welche weiterführende Schule? Gymnasium/Realschule

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  • Das Notenproblem hatten wir ja nicht so, weil unser Sohn auch in der Grundschule durchaus schon mal Ausrutschernoten hatte und weiß, dass davon die Welt nicht untergeht. Was auf der weiterführenden ziemlich viel Gewicht hat ist die mündliche Mitarbeit, da er da überall gut bis sehr gut ist, kommt er auch mit einzelnen schlechteren schriftlichen Noten immer noch auf eine ganz gute Gesamtnote. Ein mündlich sehr starkes Kind hat da also m.E. schon einen Vorteil.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich denke schon, dass es ziemlich schwer ist, von Realschule auf Gymnasium zu wechseln. Ich bin auf eine integrierte Gesamtschule gegangen (dort wurde mit Kursen differenziert) und der Unterschied zwischen den Kursen war insbesondere später erheblich.


    Muss ein Wechsel von Gymnasium zu Realschule denn zwangsläufig mit Versagensgefühl und Co. assoziiert sein? Deswegen hab ich Tortellini gefragt, wie ihre Tochter dazu steht. Ich glaube das nämlich nicht. Ich finde es auch durchaus sinnvoll zu lernen, dass man sich auch mal anstrengen muss (musste ich nie, hat mir geschadet). Wenn es dann trotzdem gerade nicht reicht, dann ist das eben so. Menschen sind verschieden und das ist auch gut so. Wenn es dann später ihr Ziel ist, kann sie sich auch wieder darauf fokussieren.


    (Die ein oder andere Beschreibung von G8 klang hier aber wirklich sehr gruselig, da hätte ich dann auch große Bedenken. Ich glaube aber nicht, dass das so überall der Normalfall ist. Aber ihr schaut euch die Schulen ja eh an.)

  • Fuer mich klingt das so als ob sie trotz der Faulheit sehr gut ist (abgesehen von der Grammatikklausur). Das ist doch eher ein Punkt der fuers Gymnasium spricht? Vielleicht ist sie eher jetzt schon ein wenig unterfordert und daher lustlos?


    Aber ohne deine Tochter zu kennen, ist das natuerlich nicht zu beurteilen.


    Mir waere es wichtig, dass meine Kinder mit ihren Freunden gemeinsam die Schule wechseln koennen. Und wenn sie bisher derarte gute Leistungen ohne Stress und mit geringem Arbeitsaufwand erledigt, wuerde ich es wohl mit Gymnasium probieren. Und dann nach dem 1. Jahr (oder zur Not eher) mit ihr gemeinsam sehen, ob das klappt und wenn nicht woran es scheitert. Vielleicht ist sie dann schon ein Stueck reifer und realisiert selbst, dass sie eben mehr arbeiten muss. Momentan sieht sie ja nicht wirklich eine Konsequenz ihrer Faulheit .. sie ist ja dennoch wirklich gut in der Schule (Ausrutscher hat jeder mal .. egal wie fleissig .. insbesondere in Grammatik (sagt meine eigene Erfahrung ;) ). Vielleicht will sie auch nicht am Gymnasium bleiben und wechselt. Mit Sicherheit ist das erstmal nicht einfach, aber ich denke auch, dass das Wechseln nach unten zumindest jederzeit machbar ist. Der Wechsel ins Gymnasium basiert mit Sicherheit zumindest auf sehr guten Leistungen an der Realschule und einer gewaltigen Arbeitsbereichtschaft. Denn das, was sie an der Realschule aufgrund von geringerem Druck nicht lernen musste, muss sie sich dann in kuerzerer Zeit selbst erarbeiten. Das erfordert richtig Disziplin und Ehrgeiz. Und in D ist es eben immer noch so, dass einem etliche berufliche Wege nur mit vollem Gymnasialabschluss offen stehen.
    (Mir selbst waeren Fremdsprachen fuer meine Kinder sehr wichtig, was fuer mich allein schon ein sehr wichtiger Punkt gegen die Realschule waeren).


    Und ich denke man kann auch viel tun daheim den Schulstress zu minimieren ... wobei das vielleicht auch mein fehlendes Wissen ueber die aktuellen Zustaende an Gymnasien sind.

  • Vielleicht könntet ihr euch auch noch mal ein bisschen schlau machen, wie das mit der Erprobungsstufe in NRW ist. Ich habe jetzt auf die Schnelle nur diesen Link gefunden:


    http://www.gymnasium-hennef.de…ErpSt_03_RechtRahmen.html


    Ihr könntet ja auch ganz klar mit ihr besprechen, dass ihr sie gerne mit den anderen Mädchen aufs Gymnasium schicken möchtet, es aber dort so ist, dass man die ersten zwei Jahre dafür nutzt zu schauen, ob das Gymnasium auch passt, denn bei vielen Kindern weiß man einfach nicht sicher, was die richtige Schule ist. Das ist eine Art Probezeit und wenn man da merkt, dass es nicht so gut läuft, dann ist das kein Fehler des Kindes, sondern ein Fehler des Systems, in dem man sich schon nach vier Schuljahren für eine Schule entscheiden muss.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Noch ist ja Zeit.


    Die neueste Entwicklung: Meine Tochter will aufs Gymnasium, unbedingt(ich vermute weil ihr Freund, der auch nur "bedingt geeignet" hat, jetzt auch dorthin kommt, er sollte erst auf die Gesamtschule am anderen Ende der Stadt).
    Mein Mann will das mittlerweile auch. Er meint, er selbst habe auch nie zuhause lernen können und war sogar im Mündlichen eher ruhig und hat trotzdem Abi. Und wenn sie abgeht wäre es auch nicht schlimm, von den 14 Schülern die zu seiner Zeit aufs Gymnasium gewechselt haben(aus seiner Klasse) haben nur 4 mit ihm Abitur gemacht. Es ist also damals wie heute nichts ungewöhnliches das Kinder abgehen.


    Ich weiß es nicht, ich hab Bauchschmerzen dabei. Mir ist die Realschule lieber. Aber im Endeffekt werde ich sie nicht gegen ihren Willen auf die Realschule schicken können.


    (Bliebe dann nur noch doch die Wahl des Gymnasiums. Ich möchte das, das hier in der Nähe ist und nicht als so ganz schwierig gilt, sie möchte natürlich das einen Stadtteil weiter weil ihre zwei besten Freunde dahin gehen. Tag der offenen Tür ist im Januar, dann sehen wir weiter.) #yoga

  • Update:


    Die Entscheidung ist gefallen.


    Obwohl ich es nicht möchte und mein Mann sich raushält, will J. unbedingt auf das Gymnasium einen Stadtteil weiter.


    Weil sie es so sehr will und ich eher skeptisch bin hat sie dann mal eben in den letzten zwei Arbeiten zwei Einsen mit nach Hause gebracht(wohlbemerkt ohne üben #yoga ). Sie sieht das echt als ein Spiel und nimmt es alles sehr (vielleicht zu) locker.


    Ich habe mit ihr ausgemacht das ich mir das in der fünften Klasse anschaue, sollte das überhaupt nicht hinhauen oder aber wir haben nur noch Theater und Streß und es bleibt keinerlei Freizeit wechselt sie zur 6. Klasse auf die Realschule.
    Das fand sie fair.


    Nun lass ich es auf mich zukommen.


    Ich bin echt nervös. Ausgerechnet das Gymnasium auf dem mein Mann und ich waren. Ich will einige der Lehrer eigentlich nicht unbedingt mehr wiedersehen. #angst

  • Vielleicht sind die inzwischen längst weg?


    Ich finde es richtig die Wünsche deiner Tochter zu berücksichtigen. Viele Kinder haben da durchaus ein gutes Gefühl für sich.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Tortellini, darf ich deinen alten thread mal hoch holen und fragen, wie es bei euch weiter gegangen ist?


    Bei uns steht die Entscheidung jetzt auch an. Sie bekommt eine Realschulempfehlung, hat in den Hauptfächer 3-4 auf dem Zeugnis. Als Spezialitäten bringt sie eine LRS, leichtes ADHS und eine Hochbegabung mit. Ihr Vater möchte sie unbedingt auf ein Gymnasium schicken, ich tendiere zur Realschule. Sie ist sehr sensibel und ich möchte ihr weder zu viel Stress noch ein Scheitern zumuten. Aber was nun letztendlich das Beste ist, ist offen.


    Liebe Grüße, Emma

    Signatur kommt, sobald ich Zeit zum Nachdenken hatte. Voraussichtlich in 2033.

  • emma78

    Mit 3 und 4 in den Hauptfächern würde ich ehrlich gesagt nicht mal drüber nachdenken. Damit tut man dem Kind keinen Gefallen.

    Wir hatten die Entscheidung letztes Jahr und das Kind schließlich mit 2-2-3 auf die Realschule geschickt und das war genau richtig ;)

    Ehrlich gesagt würde ich persönlich nur ein Kind schicken, was sich sehr leicht tut und kaum /nix lernen muss, um gute bis sehr gute Ergebnisse zu erzielen.

    Bei allen anderen finde ich, dass es mit der Lernerei in keinem Verhältnis mit dem zu setzen ist, was dabei rumkommt.

    Da gönne ich meiner Tochter lieber eine unbeschwerte Kindheit ohne extremen Druck uns Stress.

    Abi kann man auch später noch machen, nach dem Realschulabschluss ;)

  • Es gibt aber auch Kinder die am Gymnasium plötzlich aufblühen und super Noten schreiben trotz Mittelmaß in der GS.

    Das würde ich niemals vom Zeugnis abhängig machen.

    Was sagt die GS-Lehrerin denn zur Empfehlung, also warum sie die gegeben hat? emma78

  • In Einzelfällen bestimmt, aber da such die Lehrerin eine entsprechende Empfehlung gegeben hat und auch die Mutter selbst eher pro RS tendiert (und sie kennt ja ihr Kind am besten;)) würde ich nicht so viel hinterfragen.

    Für mich klingt es so, als würde es der Vater wollen ;)


    Edit: Hier (BY) wird es aber ausschließlich an den Noten festgemacht. Und ganz ehrlich auf der RS wo ich arbeite, gab es in den letzten 10 Jahren seitdem ich dort bin, vielleicht eine Hand voll "Überflieger" die dann doch noch aufs Gymnasium sind.

  • Der Vater kennt sein Kind doch auch. (ich kenne ja die Familiensituation nicht, ich gehe aber davon aus)

    Deshalb finde ich es durchaus diskussionswürdig.


    Ich habe ja auch nach der Begründung der Lehrerin gefragt. Die haben doch oft einen guten Blick aufs Kind.

    Ich habe aber auch eigene Erfahrungen und Hochbegabung gepaart mit LRS und ADHS ist einfach Teufelszeug. Da kann man an Noten nicht viel ablesen.

  • Ich werfe mal noch die Gemeinschaftsschule in den Raum, falls es eine in erreichbarer Nähe gibt.

    Es gibt aber auch Kinder die am Gymnasium plötzlich aufblühen und super Noten schreiben trotz Mittelmaß in der GS.

    Grad für solche kinder wäre das ja auch erst mal eine Option, da Unterricht bzw. Lernstoff in 3 unterschiedlichen Niveaus.

    Aufs Gymnasium wechseln sollte bei entsprechendem Zeugnis auch später kein Problem sein dürfen.

  • Homunkulus, das ist mir schon klar. Da aber das Schulsystem eben auf Noten ausgerichtet ist und (meist )nur die zählen beim schulischen Erfolg (was man natürlich hinterfragen kann/soll), halte ich es für schwierig, das bei der Wahl komplett auszublenden.

    Ich habe dann immer Kinder vor dem inneren Auge, die stundenlang über den Hausaufgaben sitzen und dann noch lernen und trotzdem nicht so erfolgreich sind und dann auf der anderen Seite die, die stattdessen spielen können und wo Schule eben nicht so den Fokus ausmacht.

  • Meine beiden Söhne, die jetzt auf dem Gymnasium sind, hatten in der Grundschule wirklich nur mittelmäßige Noten, daran würde ich das niemals festmachen. Sie sind jetzt 6. und 9. Klasse und haben teils sehr gute Noten. Wenn das Kind aufs Gymnasium möchte, würde ich es immer probieren lassen. Gelangweilt auf der Realschule ist auch nix. Nach der 10. mal eben aufs Gymnasium wechseln ist auch nicht so ohne, weil es oft so ist, das sie im Stoff hinterher sind.

  • Ach ja, sollte das Kind aber richtig ackern müssen für die 3 und 4 auf der Grundschule, würde ich mir das auch überlegen. Meine Söhne hatten auch 3er und 4er, waren aber auch stinkfaul.

    • Offizieller Beitrag

    Nach der zehnten Realschule aufs Gymnasium zu wechseln ist in Bayern gut machbar. Zudem gibt es spezielle Übergangsklassen.


    In Bayern würde ich im Zweifelsfall immer dafür plädieren, die Realschule anstatt des Gymnasiums zu wählen.

    Genau aus den genannten Gründen. Es ist schöner eine entspannte Kindheit zu haben mit guten Noten im Gepäck als sich am Gym stets unter Stress abzurackern.