Wahl der zweiten Fremdsprache, 6. Klasse

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo :)


    Bei uns steht bald die Wahl der zweiten Fremdsprache an. Zur Auswahl stehen Latein, Französisch und Spanisch. Ich hatte damals erst in der 9. Klasse die Wahl (zwischen Latein als 3. Fremdsprache und Zusatzkursen in bestimmten Fächern), die ersten beiden Sprachen waren bei uns vorgegeben. Die jetzt zu wählende Sprache muss bis zum Ende der Sekundarstufe 1 beibehalten werden.


    Habt ihr eure Kinder ganz allein entscheiden lassen? Mir kommt das eher unrealistisch vor, ehrlich gesagt #schäm


    Habt ihr sie beraten? Wo habt ihr euch informiert? Wie zufrieden seid ihr und sind eure Kinder mit der Wahl?


    Meine Tochter hatte sich bei der Schulanmeldung in die Interessensgruppe "Latein" eingetragen und das passt auch gut zu ihr, finde ich. Jetzt ist sie sich unsicher. Spanisch geht gar nicht, weil eine der Spanisch-Lehrerinnen so eine schreckliche Stimme hat und Französisch findet sie jetzt doch irgendwie gut, weil ihre drei Freundinnen das nehmen. Klar, die Entscheidungsgrundlagen von 10-jährigen ;)...

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Unsere Schule hat eine Informationsveranstaltng angeboten, bei der die Sprachlehrer anwesend waren und den Eltern (mögliche) "Vor- und Nachteile", Unterricht, die Lehrwerke und das Austauschprogramm vorgestellt haben. Für die Kinder gab es in der fünften Klasse jeweils eine Probestunde in den möglichen zweiten Fremdsprachen. Bietet die Schule so etwas in der Art an? Könnte man sich sonst bei den jeweiligen Fachbereichsleitern erkundigen?
    Und ja, wir haben unseren Sohn entscheiden lassen. Ihr könntet es zusammen durchsprechen und eure Tochter vielleicht noch auf weitere Aspekte/Argumente aufmerksam machen, aber ich halte es für sinnvoll, die Entscheidung dann vom Kind treffen zu lassen. Das ist m.E. ein nicht zu unterschätzender Motivationsschub. Das wurde uns eigentlich auch so beim Infoabend geraten, die Sprachlehrer machten sich dafür stark, das Kind entscheiden zu lassen, auch wenn das einzige Argument zum Beispiel wäre, dass man später als Profifußballer in Spanien spielen würde oder so gerne mal nach Paris fahren wolle.
    Unser Sohn hat Spanisch gewählt. Bisher ist er zufrieden, auch mit seiner Lehrerin (darauf hat man ja meist keinen Einfluss); aber es läuft ja auch erst seit ein paar Monaten.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Bei uns steht das auch noch an - völlig bescheuert die zweite Fremdsprache in der 6. Klasse. Fangen gerade an Fremdsprache Nr. 1 zu lernen (in einem Affenzahn, nichts wird wirklich vertieft) und dann das #flop


    Aber kann ich ja nicht ändern. Bei uns sollen die Kindern wohl mal eine Probestunde in Latein und/oder Französisch mitmachen und es gibt noch einen Elternabend dazu. Unser Sohn möchte Latein - keine Ahnung warum. Mein Mann wäre für Franzöisch - weil wir Eltern dann ja helfen könnten. Das sehe ich anders, denn im Endeffekt heißt WIR = ich (die Mutter). Und ich soll dann nicht nur die englischen Vokabeln und Grammatik erklären sondern auch Französich. Super. Latein hatten weder mein Mann noch ich. Ich sehe bisher den Vorteil in Latein: Sohn lernt gerne strukturiert, müsste bei Latein kaum auf die Aussprache achten. Es wäre seine Entscheidung, er müsste mit der Konsequenz leben. Sollten wir ihn zu Französisch überreden und es läuft gar nichts, dann: Ihr seid schuld, ich musste ja, ich wollte das nicht." Was ich auch für völlig sinnlos halte um eine Sprache zu lernen.


    Aber vielleicht sehe ich das nach dem Infoabend anders.


    Wahrscheinlich klinge ich auch sehr gefrustet, aber ich muss sagen, das ich nach 4 Monaten Gymnasium das ganze G8 jetzt schon in die allertiefste Hölle wünsche. Und dabei hat mein Sohn noch nicht mal schlechte Noten, aber ich habe bisher noch keine Schulhalbjahr als so anstrengend empfunden wie dieses erste Halbjahr jetzt.


    LG


    sabine

  • Ich hatte Latein ab der 7. und würde das immer wieder so machen. :) Prima Grundlage für Französisch, Spanisch, Italienisch..., man muss sich bei der Wahl des Studiums später mal keine Gedanken über's Latinum machen, und außerdem hat es mir viel fürs Grammatik-Verständis gebracht, was positiv war für später folgende Fremdsprachen. :)

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Ich durfte damals allein entscheiden und würde auch meine Kinder allein entscheiden lassen.
    Nehmen musste ich damals Latein, dann konnte ich zwischen Altgriechisch und Französisch entscheiden und später hab ich dann Französisch abgewählt und stattdessen Italienisch genommen.


