf das jeweilige Kind an, vielleicht wollen die Kleinen ja später mehr Aufmerksamkeit in schulischen Dingen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das wie Carlotta - je ungenervter mein Kind seine Arbeit macht, desto besser wird er sie auch machen.
    Und es hat einen Grund, warum ich fremden Kindern Dinge beibringe und nicht meinen eigenen :D Eltern sind da meist nicht die besten Helferlein im Aufgabenbusiness...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ich finde, es kommt schon auch darauf an, wie die Schule mit den Hausaufgaben umgeht.


    Bei einem Kind paßt es, sprich es bekommt zeitnah von der KL Rückmeldung zur Hausaufgabe.


    Beim anderen Kind sehe ich inzwischen ALLES nach, weil die Hausaufgaben oft nicht oder irgendwann eingesammelt und oft noch viel später erst zurückgegeben werden, das Kind hat da oft überhaupt keinen Bezug mehr dazu. Dann gehe lieber ich das mit durch, damit die Hausaufgaben auch einen Sinn ergeben.


    Zusatzaufgaben in Kl. 2 :stupid: #yoga oje, was wollen die nur alle von ihren Kindern???

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Zusatzaufgaben in Kl. 2 :stupid: #yoga oje, was wollen die nur alle von ihren Kindern???


    geh mal davon aus, dass die schon in der 1. klasse angefangen haben ihre kinder zu drillen zusätzlich zu üben. meine erfahrung: das rächt sich irgendwann, wenn die kinder rebellieren. oder sich im unterricht verweigern.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • carlotta, ich bin ja echt gespannt, wie das dann weitergeht, wenn unsere "Brennpunktschulenkinder" zusammen mit den turbogedrillten in einer 5ten landen...


    edit: und was bitte übt man zusätzlich in Klasse 1? #gruebel 100 mal das e schreiben? Und es gibt 6 Jährige die das mitmachen? Meine würden mich da aussteigen lassen, aber sowas von... 8o

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    Einmal editiert, zuletzt von elena ()

  • Ich habe in der Grundschule immer darauf geschaut, dass mein Kind die Aufgaben vollständig und lesbar gemacht hat. Alles andere habe ich der Lehrkraft überlassen.


    Jetzt in der Realschule wurden wir auch darum gebeten, zu kontrollieren ob die Hausaufgaben vollständig gemacht wurden.
    Und dann wurde noch gesagt, die Richtigkeit kontrolliert die Lehrkraft im Unterricht und nicht die Eltern zu hause.

  • Hier wurde auf dem Elternabend schon gesagt, dass wir Fehler, die uns auffallen, korrigieren sollen. Einfach, weil es sonst zu lange dauert mit der Rückmeldung, und das Kind dann nicht mehr im Thema ist. Selbst, wenn sie am nächsten Tag einsammelt und am übernächsten zurückgibt.


    Ich tu' mich aber manchmal echt schwer, die Aufgabenstellungen zu verstehen (und das in der ersten Klasse #schäm ), da kann ich dann nur darauf vertrauen, dass mein Sohn aufgepasst hat :D

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Ich kontrolliere nicht alles, aber sehr viel- das liegt daran, daß in der Schule überwiegend gar nicht kontrolliert wird (höchstens bei den sehr lernschwachen Schülern).


    Dadurch habe ich den Eindruck, daß sich manche Fehler zu lange einschleichen können, bis sie mal endlich korrigiert werden- oft genug fällt das dann erst in der Klausur auf, daß ein Kind zB systematisch 7x8=54 rechnet bzw schreibt.


    Ich habe allerdings auch ein Kind, was gern möchte, daß ich Dinge Korrektur lese.


    Daß das dazu führt, daß die soziale Herkunft maßgeblich den Schulerfolg beeinflusst, finde ich auch ungerecht, aber ich kann es nicht ändern.

  • meine Tochter macht ihre Hausaufgaben normalerweise im Hort. Da kann sie die Ergebnisse anschließend mit ihrer Freundin vergleichen, die in derselben Klasse ist, das ist schon mal die erste Kontrolle. Die ErzieherInnen im Hort schauen nach, ob alle Aufgaben gemacht sind, wenn nicht, sagen sie mir Bescheid, dass noch was fehlt. Wenn aber alles erledigt ist, dann schaue ich nicht nochmal extra rein, denn zusammen mit der Hausaufgabenkontrolle in der Schule wäre das dann die vierte "Qualitätskontrolle" und mal ehrlich, SO wichtig sind Hausaufgaben auch wieder nicht. Zumindest nicht für mein Kind, meistens sind es eh nur Fleißübungen bzw. für Sorgfalt bzw. Ausdauer und sie kann das Inhaltliche alles ganz locker.

  • Ich hab mich zu dieser Frage im 1.-Klasse-Thread schon ausführlich... Aus lauter Faulheit kopier ich das mal rüber. Wenn das klappt am Handy.


  • Liebe Aoide,


    den Text würde ich am liebsten ausdrucken (würde ich ja nie machen ohne Dein Einverständnis) und den Eltern der Klassenkameraden meines Sohnes UND seinen Lehrern auf die Arme und Hände tätowieren!
    Danke!
    Auch wegen der Sicht als Mutter UND als Lehrerin.


    (das genau DAS meine Baustelle ist, ist ja auch in meinem Tribunal-Thread zu lesen gewesen)

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Havanna #kuss


    Ich diskutiere mir mit dem Thema dauernd einen ab, eben auch, weil ich als Mutter von Waldorfschülern und Lehrerin eines Regelgymnasiums zwischen allen Stühlen sitze.


    Ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass ich meinen Kindern (und dem Familienfrieden, aber das wäre sekundär) keinen Gefallen tue, wenn ich sie in den Schulerfolg pushe. Ob es funktioniert hat, werden sie mir sagen, wenn sie erwachsen sind, denke ich.