Kind 16 Monate nachts abstillen wg. schlimmen Nächten

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  • Hallo Raben,


    ich brauche Rat von Erfahrenen.


    Mein Sohn ist nun 16 Monate alt und wacht nachts etwa alle 1-1,5h auf um zu stillen. Es sind immer mal so ein paar Nächte dazwischen, wo er nur 2-3 mal wach wird. Ich bin mir nicht sicher, ob er so katastrophal schläft, weil er ständig zahnt, seine Schübe verarbeitet oder ob ihm im Halbschlaf immer nur einfällt, dass er ja auch stillen könnte. Ich vermutete immer, dass ihn irgendwas umtreibt und er deshalb die volle Mama-Dröhnung auch nachts braucht. Manchmal trinkt er nur kurz und lässt sich gut abdocken, oft nuckelt er aber ewig und ich kann so beim besten Willen nicht schlafen. Sowieso finde ich stillen im liegen ungemütlich und will endlich wieder so liegen, wie ich will.


    Ich mag nicht mehr, ich muss schlafen. Ich werde manchmal so wütend nachts, fühle mich teilweise schon fast missbraucht in ganz schlimmen Nächten. Von Geburt an lässt er sich ausschließlich mit der Brust beruhigen, nichts anderes half und somit ist da einfach für ihn diese Assoziation von der ich nicht weiß, womit ich sie ersetzen soll. Stillen ist fast die einzige Nähe, die er zulässt bzw. freiwillig wählt. Kuscheln tut er nicht. Fläschchen kennt er nicht, er stillt auch tagsüber noch total viel. Da akzeptiert er mal mehr und mal weniger gut wenn ich ihm sage, dass ich grad nicht will.


    Mir geht es überhaupt nicht ums Durchschlafen. Ich könnte bestens damit leben, wenn er nachts 2 Mal trinken will und wir wach werden. Aber so kann ich nicht mehr. Wir sind gerade umgezogen und somit ist es jetzt nochmal schlimmer grad. Aber auch sonst: Sind es nicht die Zähne, ist es das Laufenlernen.


    Und jetzt ist es eben der Umzug wo ich denke: Nein, das kannst du ihm jetzt nicht antun. Er ist so aufgewühlt und verwirrt von all dem, das nächtliche Stillen kannst du ihm jetzt nicht auch noch nehmen. Und dann denke ich: es wird bestimmt bald besser, er wird älter. Aber es wird nicht besser und wenn der Umzug verdaut ist, kommen wahrscheinlich die nächsten Zähne. Es gab mal zwei Nächte in denen ich ihm sagte, dass ich jetzt nicht stillen will und er seine Äuglein zumachen und schlafen soll. Das hat geklappt. Bei allen anderen Versuchen gab es ein unglaublich frustriertes und verzweifeltes Geschrei. Er ist unheimlich willensstark und ich fürchte mich vor dem Abstillen, von dem ich mir erhoffe, dass wir alle wieder zu Schlaf kommen.


    Unsere Schlafsituation: Ich schlafe meist oben ohne, damit die Stillerei nicht auch noch so fummelig wird nachts. Mein Sohn schläft entweder außen neben mir, oder zwischen meinem Freund und mir. Er schläft unter meiner Decke. Einschlafen tut er enwteder beim Stillen oder Tragen.


    Was meint ihr? Könnte Abstillen eine Lösung sein? Wie um Himmels Willen stelle ich das an?!

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

    2 Mal editiert, zuletzt von Sapotille ()

  • Argh, Text weg. Also nochmal...


    Meine beiden waren auch so, der Große noch schlimmer als der Kleine. Abgestillt habe ich beide erst mit 25/26 Monaten, aber das nächtliche Nuckeln hab ich beim Kleinen mit etwa 1,5 eingeschränkt. Trinken durfte er jederzeit, aber sobald er nur noch trocken genuckelt hat, habe ich ihn abgedockt und das Protestschreien ertragen. :S Es war keine leichte Phase und dauerte 2-3 Wochen, aber ich wollte mich nicht länger so benutzt fühlen - du schreibst es ja selbst. Den Entschluss habe ich gefasst, als ich während einer ausgiebigen Nuckelnacht geheult habe vor mich "missbraucht" fühlen, das kann ja auch nicht gesund sein für die Mutter-Kind -Beziehung.


    Nur, wenn er sich gar nicht mehr beruhigt hat, habe ich ihn nochmal kurz nuckeln lassen und nach ein paar Minuten den nächsten Versuch gestartet. Hat meistens geklappt, spätestens nach 3-4 "Durchläufen". Es war echt hart, aber die einzige Alternative für mich.


    Sobald er es akzeptiert hatte, hatten wir meist völlig annehmbare Nächte mit 2-3 Mal trinken und dann umdrehen und weiterpennen. :) Ich war auch tagsüber plötzlich viel geduldiger und ausgeglichener mit ihm. Rückfälle gab es v.a. in Krankheitsphasen, da durfte er dann wieder vermehrt nuckeln und nach überstandener Krankheit musste ich wieder 2-3 Nächte konsequent bleiben, bis er sich wieder umgestellt hatte.


    Das komplette Abstillen lief dann ähnlich beim Kleinen, leider nicht so harmonisch wie beim Großen, aber ich hatte schon viel zu lang "durchgehalten" und bin auf dem Zahnfleisch gegangen.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Mir ging es ähnlich wie dir und Fürchel! :S Ich habe das ganz langsam gemacht und ihm in der Nacht gesagt, dass ich nicht möchte. Das er etwas Wasser trinken kann, ich ihn dann kuschel und lieb habe, aber ich möchte nicht, dass er stillt. Erst jedes dritte Mal, dann jedes zweite Mal, dann ziemlich schnell ganz.

  • Ich habe gerade eine nahezu identische Frage im Forum "Stillberatung" gestellt.
    Ich kann dir zwar keine Antwort geben, aber dir wenigstens sagen, dass du nicht alleine bist.


    Sollten wir eine Lösung finden, lasse ich es dich wissen.


    Alles Gute für euch!

  • Danke für eure Berichte.


    Ich bin gerade dabei, mir Gedanken zu machen, wie ich nun weiter verfahre. Im Moment gibts noch Schonfrist (Gott, klingt das fies!) wg. dem Umzug, aber dann möchte ich unsere Situation nachts verändern.


    In meinem Kopf schwirren gerade folgende Gedanken:


    Schlafsack statt gemeinsamer Bettdecke --> hängen nicht so eng nebeneinander


    Ich zieh obenrum was an zum Schlafen --> minimierter Milchgeruch (?), eine Stoffschicht zwischen uns, die vielleicht wie ein Blitzableiter funktioniert ;)


    Sohni schläft evtl. neben Papa --> veränderte Situation, Papa kann versuchen zu trösten, kein Mamageruch in unmittelbarer Nähe, der zum Aufwachen verleitet


    Fläschchen mit Wasser am Bett --> Nuckelersatz (ok, utopisch), Durstlöscher, ...


    Abdocken, wenn er nurnoch Nuckelt --> Gewohnheits-Änderung, weniger Rückenschmerzen


    Beim Stillen Nucki-Püppchen in die Hand geben --> so braucht er das vielleicht irgendwann nur noch.



    Ich schreib beizeiten mal wieder hier.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • Hast du es denn nachtd schon mal ohne Stillen probiert?
    Ich habe auch gedacht, dass das bestimmt niemals klappt und war verblüfft, dass sich die Kleine auch mit Schnulli und Backenstreicheln beruhigen ließ.
    In der Anfangszeit habe ich auch Wasser angeboten, dass sie dann auch genommen hat.
    Jetzt braucht sie nix mehr nachts. Den Durchschlaferfolg hat es aber nicht gebracht, aber sie wird nur noch selten wach, bzw. schafft ab und an eine Nacht durchzupennen.

  • Wenn er nicht sofort an die Brust kann, wird es sehr ungemütlich und laut. Er ist dann so außer sich, dass an Wange-Streicheln nicht im Entferntesten zu denken ist.


    Daher scheue ich das Abstillen ja so. Es braucht halt ein Konzept, einen Plan. Nur Brust weg ohne Alternative packe ich glaube ich nicht.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • Der Walderdbär war zwar schon 9 Monate älter, aber mir ist noch eingefallen, dass das Abschaffen des Einschlafstillens komplett problemlos war, weil wir parallel das Einschlafen vom großen Bett (ich + Brust liegen daneben) ins Kinderzimmer verlegt haben. Er hatte ab dem ersten Abend plötzlich ein altes Kuscheltier ins Herz geschlossen, mit dem gekuschelt und es hat gereicht, dass ich daneben saß, die Hand auf ihm hatte und gesungen habe. Ich hab nicht schlecht gestaunt, weil ich natürlich mit einem Riesendrama gerechnet hatte. ^^

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

    • Offizieller Beitrag

    guck mal hier:


    http://www.rabeneltern.org/ind…-schlafen-im-familienbett



    Ich hab damals in einer ähnlichen Situation diesen Artikel gelesen. Vielleicht ist eine Anregung drin, vielleicht auch nicht. Ich fand es ganz spannend ihn mit meinem Mann zu lesen und dann darüber zu diskutieren und dann unseren Weg zu finden.
    Bei uns lief es dann letztlich so, dass ich mein Kind vor dem zu Bett bringen gestillt hab und dann wenn er stillen wollte gesagt das er wenn es draußen hell wird wieder was bekommt. Ich weiß schon gar nicht mehr wie lange es lgedauert hat, aber ich kann mich an keinen großen Stress erinnern. Viel gekuschelt wurde so oder so. Bei uns passte wohl auch der Zeitpunkt. Mama schwanger und Kind alt genug.


