"Gib das der Tante."

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  • Hallo liebe Raben,


    ich würde mich gern mal über ein Thema austauschen, dass mir im Moment oft im Alltag begegnet.
    Wenn es dazu schon einen Faden geben sollte(ich habe keinen gefunden) wäre ich für einen Link dankbar :)


    Und zwar geht es mir darum, dass Eltern ihre Kinder so oft anweisen, Fremde Menschen mit "Tante" oder "Onkel" anzusprechen.
    Ich würde gerne wissen, wieso genau "man" das macht und was ihr davon haltet.


    Meine Meinung dazu ist recht eindeutig,ich finde es nicht gut.
    Die Intention dahinter ist wohl,Angst oder Scheu vor Fremden zu nehmen, oder?


    Aber wieso muss da ein Verwandschaftsverhältnis impliziert werden?
    Meine Tante ist meine Tante, und ich bin die Tante meiner Nichten und Neffen, dass ist eine rein verwandschaftliche Bezeichnung(für mich) und hat nichts mit anderen, familienfremden zu tun.


    Ich persönlich finde es sogar eher unheimlich,wenn Kinder dazu angehalten werden.
    Bestes Beispiel: Vor kurzem gabs bei Punkt 12(ja, ich weiß #augen ) einen Beitrag über ein,ich weiß den genauen Begriff nicht mehr, ein Training für Kinder,nicht mit Fremden mitzugehen, in Autos einzusteigen etc.
    Und da wurde dann eine Mutter gezeigt, die mit ihrem Kind geübt hat.
    "Und wenn dann der Onkel kommt und sagt er hat Süßigkeiten..."


    Da ist mir nochmal bewusst geworden, wie unheimlich ich das finde.
    Wie will man einem Kind beibringen, dass ein Fremder vielleicht Böses im Sinn hat, wenn man ihn gleichzeitig als Familienmitglied bezeichnet( jetzt mal unter der Annahme, dass die Familie schützender, vertrauter Umgang ist)?


    Drücke ich mich verständlich aus?
    Ich würde gerne eure Meinung dazu hören :)


    Dazu kommt noch,um den Threadtitel zu erklären, dass mir das selber jeden Tag passiert.
    Ich arbeite im Einzelhandel, da kommen jeden Tag Eltern mit ihren Kindern und sagen Sätze wie :"Gib das erstmal der Tante.", "Wir müssen noch bei der Tante bezahlen."
    Von oben genannter Problematik abgesehen will ich nicht die Tante all dieser Kinder sein 8-)  
    Auch nicht die Nenntante.
    Ich habe mit denen nix zu tun und finde es jedes Mal blöd.


    sooo,langer Text, ich freue mich über Meinungsaustausch :)

  • Hallo,


    ich kann Dir da nur voll und ganz zustimmen.
    Gerade das mit dem Verwandtschaftsverhältnis bei Fremden macht mir auch Magengrummeln.


    Ich verstehe auch nicht, warum man nicht zu der Frau oder dem Mann gehen kann im Laden.
    Habe ich immer gesagt, als mein Sohn noch klein war und und bin auch mehrmals von Verkäuferinnen darauf angesprochen worden.
    Die wollten nämlich auch alle keine Tanten sein.


    Ich verstehe es nicht, denke aber, es steckt einfach nur Gedankenlosigkeit dahinter...

  • Huhu!
    Ich sehe das wie Du. Ich bin die Tante meiner Neffen und Nichten und das wars.
    Meine Kinder nennen Fremde Leute eben beim Geschlecht - also "Der Mann" "Die Frau". Das finde ich passender, da diese Bezeichnung eine gewisse Distanz und Grenze schafft. Das können auch jüngere Kinder ganz gut einordnen finde ich, denn auch ich als Mama gehst ganz anders auf die Menschen zu, wenn sie nicht "getantet oder geonkelt" sind ;).

  • ich finde das auch schrecklich und habe immer die Frau oder der Mann gesagt.... und wenn ich als die Tante angesprochen werden nörgel ich auch rum das ich zwar Tante bin aber nur von meinen Neffen und Nichten ;)

  • Ohhh ja! Ist mir gerade jetzt auf Kur wieder ganz extrem aufgefallen #pfeif Und wenn ich es angesprochen habe("Echt? Ihr habt Verwandtschaft hier?? :D ), gabs wenig bis gar kein Verständnis für meine Auffassung. #yoga Egal, solange sie mein Kind mit ihrem Geonkel und Getante in Ruhe lassen solls mir wumpe sein. :P

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    Hüpfgeheuer O.-Ton: Ich bin ganz fleißig, ich mache ganz viel Arbeit! #hammer
    Ich bin soooo anstrengend, ich schwitze schon!

    Hopsgetüm: Eio weio wieder, kommt das Christuskind!

    „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“


    Sören Aabye Kierkegaard

    Einmal editiert, zuletzt von Loriella ()

  • #pfeif Ich "tante" mich gerne vor Freundeskindern #angst


    Aber eher mit einem Augenzwinkern. Die meisten haben keine Tanten / Onkel oder nur sehr weit weg wohnende. Und besonders, wenn es von mir ein Extrawürstchen gibt, nutze ich diese Form...
    (Bei Tante Abergam gibt's z.B. Käse auch mal ohne Brot... oder Tante Abergam näht Dir noch eine Schürze, wenn Du die so toll findest, Tante Abergam strickt Dir Stülpchen, gerne auch mit fürchterlichen Verniedlichungen gepaart).


    Meinem Kind habe ich noch nieeeemals jemand fremdes als Tante oder Onkel angepriesen. Auch die echten Önkel tragen diesen Titel nicht aktiv. Einzig meine Großtante / Großonkel heißen noch Tante C und Onkel R. So unterschreiben sie auch Karten.


    Als ich noch Kindergartenkind war, mussten wir die Erzieherinnen, die damals noch Kindergärtnerinnen waren, tanten. Der Snutsch soll jetzt Frau YXZ sagen... Schon krass oder?


    Bei anderen außer mir merke ich das nicht so arg.

    Sommer und Winter wechseln,
    so sind die Dinge.

  • Freunde der Eltern zu tanten und zu onkeln, finde ich okay, das haben wir früher auch gemacht (wir haben aber auch keine echten tanten und Onkels, meine Eltern sind beides Einzelkinder). Freunde sind doch die Wahlfamilie.

    LG, Suse


    Denn leise kann ja niemand hören... #blume

  • In Russland ist das so eine Art Höflichkeitsanrede. Also nenne ich z.B. auch jede Frau im weiteren Bekannten- und Verwandtenkreis Tante XXX. Ich finde das auch sehr befremdlich, vor allem da auch das SIE dazu gehört. Also auch die Lieblingstante meines Mannes "muss" ich tanten und siezen. Aber gut ich bin ja schon froh, dass ich das bei seinen Eltern abgeschafft habe. #warte


    Also ich finde es auch schlimm und würde mich auch nicht von FREMDEN Kindern tanten lassen. :D

  • Hier werden einzelne enge Freundinnen eingetantet. Die sind aber auch sowas wie inoffizielle Patentanten. Niemals Fremde, undenkbar!
    Als ich im Kindergarten war wurden die Kindergärtnerinnen z.B. Tante Müller genannt, ... komisch.

  • Ich war neulich beruflich in einer Kita. Da wurden die Erzieherinnen doch tatsächlich getantet! :stupid:


    Als ich etwas irritiert reagierte, erntete ich nicht gerade verständnisvolle Blicke. Da ich dort künftig öfter sein werde, kommt das sicher noch mal zur Sprache.

  • Ich bin froh, dass ich in der Schweiz wohne, da gibts das zum Glueck nicht. Und stolpere immer wieder darueber wenn es im Fernsehen oder in einem Buch vorkommt. Ich versuche uebrigens, die anzusprechenden Personen noch genauer zu charakterisieren als nur 'Mann und Frau', also z.B. das muessen wir dem Kassierer geben, frag doch mal den Metzger etc. . Auf der Strasse geht das natuerlich meistens nicht, aber da brauchen wirs auch selten.

  • Ich habe bis zu meinem 14ten Lebensjahr nicht gewusst, dass Tante H. nicht meine Tante ist. In einem sehr hitzigen Gespräch mit meiner Schwester, die "Tante H." nicht mehr hören konnte und wollte, wurde mir dann klar, dass sie zwar die beste Freundin meiner Mutter ist, aber halt einfach nur H. Nix mit Tante.


    Beim nächsten Treffen fiel mir die Anrede dann sehr schwer, aber das Problem konnte gelöst werden.


    Ich bringe meinen Eltern bis heute nicht bei, dass die Damen im Kiga keine Tanten sind. Aber als ich vor kurzem mit Müttern aus anderen Kindergärten zusammen saß und die ständig von "den Tanten" gesprochen haben, hab ich dann doch mal gefragt, warum sie "Tante" sagen. Antwort: "Ach das ist von meiner Kigazeit noch so drin" (Die Mütter waren alle um die 35/40 Jahre jung)


    Wenn meine Kinder jemandem den sie nicht kennen was geben sollen, sag ich "gib das der Frau / dem Mann"

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)