Dozenten: Ideen für Leistungsnachweise an der Uni?

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  • Liebe Hochschul-Raben,


    ich weiß, es gibt einige von Euch hier :).


    Mir steht gerade wieder eine Lehrveranstaltung ins Haus, die mir bewertungsmäßig Kopfzerbrechen bereitet. Falls Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilen könnte, würde ich mich freuen.


    Bei mir handelt es sich um ein Blockseminar, das für die Anfänger in einem Master-Studiengang verpflichtend ist - nicht die Anwesenheit ist verpflichtend, aber das Erbringen der Credits. Es ist ein Fach, das den meisten fremd ist, es geht um Kommunikation. Ich mache das schon lange, aber seit die Leistungen dank Bologna in Modulen erbracht werden, bin ich mit meiner Prüfungsform zunehmend unzufrieden. Im Moment gibt es eine schriftliche Gruppen(Seminar-)arbeit zu schreiben, die ich dann für die komplette Gruppe bewerte. Das wird mit einer zweiten Modulhälfte eines anderen Dozenten zusammengerechnet, die Studenten erhalten (nur) die Gesamtnote.


    Ich habe also verschiedene Probleme:
    - die Studenten empfinden meinen Teil als extrem weniger aufwändig als die andere Hälfte (es gibt aber die gleichen credits)


    - individuelle Benotung wäre fairer und von den Studenten bevorzugt. Nur wären das etwa 100 Arbeiten für mich allen zu korrigieren (hier wird der Lehrauftrag ausschließlich nach gehaltenen Stunden vergütet). Das kann ich nicht leisten.


    - die Gruppen schicken ihre Arbeit per Mail und erhalten nie wirklich Feedback, weil sie auch keine separate Note für das halbe Modul bekommen.


    - multiple-choice tests wären total hohl in diesem Fach,


    - für mündliche Präsentationen und Bewertungen fehlt eigentlich die Zeit (sind zu viele Studenten, da bräuchte ich extra Termine)


    - ursprünglich habe ich verlangt, dass die Studenten anwesend sind und auch in Projektgruppen in der Veranstaltung mitarbeiten. Dies in Kombination mit der Abschlussarbeit gab meiner Einschätzung nach schon ein Bild über die Leistung. Anwesenheit und Mitarbeit darf ich offiziell aber nicht fürs Bestehen des Fachs obligatorisch machen, wie ich inzwischen weiß...


    Hach, erzählt doch mal, was habt Ihr für Wege, Leistungen zu erheben?


    Ich wäre so dankbar für kreative Einfälle, wie ich zu fairen Noten kommen könnte...


    Cashew.

  • Warum wäre Multiple Choice total banane?


    Bei uns gibt es folgende Prüfungen:


    - Hausarbeit, wobei alle dieselbe Hausarbeit schreiben (also über das selbe Thema, in unserem Fall über denselben Sachverhalt). Korrekturzeit für eine Hausarbeit sind etwa 45 Minuten, es gibt meistens eine Seitenzahlbegrenzung auf 20 oder 25 Seiten, anderthalbzeilig, Schriftgröße 12 Times New Roman, mindestens 7 cm Rand links, 2 cm Rand oben und unten… Natürlich gibt es da verbotene Gruppenarbeit, aber dass die Leute Passagen komplett voneinander abschreiben, ist selten (und ja dann auch ein eindeutiger Täuschungsversuch).

    - Klausur, Schreibdauer zwischen anderthalb und fünf Stunden. Korrekturdauer pro Klausur: 15 Minuten bei 90 Minuten, 35 Minuten bei fünf Stunden.


    - Seminararbeit (meist ebenfalls mit den o. g. Vorgaben), d. h. jeder bekommt sein eigenes Thema, + anschließender Vortrag, 20 Minuten


    - mündliche Gruppenprüfung, 10 Minuten pro Fach und Prüfung, maximal 6 Leute pro Prüfung.


    - Aktenvortrag: 1h Vorbereitungszeit, dann 10 Minuten Vortrag zu einem vorgegebenen Thema. Geprüft wird, ob man in der Lage ist, unter Zeitdruck und mit begrenzten Mitteln ein Problem sachlich richtig zu lösen und in einem strukturierten Vortrag frei vorzutragen.