    Ihc habe die Erfahrung gemacht das mein Kind besser damit klar kommt wenn ich eine Veränderung von heute auf morgen (mit Ankündigung) herbeiführe als wenn ich es schleichend machen.


    Ich wünsche Euch einen guten Weg zu entspannten Nächten - wie auch immer das konkret aussehen mag.


    LG,
    Ica

  • So, zweiter Versuch.


    16 Monate ist ja schon noch recht winzig.


    Bekommt er tagsüber genug zu essen bzw genug Milch?
    Kann es sein, dass ihn nachts die Blase drückt und er mit einem Ausflug zum Töpfchen wieder friedlich wäre?


    Ansonsten wäre meine erste Idee unbedingt Abdocken, wenn er nur noch nuckelt. Wenn er dann Protest schreit, kannst du ihn wieder andocken lassen und nach ein paar Sekunden wieder abdocken. Wiederholen, so lange nötig. Mehr als 15 mal musste ich das nie machen. Diese Technik (aus "Schlafen statt Schreien") hat mir quasi das Leben gerettet.


    Und dann hilft es vielleicht auch noch, wenn du selbst rechtzeitig ins Bett gehst. Meine zwei Großen hatten jeweils sehr lange solche schrecklichen Schlafgewohnheiten, aber solange es nicht beide gleichzeitig waren, konnte ich irgendwie damit umgehen.

  • Bei uns hätte abstillen nicht geholfen. Ich war zehn Tage im Krankenhaus, als mein Sohn 15 Monate alt war, und er ist trotzdem noch ständig aufgewacht. Nur hat mein Mann ihn dann getragen. Mein Sohn wurde da auch noch stündlich bis zweistündlich wach, das schlaucht ganz schön, ich kann dich gut verstehen. Ich habe mir aber immer gedacht, dass es schlimmer wäre, wenn ich auch noch hätte aufstehen müssen, so konnte ich einfach im Liegen stillen. Sonst hätte ich das nicht so lange durchgehalten.


    Mit 1,5 Jahren ist er nur noch 3-4 Mal pro Nacht aufgewacht, natürlich gab es auch ab und zu schlimmere Nächte, aber das war die Regel.


    Mit zwei Jahren hat er das erste Mal durchgeschlafen, da waren endlich alle Zähne da, da wurde es schlagartig besser. Es gab dann nochmal eine schlechte Phase, als er anfing aufs Töpfchen zu gehen.
    Jetzt mit fast 2,5 Jahren schläft er eigentlich immer durch und ist so gut wie abgestillt.


    Es kann also wirklich von allein besser werden, auch wenn man das nicht mehr glaubt :)


    Ich habe es auch so gemacht, wie Xenia es beschreibt, nicht mehr nuckeln lassen, immer wieder abgedockt, wenn er geschrien hat, wieder trinken lassen, er mußte aber aktiv saugen. Auch Wasser anbieten hat geholfen. Wenn er nur etwas gejammert hat, habe ich aber auch mal abgewartet, ob er von allein einschläft. Angefangen habe ich das allerdings erst mit gut 1,5 Jahren.


    Und ich habe nur noch nachts gestillt, möglichst nicht mehr tagsüber, anfangs nur noch beim Mittagsschlaf und wenn ich nach einem langen Arbeitstag heimkam. Mit 1,5 Jahren ist er das erste Mal ohne Stillen eingeschlafen. Ich habe dann abends vor dem Einschlafen gestillt und ihn beim Einschlafen im Arm gehalten oder vorgelesen. Irgendwann hat das dann auch nachts geklappt, dass er nur durch kuscheln weiterschläft. Aber alles schrittweise, und wir sind auch mal einen Schritt zurückgegangen, wenn es nicht mehr geklappt hat.

  • Danke für die vielen Antworten und den Link.
    Ich weiß, dass in mir noch einiges an Willenskraft und Willensstärke dazukommen muss, um das Abstillen anzugehen. Der richtige Zeitpunkt wird kommen, wir setzen uns damit auseinander.
    Es geht ja auch nur ums nächtliche Abstillen.
    Meine Hoffnung ist immernoch, dass das "Nuckelverbot" nachts schon einen Durchbruch bringt und wir es dabei belassen können.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne