Erfahrungen mit Leihomas?

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  • Da wir hier ohne jegliche verwandtschaftliche Unterstützung sind, überleg ich eine Leihoma zu suchen. Vor allem fänd ich das auch für die beiden Kleinen schön, einfach noch eine Bezugsperson mehr zu haben.


    Hat einer von euch Erfahrungen mit einer Leihoma? wie seid ihr an die rangekommen?

  • Bei uns in der Stadt gibt es eine Leihgroßeltern-Vermittlung, was ich eine schöne Sache finde und sicherlich später auch in Anspruch nehmen werde.
    Ich hatte als Kind selbst eine Leihoma über lange Zeit, ich fand das toll.

  • wo wohnst du denn? Hier gibt es nichts und in der nächstgrößeren Stadt gibt es zwar eine Vermittlung, aber da die stadt in einem anderen Bundesland liegt, vermitteln sie nicht zu uns.

  • Bei uns, in einer KLeinstadt, läuft das über die Talente-Tauschbörse.
    Gerade gestern berichtete eine befreundete Mutter, wie glücklich sie und die Kinder mit der Leihoma sind.
    Die Oma trifft sich unregelmäßig mit den Kindern, springt ein, wenn ein Kind krank ist oder macht etwas Bedsonderes mit einem der Kinder.


    Zur Erklärung Talente-Tauschbörse:
    Jedes Mitglied bringt ein oder mehrere Talente ein, die es anbietet. Babysitten, Gartenarbeit, Fahrdienst, Nachhilfe, Kuchen backen etc. Die Verrechnung erfolgt anhand von Schecks und wir mit 1 Punkt je Vietelstunde bewertet.

  • Bei uns in der Stadt gibt es das auch.
    allerdings gibt es viel zu wenige Großeltern. Bei Sohnemann hat es 2 Jahre gedauert bis sich überhaupt jemand gefunden hat (ohne, das seine Behinderung bekannt war)
    Leider hat es nicht geklappt, weil sich der Mann der Leihoma kein behindertes Kind vorstellen konnte.
    bei meiner Tochter habe ich es dann gar nicht erst versucht.

  • Danke für eure Antworten! Hab jetzt auch ein wenig dazu recherchiert. Bei uns gibt es eine Agentur, die vermittelt. Anscheinendkann man sich aber auch ans DRK wenden. Ich find das eine super Sache. Hab gestern mit meinem Mann darüber gesprochen mit maessigem Erfolg. :( Der denkt, dass da nur Geld mit gemacht werden möchte. Ich will aber echt ne Unterstützung, gerade auch, wenn mal einer von uns krank wird. Mein Mann meinte, dann würde er halt Urlaub nehmen und zu Hause bleiben. Mmh, irgendwie versteht er das nicht, dass ich Unterstützung haben will. Ich komm mif hier mit 2 Kindern wie auf ner einsamen Insel vor...

  • Ich hätte nach der Geburt vom großen darüber nachgedacht, da ich noch null Kontakte hatte nach draußen. Wir haben leider niemanden gefunden, der zu uns passte. Bei uns wird das Ganze vom Kinderschutzbund organisiert und läuft im übrigen auch komplett ehrenamtlich.

  • Also bei der Agentur zaht man einen einmaligen Vermittlungsbetrag und dann eine vierteljährlichen Betrag so langs man den Vermittelten in Anspruch nimmt. Dann verhsndelt msn noch einen Stundenlohn mit dem Vermittelten.
    Ich fände es auch schöner auf ehrenamtlicher Basis oder auf Gegenseitigkeit in dem man vielleicht mal den Großeinkauf für die oma macht odrf Getränke einkaufen geht was weiß ich.
    Na werd mak beim DRK anrufrn wie das da abläuft.
    Es wäre echf sooo schön jemanden passenden zu finden!

