Morgendliches Verabschieden *heul

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  • Liebe Raben,


    Was mach ich nun?


    Nachdem Pupsi an den Tagen wo ich im Buero bin nicht mehr so richtig trinkt, weint sie jetzt auch noch am morgen, wenn ich weg muss! ;(  
    Eigentlich muss sie es ja schon kennen, ich gehe doch schon seit August arbeiten und es hat ihr bisher nichts ausgemacht!
    Letzten Freitag hatten wir eine Firmenfeier, ich bin den ganzen Tag zu hause geblieben und war dann nur zur Feier fuer insgesamt 4 Stunden weg (bin zwischendurch gegangen). Komme nach hause und was habe ich vor mir? Schrecklich verzweifelte, verschluchzte Pupsi, die in meinen Armen innerhalb von 5min eingeschlafen ist! Trotz Omas und Mann's vollsten Einsatz #heul .


    Wie kann man ihr die Trennung schonender gestalten (falls es ueberhaupt geht)? Wie lange wird diese Phase dauern, bis sie sich daran gewoehnt hat?
    Ich hab mal irgendwo gelesen, man sollte sich richtig verabschieden anstatt von sich heimlich herausschleichen, das zu Vertrauensbruch fuehren koennte. Tja, das klingt zwar schon logisch, ist aber fuer alle Beteiligten die harte Tour.


    Gibt es andere Tipps???? BITTE Hilfe!!!

  • Hallo,


    also heimlich gehen ist schlimmer als Verabschieden. Wenn Du anfängst eimlich zu gehen weiß das Pupsi nie mehr wirklich sicher, ob Du nciht vielleicht wieder jeden Moment heimlich verschwindest. Das erzeugt eine permanente Unsicherheit. Und auch ewig langes Verabschieden hilft eigentlich nciht weils die Sache nur hinauszögert.

  • Danke, jabberwocky, das werde ich mir auch vor den Augen halten. Nicht zu lange...


    Gibt es irgendwelche Ablenkungstaktiken fuer nachdem ich weg bin? Ich mache mir einfach solche Sorgen, dass sie von frueh bis in den Abend so weint, wie's bei der Firmenfeier war ;(

    • Offizieller Beitrag

    Abends ist ja meist nochmal eine etwas schwierigere Sache: Kind ist müde, hungrig und kuschelig...


    Von daher würde ich das jetzt nicht mit Arbeitstagen vergleichen.
    Fürs Verabschieden zuhause würde ich auch versuchen, ein Ritual zu entwickeln (meine Tochter winkt mir auf dem Arm meines Mannes nach - auch in der Phase, in der sie weinte bei der Trennung).


    Jabberwocky beschreibt es ja schon: das Kind sollte Verlässlichkeit spüren.


    Wie der Papa das Kind tröstet, muss er selbst rausfinden, da ist jedes Kind anders. Bei uns half rumtragen und kuscheln. Etwas, was nach Dir riecht, ein getragenes Shirt, ein Kuscheltier, das bei Euch im Bett schläft, mögen viele Kinder als Trösterchen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Danke fuer Deine Antwort, Talpa. Wie alt war denn Deine Tochter in der Phase? Unsere Pupsi ist ja gerade (fast) 6 Monate, und ich bin mir nicht sicher, ob sie die Bedeutung des Winkens jetzt schon versteht. Vielleicht ja, aber man merkt es ihr zumindest noch nicht an.
    Kuscheltier haben wir auch (noch?) nicht... Irgendwie ist sie auch nicht so der grosse Kuscheltyp, eher jemand der Action bevorzugt :S . Aber vielleicht aendert sich das irgendwann.
    Hm... Getragene Sachen koennte man ausprobieren...


    Und wieso faengst sie mit dem Theater jetzt an, frage ich mich? Das (mit Arbeit) laeuft doch schon so seit 3 Monaten. Ich hatte mir eigentlich auch gehofft, dass sie eine gleiche Bindung zum Papa und Oma aufbauen kann, damit wir das Problem gar nicht haben. Waren sie doch immer von Anfang an mit dabei...


    Ach, Kopfschmerzen... :(

    • Offizieller Beitrag

    Das ist kein "Theater", sondern ein ganz normaler Entwicklungsschritt: sie bekommt langsam ein Zeitverständnis und ein Gefühl dafür, das Du und sie zwei Personen sind - dafür haperts noch mit der Objektpermanenz. ;)


    Meine war auch so um ein halbes Jahr rum, als sie die erste Phase hatte mit schweren Abschieden (es tröstet Dich wahrscheinlich nicht, wenn ich sage, die Phase kommt noch ein paarmal?).


    Beim Ritual - winken oder was auch immer - geht es darum, dass Kinder Regelmässigkeiten lieben und beruhigend finden. Es gibt eine Menge kleiner Rituale jeden Tag, die dem Kind helfen, zu wissen, was als nächstes kommt. (Jacke anziehen, in die Babyschale gelegt werden - "oh super, gleich kommt Autofahren")


    Ich weiss, es ist schrecklich, sich von einem weinenden Kind zu verabschieden - aber es ist bei vertrauten Menschen.
    Mein Mann (und unsere Krippe) rufen mich übrigens jeweils schnell an, wenn sie sich beruhigt hat. Das tut mir dann gut.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, "Theater" war auch halb-ernst gemeint. Aus Erwachsenensicht halt... Ich weiss aber, dass es fuer Pupsi bitter-ernst ist :S .

    Meine war auch so um ein halbes Jahr rum, als sie die erste Phase hatte mit schweren Abschieden (es tröstet Dich wahrscheinlich nicht, wenn ich sage, die Phase kommt noch ein paarmal?).

    Achso? Na toll... :(


    Und gibt es irgendwelche Ratschlaege, wie sich die Betreupersonen verhalten sollten / koennten? Wie koennte man sie bei ihrer Aufgabe aufbauen? Sie leiden ja auch mit.. (Zumindest mein Mann. Die Oma sieht das schon lockerer..)

    • Offizieller Beitrag

    Tipps ist schwierig, eben weil halt jedes Kind - und jeder Vater ;) - anders ist.


    Ich finde es sehr wichtig, den Kummer nicht "kleinzureden". Also zu trösten, zu schmusen und nicht um jeden Preis abzulenken. Aber das ist unser Weg, es gibt Familien, da klappt Ablenken super.
    Mein Mann machte dann halt jeweils etwas mit der Kleinen, zog sie an, um spazieren zu gehen... Oder halt sonst eine Aktivität. Das dient aber wohl eher der Beruhigung der Betreuungsperson, was sich dann ja wieder aufs Kind überträgt...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Also heimlich gehen würde ich auch auf keinen Fall, immer verabschieden. Auch wenn dein Mäuschen die Bedeutung von Winken oder Abschiedskuss noch nicht bewusst ist, genau dadurch wird sie es lernen und ein Ritual macht klar, dass Mama nun gehen wird. Auf den ersten Blick ist es die harte Tour, aber eigentlich nur für dich. Für sie ist es auf Dauer so besser, denn irgendwann wird ihr ja sonst auch bewusst, dass die Mama weg ist und dann gibt es mindestens genauso viele Tränen, nur bekommst du das dann nicht mit. Auf Dauer kann es wirklich zu einer Verunsicherung beim Kind führen.


    6 Monate ist natürlich auch eine Phase, wo teils gefremdelt wird und wo den Kindern bewusst wird, dass Mama auch weggehen kann. Gleichzeitig sind 10 min immer noch eine Ewigkeit, das verunsichert natürlich. Seit diesem Alter hängt mein Kleiner auch quasi permanent an meinem Bein und fängt schon bitterlich an zu weinen, wenn ich kurz aufs Klo gehe. Dagegen hilft nur abwarten und so viel Sicherheit wie möglich zu vermitteln (siehe Absatz zu heimlich gehen).

  • Hallo, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass das Verabschieden phasenweise immer mal schwer ist. Da kann es eine Weile sehr gut geklappt haben und dann auf einmal hängen doch wieder meine beiden Mäuse weinend an mir. Und an anderen Tagen genügt es wieder, dass ich Tschüß sage und gut ist es....


    Ich weiß aus vielen Kita-Abschiedsszenen, dass das Beste tatsächlich ist, sich zu verabschieden und nicht heimlich zu gehen. Obwohl ich diesen Rat leider immer noch oft (gerade von älteren Leuten) höre. Auch wenn es schwer ist, es gibt den Kindern die Sicherheit, dass man nicht einfach verschwindet und sie sich auch darauf verlassen können, was man sagt und dass man wieder kommt. Das ist eine Frage des Vertrauens, auch wenn die ganz Kleinen den Inhalt des Gesagten in so jungem Alter noch nicht verstehen. Man strahlt das in der Situation auch aus. Ich sage also immer Tschüß, auch wenn ich schon weiß, dass es wieder eine traurige Szene wird.


    Die Verabschiedung solllte auch nicht zu lange dauern. Ich drücke meine Süßen daher immer einmal herzlich, kündige an, dass ich jetzt zur Arbeit, zum Termin etc. gehe und wann ich wieder da bin. Dann wünsche ich viel Spaß und gehe. Ich gehe danach nicht noch einmal zurück. Das hilft gar nichts und macht alles nur schlimmer. Ich achte auch darauf, dass eine der Erzieherinnen oder mein Mann (je nachdem, wer da bleibt) das jeweilige "Knöpfchen" dann auf dem Arm hat. Damit es gleich Trost gibt, aber das ist sicherlich allen hier klar. Mein Mann hat dann oft ein Spielzeug oder ein Buch angeboten oder Quatsch gemacht. Wenn sie so klein sind, hilft mit etwas "Spannendem" ablenken oft ganz gut - nach dem Abschied.


    Bei meiner Großen ist es inzwischen etwas anderes, da hilft es manchmal morgens in der Kita noch eine Weile zu bleiben bis sie innerlich angekommen ist. Sie ist aber auch schon fast 6 Jahre. Beim Kleinen ist das aber (noch) keine Option und war es bei der Großen in dem Alter auch noch nicht. Wenn ich also beide Kinder zusammen verabschiede, dann gibt es die Kurzversion.


    Lieben Gruß

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    4 Mal editiert, zuletzt von Kamille ()