Lehrerin nimmt Kind Arbeitsmaterial über die Ferien weg....

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  • Puh, mich als Lehrerin machen solche Threads hier im Forum immer wieder total betroffen. Hilfe - es sind Buntstifte! Ich handhabe es nicht so, aber ich nehme auch Sachen weg, wenn ein Kind stundenlang damit auf dem Tisch klopft. Es stört einfach, gerade, wenn man in Ruhe etwas erklären möchte. Ich würde einem Kind niemals Sachen über einen längeren Zeitraum wegnehmen, aber vielleicht hat sie es einfach vergessen? Dummerweise jetzt vor den Ferien?


    Keiner von denen, die hier geschrieben haben, kennen die Sicht der Lehrerin. Auch Lehrer haben mal schlechte Tage. Ich kenne mich nur in NRW aus, aber da wächst vielen gerade alles über den Kopf und vielleicht wäre ein Anruf, um das ganze positiv zu klären, völlig ausreichend. Ein kleiner Hinweis, dass man das als Mutter doof findet und die Bitte, dass so etwas nicht wieder vorkommt. So etwas kann man ja auch netter verpacken als eine Rechnugn vorzulegen.


    Man meint doch nicht immer alles böse, nur weil man Lehrer ist ;(

  • Wenn ich hingehe wird sie mir sagen, sie hat es vergessen zurück zu geben und ich werde es vermutlich hinnehmen müssen....
    Mein Sohn sagte, sie hätte angekündigt es über die Ferien einzubehalten, aber wer glaubt in dem Fall schon dem Kind?


    Wir schreiben jetzt Protokoll, es ist schon der zweite Vorfall dieser Art, auch wenn es sich das erste Mal um Arbeitsmaterial dreht.


    Ich gehe davon aus, dass mein Sohn (der wirklich sehr lernwillig ist, auch laut Aussage der Lehrerin), nicht das einzige Kind ist, das manchmal durch irgendwas den Unterricht stört.
    Er braucht unglaublich viel Bewegung und am Nachmittag sind wir ganz viel unterwegs um ihn auszulasten. Ich tu was ich kann, aber dass er in der Schule halt stillsitzen soll daran kann ich nichts ändern. Ich finde schon, dass man den Kleinen etwas Zeit geben muss bis sie sich eingewöhnt haben. Im Kindergarten war alles noch Spiel und von jetzt auf sofort müssen sie sitzen und die Klappe halten.
    Manche Kinder können das gut, manche weniger gut. Meiner weniger gut.
    Wie gesagt, dass sie ihm das Material wegnimmt weil er akkut damit stört, okay, ich würde mir was anderes Wünschen, aber viel Handlungsspielraum hat sie auch einfach nicht. Wobei er sicher auch stört, wenn er dann den Nachbarn fragen muss, ob er von ihm einen Stift bekommt....


    Ich bin mir noch immer unschlüssig was ich jetzt machen soll.
    Jedenfalls gehe ich davon aus, dass mein Kind mich nicht anlügt...


    Grüße vom NSG

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Zitat

    Puh, mich als Lehrerin machen solche Threads hier im Forum immer wieder total betroffen. Hilfe - es sind Buntstifte! Ich handhabe es nicht so, aber ich nehme auch Sachen weg, wenn ein Kind stundenlang damit auf dem Tisch klopft. Es stört einfach, gerade, wenn man in Ruhe etwas erklären möchte. Ich würde einem Kind niemals Sachen über einen längeren Zeitraum wegnehmen, aber vielleicht hat sie es einfach vergessen? Dummerweise jetzt vor den Ferien?


    Keiner von denen, die hier geschrieben haben, kennen die Sicht der Lehrerin. Auch Lehrer haben mal schlechte Tage. Ich kenne mich nur in NRW aus, aber da wächst vielen gerade alles über den Kopf und vielleicht wäre ein Anruf, um das ganze positiv zu klären, völlig ausreichend. Ein kleiner Hinweis, dass man das als Mutter doof findet und die Bitte, dass so etwas nicht wieder vorkommt. So etwas kann man ja auch netter verpacken als eine Rechnugn vorzulegen.


    Man meint doch nicht immer alles böse, nur weil man Lehrer ist ;(


    Unterschreib.


    Meist mag ich in solche Threads gar nicht reinlesen. (Und hier hab ich doch wieder...) Und in manchen Threads komm ich als Mutter in Rollenkonflikte.


