welche weiterführende Schule? Gymnasium/Realschule

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  • Natürlich. Das ist doch auch unbestritten.

    Das weiß ich doch auch.


    Mir geht es um dieses "bestimmte Umfeld" was man sich wünscht, was etwas "besseres" ist.


    Aber ich geh jetzt hier raus, das dreht sich wirklich im Kreis und ist ja auch letztlich egal, denn jeder trifft ja seine Entscheidung, nach ganz eigenen Punkten.


    Das ist ja immer eine persönliche Sache und jeder macht es, wie es sich für ihn richtig anfühlt und mit den besten Absichten.

  • Danke ainu das ist es.


    Ja ich will ein bestimmtes Umfeld. Ist mir unverständlich wie man das verwerflich finden kann. Geht ja nicht um einschleichen bei den oberen 10.000 nur um ne gute lernumgebung

    Life is a mountain - ride it like a wave

    • Offizieller Beitrag

    Man kann studieren, aber auch eine Ausbildung machen. Und zwar ohne langes drumrum des zweiten Bildungsweges.

    Zum Glück muss das nicht mehr so sein :)

    Wäre meine Tochter nach der 9. ans Gymasium und hätte dann die Ausbildung gemacht, dann hätte das 8 Jahre gedauert (4 Jahre bis zur Matur und dann 4 Jahre Lehre) in umgekehrter Richtung (erst 4 Jahre Lehre, dann Erwachsenenmatur, dann hätte das 7,5 Jahre gedauert.

    Die Kosten sind auch moderat bei uns, die Erwachsenenmatur kostet 500.-im Semester.


    Ich finde die Vielfalt der Ausbildungswege bei uns sensationell.

  • Das Kind, das bei euch angemeldet wird, hat Eltern die ein Interesse an der Bildung ihrer Kinder haben.

    Ah, okay, ich wüsste keine Schule, die ihre Schüler*innen nach der Gesinnung der Eltern aussucht. Ich hätte dann als Kind nicht in der Schule deines Kindes sein dürfen, bildungsferner Haushalt und so. Und weil es für Kinder aus solchen elternhäusern knocenhaft ist, eine Gymnasiallaufbahn durchzustehen, gibt es Ganztagsgymnasien ohne Hausaufgaben. An denen können die Kinder den größten Teil ihrer Sachen in Lernzeiten und Lerninseln in Ruhe lernen, auch wenn sie zu Hause von 8 Geschwistern in der 2-Zimmerwohnung umplärrt wären oder im Kiosk des Vaters mitarbeiten müssten und zeitgleich Vokalbeln lernen.


    Und nachdem ich etliche Jahre an Gymnasien tätig war, in denen aufgrund des Einzugsbereichs im Wesentlichen wohlsituierte Mittelstandskinder unterrichtet wurden, finde ich die Elternschaft jetzt sehr wohltuend. Die kommen nicht bei jeder 4 mit dem Anwalt. Die lassen nicht raushängen, dass sie eh alles besser wissen als die Lehrkräfte. Die kann man zumeist im Sinne ihrer Kinder beraten.


    Sorry, mir stößt dein Ansatz als sehr anachronistisch, um nicht zu sagen vorgestrig, um nicht zu sagen reaktionär auf.

  • Ach, ich weiß nicht. Ich habe inzwischen so meine Probleme mit dem Ansatz, dass es ja so super ist, wenn alle "Schichten" irgendwo vertreten sind.

    Ich bin in einem Brennpunktviertel aufgewachsen. Das war alles andere als Friede-Freude-Eierkuchen. Ich habe den Dialekt nicht gesprochen und wurde deshalb als "arrogant" bezeichnet. Im Gymnasium war es dann so, dass die Hauptschüler/innen (auf dem selben Grundstück) immer wieder mal die Gymnasiasten in der Hofpause prügeln kamen. Weil sie Gymnasiasten waren. Und das, obwohl ein großer Anteil der Gymnasiasten aus sogenannten Arbeiterfamilien kam bzw. nicht akademischen Familien.

    Natürlich habe ich Erklärungen dafür. Hat es aber nicht besser gemacht.


    Der erste Kindergarten meiner Kinder war ziemlich multikulti. Ich habe sie da aus Überzeugung rein. Und sie zwei Jahre später entnüchtert wieder rausgenommen. Das Mulitikulti war nämlich ein Nebeneinander her. Es gab Grüppchen (nach Nationalitäten), die unter sich blieben oder innerhalb der Nationalität voneinander abgrenzten (Tamilen ja nach Kastenzugehörigkeit). Und das in einem eher kleinen Städtchen. Ich kann seither auch Eltern verstehen, die sagen, sie wollen ihr Kind an keine Schule schicken, wo zu viele nicht muttersprachliche Kinder sind. In unserem Kindergarten war es nämlich schließlich so, dass das beinahe einzige Zusatzangebot in Sprachförderung bestand. Sorry, haben meine Kinder nicht gebraucht. Für die wären andere Dinge nett gewesen. War aber nicht drin.


    Ich finde, es ist ein schwieriger Spagat. Ich mag politisch wollen, dass die Gesellschaft nicht nach Grüppchen separiert wird. Aber ich will nicht, dass meine Kinder meine politischen Überzeugungen ausbaden müssen, indem ich sie aus Überzeugung in eine Schule schicke, in der viel Heterogenität herrscht, damit sie so viel unterschiedliche Kontakte wie möglich haben.


    Wenn mir das wichtig ist, kriege ich das auch anders hin, z.B. im privaten Rahmen. z.B. auch durch ehrenamtliches Engagement. Da können die Kinder auch viel draus ziehen. Und ich finde, das hat nichts mit elitär denken zu tun, sondern mit pragmatisch sein.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von nez perce ()

  • Melone. ..ich bezog mich auf die Aussage"sich vom tag der offenen Tür blenden lassen "


    Das war aber keineswegs ein Seitenhieb auf dich. Ich hatte ja berichtet, dass ich neulich mit Eltern im RL über versch. Schulen hier gesprochen hatte. Ein VAter meinte auf die Frage, weshalb er denn Schule XY für seine Kinder gewählt hatte: "Wir haben uns beim Tag der offenen Tür von den Teppichhändlern blenden lassen". Das war eine Gemeinschaftsschule.

    Allerdings hat eine Mutter, deren Kinder auf ein Gymnasium hier gehen, gesagt: "Ob wir zufrieden sind? Naja, woanders wäre es wohl auch nicht besser. Was mich an den Gemeinschaftsschulen hier stört: da gehen halt die Kinder hin, die kein Gymnasium will bzw die aus einer niedrigen sozialen Schicht kommen. Wobei das auf dem Gymnasium bei ca 1/3 der Kinder auch nicht wirklich besser ist."


    Das spiegelt nicht unbedingt meine Meinung wieder. Aber es zeigt mir, dass egal welche Schulform gewählt wurde, die Eltern eher wenig zufrieden sind. Überhaupt kam sehr oft die Aussage: "Richtig gut ist es nicht, aber woanders wäre es bestimmt auch nicht besser."

  • Ich kann seither auch Eltern verstehen, die sagen, sie wollen ihr Kind an keine Schule schicken, wo zu viele nicht muttersprachliche Kinder sind. In unserem Kindergarten war es nämlich schließlich so, dass das beinahe einzige Zusatzangebot in Sprachförderung bestand. Sorry, haben meine Kinder nicht gebraucht. Für die wären andere Dinge nett gewesen. War aber nicht drin.

    Das kann ich unterschreiben.

  • Wow. Ich finde es super, wenn Kinder unterschiedlicher Herkunft, Milieus, Elternhäuser, was auch immer, gemeinsam Zeit verbringen.

    Meinem Kind zu helfen, mit diesen Diversitäten.umgehen zu.können, ist mein Ziel.

    Der Meinung war ich auch lange.

    Aber mein Kind hat unter meinem Ziel gelitten. Es hat halt einfach nicht geklappt.

    Schulen und Kigas orientieren sich irgendwo am Mittel. Und dann gibt es Aktivitäten, Regeln und Disziplinarmaßnahmen, die genau daran angepasst sind. Von daher ist es - bei aller Diversität - für die eigenen Kinder meist eher zum Vorteil, wenn möglichst viele ähnliche Kinder in der Gruppe sind.

    Und das geht auch anders. Mag vom Bundesland abhängig sein, keine Ahnung. Hier orientiert sich bisher wenig am Mittel, sondern alle versuchen, so stark zu differenzieren wie es geht. Und auch dabei gilt: Klug und lernbereit sind nicht nur Kinder aus bestimmten Elternhäusern. Das eine gute Lernumgebung dafür förderlicher ist, ist mir bewusst. Das das ggf in bildungsfernen Elternhäusern weniger gegeben ist, auch. Dass es aber an "Interesse" am Kind, an Einkommen, eigenem Schulabschluss, ... liegt, das ist gesellschaftlich manchmal leider gegeben, aber kein logischer Schluss. Sondern wird von der von dir genannten Haltung maßgeblich beeinflusst.

    Denn, seien wir ehrlich: Für die eigenen Kinder sind homogene Gruppen, wenn überhaupt, nur von Vorteil, wenn sie "gut" sind. Lernschwache Kinder sind mit Sicherheit in einer homogenen Gruppe nicht besser aufgehoben.

    Das "wenn überhaupt" bezieht sich darauf, dass ich das, was ich hier an Gyms erlebe, oft als Gleichmacherei und elitenhaftes Gehabe empfinde, wo gedisst wird, wer nicht mithalten kann. Sozial bleibt da vieles auf der Strecke. Das hängt bestimmt auch vom Bundesland ab und mag woanders anders sein.
    Ich will auch niemandem absprechen, dass es bei ihr nicht geklappt hat. Aber das zum Allgemeinwissen erheben, damit habe ich ein Problem.


    @nec perze: Brennpunktviertel und enorm hoher Anteil an xyz ist dann aber auch keine gute soziale Durchmischung, sondern das Gegenteil von "Elite".

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    Einmal editiert, zuletzt von CaRoSo ()

  • Danke ainu das ist es.


    Ja ich will ein bestimmtes Umfeld. Ist mir unverständlich wie man das verwerflich finden kann. Geht ja nicht um einschleichen bei den oberen 10.000 nur um ne gute lernumgebung

    Das kann ich nachvollziehen. Ich halte es nur, meiner Erfahrung nach, für ein Vorurteil, dass man das aufgrund einer bestimmten Schulform automatisch geliefert bekommt.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • naja aber worauf soll ich sonst setzen. Kind muss ja irgendwohin. Da bleibt nur - irgendwer sprach von Pragmatismus - Statistik und Erfahrung anderer.


    Und die sagen ganz klar ab aufs Gymnasium. Genau das ist ja mein Problem. ?

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Ubd wenn du einfach nach deinem Bauchgefühl gehst, die Schule, die sich am stimmigsten anfühlt? Keine Ahnung, ob das überhaupt geht für dich?

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • ich bin absolut kein Bauchmensch bei wichtigen Entscheidungen. Ich mag Fakten, Excel und Struktur.


    Und ich habe wenig Vertrauen ins System Schule an sich. Da kauft man immer die Katze im Sack und so ist es mir wichtig so gut wie möglich vorher Dinge klarzukriegen.

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  • Hm, für mich finde ich schwierig, dass ich hier so viele Leute kenne, für die nur das Gym in Frage kommt. Das war schon im KiGa so. Und das bleibt, sie schauen sich nichts anderes an, sie hören nicht zu. Sie werden, ohne jede Erfahrung mit anderen Schulen, immer sagen, dass es die beste und einzige Entscheidung war.

    Was sagen denn die, die auf der Gemeinschaftsschule sind und dort auch bleiben?

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Caroso, ich mag am Handy grad nicht zitieren. Aber ich schrieb ja schon, dass ich früher anders dachte.

    Und dass mein Wunsch nach dieser homogenen Gruppe egoistisch ist, ist mir klar.

    Die Erfahrung hat mir halt gezeigt, dass das für meine Kinder das Beste war. Mein Sohn hat nach der fünften das Resümee gezogen "Das ist ne tolle Klasse, ich wurde nicht ein Mal angespuckt und habe auch nicht erlebt, dass das anderen passiert ist."

    Ja, doch, solch einen Standard möchte ich für mein Kind.

  • Ja, kann ich gut verstehen. Den hat mein Kind auf der Gesamtschule auch. Nach einer Grundschulzeit mit sehr anderen ERfahrungen, aber 95% der Eltern je beide Berufstätig, viele Akademiker, viele eher links angehauchte Psychologen, Juristen, Professoren, Pädagogen.

    Ich glaube, dass hier bei uns tatsächlich irgendwas in der jeweiligen Schule eine große Rolle spielt.

    Und wie ich oben schon schrieb, eine halbwegs "gesunde" Mischung finde ich hier an einer Oberschule z.B. nicht, an der alle landen, die sonst niemand will. Klar tue ich der Schule keinen Gefallen, wenn ich mein Kind deshalb dirt nicht anmelde. Ich fördere die Situation. Mein Kind würde dort aber leiden.

    Das liegt aber an konkreten Vorfällen, die ich erlebe und nicht an der Zahl der ALG II Empfänger, dem IQ der Kinder oder dem akademischen Grad der Eltern. Es ist aber zum Teil einer brisanten multinationalen Mischung geschuldet, die sehr konfliktbeladen ist.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Hier orientiert sich bisher wenig am Mittel, sondern alle versuchen, so stark zu differenzieren wie es geht. Und auch dabei gilt: Klug und lernbereit sind nicht nur Kinder aus bestimmten Elternhäusern. Das eine gute Lernumgebung dafür förderlicher ist, ist mir bewusst. Das das ggf in bildungsfernen Elternhäusern weniger gegeben ist, auch. Dass es aber an "Interesse" am Kind, an Einkommen, eigenem Schulabschluss, ... liegt, das ist gesellschaftlich manchmal leider gegeben, aber kein logischer Schluss. Sondern wird von der von dir genannten Haltung maßgeblich beeinflusst.

    Es spielen viele Faktoren rein - und Du schreibst ja selber, dass das gesellschaftlich nur manchmal - leider - gegeben ist. Klar wird hier auch immer von Differenzierung gesprochen, aber das ist nun mal nur bedingt machbar und in Elterngesprächen wird dann immer für Verständnis geworben, dass die anderen Kinder das ja nun noch nicht können würden und ich ich mich einfach damit abfinden müsste, dass mein Kind sich im Kiga nur noch gelangweilt hat. (Das war so ein Kiga, der vor allem mit der Sprachförderung warb!)

    An der GS heißt "Differenzierung", dass sie noch zusätzliche Arbeitsblätter bekommen, wenn sie schneller fertig sind (mit den Arbeitsblättern, die alle abarbeiten müssen).