    Am zeiteffizientesten wären für dich wahrscheinlich wirklich Kurzvorträge mit einer vorgegebenen Dauer. Du gibt den Leuten rechtzeitig vorher ein kleines Thema und die Aufgabe ist dann, dazu fünf Minuten lang vorzutragen. Keine PPP oder sonstigen Hilfsmittel, maximal 1 Stichwortzettel, wer abliest, fällt durch, wer die Zeit überschreitet, wird abgebrochen. Bei 100 Leuten brauchst du dann zwei Arbeitstage, bist danach aber auch fertig (in jeder Hinsicht…). Wenn du den Schwierigkeitsgrad erhöhen willst, gibtst du einfach vor, dass sie 2 oder 3 Vorträge vorbereiten sollen und dann spontan gesagt bekommen, welchen sie halten werden. Du kannst auch Themen mehrfach vergeben, so dass du einen besseren Vergleichsmaßstab hast.



    Wenn die Leute die Arbeit zu einfach finden, kann man auch die Ansprüche erhöhen. Bei uns bekommt einfach nur jeder Tausendste eine Eins… und zwei von Hundert eine Zwei. ^^

  • Ich habe in einer ähnlichen Situation mal mit Peer-Reviews gearbeitet, allerdings ging es da nur um Bestanden/Nicht-Bestanden. Die Aufgabe war zweigeteilt: erst musste jeder (etwa um die Mitte des Semesters herum) ein Konzept erarbeiten. Ich hab mir die alle angeschaut (etwa 120), aber nur nach 'Thema nicht verfehlt' und 'formal angemessen'. Dann habe ich jedem zwei der eingereichten Konzepte zugeteilt, mit der Aufgabe, hierzu Reviews zu schreiben (inklusive Verbesserungsvorschläge und/oder weiterführender Literatur). Auch die hab ich mir grob angeschaut, ob die vorher kommunizierten Feedback-Regeln eingehalten wurden etc. Danach habe ich sie an die Autor/innen weitergeleitet. Außerdem habe ich angeboten, dass ich für persönliches Feedback auf die Konzepte oder Einschätzung der Reviews zur Verfügung stehe, wenn Bedarf besteht.


    Das hat eigentlich ziemlich gut funktioniert, es kamen gute Ideen und die Review-Aufgabe ist fast rundum sehr ernst genommen worden. Mein Feedback wurde nur wenig eingefordert. Vom Aufwand her habe ich etwa drei Tage investiert, das war deutlich weniger als vorher, wo ich bei einer ähnlichen Aufgabe alle Texte selbst durchgesehen habe...


    Wie man das Ganze allerdings fair und ohne Riesenaufwand benotet, wüsste ich jetzt auch nicht. Aber vielleicht kannst du mit dem Ansatz ja was anfangen und dir was draus basteln?


    Edit, weil mir grade nochwas eingefallen ist: Bei uns muss in einer Gruppenarbeit deutlich erkennbar sein, wer welchen Teil verfasst hat. Vielleicht wäre das schon eine Möglichkeit, um individuelle Noten zu vergeben? Faktisch wird es bei uns trotzdem fast immer eine Gesamtnote, aber ich glaube, so eine Vorgabe hilft auch den Studierenden, weil es so schwieriger ist, dass sich jemand einfach mitschleifen lässt. Und falls es dramatische Unterschiede gibt, hat man halt eine Handhabe, sodass nicht der fleißigere Part alles ausbügeln muss.

    Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. #ja

    Einmal editiert, zuletzt von Aomame ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe neulich einen Lehrgang gemacht, der mit Peer - Review gearbeitet hat und empfand das als ziemlich genial. Das war auch so: Beitrag eingereicht, wenn er gepasst hat wurde er veröffentlicht und reviewed. Beides, Reviews und Beitrag waren Teil der Benotung.
    Ich habe unglaublich viel gelernt dadurch. Und für die Dozenten war es ganz gut machbar, da die Reviews strengen Formalia unterworfen waren. Und die Texte zu 80% einfach abgehakt werden konnten.

  • Das klingt ja interessant, mit den peer reviews.


    Was für Kriterien gibt es denn da, die so eine Beurteilung erfüllen muss? Ich könnte mir gut vorstellen, dass man von den Leuten zugleich einen Notenvorschlag einfordern könnte. Wenn man erklärt, dass auch die Beurteilung selbst bzw. die Begründung des Notenvorschlags in die eigene Note miteinfließt, dürfte das doch auch ganz gut verhindern, dass Leute einander Gefälligkeitsnoten zuschustern oder jemanden "fertigmachen".


    Wenn man das ganze möglichst anonym gestaltet und z.B. durch einheitliche Layout-Vorgaben noch weniger leicht zuordnenbar…

  • Hi Cashew,


    teils kenne ich deine Probleme gut..


    Gibt denn die Prüfungsordnung alle Freiheiten dazu, wie man die Prüfung gestalten kann?


    Wie lange geht denn das Blockseminar? Je nach Dauer und Zeitumfang hätte ich zu den gemachten Vorschlägen noch folgende Ideen:


    eine Portfolio-Prüfung, die aus mehreren Komponenten besteht, es können zB Mini-Vorträge eingebracht werden, ein schriftlicher Teil etc.
    Möglich auch, ähnlich wie in USA und vielen anderen Ländern: viele "Mini-Prüfungen", deren Korrekturaufwand man je nach Aufgabenstellung gering halten kann. Weiß aber nicht, ob das ins Blockseminarkonzept passt.


    Bei mehr Input fällt mir bestimmt noch was ein ;)

    Liebe Grüße von Rafiki mit M1(*05) und M2 (*07)

  • Ui, danke, da ist einiges dabei, an dem ich weiter denken kann. Ich glaube, ich würde jetzt gerne eine zweite Note einfuhren und dann eventuell nächstes Jahr alles auf den Kopf stellen.
    Rafiki, ich habe vier Termine etwas unregelmäßig übers Semester verteilt, jeweils vier Stunden. Prüfen darf ich mündlich oder schriftlich, es muss nur jeder antreten dürfen.


    Da mein Seminar irgendwie auch dazu beitragen soll, Management Skills zu vermitteln, gefällt mir die Peer-Review-Variante sehr. Falls Ihr mir ein bisschen Einblick in die Review-Kriterien in euren Kursen geben könntet, wäre das genial. Wie war da der Zeitablauf? Tage? Wochen?


    Irgendwie widerstrebt es mir, künstliche Hürden zu schaffen. Ich will den Studenten keine beliebigen Faktensammlungen auswendig lernen lassen und das abprüfen. Eigentlich kann mir die Feststellung "bei Frau x ist's aber viel weniger Aufwand als bei Herrn y" auch egal sein. Alle müssen x UND y absolvieren, um zu bestehen. Damit ist's auf jeden Fall fair. Aber - für die Credit Points werden ja Arbeitsstunden zugrunde gelegt. Da sehen meine Anforderungen kärglich aus.


    Susan, für Multiple Choice ist es zu sehr ein "das kommt darauf an"-Fach. Ich soll Praxis-relevante Fähigkeiten vermitteln. Die Praxis hat viel mit gesundem Menschenverstand und zu allem Überfluss auch noch mit kulturellen Gepflogenheiten zu tun. Ich habe Studierende aus allen Kontinenten und etwa 20 Nationen, viele erst seit diesem Semester in D. (Deswegen hätte ich gerne u.a. Anwesenheit und Wille zur Mitarbeit als obligatorische Komponente fürs Bestehen, aber das darf ich anscheinend nicht. Muss wohl doch mal die Prüfungsordnung genauer lesen.)


    Aber, wenn ich es schaffen würde, denen zügig die Konzept/Review-Grundlagen zu verklickern, wäre das ein echter Gewinn. Zusätzlich baue ich die Ansprüche an die Semesterarbeit etwas aus und lasse sie die einzelnen Teile mit Autoren kennzeichnen. (Letzteres wird Unmut hervorrufen, da es ein großer Act ist, sich als Gruppe zu organisieren. Sicher einfacher, zwei schreiben die Arbeit und der Rest lädt diese aufn Bier ein...) Alternativ denke ich noch mal über die mögliche Struktur für eine 90-Minuten-Prüfung nach, das ginge eventuell am 3. Termin (womit ich da immerhin Anwesenheitspflicht hätte, ha. Aber ich habe keine Korrektur-HiWis...)


    Ich bin total begeistert von Euren Vorschlägen, sehr inspirierend. Tausend Dank!


    Cashew.

  • Wegen der Anwesenheit: zum ersten Termin kommen ja die meisten eh, um sich die Dozentin anzuschauen. Kannst ja dann sagen, dass du im zweiten oder dritten Termin erklären wirst, wie der Leistungsnachweis aussieht.


    Bei uns war ja der Standard-Leistungsnachweis für Vorlesungen eine Klausur von 90 oder 120 Minuten; da haben die Dozenten* regelmäßig in der letzten Stunde Hinweise zu gegeben.


    *) Dozentinnen hatten wir fast keine… das ist gsd. besser geworden, habe ich neulich festgestellt.

    • Offizieller Beitrag

    Von wegen Anwesenheit: bei uns lief das meiste über eine Facebookgruppe (alternativ über eine Google+ Community, da waren aber zu wenige aktiv). Das hat super funktioniert (und hätte den Vorteil den Managern gleich mal kollaboratives Arbeiten im Netz beizubringen - etwas was im Management ja noch so was von nicht funktioniert, aber in Zukunft so viel wichtiger wird. Kennst du Prof. Peter Kruses "Zukunft der Führung" - Beiträge? Genau um so was geht es da...aber ich bin jetzt still ich weiß ja gar nicht, worum es in deinem Kurs eigentlich geht :) ).


    Sowohl der Peer Review, als auch der Mikroartikel wurden dort gepostet, man hatte alle Materialien auf einen Blick zusammen und es war nett, sich nicht noch irgendwo zusätzlich anmelden zu müssen.


    Der Artikel hatte gewisse Kriterien (Beurteilung eines Unternehmens hin auf deren Aufstellung in Social Media und ihre Kommunikation innerhalb ihrer Kannäle). Der (das? ich kann mich nie entscheiden) Peer Review war relativ formal:
    Gliederung: erst das positive, dann das negative, erst Formalia, dann inhaltliche Kritik, wertschätzende und respektvolle Sprache. Dann gab es noch eine Stichpunktliste, worauf man achten sollte (z.B. Vollständigkeit der Kanäle, Crosspostings, etc). Die daraus entstehenden Diskussionen waren eigentlich das spannendste und Lehrreichste am ganzen.
    Außerdem war diese Übung die perfekte Vorbereitung für die eigentliche Hauptaufgabe: die Erstellung eines Social Media Gesamtkonzeptes für ein real existierendes Unternehmen)


    Die Facebookgruppe existiert nach wie vor und füllt sich mit den Nachfolgenden Lehrgängen, was wirklich spannend ist. Ich habe selten mehr gelernt als dort. Bzw. lerne noch.

  • Kalliope, danke für die Details, das würde bei uns auch gut gehen. Die Uni bietet eine Plattform an, die wäre mir eigentlich lieber als Facebook. Aber Facebook könnte ich vermutlich schneller umsetzen :)


    (Susan, bisher hatte ich meistens mehr Studierende als Plätze und das auch am Ende von acht Stunden Tagen. Aber anscheinend soll das nicht so sein müssen.)


    Ups, jetzt muss ich erstmal die Kinder wecken, dann weiter denken.

  • Hm.


    Ich hab ebenfalls im Msterstudiengang an einem Kommunikationsseminar teilgenommen (im weitesten Sinne: es ging um Methodik in der Beratung).


    Dort haben wir in Kleingruppen auch jeweils ein Blockseminar gehabt (mehrere Wochenenden), da wurden Beratungssituationen geübt und verschiedenen Kommunikationsarten in der Beratung geübt. Und dann musste die Kleingruppe ebendies protokollieren, präsentieren und als Seminararbeit abgeben. Es gab also Kleingruppenbenotung. Jeweils ca. 6-8 Studenten zusammen.

  • Trüffel, kleinere Gruppen wären natürlich traumhaft, aber ich habe nur vier Termine, 16 bezahlte Stunden und fast 100 Studierende...aber es ist nicht so super zentral für die Studierenden, die studieren was völlig anderes...kurioser Job, den ich da mache, macht Spaß. Aber vielleicht sollte ich wirklich um mehr Stunden kämpfen und die Leute aufteilen.

  • Fuer die Review-Sache koennte man ev. auch ein Wiki benutzen. Mein Mann hat an einem Onine-Kurs (Teilnehmer weltweit) teilgenommen, wo das so gemacht wurde. Von 30 vorher publik gemachten Fragen wurden 6 vom Professor ausgesucht. Diese mussten dann innerhalb einer bestimmten Zeit beantwortet werden (online). Danach wurden jeder Antwort 2 Reviewer zugeteilt, die mussten das dann beurteilen und benoten. Die Endnote war dann eine Mischung aus Antwort zu den Fragen und Qualitaet der REviews. Ist eigentlich als wuerdest du die Studenten zu Hiwis machen ;) . Fuer die REwiews wurden ziemlich strikte Schemata vorgegeben. Die meisten Schemas und so sind von oeffentlich zugaenglichen Seiten. Das koenntest du dir mal anschauen. Ich frag meinen Mann nach den Seiten wenn du moechtest.

  • Unter den gegebenen Umständen würde ich auch auf peer review setzen.


    Etwas off topic, aber nur etwas: ich habe auch so ein Randfach wie du und habe gelernt, dass es durchaus helfen kann, sich da für mehr Stunden und/oder kleinere Gruppen einzusetzen. Was anfangs aussah wie ein Ding der Unmöglichkeit, ging dann doch relativ problemlos und schnell. Alternativ kannst du begründet beantragen, dass die Prüfungsabnahme entlohnt wird. Auch das ist kein Ding der Unmöglichkeit (ich spreche hier für zwei Hochschulen, denke aber, dass es woanders auch nicht anders ist).

    Liebe Grüße von Rafiki mit M1(*05) und M2 (*07)

  • Enaira, wenn Du einen Link für mich hättest, wäre der sehr willkommen. Bei einem weltweiten Publikum wäre das vermutlich englisch? Das wäre klasse. (Hatte ich schon geschrieben, dass der Studiengang auf englisch ist, aber manche dem nur schwer folgen können?)


    Rafiki, danke für die Ermunterung, ich werd's probieren. Allerdings geht der Trend weg von externen Lehrenden, weil das für die Organisatoren soviel Aufwand ist. Wobei: ich bin natürlich unersetzbar :D.


    Cashew.

  • Ich schliesse mich Rafiki an und wuerde gerne wissen (wenn du das verraten magst) wieviele Stunden du hierfuer bezahlt bekommst?


    Bei uns werden soweit ich weiss nur Vorlesungen mit solchen Gruppenstaerken gegeben, alles andere wird auf etwa 20 Studis runtergebrochen und für jede Gruppe bekommt man dann extra Geld. Ein 5 ECTS-Seminar mit 100 Studenten wurde hier also 5 Gruppen ergeben und somit eine 50%-Anstellung für 6 Monate. Da hat man dann fast Zeit um 100 Essays zu lesen.

  • Anja, das ist nur ein Lehrauftrag, da werden nur die gehaltenen Stunden bezahlt - 16 h in meinem Fall. Plus Fahrtkosten. Egal, wie viele Studenten. Ich mach' das gerne, es ist auch ein bisschen ein idealistisches Institut, aber es werden immer mehr Studenten (obwohl die in diesem Jahr angedrohten 120 doch nicht eingetroffen sind), da kann ich nicht von jedem eine Arbeit korrigieren und bewerten. Danke für Deine Umrechnung. Vielleicht kann ich das auf der Konferenz im Frühjahr mal angehen.

  • Was bei uns auch ganz gut funktioniert und so neben bei die social skills ganz gut trainiert:
    Die Studenten bearbeiten ein Thema in Gruppenarbeit und geben am Ende einen Bericht (als Gruppe) ab, den ich bewerte. Die Studenten schicken mir außerdem jeder eine Bewertung zu jedem Gruppenmitglied (Punkte von 1-10 zu verschiedenen Kriterien wie Anwesenheit, Mitarbeit etc.). Die Rückmeldungen fasse ich zusammen und bilde Durchschnittswerte für jeden. Anhand der Punkteverteilung werden dann die Noten vergeben, der Durchschnitt muss meiner Berichtsnote entsprechen.
    In dem Seminar steht die Team-Komponente allerdings auch im Vordergrund, das fachliche passiert quasi nebenher. Insgesamt ist viel Zeit für (angeleitete) Feedback-Runden eingeplant, ansonsten führt diese Methode einfach zu großer Unzufriedenheit.


    Das mit den Reviews muss ich mir merken, das gefällt mir auch sehr gut!

  • Hallo Juliajelle, ich fürchte, das kann ich mit meiner Riesengruppe nicht umsetzen - klingt aber auch sehr spannend. Ich seh' schon, ich zieh' das jetzt noch mal mit kleinen Änderungen durch und teste den Peer Review-Prozess. Anschließend rede ich nochmal mit den Koordinatoren über die Ressourcen. Mehr Stunden, um die Gruppe zu teilen, wäre vermutlich das gewinnbringendste.


    Danke Euch allen!


    Cashew.