  • Meine Jungs haben sich vor drei Jahren ihre "Leihoma" selbst gesucht - sie haben sie im vorbeilaufen angequatscht und gleich in unseren Garten eingeladen #herzen


    Da sie gleich um die Ecke wohnt, dürfen sie sie (nach telefonischer Absprache) alleine besuchen und bekommen zu Weihnachten und zum Geburtstag ein kleines Geschenk.

  • Ich klinke mich mal ein... ich fände eine Leihoma bzw Leihgroßeltern toll. Wie kommt man da ran?? #confused

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • Wir haben jemand über eine Initiative vom Jugendamt. Das Ganze ist ehrenamtlich. Die Leute vom Jugendamt haben sich sehr viel Zeit genommen und genau geschaut, wer zu uns passen könnte vom Typ, vom Stadtteil etc. Es war wie bei einer Partnerbörse. Nur Leih"oma" haben wir keine bekommen. Stattdessen haben wir eine Karrierefrau Mitte 40, die so richtig tough und immer top gestylt ist. Ich mag sie aber sehr, ich kann mit der nämlich auch noch richtig was anfangen. Und sie kniet sich in ihren Louie Vuitton Sachen in den Sandkasten als wären die dafür gemacht ;) Dass sie unter der Woche mal das Kind nimmt, wenn es länger krank ist, kommt dadurch leider nicht in Frage. Aber wir haben seitdem ab und an Zeit abends essen zu gehen oder Samstagnachmittag in die Stadt oder Kaffee trinken.

  • Also, ich sträube mich bißchen gegen das Prinzip Leihoma, seitdem ich hier im ort so ein bißchen was mitbekommen hab. Unsere Vormieter hatten eine Leihoma, die auch bei einem "Alt und Jung"-Projekt mitmacht: Immer Donnerstag betreuen hier Senioren vormittags kleine Kinder, damit die Mütter (ausdrücklich - das wäre was für den Gender-Kacke-Thread) eigene Termine wahrnehmen können. Die Kinder sind zwischen 0 und 3 Jahren alt. Und diese Frau, die früher Leihoma war bei unseren Vormietern (die übrigens weiter weg gezogen sind), lästerte erstens über unsere Vormieter unter anderem bei der Kita-Leitunug ab (was ich nur zufällig habe mithören können), dass die ja gar nicht "dankbar genug" waren. Und dann ärgerte sich diese Frau darüber, dass manche Frauen ihre Kinder zu diesem Betreuungsvormittags nicht einfach abgeben, sondern dabei bleiben. Die könnten sich nicht lösen, diese Frauen. Seien selbst schuld, wenn die Kinder sich dann auch nie trennen mögen.


    Nun ja. Irgendwie fand ich diese ganze Haltung doof und erschreckend, und ich bin mir sicher, dass sie das den Familien so nicht kommuniziert, v.a. nicht in der Deutlichkeit. Und dann hab ich irgendwie ein Problem damit, das nötige Vertrauen aufzubauen, um guten gewissens meine Kinder bei ihr zu lassen.

  • Bei uns im Ort gibt es seit einem Dreivierteljahr einen Generationenverein, der Hilfe in allen möglichen Lebenslagen anbietet. Das läuft ehrenamtlich, die Mitwirkenden sind über den e.V. versichert und finanzieren tut er sich aus Spenden und freiwilligen Mitgliedsbeiträgen.


    Wir waren hier sozusagen die Aufhänger-Familie. Hasi muß jeden Dienstag zur Therapie etwa 1 Stunde Fahrzeit von hier. Der Termin dauert 2 Stunden, dann 1 Stunde zurück juckeln. Das Wartezimmer dort ist sehr klein, spartanisch eingerichtet und es gibt keinen Spielplatz/Park oder sonstwas alternativ, um die Zeit dort zu überbrücken. Mausi und Knödel hätten also 4 extrem langweilige Stunden begleitend verbringen müssen.


    1x im Monat fährt nun jemand vom Generationenverein kostenlos mit einem Bulli das Hasi dort hin. Und an den übrigen Dienstagen, wenn ich ihn selbst fahre, kommt eine liebe Omi und beschäftigt sich mit Mausi und Knödel.


    Anfangs war das sehr komisch für mich. Ich hatte ein gefühltes Problem damit, daß ich nichts dafür zurück geben konnte, obwohl diese Unterstützung mich sehr, sehr entlastet. Aber diese Bedenken wurden bald zerstreut. Die Omi sagt, sie hatte zuvor oft schon mal das Gefühl echt einzurosten, weil sie hauptsächlich von alten Menschen umgeben war (als Podologin in einem Altersheim). Und daß sie jetzt sehr dankbar ist zumindest tageweise wieder "das pralle Leben" genießen zu dürfen. Sie wünscht sich viel mehr alte Menschen, die statt nem Gehwägelchen vielleicht lieber einen Kinderwagen ne Runde durch die Siedlung schieben, oder ihr Wissen weiter geben. Die mit den Kindern Vogelhäuschen bauen oder zeigen, wie man schnitzt. All sowas eben. Und sie sagt, daß sie jetzt den still mit der Zeitung auf der Couch sitzenden Mann daheim mit ganz anderen Augen sehen kann, wenn sie einen trubeligen Nachmittag mit meinen Mäusen verbracht hat (und die sind wirklich friedlich und "lieb", aber wenn man das nicht gewohnt ist, ist es eben auch eine Herausforderung).


    Auch fand ich zu Beginn, daß sie sich fast schon zu viel versucht einzubringen, aber die Kinder haben sie von Anfang an ins Herz geschlossen, so wartete ich erst mal ab. Und nun mögen wir uns wirklich sehr und ich kann ihre Energie schätzen und nicht mehr als latente Bedrohung sehen (mein Beschützerinstinkt und das Gefühl immer alles im Griff haben zu müssen waren vorher arg groß).


    Sie hat auch schon außer der Reihe mal abends hier eingehütet, ebenfalls kostenlos. Ich habe immer mal wieder das Bedürfnis mich trotzdem auch anders bei ihr zu bedanken, aber etwas anderes als einen lieben Drücker und ein "Danke!" läßt sie kaum gelten. Selbst gemachtes Müsli, oder ein Glas eingekochte Marmelade waren da schon das höchste der Gefühle ;)


    Und so genieße ich es immer mehr und nehme dankbar an, was uns da geschenkt wird. Sie hat selbst zwar 2 erwachsene Söhne, aber keine eigenen Enkelkinder. Ich glaube ihr, daß sie die Zeit mit den Mäusen tatsächlich als Lohn genug für ihre Hilfe sieht. Für uns ist dieses Arrangement auf beiden Seiten ein großer Gewinn.

    Liebe Grüße
    #herz Ebun (F84.5G) mit Mausi (*04), Hasi (*06, F84.5G) und Knödel (*08, F90.0G)



    Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Lichter entzündet werden.

  • @Panema


    Wir wohnen auch in Stuttgart und suchen seit längerem jemanden, der uns ab und an die Kinder abnimmt.
    Diese Jugendamt-Initiative hört sich gut an. Leider konnte ich auf die Schnelle nichts ergoogeln. Hättest Du noch nähere Infos, gern auch per pn?



    LG,
    Gekko

  • Ich schließe mich Gekko an, die Infos hätte ich auch gerne. Klingt ja toll! Unsere Babysitterin die wir mal phasenweise hatten, kam dauerhaft nicht mit der Kleinen zurecht, oder die nicht mit ihr :)

  • Eine Freundin von mir ist seit vielen Jahren Leihoma. Das Leihenkelkind ist mittlerweile ein Teenager und die Leihoma 100km weit weg gezogen. aber es besteht immernoch reger Kontakt, das Mädel besucht meine Freundin häufig und umgekehrt. Für beide ein Gewinn!


    safira, du sitzt doch an der Quelle, du kennst die "Ausbilderin" der hiesigen Leihomas ;)