"Kann-Kind" und Einschulung

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  • Holt ihr mich mal bitte runter?
    Unser Sohn ist gerade 5 geworden. Die Tochter geht auf eine freie Schule, auf die er auch gehen wird. Wir hatten kurz überlegt, ihn nächstes Jahr einzuschulen und uns dann dagegen entschieden, weil wir eher denken, dass Kinder ruhig spät in die Schule können. Es gab auch keinen dringenden Grund, ihn früher einzuschulen.
    Der Kiga ist eigentlich auch sehr gut, er sollte also trotzdem gut aufgehoben sein.


    Jetzt bringen mich einige Punkte ins Grübeln:
    Der Kiga hat gerade umgestellt auf Gruppen von 1-6 Jahren.
    Die aktuelle Vorschulgruppe ist recht groß, der Großteil seiner Freunde ist da drin. Er geht im 4. Jahr in diese Kita, die Freunde sind seit Jahren die gleichen, er ist da auch sehr "beständig".
    "Eigentlich" ist der Kiga recht durchlässig, leider ist es im Moment so, dass alle Gruppen so organisiert werden, dass die Vorschulkinder extra sind, mein Sohn mit den Vierjährigen die Dinge macht. Ein Freund von ihm ist da noch dabei, der jetzt auch bald 5 wird. Ich kann das organisatorisch verstehen, ich stelle nur fest, dass da echt wenige Kinder sind, mit denen er bisher was anfangen kann. Momentan hat er ja noch viel Zeit mit seinen anderen Kumpels, aber nächstes Jahr?
    Seit dem Sommer hat er auch nochmal einen enormen Entwicklungsschub gemacht. Er kommt sozial gut klar, ist sehr strukturiert und ausdauernd, plant schon jetzt Projekte, wenn er mal in die Schule geht... und es käme mir momentan vom Gefühl her viel passender vor, der Wechsel wäre nächstes Jahr. Der Zug ist aber abgefahren... die Schule hat die Plätze vergeben, wir müssten auf Nachrückerplätze hoffen...
    Er ist sehr kompatibel, vernünftig und regelbewusst - er wird sich damit arrangieren. Mir ist nur gerade nicht klar, ob es wirklich eine gute Lösung ist?


    So - und jetzt her mit all den guten Argumenten, warum es ihm in den nächsten 2 Jahren noch super gut gehen wird im Kindergarten! #super

  • 1. Die Wahrscheinlichkeit, dass er einen Nachrückplatz an der Wunschschule bekommt ist wohl nicht so groß, oder?
    2. Er hat auf jeden Fall noch einen Freund in seinem Alter.
    3. An sich ist er zufrieden, so wie es ist, oder?
    4. Mit Jüngern zu spielen ist durchaus auch ein Lernfeld.


    Blödestes Szenario, was ich mir vorstellen könnte: Ihr müsst den Antrag zurückziehen, weil es nur auf einer Regelschule einen Platz gibt. Nicht der Weltuntergang, aber auch nicht toll.


    Ich würde, solange das Kind zufrieden ist, gar nicht einschreiten. IdR gewöhnen sie sich an diese Umstellungen, solange noch Bezugspunkte da sind. Jemanden aus dem Freundeskreis heraus früher einzuschulen ist sicher schwerer.

  • Danke Krebbel!
    Sowas brauche ich...
    Es ist ja nichts "vergeben", wenn er später geht. Er kann ja vorher schon all das tun, was in seinem Interesse liegt und hinterher genau da anknüpfen. Und als Jüngster mal ein Jahr der Älteste zu sein, wird ihm sicher gut tun.

  • Ich ganz persönlich würde gerade meine Söhne nicht vorzeitig einschulen. Nun kenne ich deine spezielle freie Schule nicht, aber ich glaube im Ernst, dass es nix macht, ein schulreifes Kind noch ein bisschen länger im Kindergarten zu lassen (es sei denn, es ist dort kreuzunglücklich, dann lieber einschulen als Kindergarten wechseln), aber dass ein gedingt schulreifes Kind gleich oder später einen Haufen Probleme hat, die vermeidbar gewesen wären.