    Im Endeffekt hat sich Latein gelohnt für die Uni zum Vorzeigen.
    Und es hat italienisch einfacher gemacht, Französisch war trotzdem für mich furchtbar.

  • Ich wollte seit der Grundschule immer Latein lernen.
    Meine Eltern haben mich dann gezwungen Französisch zu nehmen, weil sie das sinnvoller fanden.
    Letzendlich hab ich wegen Französisch kein Abitur gemacht und nach der 10. das Handtuch geworfen...


    Im Fall deiner Tochter kann es für den Lernerfolg aber ebenso ausschlaggebend sein mit ihren Freundinnen in einem Klima zu lernen, in dem sie sich wohl fühlt.
    Für mich bedeutete die Klassenteilung auch, dass ich anschließend keine Freunde mehr in der Klasse hatte.
    Hat mit Sicherheit auch eine Rolle gespielt.


    Ich würde bei meinem Kind genau zuhören was ihm wichtig ist und es darin unterstützen.
    Eigentlich ist es egal aus welchem Grund sie eine Entscheidung trifft.
    Dieser Grund war ihr dann ja offensichtlich so wichtig und sie muss damit leben.

  • Danke schon mal :)


    Vielleicht sollte ich noch erwähnen, die Klasse wird nicht geteilt. Ähnlich wie bei Religion (es gibt ev.,kath oder WuN) verteilen sich die Kinder einfach auf Kurse mit den Parallelklassen, die Trennung von den Freundinnen wäre also nur für vier Wochenstunden gegeben und auch wenn sie das selbe Fach wählen, ist nicht gesagt, dass sie in den selben Kurs kommen, erfahrungsgemäß gibt es mehrere Französisch- und Spanischkurse und ein bis zwei Lateinkurse. Meines Wissens wird die Zusammensetzung gelost.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

    • Offizieller Beitrag

    Falls man unsicher ist, ob das Gymnasium die richtige Schulform ist, kann es auch Sinn machen Französisch zu wählen. Das kann man bei einem Wechsel auf die Realschule weiterhin belegen und falls man nach der mittleren Reife doch noch das Abitur nachschiebt, hat man keine Probleme wegen fehlender zweiter Fremdsprache.

  • Ich hatte Latein ab der 7. und würde das immer wieder so machen. :) Prima Grundlage für Französisch, Spanisch, Italienisch..., man muss sich bei der Wahl des Studiums später mal keine Gedanken über's Latinum machen, und außerdem hat es mir viel fürs Grammatik-Verständis gebracht, was positiv war für später folgende Fremdsprachen. :)


    das ist so schön, wenn ich einfach bei Fürchel unterschreiben kann! :)

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Hier noch eine Stimme für Latein. Ich habe es aus der Schule nicht mitgebracht und habe dann in der Uni dafür gebüßt. Außerdem beneide ich immer wieder meine Freunde, die sich vom Lateinischen so einiges herleiten können.

  • Ich würde das Kind entscheiden lassen. Stell Dir die Vorwürfe vor, die Du aushalten musst, wenn sich das Kind mit der französischen Aussprache/Schreibweise/Grammatik müht...


    Ich selbst hätte wohl lieber Französisch gehabt, musste aber Latein nehmen. Das hat mir nur insofern geschadet, als die Schule nicht daran interessiert war, Französisch in Klasse 9 anzubieten und die Schüler dann für den Grundkurs in der Oberstufe zu befähigen. Der Kurs in Kl.9 war um 1 WS gekürzt. Im Grundkurs 11 hat mich die Lehrerin letztlich rausgeekelt.


    Die Schüler, die Latein als 3. Fremdsprache hatten, wurden aber hofiert, damit sie noch ihr Latinum gemacht haben und somit die Statistik verbessert haben.


    Dennoch hab ich Latein sehr gern gemacht und sehr viel dabei gelernt, was mir in vielerlei Hinsicht nützlich war und ist.


    Eine gute Grundlagengrammatik kann man aber auch in Französisch erwerben, je nach Lehrer eben.

  • Und noch eine Stimme für Latein.


    Mein großer Sohn hat mittlerweile sein Latinum und seine Schwester ist im Sommer mit Latein angefangen.
    Wir sind sehr zufrieden mit der Wahl, wobei ich sie schon deutlich beeinflußt habe.
    Habe selbst mein Latinum gemacht und weiß/kann noch recht viel von früher. Von meinen zwei Jahren Französisch ist nicht so viel hängen geblieben.

  • Hier auch für Latein. Mein Sohn (6. Klasse G8) liebt es bisher.