    NSG, es hilft wenig, mit Gesetzen zu winken, dein Sohn muss mit der Frau ja auskommen und du auch. Das wäre also die ultima ratio. Du wirst mit ihr reden müssen und dich einigen. Den Groll runterschlucken und aufstauen hilft auch nicht.

  • Hallo,



    Wenn es das erste Mal vorkommt, würde ich auch sagen: Was soll´s, einen Bleistift und Buntstifte wird man ja noch zu Hause haben.


    Ich habe auch schon mal einem Kind was abgenommen, mit dem es andere trotz mehrfachem Hinweis gestört hat. Bei allem pädagogischen Geschick und Verständnis fürs Kind - wenn jemand ständig trommelt und trotz mehrfacher Bitte nicht aufhört, was will man tun? Bewegungsdrang hin und her - die anderen wollen aber auch zuhören und arbeiten können.


    Ich wollte es eigentlich nur erst mal beiseite legen und dann haben wir beide nicht mehr dran gedacht. daß es noch bei mir liegt. Ich wäre traurig gewesen, wenn die Eltern mir gleich Böses unterstellt hätten und nicht erst mal nachhaken. Und selbst wenn es bis nach den Ferien wäre. Würde ich es als "Einzelvorkommnis" nicht überbewerten und selber Bleistift und Buntstifte auspacken.


    Kommt so was ständig wieder vor, ist es natürlich etwas anderes. So was geht nicht als dauerhaftes "Erziehungsmittel" schon gar nicht geplant langfristig und es wird auch nichts bringen.


    Ich würde dann eher auf die generelle Beziehung von Kind und Lehrerin schauen. Ist sie insgesamt wohlwollend und dem Kind zugewand, dann hätte ich kein Problem damit, daß so was mal(!) vorkommt und würde dem Kind erklären, daß ICH das nicht gut finde, daß Lehrer aber halt manchmal denken, daß man so was tun müsse, um zu erziehen. Und auch noch mal erklären, warum bestimmte Dinge nicht gehen (Klopfen im Unterricht) und besprechen, was das Kind statt dessen tun könnte.


    Wenn solche Sachen ständig wieder vorkommen, würde ich hinschauen, was dahintersteckt. Generelle Überforderung der Lehrerin? Oder stimmt da speziell die Beziehung zu deinem Kind nicht? Woran könnte das liegen? Und dann entsprechend handeln.


    Ich denke ein Gespräch mit der Lehrerin, bei der du nachfragst, ohne sie gleich in eine Ecke zu drängen, wäre der erste Schritt. (Also eher in freundlich-offenem Ton: "Was war denn da los? Mein Kind sagt ..." und dann ihre Sicht ohne Vorgefertigte Meinung anhören statt gleich zu ballern: "Wieso nehmen sie meinem Kind sein Eigentum weg?" o.ä. ?)


    Ich wünsch euch ein gutes Gespräch.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • NSG, ich habe nicht gemeint, dass dein Kind dich anlügt. Es ist aber nun einfach so, dass Kinder auch mal Sachen falsch verstehen und man als Lehrer total erschrocken ist, dass das Kind es so verstanden hat. Dafür ist man sich einfach "fremd" und es passieren Missverständnisse. Und zu deiner Frage - wer glaubt in dem Fall schon dem Kind? Ich empfinde es oft eher andersherum - wer glaubt schon der Lehrerin? Wie gesagt - dein Kind könnte es doch vielleicht wirklich einfach falsch verstanden haben und muss jetzt gar nicht lügen, wenn es das so behauptet? Manchmal habe ich das Gefühl, dass vergessen wird, dass wir von Kindern reden, die sehr real manche Dinge einfach anders verstehen, als sie gemeint waren. Dafür sind es doch Kinder #weissnicht
    Ich möchte auch nicht darauf bestehen, dass dein Kind etwas falsch verstanden hat. Aber mir fehlt einfach das Zugestehen der MÖGLICHKEIT, dass es sich eventuell um ein Missverständnis handeln KÖNNTE.


    Ich habe einfach das Gefühl, dass alles, was Lehrer tun, grundböse und fies gemeint ist.


    Ein Kind hatte, weil ich um Ruhe gebeten hatte, einmal verstanden, dass es auch nicht husten darf. Es hat zu Hause geschworen, ich hätte das Husten ausdrücklich untersagt. Das stimmte auf keinen Fall und ich war extrem betroffen, dass ein Kind in meinem Unterricht dachte, es dürfe nicht husten! Niemand der mich kennt kann sich vorstellen, dass ein Kind Angst hatte zu husten! Ich bin darüber bis heute ziemlich traurig, weil ich das ganz, ganz schlimm fand. Es hatte es aber einfach verstanden, weil ich gesagt habe, dass es mucksmäuschenstill sein soll ;(


    Was genau würdest du dir wünschen, statt das Material wegzunehmen? Oft bittet man Kinder 10x, die Sachen mit denen sie stören in den Tornister zu stecken und sie holen sie doch immer und immer wieder raus. Bei Buntstiften ist es ungleich schwieriger, weil das Mäppchen halt einfach auf dem Tisch liegt.


    Ich glaube, ich lese in diese Threads auch einfach nicht mehr rein. Mir tut es einfach unglaublich weh. Ich will KEINEM Kind schaden oder irgendwie ärgern. Für mich sind die Kindern in meiner Klasse immer "meine" Kinder, für die ich alles tun würde. Aber auch bei mir entstehen Missverständnisse. Und wenn ich mir dann vorstelle, dass so über mich geredet wird.. ;(


    Wegen Überschneidung: Danke Trin, du sprichst mir aus der Seele.

  • Hast du die Telefonnummer der Lehrerin? Wenn ja, dann ruf sie an und kläre das. Ist der schnellste Weg.
    (Und bevor sich jemand wundert: Wir haben die Nummer der Klassenleitung mit der Bitte bekommen, anzurufen, wenn irgendwas unklar ist. Sie hat uns am Elternabend gesagt, dass sie auch nur ein Mensch ist und Kinder auch mal was anders verstehen können, als sie es meint. Und sie ruft auch uns an, wenn was aus dem Ruder läuft.)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich spreche mit meinem Kind und erkläre ihm auch, dass die Lehrerin ihre Arbeit machen muss und es stört, wenn er trommelt, redet, aufsteht etc.
    Ich habe durchaus Verständnis für die Situation der Lehrerin, es ist sicher nicht einfach mit einer Schar Kindern die noch an die Schulregeln gewöhnt werden müssen.


    Ich hatte ja schon geschrieben, dass es nicht grundsätzlich um das Wegnehmen ansich geht, auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, es gäbe da eine dauerhafte andere Lösung. Die Lehrerin ist in ihrer Handhabung auch eingeschränkt, das ist mir klar. Über einen längeren Zeitraum finde ich es aber dennoch fragwürdig, also würdig der Nachfrage. Vor allem, da wir bereits einmal darum gebeten haben, die Sachen zeitnah zurück zu geben.


    Wir werden auch nicht aufgebracht zur Lehrerin laufen und sie anklagen. Darum habe ich hier den Thread gestartet um mich HIER erst mal emotional auszufrusten, mich zu ordnen und dann so sachlich wie möglich an die Lehrerin heran treten zu können.


    Eine private Telefonnummer der Lehrerin haben wir leider nicht bekommen.

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    Neil Gaiman

  • Und wenn dein Kind die ha macht und du (nicht dein kind) der Lehrerin eine Rechnung über neue Stift gibts? Durchaus mit Paragraph hinterlegt, das sitzt sicher, auch wenn du evtl. Danach nochmal davon absiehst.

  • Hallo,


    Also Sachen wie "Rechnung präsentieren" fände ich nun nicht gerade de-eskalierend. Ob es danach friedlich und harmonisch zwischen Lehrerin und Kind weitergeht? Schließlich sind Kind und Lehrerin für die nächsten Jahre zusammen und es handelt sich nciht um eine Winterjacke, die das Kind bei 10 Grad Minus dringend braucht, sondern um ein paar Stifte und es ist noch nicht mal geklärt, ob es wirklich Bösartigkeit oder Hilflosigkeit oder gar ein Missverständnis war.


    So was käme für mich nur dann in Frage, wenn ich WIRKLICH keine anderen Bunts- und Bleistifte im Haus hätte und finanziell so eng wäre, daß ich auch keine anderen kaufen könnte.
    Und das fände ich beim Preis von Bunt- und Bleistiften schon ziemlich heftig, womit hat das Kind denn dann vor der Schule gezeichnet bzw. zeichnet es zu Hause immer nur mit den Schulstiften? Dann müsste ich früher oder später ja sowieso Ersatz kaufen.

  • Nee Rechnung präsentieren kommt für mich null in Frage. Das sind Antworten die mein Mutterherz zwar etwas bestärken und irgendwie auch ein wenig hämisch freuen lassen, aber das kommt in Wirklichkeit nicht in die Tüte!


    Ich bin Elternsprecherin und im Elternbeirat, sowas kann und will ich mir nicht erlauben, da ich ein großes Interesse daran habe, dass mein Kind seine weitere Schullaufbahn möglichst friedlich hinter sich bringt. Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, aber so ein Verhalten der Eltern bleibt immer am Kind hängen. Er hockt schließlich den ganzen Tag mit ihr zusammen, nicht ich.


    Es wird eher darauf hinaus laufen, dass wir unser Kind nochmal ermahnen den Unterricht nicht zu stören, ihn daheim ein wenig mehr hätscheln und ihm das Gefühl geben wir schaffen das alles gemeinsam. Viel Bewegung gibts hier eh schon und seit er in die Schule geht auch ganz ganz wenig Medienkonsum, das fordert er auch nicht mehr ein, ich denke er spürt intuitiv es ist genug Input.


    Vielleicht schreibe ich auch sowas wie: "Liebe Frau XY, sicher haben sie über die Ferien vergessen K.s Stifte zurück zu geben. Bitte geben sie ihm sein Arbeitsmaterial heute wieder zurück, damit er seine Aufgaben erledigen kann. Wir möchten Sie nochmal darum bitten die einbehaltenen Sachen zeitnah zurück zu geben, gerne auch mit einem Hinweis an uns."


    Irgendwie so....

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    Neil Gaiman

  • Hallo Nachtschattengewächs, soetwas wie in deinem letzen Absatz wollte ich dir vorschlagen. Damit hast du gezeigt das du wahrgenommen hast das etwas fehlt aber du drängst sie in keine "böse böse Frau Ecke" und du zeigst deinem Kind das du dich kümmerst


    Und ansonsten atmen und versuchen ruhig zu bleiben vielleicht ruckelt sich das alles noch zurecht. Wenn nicht, drann bleiben freundlich nachfragen, gesprächsbereit sein. Arschig sein nützt eher selten was (ich weiss das hast du ohnehin nicht vor) und sollte Situationen vorbehalten sein wo klar ist es ist jetzt nichts mehr zu retten.

  • "Liebe Frau XY, sicher haben sie über die Ferien vergessen K.s Stifte zurück zu geben. Bitte geben sie ihm sein Arbeitsmaterial heute wieder zurück, damit er seine Aufgaben erledigen kann. Wir möchten Sie nochmal darum bitten die einbehaltenen Sachen zeitnah zurück zu geben, gerne auch mit einem Hinweis an uns."

    Ich würde den letzten Satz weglassen. Ich denke, schriftlich wirkt das auch so schon. Wenn sie es vergessen hat, wird sie den hier machen #schäm und gut ist. Falls es Absicht war, wird Ihr vielleicht dennoch klar, dass das keine so gute Idee war. Eventuell kannst Du aber schon noch um Rückmeldung bitten, falls Dein Sohn den Unterricht stört. Eben, damit Ihr drüber reden könnt. Nur das mit dem "zeitnah zurückgeben" würde ich schriftlich nicht angeben.


    Wenn Du mit ihr sprichst, würde ich sagen, "war halt ein bisschen umständlich, da wir die HA nicht gleich erledigen konnten..." oder sowas.


    Ich finde schon, dass man sich darüber aufregen darf. Als Lehrerin regt man sich auch über manches Verhalten von Eltern oder Schülern auf. Wichtig ist, wie man damit umgeht. Und hier im Forum bekommt man dann eben unterschiedliches Feedback (meistens, deshalb finde ich es auch immer gut, wenn sich verschiedene Lehrer dazu äußern- also bitte weiter einmischen) und macht daraus hoffentlich das Beste.

  • Danke Krebbel, das ist ein guter Hinweis.


    Ich nutze ja gerade das Forum hier ganz gerne um meinen Dampf abzulassen und dann wieder klar durchblicken zu können was Sache ist.



    @Die Lehrerinnen
    eine ganz andere Frage, nur indirekt zum Thema: Gäbe es etwas, was man dem Kind in die Hand geben kann, das den Unterricht nicht stört, die Finger des Kindes aber beschäftigt?
    Ich musste grad dran denken, dass ich ein Lerntyp bin/war, der immer was mit den Händen tun muss. Ich male heute noch Spiralen und Kästchen wenn ich in irgendwelchen Sitzungen hocke #schäm
    Vielleicht gäbe es ja etwas das man dem Kind mitgeben könnte, es mit der Lehrerin absprechen und dann ist vielleicht allen geholfen.

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    Neil Gaiman

  • Knete? Obwohl, nee, warte, schlechte Idee. ;) Vielleicht solche kleinen weich gefüllten Bälle, die gestrickt werden? Ich weiß gerade leider nicht, wie die heißen. Ich mein, die kann man auch zum Rumwerfen benutzen, aber wenn ihr klare Regeln aufstellt, geht's vielleicht?

  • NGS, ich fürchte, das Zaubermittel gibt es nicht. Was heißt "Unterricht stören"? Das hat viel mit Regeln lernen, gegenseitigem Respekt und Gewöhnung zu tun. Ein Extragimmick für dein Kind fordert Extragimmicks für die anderen Kinder. Das scheint mir erstmal nicht schlau. Vor allem nicht, wenn es nicht von Seiten der Lehrerin kommt.


    Ich finde nach wie vor, du solltest das persönliche Gespräch mit der Lehrerin suchen und dabei den Kern der Sache im Auge behalten, nämlich, wie die Gesamtsituation für alle in Zukunft gestaltet werden soll.


    Noch ein Wort zu den Rechnungspräsentiererinnen: ich hatte in den Letzten Jahren schon Eltern mit Anwälten da sitzen, Eltern, die drohten, mich sonstwo anzuschwärzen, die mich beim Schulleiter verleumdeten. Auch solche, die einfach nur mit jedem Furz angelaufen kämen und hartnäckig versuchten, mir zu zeigen, wo der Hammer hängt und die mir Angst machen wollten. Alles das kostet unheimlich viel Kraft und Nerven und hält mich davon ab, Unterricht gut vorzubereiten und im Unterricht gelassen zu sein (weil ich dazu bei all dem Ballast nicht genug Zeit und Kraft hatte). Das Verhältnis zu den Kindern dieser Eltern ist natürlich belastet, so sehr ich mich bemühe. Wenn zu viele Eltern davon in der Klasse sind, ist auch das Verhältnis zur Klasse belastet.
    Aber zum Glück melden die Meisten Eltern zurück, wenn ihnen etwas unklar ist, und sind zu konstruktiven Gesprächen in der Lage. Mit de Zeit lernt man sich gegenseitig kennen und die Missverständnisfrequenz sinkt rapide.


    Mir sind keineswegs diejenigen Eltern die liebsten, die sich nie melden, sondern die, mit denen ich zusammenarbeiten kann. Wir wollen doch dasselbe: dass das Kind gut lernt und es ihm dabei gut geht. Meinetwegen in umgekehrter Wertung.

  • Hallo,


    eine ganz andere Frage, nur indirekt zum Thema: Gäbe es etwas, was man dem Kind in die Hand geben kann, das den Unterricht nicht stört, die Finger des Kindes aber beschäftigt?
    Ich musste grad dran denken, dass ich ein Lerntyp bin/war, der immer was mit den Händen tun muss. Ich male heute noch Spiralen und Kästchen wenn ich in irgendwelchen Sitzungen hocke #schäm
    Vielleicht gäbe es ja etwas das man dem Kind mitgeben könnte, es mit der Lehrerin absprechen und dann ist vielleicht allen geholfen.

    Keine Lehrerin, aber trotzdem Gedanken:


    Knete finde ich nicht so geeignet, die wird durch die Handwärme schnell weich und klebrig. Knautschbälle auch nur bedingt, denn die reizen dazu sie (in der Pause) herumzuwerfen und wenn sie Platzen ist alles voller Sand und Mehl.


    Kringel malen oder Pfeifenputzer (diese flauschigen Stäbchen mit Draht drin) zum verbiegen wären vielleicht eine Idee, aber das funktioniert nur, wenn das Kind trotzdem mit dem Kopf bei der Sache bleiben kann und nicht mit seinen Gedanken mehr bei seinen Gebilden ist und sie auch nicht herumzeigt.
    Das hätten meine Kinder in dem Alter wohl noch nicht hingekriegt.


    Wenn es ganz heftig wird, eventuell überlegen, ob es eine Schule gibt, wo die die Arbeit mit den Händen und generell Bewegung, wenn auch in ruhigen Bahnen zum pädagogischen Konzept gehört (in unserem Fall Montessori).


    (Anwaltsdrohungen hatte ich auf Arbeit auch schon von einem 10 jährigen Kind, ich habe es mal 5 min(!) zu spät heimgehen lassen - weil es sich geweigert hat SEINE Sachen wegzuräumen #yoga )


    Gegen die allgemeine motorische Unruhe könnte vielleicht so ein luftgefülltes Sitzkissen helfen, das haben bei uns manche Kinder.
    Ansonsten kann mans wohl nur aushalten, immer wieder dran erinnern, daß das Verhalten XY stört (in den meisten Fällen ist es ja eher eine Art "Flow" und kein bewusstes Stören) und wenn es massiv ist, schauen, was dahintersteckt.


    Eins meiner Kinder MUSS hampeln, weil es Wahrnehmungsstörungen hat und sich in Ruhe nicht fühlen kann - es fühlt sich für das Gehirn dann in etwa so an als wäre sie im schwerelosen Raum oder als ob sie in die Tiefe stürzt, mit Gehampel bekommt das Gehirn erst die entsprechenden "Hier bin ich"-Signale. Wenn man so was als Lehrer weiß kann man es natürlich auch anders einordnen und anders damit umgehen. Dieses Kind KÖNNTE bei noch so viel Einsicht und Respekt gar nicht anders handeln. Es war genz schlimm, WEnn Menschen (nicht nur Lehrer) versuchten, dieses Kind zum stillsitzen zu erzeihen und ihm "nicht wollen" unterstellten.


    Ich finde schon, daß man dem Rechnung tragen darf, auch dann schon, wenn keine offiziele Irgendwas-Diagnose vorliegt. So wie man Kindern auch erklären kann, warum Kind A eine Brille trägt, Kind B so klein ist und darum vorne sitzt, Kind C nur bestimmte Dinge esen darf, Kind D zwischendurch mal eine Runde rennen gehen darf usw.

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Was mir immer wieder auffällt, ist, dass solche Sachen gleich mit "Regelschule" oder "Nicht-Regelschule" in Zusammenhang gebracht werden.


    In beiden Fällen sind da Menschen - Lehrer und Lehrerinnen - die mit den Kindern zusammenarbeiten. Da gibt es welche, die das sehr gut können und welche, die aus welchen Gründen auch immer (wenig Erfahrung, dünnes Nervenkostüm, wenig Einfühlungsvermögen, laute Klasse, ...), schneller zu Sanktionen greifen. Sie arbeiten mit verschiedenen Methoden (die man bei Problemen durchaus diskutieren kann), um in der Klasse eine ruhige Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Auch in einer Montessori-Schule wäre es sicher auf Dauer nicht geduldet, wenn ein Kind in einer ruhigen Arbeitsphase mit Stiften auf den Tisch trommelt und damit die anderen Kinder stört.


    Das Einbehalten von Arbeitsmaterial und auch größere Mengen Hausaufgaben über die Ferien wären auf jeden Fall Punkte, die ich so oder so nicht richtig fände und mit der Lehrerin (am besten in einem kurzen Gespräch - da kann man auch Alternativen besprechen) klären wollen würde. Sowohl Rechnung als auch sonstige "Drohungen" fände ich aber sehr überzogen. Es muss doch unter erwachsenen Menschen möglich sein, erstmal einen konstruktiven Dialog zu führen.


    Was vielleicht für Fingerbeschäftigung geeignet wäre, ist ein kleiner Igelball. Mein Großer hat alle seine Stifte aufgekaut #pfeif .
    Wie ist es denn nachmittags, bekommt er dann genügend Bewegung, dass er sich so richtig auspowern kann?

  • Tja, Montessorischule wäre unsere Wahl gewesen, wir waren aber leider nicht deren Wahl....
    Ich wollte das gerne anders, aber es gibt einfach nur begrenzte Plätze und wir haben das Aufnahmeprozedere wohl ein Jahr zu früh gemacht, nicht wissend dass wir es nicht noch einmal versuchen können. (Einmal abgelehnt ist hier bei uns immer abgelehnt!)
    Egal, vergossene Milch.


