Die Trageschule Dresden veranstaltet im Juni 2014 wieder eine Fortbildung für Trageberaterinnen.
Diesmal lautet das Thema:
Tragen als Therapie – Therapie durch Tragen
ZitatAlles anzeigenGetragen werden entspricht dem Menschen. Es unterstützt seine gesamte physische als auch psychische Entwicklung. Im Rahmen der DDTT 2014 werden wir zeigen, wie das Tragen eine therapeutische Wirksamkeit entfaltet:
Birgit Kienzle Müller widmet sich seit vielen Jahren als Physiotherapeutin der Entwicklungsunterstützung von Babys und Kleinkindern. Sie wird uns einen Überblick über die gängigen Therapien geben und zeigen, wie das Tragen ihre Arbeit unterstützt. Frau Kienzle Müller hat sich intensiv mit tiergestützten Therapien auseinandergesetzt. Wie können die Erkenntnisse aus dem therapeutischen Reiten auf das Tragen von Kindern in Tragetüchern und Tragehilfen übersetzt werden? Wir sind gespannt!
Christine Wagner- Behrendt ist vielen bekannt, als Vorsitzende des Vereins „APROSAS“ Ziel von Aprosas ist es, den Fairen Handel durch den unmittelbaren Kontakt mit verschiedenen Frauenselbsthilfeprojekten in Guatemala, und anderen Projekten in Lateinamerika zu fördern. Ein zentrales Projekt ist die Herstellung von handgewebten Tragetüchern. Frau Wagner-Behrendt ist Krankenschwester mit dem Schwerpunkt Palliative Care und betroffene Mutter eines intensiv beatmeten Kindes. Das Tragen ist untrennbarer mit ihrem beruflichen und privaten Leben verbunden. Christine Wagner-Behrendt wird uns ein Stück mit in ihr persönliches Schicksal nehmen als auch gemeinsam mit ihrer Kollegin Monika Kellers uns teilhaben lassen an ihrem Alltag mit schwersterkrankten Kindern und dem Tragen, das so manches für Eltern, Pfleger und Kinder erleichtert.
Franz Renggli hat 45 Jahre Erfahrung im Umgang mit traumatisierten Babys und traumatisierten Eltern. Immer wieder hat er die Erfahrung gemacht, dass der Körperkontakt, der durch das Tragen hergestellt wird eine tief heilende Wirkung entfaltet. Viele Teilnehmer seiner Fortbildungen durften bereits Zeuge werde, wie er mit Babys und Eltern heilend arbeitet. Die besondere Atmosphäre, die bei einer solchen Begegnung herrscht vergisst man nie. Im Rahmen der DDTT 2014, wird in Zusammenarbeit mit einer Hebammenpraxis, eine Dresdner Familie eine heilende Begegnung mit Franz Renggli erleben.
Mit Professor Gerd Kempermann ist es uns gelungen, einen bedeutenden Hirnforscher einzuladen. Dass es einen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Erfahrung und dem Aufbau des Gehirns gibt ist vielen bekannt - doch wie funktioniert das genau? Und wie unterstützt Bewegung den Gehirnaufbau und die Erneuerung von Gehirnzellen? Und was hat all das mit dem Tragen eines Kindes im Tragetuch zu tun? Freuen wir uns hier auf einen Vortrag, der uns in die komplexe Welt der Neurophysiologie mit hinein nimmt und uns auf dieser Ebene verstehen lässt, warum das Tragen von Kindern einen so tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung hat und damit auch einen therapeutischen Einfluss entfalten kann.
Tragen und Menschsein sind untrennbar miteinander verbunden. Auf diesen Zusammenhang hat Frau Professor Anette Kehnel in einer komplexen Forschung hinweisen können. Als Historikerin spannt sie einen Bogen zwischen dem Tragen und uns Menschen, der weit über das Tragen von Babys im Tragetüchern hinausgeht: Homo portans! Wir haben 2011 das interdisziplinäre Symposium „homo portans“ im Hygienemuseum in Dresden besucht und waren beeindruckt und fasziniert ein uns so vertrautes Thema mit einem ganz neuen Blickwinkel zu betrachten.
Was wären die DDTT 2014 ohne Margret Mehner. Auch in diesem Jahr wird sie uns mit ihren Geschichten aus dem Alltag im Trageladen und in der Arbeit rund um Mütternotruf und Babyklappe wieder in ihren Bann nehmen. Natürlich dürfen wir uns zum Abschluss der DDTT wieder auf eine Modenschau freuen. Wer Margret kennt, weiß wie wichtig ihr Farben sind. So werden wir diesmal eine Modenschau erleben, wo „Mit Farben beraten“ wird!
Interessierte finden hier das Programm und weitere organisatorische Hinweise: