welche weiterführende Schule? Gymnasium/Realschule

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  • Mondschein - ich habe etliche AEs im Freundeskreis - es kommt mir auf die Einstellung zum Leben an. Ich kicke selbstverständlich nicht sofort Leute aus dem Freundeskreis, die ohne Job sind.


    Aber ich möchte nicht, dass sich meine Mädels mit Menschen umgeben müssen, die grundsätzlich andere Vorstellungen von der Stellung der Frau haben bspw. (ich finde die Respektsdiskussion in einem anderen Thread da ein gutes Beispiel) oder die einfach wenig Interesse überhaupt am schulischen Curriculum haben.

    Ich glaub aber, wir drehen uns im Kreis. Mir sind bestimmte Aspekte an einer Schule bzw. den Schülern wichtig und geklärt ist ja schon, dass das nicht ausschließlich am Gymn. der Fall ist.


    Was Du da sagst Aoide bestärkt mich dann umso mehr Richtung ISS zu gehen, da ist nämlich Zeit für derartige Aktivitäten. Die Gymn. haben hier wesentlich weniger fest verankerte Praktika-Einsätze. (Deswegen hatte ich den Junen ja dabei. Mein AG nimmt offiziell nur Schülerpraktikanten, wenn es der Lehrplan auch vorschreibt. Das war bei ihm nur in der 9.Kl der Fall)

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Mir geht es nicht um bestimmte Schichten, aber es wäre doch schön ein Kind, was grundsätzlich gern lernt auch in eine entsprechende Umgebung zu bekommen. Ich hätte gern möglichst viele Eltern, die Anteil am Leben Ihrer Kinder nehmen. Die sich mitunter mal einbringen und eben Elternhäuser, wo mein Mann nicht überlegt, ob das jetzt ein Kinderschutzfall ist oder nur zufällig der Haushalt eines Mitschülers aus der Klasse unseres Kindes. Sehr wahrscheinlich sind ja, dass sich die Peer-Group-Kontakte erstmal noch vorrangig aus der Schule speisen und da steuere ich gern, solange ich das noch kann.

    Damit du dich nicht so alleine fühlst, mag ich hier mal was zu sagen :)

    ich hätte noch viel von dir zitieren können, weil ich dir gerne recht geben mag.


    Lange war ich dafür, dass alle Kinder bis zur zehnten auf Stadtteilschulen gehen, nach Wohnbezirk. Das gemeinsame Lernen von Menschen mit denen man ja auch zusammen lebt fand ich erstrebenswert.

    Dann ist mein erstes Kind in der 5. aufs Gym gekommen und es ist total aufgeblüht. Die Lernumgebung war nur das eine. Das andere waren die MitschülerInnen. Nämlich welche die meinem Kind, das sehr viel Vorwissen und eine etwas andere Denkweise mitbrachte, wohlgesonnen gegenüber standen. Er wurde zeitweise bewundert für das was er alles kann. In der Grundschule war das verpönt. Da galt das Recht des körperlich Stärkeren und das war für mein Kind sehr schlimm.


    Durch diese Erfahrung kann ich sagen: ich verstehe dich. Bei meinen beiden Großen stand es zum Glück nie zur Debatte, ob sie aufs Gym gehören, es war klar. Meine Kleine ist erst in der 2. Klasse und ich wünsche mir auch für sie, dass sie aufs Gym gehen kann.


    Denn, damit sind wir beim nächsten Punkt:


    Ich glaub, das unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland sehr.

    Bei uns gibt es Gyms, Integrierte Gesamtschulen und die Realschulen-Plus (das sind die früheren Hauptschulen). Da hat jemand mit einer tollen Reform so viel vermurkst, das ist kaum zu fassen.

    Die Gyms decken die Blase ab, die du und ich wohl meinen, die Realschulen-Plus werden nur von Kindern besucht, deren Eltern das irgendwie egal ist und die IGSen fangen alle auf, die gerne aufs Gym gehen würden, aber keinen Platz mehr bekommen.


    Nun haben wir noch das Glück in einer Stadt zu wohnen und eine Auswahl aus mindestens 10 Gymnasien zu haben. Die unterscheiden sich ja auch nochmal erheblich in ihren Ansprüchen. Aber ich möchte mein Kind aus den von dir genannten Gründen nicht auf einer IGS oder RealPlus sehen.

    Das ist überheblich und ich fand das lange Jahre selber doof, aber ich möchte für MEIN Kind in dem Fall das Beste rausholen.

  • Bei uns fehlen die Leute für die Ausbildungsstellen, die werden gesucht.

    I Und dann schließen sie frustriert mit dem 3er-Abi und kriegen weder einen attraktiven Studienplatz noch eine ordentliche Ausbildung, denn dafür sind sie trotz G8 dann zu alt. Mein täglich Brot.

    Auszubildende werden hier rar und die Ausbildungsbetriebe haben da gar nicht mehr so die Möglichkeit wählerisch zu sein. Und wenn jemand nen guten Eindruck macht dann ist das Alter egal. Das Ergebnis davon dass alle möglichst Abi machen wollen. Die Realschüler gehen zu einem viel höheren Prozentsatz weiter auf die Schule statt eine Ausbildung anzufangen.


    Und ob mein Kind Abi für seinen späteren Berufswunsch braucht oder nicht kann weder das Kind noch ich mit dem Übertritt auf die weiteren Schulen abschätzen.


    Meinem Kind scheint die Lernumgebung des Gymnasiums übrigens auch gut zu tun. Lernen mag sie nach wie vor nicht, aber sie hat dort jetzt eine Vielzahl an Freundinnen die auf ihrer Wellenlänge sind. Diese Auswahl gab es in der Grundschule nicht, da hat sich das Verabreden immer sehr schwierig gestaltet. Außerdem erlebe ich total interessierte und engagierte Lehrer (nicht ausschließlich, der ein oder andere Knochen ist auch dabei).

    Viele Grüße
    Juana

    Einmal editiert, zuletzt von Juana ()

  • Und ob mein Kind Abi für seinen späteren Berufswunsch braucht oder nicht kann weder das Kind noch ich mit dem Übertritt auf die weiteren Schulen abschätzen.

    Genau: Deshalb fände ich theoretisch die Gemeinschaftschule/Gesamtschule am besten.


    Nur theoretisch, weil praktisch hierzulande dort nur Kinder sind, die keinesfalls -auch nicht mit Unterstützung- aufs Gym gehen können bzw deren Eltern alles egal ist. Und noch ein paar, die sich vom "Tag der offenen Tür" blenden lassen ;-).

  • Nur theoretisch, weil praktisch hierzulande dort nur Kinder sind, die keinesfalls -auch nicht mit Unterstützung- aufs Gym gehen können bzw deren Eltern alles egal ist. Und noch ein paar, die sich vom "Tag der offenen Tür" blenden lassen ;-).

    jepp das ist genau die Beschreibung unserer Gemeinschaftsschule. Ich fand das Konzept am Anfang toll und hätte mein Kind dahin gehen lassen. Ein befreundeter Lehrer hat abgeraten und mein Mann war eh dagegen. Und ich bin froh darum.

    Es bestätigt sich leider auch dass dort viele Kinder sind deren Eltern nicht interessiert sind und vor allem auch das die Kinder die gut sind nicht genug gefördert werden, weil die Kapazitäten mit den restlichen Schüler aufgebraucht sind.

  • Es bestätigt sich leider auch dass dort viele Kinder sind deren Eltern nicht interessiert sind und vor allem auch das die Kinder die gut sind nicht genug gefördert werden, weil die Kapazitäten mit den restlichen Schüler aufgebraucht sind.

    Wobei man dann wieder nur aufs Gymnasium ausweichen kann, wo aber alles auf Abi abzielt, wovon ich gar nicht weiß, ob das Kind das jemals braucht und ob das alles den ganzen Stress, den das Kind dort unweigerlich hat, wert ist.


    Man dreht sich also irgendwie im Kreis.

  • Es ist nicht so, dass jedes Kind an jedem Gymnasium „unweigerlich“ Stress hat. (Genauso wie umgekehrt nicht jedes Kind an allen anderen Schulformen stressfrei durchs Leben gleitet).

  • Wow. Ich finde es super, wenn Kinder unterschiedlicher Herkunft, Milieus, Elternhäuser, was auch immer, gemeinsam Zeit verbringen.

    Meinem Kind zu helfen, mit diesen Diversitäten.umgehen zu.können, ist mein Ziel.

    Und aber hallo, ich kenne so viele emotional vernachlässigte Kinder aus Eltern Häusern, in denen viel Wert auf Bildung und Gym gelegt wird...

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Ich lese interessiert mit, dass Ihr in Berlin, (oder?) so viel Auswahlmöglichkeiten an Schulen habt. Ich wohne im Großraum München und meine Tochter hatte die Möglichkeit auf zwei Gymnasien zu gehen, weil sie andere einfach nicht genommen hätten. Sie hatte einen super Schnitt, aber das war für die Entscheidung völlig egal. Es wird nach Wohnort entschieden und wer halt nicht in diesem Radius wohnt hat Pech gehabt. Teilweise gibt es noch Ausnahmen wegen Geschwisterkindern oder weil Vater oder Mutter auf der Schule war.

    Es ist dann eigentlich gar nicht so schlecht, weil wir uns z. B. genau die zwei Schulen angeschaut haben und das war´s dann auch. Und das war dann auch erst im März und Im Mai war Einschreibung. Zu viel Auswahl ist auch nicht gut.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Wow. Ich finde es super, wenn Kinder unterschiedlicher Herkunft, Milieus, Elternhäuser, was auch immer, gemeinsam Zeit verbringen.

    Meinem Kind zu helfen, mit diesen Diversitäten.umgehen zu.können, ist mein Ziel.

    Der Meinung war ich auch lange.

    Aber mein Kind hat unter meinem Ziel gelitten. Es hat halt einfach nicht geklappt.

  • Wow. Ich finde es super, wenn Kinder unterschiedlicher Herkunft, Milieus, Elternhäuser, was auch immer, gemeinsam Zeit verbringen.

    Meinem Kind zu helfen, mit diesen Diversitäten.umgehen zu.können, ist mein Ziel.

    Und aber hallo, ich kenne so viele emotional vernachlässigte Kinder aus Eltern Häusern, in denen viel Wert auf Bildung und Gym gelegt wird...

    Vielen Dank!

  • Wow. Ich finde es super, wenn Kinder unterschiedlicher Herkunft, Milieus, Elternhäuser, was auch immer, gemeinsam Zeit verbringen.

    Meinem Kind zu helfen, mit diesen Diversitäten.umgehen zu.können, ist mein Ziel.

    Der Meinung war ich auch lange.

    Aber mein Kind hat unter meinem Ziel gelitten. Es hat halt einfach nicht geklappt.

    Schulen und Kigas orientieren sich irgendwo am Mittel. Und dann gibt es Aktivitäten, Regeln und Disziplinarmaßnahmen, die genau daran angepasst sind. Von daher ist es - bei aller Diversität - für die eigenen Kinder meist eher zum Vorteil, wenn möglichst viele ähnliche Kinder in der Gruppe sind.


    Und ich meine, es gibt durchaus - gerade in NRW - große Unterschiede zwischen den Schulen. Das katholische Gymnasium hier hat eine ganz andere Schülerschaft als die Gesamtschule.

    Aus dem Bekanntenkreis Eltern (politisch ausgesprochen links orientiert) haben ihr Kind nach der 5. Klasse wieder von der Gesamtschule runtergenommen - ein Hauptgrund war das Umfeld.

    Eine Lehrerin an einer Gesamtschule in NRW aus dem Bekanntenkreis sagte, dass die guten Schüler/innen in ihrer Schule hinten runterfallen würden, weil sie für diese nicht ausreichend Kapazitäten hätten und auch Kinder mit Gymnasialempfehlung und guten Voraussetzungen nicht so gefördert werden könnten, wie es für ein gutes Abi nötig wäre. Hier vor Ort waren die Abischnitte des letzten Gesamtschuljahrgangs einsehbar. Die Klassenbeste lag irgendwo bei 2.7. Für leistungsstarke Kinder ist das sicher nicht die richtige Schule.


    Bei der Schulwahl kann ich nur empfehlen, sehr genau hinzuschauen.

  • Wow. Ich finde es super, wenn Kinder unterschiedlicher Herkunft, Milieus, Elternhäuser, was auch immer, gemeinsam Zeit verbringen.

    Meinem Kind zu helfen, mit diesen Diversitäten.umgehen zu.können, ist mein Ziel.

    Und aber hallo, ich kenne so viele emotional vernachlässigte Kinder aus Eltern Häusern, in denen viel Wert auf Bildung und Gym gelegt wird...

    Hier möchte ich fett unterschreiben. Ich arbeite ganz bewusst an einem Gymnasium, dass das möglich macht. Und die gesamte Schulgemeinschaft ist stolz darauf.

  • Mondschein, was ist das Problem? Zumindest meine ich da bei Dir irgendwie was rauszulesen. Meine Kinder können beruflich selbstverständlich machen was sie wollen - aber, ich werde nicht mit meiner Meinung hinterm Baum halten. Sie sollten schauen, dass sie in der Lage sind sich und ihre etwaigen Kinder allein zu versorgen. (da hilft übrigens die durchaus auch ihnen vertraute Lebensrealität unser diversen AE-Freunde) damit fallen diverse Berufsfelder raus. So wie ich das einschätze, wird sich das eher verschärfen.


    Mir hat mein sehr hoher Bildungsabschluß auch auf queren Lebenswegen gut geholfen und wenn ich so in mein Umfeld gucke, schadet da aufs Maximum zu gehen, mal so gar nicht. Zudem, ich schrieb es weiter vorn - das Kind um das es jetzt geht, wird ne klare Gym-Empfehlung kriegen. Ich suche aber nun gerade positive Erfahrungen von Menschen, die dem eher nicht gefolgt sind.


    @Auswahl in Berlin

    Die haben wir nur in der Theorie. Es gibt keine Wohnortbindung ab der Stufe. Dh. es wird fröhlich verteilt, wenn die drei Wünsche nicht zum Tragen kommen. Und das heisst eben sehr lange Fahrtzeiten für die Kinder. Was das bedeutet hier im ÖPNV dafür sollte man einfach mal zur Stoßzeit die Ringbahn nehmen. Da kommt man ganz entspannt in der Schule an. Zudem heisst das, dass die Kinder auch extrem spät wieder zu hause sind. Freundschaften pflegen, Hobbies?? Wie soll man das rein zeitlich unterkriegen? Ich würde Wohnort-Bindung richtig gut finden.

    Life is a mountain - ride it like a wave

    Einmal editiert, zuletzt von Pony Hütchen ()

  • Aber um aufs Dein Gymnasium zu kommen, Aoide, gibt es doch schon eine Auslese.

    Genau darum geht es doch.

    Richtig. In NRW gibt es zwar keine Bindung mehr an das Gutachten, aber wenn Eltern kommen und ihr Kind anmelden möchten, das kein Gymnasialgutachten hat, dann beraten wir sie. D.h., wir sprechen mit den Eltern und dem Kind und schauen uns das Zeugnis genau an. Halten, wenn die Kapazität da ist, Rücksprache mit den GrundschulPädagoginnen. Und natürlich gibt es auch Kinder, die auf unserem Gymnasium, die auf keinem Gymnasium gut aufgehoben wären. Etliche davon sind auch durchaus auf dieser Schulform, einige auch bei uns. Wir beraten und helfen über die gesamte Schullaufbahn. Perspektiven ändern sich, Möglichkeiten ändern sich, nicht alle entwickeln sich so gut oder so schlecht, wie gehofft oder wie befürchtet. Das ist das Leben. Und, falls du den Aspekt meinst, dass man aus einer bestimmten Schicht kommen oder Deutsch und weiß sein müsse, um eine Gymnasialempfehlung zu bekommen: bei uns haben 70 % der Schüler einen MigrationsHintergrund der ersten, zweiten oder dritten Generation. Nach Schichten und orientieren wir uns im Schulbereich in diesen Regierungsbezirk jedenfalls nicht mehr, diese Einteilungen funktionieren intern anders, und die sind in der Sprengel sortiert und nicht nach Schulform. Das mag in anderen Bundesländern anders sein.

  • Pony Hütchen du erweckst bei mir den Anschein, dass du etwas besseres und wertvolleres bist, weil du einen hohen Bildungsabschluss hast.


    Ebenso setzt du den hohen Bildungsabschluss mit einem besseren Leben und Glück gleich.


    Und damit setzt du gleichzeit andere herab.


    Genau das ist mein Eindruck und das verstehe ich nicht.

  • ich bin nicht Pony Hütchen, mag aber dann doch an dies angelehnt etwas sagen.

    Ich glaube nicht, dass ein hoher Bildungsabschluss zwangsläufig besseres Leben und mehr Glück bedeutet. aber:

    -je höher der Bildungsabschluss, desto höher die Chancen. Mit Abi kann man alles machen. Man kann studieren, aber auch eine Ausbildung machen. Und zwar ohne langes drumrum des zweiten Bildungsweges. Man hat einfach viel mehr Möglichkeiten.

    - grundsätzlich bedeutet höherer Bildungsabschluss eine höhere Wahrscheinlichkeit, besserbezahlte Arbeit zu verrichten. Nicht immer, natürlich nicht, aber in der Tendenz.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Und, falls du den Aspekt meinst, dass man aus einer bestimmten Schicht kommen oder Deutsch und weiß sein müsse, um eine Gymnasialempfehlung zu bekommen

    Das meine ich gar nicht.

    Das Kind, das bei euch angemeldet wird, hat Eltern die ein Interesse an der Bildung ihrer Kinder haben. Und genau diese Gruppe unserer Gesellschaft möchte Poyhütchen als Umfeld für ihre Kinder haben, möchte ich für meine Kinder als Umfeld haben. Ob die aus Rumänien kommen oder Frisöre als Eltern haben ist mir wurscht.