    Na gut, das mit dem Hände Beschäftigen war ja nur so eine impulsive Idee. So betrachtet ist das natürlich keine so guter Gedanke, weil ja dann im Prinzip alle Kinder das Recht kriegen müssten irgendwas in die Hände zu nehmen. Und ob er dann nicht ins richtige, unaufmerksame Spiel verfallen würde, dafür würde ich mich jetzt auch nicht verbürgen.


    Freda:
    In einer Montessorischule ist das Konzept einfach anders. Da kommen dann vielleicht andere Probleme auf, aber die Kinder sind nicht zum statischen Stillsitzen und mehr oder weniger passivem Da-sein gezwungen (ja ich weiß das ist sehr pauschalisiert, ich weiß sehr wohl dass es auch an Regelschulen Konzepte gibt, die sehr abwechslungsreich und auf die Bedürfnisse der Kinder angepasst sind, bei uns aber leider nicht)
    Nochmal Edit: Ich schrieb das alles oben schon. JA ich sorge für ausgleichende Bewegung. Wir fahren alles mit dem Rad, er geht schwimmen, wir gehen am Wochenende in den Wald und wir sind unter der Woche mindestens eine Stunde am Tag draußen. Medienkonsum ist unter der Woche stark eingeschränkt. Er fragt momentan nicht einmal danach, vielleicht weil er schon selber merkt, dass er genügend Input hat.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

    2 Mal editiert, zuletzt von Nachtschattengewächs ()

  • Hallo,


    Zitat

    Was mir immer wieder auffällt, ist, dass solche Sachen gleich mit
    "Regelschule" oder "Nicht-Regelschule" in Zusammenhang gebracht werden.

    Meinst du mich?


    Ich sprach von MEINEN Kindern. Und von unserer Schule. Daß es immer extrem lehrerabhängig ist, ist mir klar, wir hatten da auch sehr verschiedene Begegnungen.
    Aber daß das generelle Konzept in einer Regelschule mit Frontalunterricht (auch wenn er aufgelockert ist, ist es doch fast immer lehrzerntriert, zumindest da wo ich arbeite) anders ist als in einer Montessorischule lässt sich doch nun nciht leugnen, oder?


    Daß heißt nicht, daß nicht auch an den Rgelschulen die allermeisten Lehrer(innen) eine tolle Arbeit machen. Aber wenn ich 28 Kinder vor mir sitzen habe, die die meiste Zeit alle möglichst auf dem gleichen Stand am gleichen Stoff arbeiten sollen, halte ICH ein individuelles Eingehen aufs einzelne Kind für schwieriger.


    Wie gesagt, eins meine Kinder waren auch motorisch sehr aktiv. In den Fächern, wo es einen eher lehrerzentrierten Unterricht gab (mancher Fachunterricht), war es für sie nun mal viel schwerer als in einem, in dem sie Arbeitsplatz (Boden, Tisch, 3 Räume zur Wahl...) und den Zeitpunkt des Tätigkeitenwechsels selber bestimmen durfte. Stillsitzen und zuhören war (und ist) für dieses und auch meine anderen Kinder nun mal sehr viel schwerer etwas zu lernen und sich "angemessen" zu verhalten als wenn sie mit mit den Händen tätig zu sein und durchs Material zu be-greifen konnten.


    Wir hatten viele Gespräche, wie wir dem Kind helfen können, die Lehrerin erzählte u.a. daß sie dem Kind an besonders hibbeligen Tagen vorschlägt, im anderen Raum (Hortzimmer, Vorraum, Forschungszimmer) zu arbeiten (Als Angebot, nicht als Strafe, wurde auch nie als Strafe aufgefasst). Oder daß sie einer Fachlehrerin sagte, daß sie das Kind hibbeln lasen soll, weil sie das BRAUCHT. "Gib ihr einen Platz am Rand und lass sie."
    Wie soll das gehen, wenn man den Stoff nicht über ein individuell ausgesuchtes Lernmaterial sondern über eine Erklärung vom Lehrer rüberbringen will/muss?


    Aber ich mag mich nicht rechtfertigen...

    • Offizieller Beitrag

    eine ganz andere Frage, nur indirekt zum Thema: Gäbe es etwas, was man dem Kind in die Hand geben kann, das den Unterricht nicht stört, die Finger des Kindes aber beschäftigt?



    Ich hatte als Kind knetbaren Radiergummi. Der war toll. Meine Hände waren beschäftigt, das Ding hatte eine Daseinsberechtigung, weil es ja radiert hat.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif