Hallo liebe Raben!
Seit lange Zeit lese ich nur hier, nun möchte ich um einen Rat bzw Erfahrungen Eurerseits bitten.
Situation:
Unser Sohn ist ein sehr bedürfnisstarkes und extrem empfindsames aber auch sehr lustiges und temperamentvolles Kind. Er ist nun genau 2 Jahre alt, geht seit fast zehn Monaten (also seit er 14/15 Monate alt war) zu seiner Tagesmutter. Berliner Modell zur Eingewöhnung über ein paar Woche, langsam, behutsam und mit viel Liebe. Damals war ich noch arbeitslos, ich hatte ausreichend Zeit die ich ihm geben konnte. Er weinte zwar immer ein wenig wenn ich mich verabschiedete, aber kaum war die Tür zu, war Ruhe.
Er ging dann 5 Monate lang Montags und Freitags von 8-16 Uhr zur TM. Dann habe ich im August wieder einen Job gefunden, mein AG hat mir volle Flexibilität eingeräumt für die Arbeitszeiten. Seither gehe ich Mo, Mi, Fr arbeiten (18 h gesamt) und Sohnemann von 8-16 Uhr zur TM. Die Gruppe ist altersmäßig relativ homogen (zw 18 und 26 Monaten) und wirkt recht ausgeglichen.
Mein(?) Unser(?) Problem:
Das Abgeben ist aber nach wie vor mit Weinen verbunden und zerreißt mir jedes Mal das Herz. Mal schlimmer, mal weniger schlimm. Ich weiß nicht wie ich das werten und einordnen soll. Es macht mich fertig. Uns es wird einfach nicht besser!
Ich habe nun schon mehrfach beim abholen dort noch einen Kaffee getrunken und dabei beobachten können, dass mein Sohn sich völlig entspannt, fröhlich und lustig wie immer bewegt. Die Bindung zur Tagesmutter ist respekt- und liebevoll. Er hört auf sie, wickelt aber auch sie mit seinem Charme gerne mal ein Er isst und schläft immer gut und wenn wir nach Hause fahren erzählt er auf Nachfrage mit leuchtenden Augen von den anderen Kindern und was sie gespielt haben.
Wie soll ich nur damit umgehen? Jeden morgen fahre ich mit zusammengekrampftem Herzen da weg... Nun hört er auch nicht mehr auf zu weinen wenn die Tür zu ist. Wenn es dann nach drinnen, an den Frühstückstisch geht, ist alles gut, sagt die TM. Also so nach 2-5 Minuten. Sie vermutet, dass der Zwerg das Weinen als sein "Abschiedsritual" braucht. Aber sie sagt auch, dass sie das so noch nicht hatte, dass ein Kind so lange an so einem Ritual festhält, wenn doch sonst alles während der Betreuungszeit völlig unauffällig ist.
Er bekommt übrigens an den betreffenden Nachmittagen dann volle Mama-Aufmerksamkeit, Kuschelzeit oder was auch immer er benötigt. Ich versuche dann Nachmittags nicht nochmal wegzugehen, wenn es irgendwie möglich ist.
Abschiednehmen, wenn er zuhause mit einer seiner Omas ist und ich mal für 2, 3 h weg will funktioniert problemlos.
Ich bin langsam echt tief verunsichert und traurig und zweifle natürlich wieder die Richtigkeit von allem an was wir da mit unserem Kind machen. Sollte er nur zuhause betreut werden? Aber von wem? Ist er noch zu jung für eine Betreuung? Hat die Eingewöhnung vor fast 10 Monaten oder die Bindung an die TM doch nicht so gut funktioniert?
Fehlt es ihm an Aufmerksamkeit/Nähe - gar an Liebe???? oder bekommt er vielleicht von all dem zuviel??? Helikoptermama eben...
Auf meinen Job kann ich nicht verzichten. Das ist keine Option. Einen Krippenplatz kann ich nur vormittags haben. Aber in einer Krippe mit 10-15 Kindern wäre es wohl auch nicht anders, oder?
Was also würdet ihr tun? Einfach so weiter, liebevoll und positiv gestimmt verabschieden (Arm, Kuss, "Viel Spaß beim Spielen mein Schatz, Mama holt dich später wieder ab") und tschüss?
Oder was sonst?
Ich freue mich auf Eure Erfahrungsberichte und hoffe auf den ein oder anderen Tipp der uns weiterhelfen könnte.
Die Helimami