    * 08/02
    K. 06/03
    F. 03/07
    L. 08/12 #kerze (36.SSW, T13, 8 Tage alt)
    I. 10/13

  • Ich wollte Latein machen und habe es geliebt. War viele Jahre lang mein Lieblingsfach. Grosses Latinum habe ich auch noch eingeheimst ;) und es hat mir, wie Fuerchel auch, ein sehr solides Grammatikverstaendnis gegeben, viel mehr, als bei mir durch den Deutschunterricht angekommen ist. Ich habe auch bis heute so gut wie nichts vergessen - Vokabeln, Deklinationen, teilweise sogar Ausschnitte aus dem Texten ("Quo usque tandem abutere, Catilina, patentia nostra?" #zaehne ) etc. - das ist wie eingebrannt :D


    Mein Mann hat so halbherzig Franzoesisch gemacht und erinnert sich heute an fast nichts. Insofern denke ich, dass das Kind umso mehr mitnehmen wird, je mehr es selber interessiert ist an der Sprache, welche das auch sein mag. In Latein hat mir sehr gefallen (und darum wurden wir auch oft beneidet von den Waehlern der anderen Sprachen), dass wir viel ueber das Leben und die Kultur an sich gelernt haben. Wir hatten aber auch einen Spitzenlehrer. Der hat sogar mit uns roemisch gekocht 8o

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Eine Stimme für Kind wählen lassen!


    Der Riesen-Vorteil von Französisch und Spanisch ist, dass man bei Problemen leicht(er) mal ein paar Wochen Auslandsaufenthalt machen kann und damit aus einem Loch wieder rauskommen kann.


    Allerdings habe ich total unterschätzt, in wie vielen Studiengängen man Latein braucht bzw. das Latinum vorlegen muss. Wenn man das Latinum an der Uni nachmachen muss, ist das ein ziemlich heftiges Programm!

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Hallo :)


    Zur Auswahl stehen Latein, Französisch und Spanisch.


    Bei uns wurde an der Schule in Kurzfassung so geraten:


    Latein: für Kinder denen Mathematik und sachliches lernen liegt.


    Französisch: für die Sprachbegabten


    Spanisch: wird weltweit viel gesprochen, ist einfacher als Französisch

  • Mir wurde damals gerade WEGEN meiner überdurchschnittlichen Sprachbegabung Latein empfohlen. Quasi als Basis für weitere Fremdsprachen. Das hätte auch funktioniert, wenn z.B. die 3. Fremdsprache etwas engagierter unterrichtet worden wäre.


    Heutzutage ist das aber eher weniger ein Problem, denn meist versuchen die Schulen inzwischen, auch aus dem Kreis der 3.Fremdsprachler noch Leute für ihre Grund- und Leistungskurse zu motivieren. So macht das dann Sinn.


  • Also ich hatte Mathe 4, Latein 2 und spanisch 3, französisch nach der 11. abgewählt auch mit einer 3 meine ich, halte ich für keine relevanten Kriterien. Meine Schwestern und ich wurden von meinen Eltern in die Lateinklasse gesteckt (sprich ab der 5. bis zur 10. Latein) und ich finde das rückblickend sehr gut. Fundiertes gGrammatikwissen schon in der Mittelstufe, was die anderen in der Oberstufe noch nicht erreicht hatten. Freiwillig und zunächst als AG habe ich ab der 9. dann Altgriechisch gewählt und es mündlich im Abi gehabt. Davon kann ich weniger als vom Latein, aber ca 95% aller Fremdwörter kann man durch die Kombinat ableiten, das finde ich super.
    Ich denke aber, Kind entscheiden lassen ist das einzig sinnvolle. Eine deutliche Empfehlung auszusprechen fände ich aber nicht verkehrt. Wie die aussieht ist sicher sehr individuell.

  • Hier noch eine Stimme für Latein. Ich habe es aus der Schule nicht mitgebracht und habe dann in der Uni dafür gebüßt. Außerdem beneide ich immer wieder meine Freunde, die sich vom Lateinischen so einiges herleiten können.


    Hier quasi die Antithese!
    Ich wäre heute froh, wenn meine 2. Fremdsprache eine lebendige Sprache gewesen wäre....Im naturwissenschaftlichen Studium war Latein einfach nicht notwendig. Im Berufsalltag in einem internationalen Umfeld wäre ich heute sehr froh um eine 2. lebendige Fremdsprache (mein Urlaubsfranzösisch ist da einfach nicht ausreichend).
    Grammatik kann man auch ohne Latein lernen, man braucht nur einen guten Grammatikunterricht (daran hapert es dann tatsächlich oft).
    Ich persönlich halte Latein für überschätzt....eher so eine bildungsbürgerliche Retro-Verklärung.


    Zum Thema....ich nicht, ob ich das Kind frei entscheiden lassen würde....mal sehen, wenn es so weit sein wird.
    Ich würde versuchen die Vorteile im Alltag, bzw. die Konsequenzen der jeweiligen Sprache aufzuzeigen...
    und dann das Kind entscheiden lassen (soweit die Theorie, ob mir das im echten Leben dann so leicht fallen wird, keine Ahnung!)


    lg, karlchen