Wie plant ihr die knappe gemeinsame Zeit mit euren Kindern? Plant ihr überhaupt?

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  • Zurzeit geht es bei uns nachmittags etwas chaotisch zu und ich möchte - da ich neben der Vollzeit-Berufstätigkeit demnächst die Woche über teilzeit-alleinerziehend sein werde - ein wenig mehr gemeinsame Struktur in unseren Nachmittag und frühen Abend bringen.


    Wie macht ihr das?


    Nach der Arbeit hole ich die Kinder (7 und 4) aus Kindergarten und Schule ab - da ist es dann aber auch schon 16:30 Uhr, bis wir zu Hause sind und unsere Taschen ausgepackt und alles verräumt haben. Für irgendwelche Aktivitäten ist es dann eigentlich schon zu spät - gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit - die Kinder können sich nachmittags nur verabreden, wenn sie von Kindergarten oder Schule direkt mit zu ihren Freunden gehen können, Besuch hier geht eigentlich nicht mehr, da wir gegen 18:00 Uhr schon zu Abend essen müssen - da lohnt sich eine Verabredung ja fast gar nicht.


    Kochen werde ich abends nicht mehr großartig (im Moment macht mein Mann das ziemlich aufwändig) - da wir drei zukünftig dann in Kindergarten, Schule und Kantine bereits mittags ein warmes Essen hatten, genügt dann auch "normales" Abendbrot mit Broten, einem kleinen Salat, Rohkost, o. ä.


    Ein wenig Zeit ist dann also zum Glück noch da. Wie verbringt ihr die? Ich hatte mir überlegt, dass wir uns erst erst noch kurz zum "Kaffeetrinken" (eher Obst essen) hinsetzen und jeder von seinem Tag erzählt. Das kommt jetzt im Trubel oft zu kurz, dabei haben beide Kinder sehr viel zu erzählen (machen das auch gern) und auch vorzuzeigen (klar, sie waren dann ja auch lange außer Haus und haben viel erlebt).


    Und danach? Oft sind sie um die Zeit halt auch schon sehr müde und verlangen nach Fernsehen und Süßem. Mein Mann hat in der letzten Zeit viel zu oft nachgegeben, das möchte ich ändern.


    Ach, irgendwie weiß ich auch nicht, was ich nun hören möchte. Mich interessiert es vielleicht einfach auch nur, wie andere in vergleichbaren Situationen mit der wenigen Zeit umgehen. Ich hab schon ein bisschen Angst davor, in der Woche alles ganz allein wuppen zu müssen. Mir tut's auch irgendwie so leid, dass wir so wenig Zeit mit unseren Kindern verbringen können und möchte die knappe Zeit in der Woche halt möglichst nett mit ihnen verleben.


    Putzen etc. wird in jedem Fall zum größten Teil aufs WE und den Abend verlagert werden, evtl. holen wir uns auch eine Hilfe für 2 oder 3 Stunden die Woche - das wird sich ergeben. Die "wachen" Stunden sollen aber in jedem Fall den Kindern gehören.


    Ich sehe selbst: irgendwie wirr alles - ich schicke es trotzdem mal los und freu mich über eure Gedanken und Anregungen.

  • ich arbeite 75% angestellt und zusätzlich freiberuflich. an meinen Arbeitstagen komme ich frühestens um 18.30 Uhr nach Hause, meine Tochter ist dann schon da. Wir essen gemeinsam, das dehnt sich manchmal sehr lange aus, weil ja viel erzählt werden muss. Anschließend Vorlesen oder auch mal eine Folge von einer Serie, Dann ist aber auch schon Schnarchzeit.
    Wenn ich nachmittags nicht arbeite, hole ich sie spätestens um 17 Uhr vom Hort ab, dann ist etwas mehr Zeit zum Erzählen. Oft lasse ich sie aber einfach das machen, was sie gern tun will, sei es spielen oder malen oder Kassette hören, oder mit mir gemeinsam Essen machen.

  • Ich plane solche Zeiten nicht. Ich mag genau das Unbegplante in diesen kurzen Momenten, in denen einfach mal nichts ist.
    Wobei ich so ein Ritual mit gemeinsam Kaffee trinken am Anfang schon auch sehr gut finde! Und dann einfach schauen, was daraus entsteht. Vielleicht macht jeder für sich selbst vor sich hin oder es ergibt sich was gemeinsames.

  • Planen tue ich auch nicht und bei uns sieht es von den Zeiten her ähnlich aus. Vom Hort hole ich die beiden (8J, 6J) spätestens um 17h ab und dann gucken wir, was ansteht. Manchmal (mittlerweile zum Glück seltener) sind noch Hausaufgaben übrig. Ansonsten beginnt jetzt die Zeit, wo man sich beim Heimkommen gleich den Haus- bzw. Schlafanzug anziehen und es sich gemütlich machen kann. Meine Kinder haben beim heimkommen notorisch Hunger, also gibt es eine Kleinigkeit, die gerne auch ins Abendessen übergehen darf. Ansonsten: gemeinsam was spielen, die Kinder chillen auch gerne mal bei einem Hörbuch während ich das Abendessen mache oder noch schnell beim Einkaufsladen hierfür besorge.

  • Bei uns gibt es eher ein "Ankommritual" statt einer festen Planung. Ich hole meine beiden (1 und 3) gegen 15:30 ab und wir sind dann ca. 15:45 zu Hause. Dann gibts meistens erstmal was zu essen und/oder zu trinken und dann wird meist gespielt/vorgelesen und ich versuche(!) noch einen Kaffee zu trinken. Wenn schönes Wetter ist, gehen wir oft auch gar nicht erst ins Haus. Dann bleiben wir draußen und die Kinder können noch Laufrad fahren, mit Kreide malen o.ä. und ich bringe oft ne Kleinigkeit zu essen raus. Meinen Kindern hilft manchmal was Süßes (Obst, Joghurt, Apfelschorle, selten Kakao für die Große) wieder ein wenig "auf die Sprünge", richtige Süßigkeiten gibts aber keine und die werden auch nicht verlangt. Fersehen gibt es hier (noch) gar nicht. Ich finde es gut, für mich und die Kinder, dass es mal keinen Plan gibt und jeder erstmal in Ruhe ankommen kann.
    Vielleicht kannst du ja statt Süßigkeiten auch einen kleinen Kakao oder ähnliches anbieten? Evtl. kann das den Süßhunger ein wenig dämpfen...Und fernsehen würde ich mit den Kindern absprechen. Entweder zum Ankommen 15 Minuten oder z.B. nach dem Abendbrot oder so ähnlich, wenns dir jetzt zu viel ist. Und dann statt dessen ein Hörbuch/eine Kassette/CD anbieten?!
    Unter der Woche unternehmen wir nichts Größeres...da ist nach dem Kiga immer nur ankommen, entspannen, spielen angesagt.

  • Danke für eure Antworten! Mir ist auch aufgefallen, dass nach Obst, Joghurt, Kakao.... der Heißhunger auf Süßes nicht mehr so stark ist.


    Hörbücher hören sie auch gern und wir holen immer ganz viele aus der Bibliothek. Bei der Großen muss ich das aber auch ein wenig reglementieren, weil sie eigentlich etwas mehr lesen soll, statt sich "berieseln" zu lassen. Aber in so einer Müde-Phase ist es wohl o. k.


    Ich denke mittlerweile auch, dass ich nicht so viel planen sollte. Der Tag (und Abend, wenn die Kinder im Bett sind), ist schon strukturiert genug - vielleicht tut gerade das "Planlose" auch einfach mal gut.


    Vermissen eure Kinder nachmittägliche Verabredungen? Bei uns gehts in der Woche dann halt nur so wie oben beschrieben und freitags (da hab ich mittags Feierabend), am Wochenende und in den Ferien. Andererseits sind sie dann ja auch in Schule und Kiga mit anderen Kindern zusammen, wobei man das ja mit gegenseitigen Besuchen nicht so richtig vergleichen kann.


    Naja, es wird sich einpendeln, aber irgendwie ist es schon heftig.

  • Ach, Freitags früh Schluss hört sich doch schonmal gut an und ich finde, das reicht auch für Verabredungen. Ich glaube auch, dass die Kinder nach einem langen Kita-/Schultag gesättigt sind mit Kindkontakt, also solange sie nicht so super feste Freunde haben.
    Mir ist noch eingefallen, dass wir hier diese Obst/Joghurt/Kaffeetrinkenzeit Snackzeit oder Teezeit nennen, übernommen aus dem ersten Kiga und meine Tochter mag das sehr.
    Hier ist auch gleich nach dem Abholen essen und naschen angesagt, gepaart mit Spielplatz oder Zuhause spielen, sie hat da sonst ein Tief und ich kenne das auch von mir. Ich bewundere euch alle da für eure Konsequenz, aber hier ist auch Naschi und Kekse oä erlaubt. Ich seh das nicht (mehr) so streng, weil mein Kind eben auch Joghurt und Obst und Gemüse isst.
    Und ich kann nicht von ihr verlangen, was ich selbst nicht lebe. Ich nasche auch gern mal.
    Ich nenne das Kinderteller und da ist immer ein Apfel, eine Banane oder so drauf und dazu ein paar Gummibärchen oder ein Stück Schoki oder Kekse. Alles süß angerichtet.
    Sie isst alles davon, und ist glücklich. Und den Rest des Tages fragt sie (fast) nicht mehr nach Süßem. Schon allein das Wort Kinderteller macht ihr gute Laune und ich kann nebenbei meinen Kaffee genießen.
    Genießt eure unverplante Zeit, Struktur habt ihr doch den ganzen Tag!

  • Ich übernehme im Winter gerne einen Ablauf, den ich in einer schottischen Gastfamilie kennengelernt habe: High Tea gleich nach dem Heimkommen. Also ein frühes Abendessen, falls später noch mal Bedarf ist, dann einen Obstteller oder ein Müsli. Das entspannt den Abend enorm. Die Kinder haben einfach Hunger, wenn sie heimkommen und essen dann gerne richtig. Dadurch bleibt fast ne Stunde mehr Zeit abends. Vielleicht ist das was für euch?


    Theoretisch kann man auch morgens schon ne Suppe oder Eintopf im crockpot anschalten, dann ist es fertig, wenn man heimkommt. Manchmal ist das auch einfacher, als müden, hungrigen Kindern eine Brotzeit zu richten.

  • Wir sind meist so um 16 Uhr 15 daheim und um 18 Uhr ist auch schon wieder langsam die Abenzeit einzuläuten. Wenn wir nach Hause kommen haben die Kinder immer so ca. eine 3/4 Stunde Freizeit. Die brauchen sie auch, denn der ganze Trubel ist genug. Sie verkrümeln sich dann meist von allein im Zimmer, essen eventuell noch einen Joghurt und hören dabei CD oder machen Bügelperlen oder malen. Dann hol ich sie raus, mit der Großen übe ich Klavier und mache ein paar Kopfrechenübungen, die Kleine spielt dann oft noch allein oder sitzt malend dabei. Danach ist nicht mehr viel Zeit und wir beginnen mit der Abendbrotvorbereitung, dann (realtiv ausgedehntes) Essen mit erzählen und plaudern. Dann wird Pyjama angezogen, gewaschen und wir bauen dann meist noch ein gemeinsames Spiel ein. Bisschen Zimmer aufräumen,vorlesen,singen Bett.


    Mir ist die Zeit oft auch zu kurz und ich versuch Termine möglichst zu umgehen (entweder wird viel in die Ferien gepackt oder an einen Tag, wo ich sie früher aus der Betreuung abholen kann.)


    Fernsehen gibt's hier unter der Woche nicht. Ich möchte nicht, dass die knappe Zeit noch damit verschwendet wird. Wenn ich nur 15 min. erlauben würde, gäbs vermutlich Gejammer, weil die Sendung dann noch nicht vorbei ist. Länger sprengt den ganzen Tag. Sie dürfen am Wochende schauen und eigentlich fragen sie auch in der Woche nicht mehr.

  • Wenn die Große um 16.00 Uhr kommt, machen wir "Kerzenstunde". Ich zünde in der Küche eine Kerze an und wir setzen uns auf Hühnerkaffee, Schokokekse und Obst einen Moment zusammen. Dann zeigt mir die Große ihre Hausaufgabe und arbeitet daran noch was nach oder die Kinder malen ein bisschen. Meistens haben sie dann schon wieder genug von mir und wollen frei spielen. Um fünf herum setzen wir uns zusammen aufs Sofa und schauen eine Runde Kinderfernsehen. Manchmal wollen sie noch was vorgelesen haben oder spielen. Danach koche ich, für die Kinder ist freies Spiel. Das Abendessen verbringen wir gemeinsam, danach macht einer die Küche und der andere macht die Kinder bettfertig. Also alles recht ruhig.

    Mitzl mit Großgemüse (2/07) und Kleingemüse (5/09)