  • Mein Sohn ist mit 6,6 regulär eingeschult worden und aufgrund des Geburtsdatums (Feb.) gab es auch zum Glück keine Diskussion um vorzeitig Einschulung. Was ich nie gedacht hätte: dass ein sichtlich 'schulreifes' Kind sich dennoch schwer tun kann, und zwar in sozial-emotionaler Hinsicht, mit der Schule. Früher (noch mit der lilafarbenen Latzhose) hätte ich jedem was gehustet, der mir was von geschlechtsprezifischem Entwicklungsrückstand von Jungs ggü. Mädchen erzählt. Mittlerweile unterschreibe ich es!

  • Mein Sohn wird die nächsten Tage 5 Jahre und ich bin froh, dass er noch knappe 2 Kigajahre hat und dann in die Schule kommt und dann bald 7 Jahre wird. Früher einschulen kommt für uns nicht in Frage. Bin ich auch kein Fan von. Bei uns ist es auch so, dass ein Großteil seiner Kigafreunde nächstes Jahr eingeschult wird, bei einem steht im Raum dass er zurückgestellt wird (Septemberkind). Aber ich denke er wird sich im letzten Kigajahr an den restlichen Mitvorschülern orientieren. Und in einem Jahr kann er hoffentlich auch mit den über ein halbes Jahr jüngeren mehr anfangen.


    Kommt er mir im letzten Kigajahr unterfordert vor dann bieten wir Sachen außerhalb an. Schwimmen, Musikunterricht, irgendein Sport.

  • Elektra, genau. *hängt die lila Latzhose in den Schrank*


    Die geschlechtsspezifischen Entwicklungsunterschiede sind das eine, das andere sind die Schulstrukturen, die, sagen wir, mädchenhaften Kindern leichter zu fallen scheinen.


    Ich dachte aber speziell an spätere Jahre, wenn die einen Jungs schon richtige Riesenkerle sind und die anderen noch kindliche Jungs. Da leiden Letztere sehr und kompensieren das oft wunderlich.


    Ich hab selber körperlich kleine Söhne und denke mit Schrecken an einen 2-Jahre-Überspringer in der 8. Klasse... Dass er so schlau war wie die anderen Jungs zusammen, hat ihm nicht viel genutzt, das Kerlchen war in der Klasse das Spottobjekt und kreuzunglücklich.

  • So - und jetzt her mit all den guten Argumenten, warum es ihm in den nächsten 2 Jahren noch super gut gehen wird im Kindergarten! #super


    Wir hatten das Problem auch - und haben uns auf Anraten der Leiterin im KiGa dazu entschieden die Kleine ganz normal (in unserem Fall mit 6,5) einzuschulen. Hier ist allerdings der Stichtag der 31. Dezember, d.h. sie war nur einen knappen Monat nach dem Stichtag geboren.
    Es zeigte sich, dass sie das letzte Jahr im KiGa richtig aufblühte, es tat ihr sooooo gut auch mal eine der "Grossen" zu sein (sie ist eher klein und zierlich). Sie war sowieso immer ein fröhliches Kind, aber es war einfach nochmals was ganz anderes, das hätte ich so nicht erwartet.
    Eine Voraussetzung dafür ist natürlich, dass er sich im KiGa nicht langweilt. Das war bei uns echt gut, sie hatten viele spannende Projekte so dass sogar die grosse Schwester neidisch wurde und am liebsten nochmals in den Kindergarten gegangen wäre...

  • Mich hat man damals auch zurückgestellt und das war eine der besten Entscheidungen, die meine Eltern getroffen haben. Die Kinder müssen in unserem System so viel "funktionieren", da sollen sie in meinen Augen ruhig noch ein Jahr länger spielen. Wenn das Kind nicht unbedingt in die Schule will, würde ich immer eher noch das Jahr abwarten! Vor allem, wenn ihr/dein Sohn auch mit dem KiGa eigentlich zufrieden seid.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Naja, funktionieren müsste er an der Schule eben nicht... sie ist halt sehr frei und kindorientiert.
    Und mit den Interessen, die er momentan verfolgt, würde er auch gut schon dort hin passen #augen
    Es ist so der Gesamteindruck von ihm, wir könnten uns ihn sehr gut dort vorstellen.


    Aber das, was du beschreibst, Ane, bestärkt mich sehr. Gerade weil wir ja nicht früher einschulen wollen, haben wir ihn auch gar nicht angemeldet. Und vermutlich wird er sich im letzten Jahr nochmal richtig frei schwimmen können und vor allem auch eine ganz neue Rolle ausprobieren können. Da bin ich schon jetzt gespannt :D

  • Ich habe im Laufe der Zeit auch oft erlebt, dass man sich als Eltern solche Gedanken macht, was wird passieren, wenn z.B. die anderen alle eingeschult werden, nur mein Kind nicht etc. ABER: Meine Kinder haben mich wieder und wieder gelehrt, dass sie Situationen einfach völlig selbstverständlich hinnehmen können (manche Kinder werden eben früher eingeschult), sie sich wunderbar neu arrangiert haben und sich plötzlich neue Konstellationen ergaben, an die ich ein Jahr zuvor nie gedacht hätte...
    Und deshalb versuche ich auch, Dinge mehr ihren Lauf zu lassen und meine Kinder im Jetzt und Hier einfach gut zu beobachten und nicht so viel vorauszuplanen...


    Und jünger zu sein als der Rest kann auch für Mädchen sehr hart sein, ich habe hier gerade eines in der Pubertät, das es nicht gerade leicht hat... Hätte ich das voraussehen können, hätte sie nie und nimmer gesprungen...

  • sie sich wunderbar neu arrangiert haben und sich plötzlich neue Konstellationen ergaben, an die ich ein Jahr zuvor nie gedacht hätte...

    Ja, das auch. Bei meiner Tochter war es so dass 2 der "grossen" Mädchen eingeschult wurden und gleichzeitig die zwei anderen (gleichalten) Mädchen weggezogen sind. Aber einen Monat später ist eine neue Familie hierhergezogen und da hatte sie ihren besten Freund gefunden.

  • Und die Ironie des Schicksals spielt wieder mit:
    Nu haben wir den Schulvertrag für unseren Sohn zugeschickt bekommen 8I 8I, mit dem Hinweis,
    dass er auch bei der Stadt für aufgenommen gemeldet wurde.
    Wir haben ihn aber definitiv nicht angemeldet :D , und dank eurer Hinweise und unserer Überlegungen
    werden wir ihn auch fröhlich ablehnen und auf nächstes Jahr verweisen.


    Vielleicht kriegt so sein bester Freund für nächstes Jahr noch den Platz!!! Der hat nämlich in der ersten Runde keinen bekommen...

  • Dann drück ich mal die Daumen, dass ihr da noch raus kommt.


    Bei uns war es ähnlich. Sohn sollte nur als KannKind eingeschult werden, wenn er den Platz an der freien Schule bekommt. Deshalb haben wir ihn nicht in der Stadt angemeldet.
    Erst als er den Platz der freien Schule hatte, wurde er angemeldet. Hätten wir uns dann gegen den Platz an der freien Schule entschieden, hätte er auf die staatliche Schule gehen müssen. Ein zurück wäre dann nicht mehr drin gewesen. Aber ich glaube Sachsen ist da mit ein Härtefall. In vielen anderen Bundesländern kann man vom freiwilligen Antrag wieder zurücktreten, wenn man der Meinung ist doch nicht einschulen zu wollen. Würde ich mich aber nochmal erkundigen, nicht dass er dann trotzdem in die Schule muss.

  • Nee, das geht problemlos!
    Er ist ja nicht schulpflichtig und wir haben gar nichts getan, um ihn anzumelden!
    Wir haben nichts ausgefüllt, nichts angefragt oder sonst was - die Schule wird geglaubt haben, er solle jetzt schon kommen.
    Warum auch immer - macht aber nichts.