Hallo,
vielleicht erinnert sich noch jemand.
Ich war letztes Jahr im Oktober mit dem Lämmchen über zwei Wochen über dem Termin.
Ich fühlte mich gut, hatte zu meinem Kind eine gute Verbindung, Vertrauen.
Natürlich war da der Druck das die Eileitung im Raum stand, ich wollte aber nicht einleiten lassen solange es der Kleinen gutging und habe mich lange durchgesetzt.
Dann gingen endlich, sehr sanft und harmonisch, die Wehen los. Es zeichnete.
Waren überhaupt nicht schlimm, aber ich merkte wie sich alles öffnete.
Nachts gingen sie los, am nächsten Tag gegen Mittag hatte ich einen Termin zum CTG im KH, da meine Ärztin leider im Urlaub war.
Im Nachhinein, hätte ich mal auf mein Gefühl gehört und wäre nicht gegangen.
Beim CTG war alles soweit in Ordnung, die Wehen allerdings noch mit großen Abständen, sodass ich ohne weiteres nach Hause gedurft hätte. Die Hebamme war sehr zufrieden und meinte noch, raus kommen sie alle, nur alle unterschiedlich schnell.
Tja, und dann kam die Ärztin.
Diese meinte, da ich so lange über Termin bin, muss sie Ultraschall machen.
Sie bequatschte mich, irgendwann mit Verstärkung einer zweiten Ärztin, so lange bis ich zustimmte.
Die Hebamme schüttelte hinter den Ärztinnen nur mit dem Kopf, ich denke sie wusste was jetzt passiert, dabei hatte sie zur Ruhe geraten und das Kind kommt doch schon und jetzt abwarten.
Beim Ultraschall wurde zuwenig Fruchtwasser festgestellt(im Nachhinein stellte man fest, die Fruchtblase hatte schon einen Riss) , Geburt war aber im Gange.
Die Ärztin erzählte mir tausend Horroszenarien, das Kind könnte sterben, ist zu groß, alles mögliche, und verlangte dann eine Untersuchung, sonst übernehme sie keine Verantwortung.
In der Zwischenzeit waren die Wehen weg, ich habe es mit der Angst bekommen, war aus dem inneren Gleichgewicht.
So ließ ich mich also untersuchen, wobei die Ärztin ohne zu fragen, mir den Muttermund dehnte und reizte(sie nannte das hinterher "ärgern damit es schneller geht"). Ich bekomme diesen Moment immer noch nicht aus dem Kopf, es war schmerzhaft und ich wollte das nicht, ich wollte meine Geburt "wiederhaben", versteht ihr?
Beim Rausgehen sagte sie mir, ich müsse mich am selben Tag noch wieder zur Einleitung melden, wenn dem Kind sonst was passiert ist das unsere Verantwortung.
Draußen stürzte ich meinem Mann in die Arme, Tränen in den Augen, im Auto weinte ich und weinte und weinte.
Es war so harmonisch und schön gewesen und jetzt das.
Was wenn der Kleinen was passiert? Dieses durch die Ärztin dramatisierte Risiko konnten wir doch nicht auf uns nehmen.
Ich war fertig.
Wir meldeten uns dann später im KH , dort gingen die Wehen erneut weg.
Es wurde also eingeleitet, mit Gel. Und der Muttermund wieder geärgert. (Sie nannten das aber keine Einleitung, nur den Muttermund stimulieren.)
Und dann mit dem Tropfer noch mehr eingeleitet(0etwas unterstützt) weil das Gel zu langsam war.
Dann wurden die Wehen zu heftig, dann wurde mit dem Tropfer am anderen Arm wieder gedrosselt.
Das Baby bekam grünes Fruchtwasser von dem Streß. Dann musste es natürlich noch schneller gehen.
Ich bekam ne PDA weil die Schmerzen nicht auszuhalten waren. Es war zwischenzeitlich, bevor die Wehen wieder gedrosselt wurden, ein heftiger Wehensturm ohne Pausen.
Am Ende wollten sie noch Blut aus dem Kopf der Kleinen nehmen, das wollte ich auf keinen Fall.
Durch die PDA konnte ich mich nicht so bewegen wie ich wollte und deshalb nicht wie ich es wollte gebären, nicht umherlaufen.
Naja.
Mit der Hebamme die dabei war, herrschte Harmonie, und die Geburtssituation an sich war ja nicht wirklich schlimm.
Dem Baby ging es gut, und ich hab es auch unbeschadet überstanden. Die Ärzte waren nett, eigentlich.
Aber ich fühle mich jetzt, nach Monaten wo man schon lange mit niemandem mehr darüber sprechen kann, beraubt.
Ich weiß das es hätte so schön werden können.
Es lief so gut. Baby und ich, wir haben den Anfang so gut hingekriegt.
Und dann wurde das irgendwie alles..... kaputtgemacht.
Versteht das jemand?
Sollte ich jemals nochmal ein Kind bekommen, dann wohl allein zuhause oder so.
Ich hätte das gekonnt, allein und viel sanfter für mein Kind.
Ich versteh nicht, obwohl doch alles gutging, warum das immer wieder in mir aufblitzt.
Das steckt wie ein Stachel im Fleisch.
Danke fürs Lesen!