Kinderwunsch mit Hindernissen

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  • #knuddel#knuddel#knuddel

    Liebe Tobin, das ist wirklich furchtbar. versucht Euch immer suf den nächsten Schritt zu konzentrieren. Man kann sich am Anfang gar nicht vorstellen wie das funktionieren soll. es ist wichtig sich Zeit zu nehmen für die Trauer. Und Abstand nehmen kann dabei gut helfen. Aber es wird besser werden, gamz langsam, so dass du es erst kaum merkst.

    Für Deinen Mann auch alles Gute!

  • Danke für eure lieben Nachrichten. Ich muss immer ein bisschen Mut sammeln, um hier zu schreiben, weil ich dann das Gefühl habe, dass alles wirklicher wird. Ich versteck mich gerade vor allen und hab quasi nur mit meinem Mann Kontakt. Der Rest der Familie hat signalisiert, dass sie jeder Zeit bereit stehen, nehmen aber Rücksicht auf meinen Wunsch, dass ich mit niemanden darüber sprechen kann. Donnerstag wird nochmal schlimm. Denkt bitte an uns. Meinem Mann geht es zum Glück besser.

  • Alles Gute für morgen liebe Tobin.#knuddel Das schaffst Du. Du bist stark, auch wenn sich das vielleicht gerade nicht so anfühlt - das kommt daher, weil das alles so schwierig ist. Nimm Dir Die Zeit die Dein Koerper und Deine Seele braucht.

  • Ich denke heute ganz fest an dich und deinen Mann!

    Meine Ausschabung damals verlief völlig problemlos, die Narkose war erholsam und den restlichen Tag habe ich dann auf dem Sofa verbracht. Die Leere blieb natürlich... Unser Sternchen wurde dann zur pathologischen Befundung geschickt, so bekamen wir Antworten auf das Warum, das hat uns beiden sehr geholfen.

    Alles Gute euch! #liebdrück

    Das wunderbare an Wundern ist, dass sie tatsächlich geschehen. #love

    Septembermädchen H., 01.09.2019

  • hallo, danke dass so viele Menschen hier an mich gedacht haben und denken. Ich habe es überstanden, aber es geht mir nicht gut. Körperlich ist es wohl so wie es sein soll, aber ich bin nur noch traurig.

    Ich hab meine Erfahrung mit der Ausschabung aufgeschrieben und hoffe irgendwie, das mir das beim Verarbeiten hilft. Ich möchte aber ausdrücklich eine TRIGGERWARNUNG davor setzten. Ich fand es nur schrecklich.

    Spoiler anzeigen

    Wir hatten zwei Tabletten Cytotec bekommen, die ich um 4:00 morgens vaginal einführen sollte. Ich habe mich danach wieder ins Bett gelegt und irgendwann bin ich davon aufgewacht, dass ich einen starken Druck in meinem Bauch gespürt habe, der zum Teil auch schmerzhaft war. Ich versuchte einfach weiter zu schlafen und es zu ignorieren. Um halben sieben sind wird dann aufgestanden, haben uns fertiggemacht, den Hund weggebracht und sind zur Klinik gefahren. Mein Mann hat mich immer wieder gefragt, wie es mir geht und ob ich Schmerzen habe. Meist habe ich nur geknickt oder den Kopf geschüttelt, da mein Kehle wie zugeschnürt war.

    Wir mussten in einem Gang mit einem anderen Pärchen warten, irgendwann kam eine Schwester raus und holte das Paar vor uns rein, der Mann kam sehr schnell ohne seine Frau zurück und wirkte etwas verstört. Nach ungefähr 20? Minuten wurden wir reingerufen. Als erstes wurde ich von der Schwester angefahren, warum ich denn noch Schmuck trug (meinen Ehering) und meine Krankenkassenkarte noch nicht parat hätte. Sie hätte so viel Stress und könnte solche Verzögerungen nicht gebrauchen. In der Zeit hatte ich, dann meine Krankenkassenkarte ausgepackt, die noch in meinem Portemonnaie gewesen ist und nicht direkt in meiner Hand. Die Karte wurde eingelesen und die Schwester versuchte meinen Mann raus zu schicken und sagt, dass er frühsten in drei Stunden wiederkommen sollte, ich würde dann schon mal vorbereitet werden für den Eingriff. Mein Mann fragte, wann ich denn drankommen sollte. So in zwei Stunden. Warum er dann nicht bei mir bleiben könnte. Das würde stören. In der Zeit hatte ich dann schon wieder meine sieben Sachen gepackt. Wenn er geht, gehe ich auch. Daraufhin ist die Schwester wirklich sauer geworden. Ich solle mich nicht so anstellen und ich würde den ganzen Betrieb aufhalten. Mein Mann warf noch ein, dass es schließlich eine Ausnahmesituation sei. Aber das wurde abgetan damit, dass es ja für alle schrecklich sei und nur ich mich so anstellen würde. Dann wurden wir wieder auf den Gang geschickt. Dort bin ich in Tränen ausgebrochen und habe fürchterlich geweint. Die Schwester kam nach einiger Zeit wieder raus und fragt, ob ich mich entschieden hätte mit rein zu kommen, wenn ich immer noch nicht wollte, würde sie das Paar das nach uns dran ist, erst mal rannehmen und fertigmachen. Beim nächsten Paar wurde der Mann direkt an der Tür abgewimmelt. Der Mann murmelte noch kurz etwas von Unterstützung, aber wurde dann direkt abgewürgt, mit den Worten, es würden sich ja nicht alle Frauen anstellen und sie hätte eh keine Zeit.

    Während der ganzen Zeit redet mein Mann mit mir leise, ob ich es nicht doch schaffen würde, ich schüttelt immer nur mit dem Kopf, weil es ohne ihn nicht geht und ich sonst wieder mit nach Hause gehen würde. Er gestand mir, dass er Angst hatte, weil ich ja die Tabletten genommen habe und er nicht wollte, dass mir zu Hause etwas passiert. Er wirkte so verzweifelt, aber ich war auch verzweifelt.

    Die Schwester kam wieder und bot an, dass mein Mann bis in die Umkleide kommen könne und wir dort zusammen warten können. Ich habe mich dann umgezogen und saß im OP-Kittel, mit Socken und einer OP-Haube, in eine Decke gewickelt, neben meinem Mann und habe seine Hand ganz festgehalten.

    Irgendwann wurde ich dann doch mitgenommen und kam in einen Raum, indem mehrere Frauen in ihren Betten lagen und stumm an die Decke, oder aus dem Fenster starrten. In tat es ihnen gleich, wobei ich still in mich hinein weinte. Zwischendurch kam der Arzt rein und fragt, ob wir Schmerzen hätten oder bluten würden. Zu dem Zeitpunkt blutete ich noch nicht und mir war auch nicht bewusst, dass ich so etwas wie einen Blasensprung haben könnte. Im nach hinein ja, aber da bin ich davon überrascht worden.

    Als der Druck auf meinen Bauch immer stärker wurde und es plötzlich plopp machen und es warm zwischen meinen Beinen runter lief, sagte ich der Schwester, dass ich jetzt doch vielleicht blutet und auf Toilette müsste. Ich sollte nachschauen und war erst kurz verwirrt, weil nur klare Flüssigkeit gesehen habe und kurz dachte, ich hätte mich vielleicht einuriniert, dann aber Blut dazu und mit wurde klar, dass ich einen Blasensprung habe. Ich bekam eine Unterlage die ich auf den Flecken legen sollte und wurde zur Toilette begleitet. Dort zog sich alles in mir zusammen und ein Schwall Blut ging ab. Mir wurde schwindelig. Ich dachte nur, ich will hier nicht umfallen und hab versucht das Blut von meinen Händen zu waschen, zitterte und weinte. Als ich aus der Toilette kam, war von der Schwester nichts mehr zu sehen und ich wankte mir zusammengedrückte Beinen in das Zimmer zurück, weil aus mir die ganz Zeit Blut lief, kletterte wieder in mein Bett, starrte weinend an die Decke. Der einzige Unterschied von zuvor, dass nun meine Gebärmutter regelmäßig hart wurde und jedes Mal spürte, wie ein Schwall Blut aus mir herausströmte.

    Nach, ich glaube, 1-2 Stunden wurde ich zur OP Vorbereitung geschoben. Das war auch das erste Mal das die Schwester wieder normal mit mir sprach. Ich glaube die hatte mir verziehen, dass ich mich am Anfang so angestellt habe und dann habe ich ja auch noch den Rest der Zeit so brav und still in meinem Bett gelegen…….

    Nachdem man mir Zeitschriften angeboten hatten wurde ich wieder alleine gelassen, bis der Anästhesist kam, um mir den Zugang zu legen und das Aufklärungsgespräch zu führen. Ein Pfleger kam anschließen, um mit mir über den Flur in den OP zu laufen. Als ich aufstand, war das ganze Bett voller Blut. Der Pfleger fragte mich, ob ich überhaupt laufen könne. Ich nickte und ging mit ihm zum OP. Ich weiß noch wie der Pfleger sagte, dass wir mehr Unterlagen brauchen und der Anästhesist immer mein Gesicht streichelt und sagt ich soll mir keine Sorgen machen, er würde auf mich aufpassen und das alles wieder gut werden würde. Da war ich wirklich dankbar für. Von der OP habe ich dann nichts mehr mitbekommen.

    Ich durfte mich ziemlich schnell nach dem Aufwachen wieder anziehen und wurde noch von der Schwester gelobt, dass ich so ruhig aufgewacht bin. Ich habe mich einfach nur leer und unglücklich gefühlt. Der Arzt kam und meinte, die OP sein gut verlaufen und das ich nächste Woche zu Kontrolle kommen soll. Ich weiß ja wie es gemeint ist, aber zu dem Zeitpunkt hat alles im meinem Kopf geschrien, dass hier nichts gut ist.

    Draußen hat mein Mann auf mich gewartet. Ich musste schon auf dem Weg zum Auto wieder weinen und hab versucht meinem Mann von der OP zu erzählen, aber meine Stimme hat immer wieder versagt. Mein Mann weinte irgendwann auch sehr und hat mir versprochen, dass, falls es nochmal passieren würde wir irgendwie einen anderen Weg finden werden, aber dass ich das nie wieder erleben müsste.


    Ich habe früher nie verstanden, dass man so über einen frühen Kindsverlust trauern kann. Ich dachte immer so früh spürt man doch noch nichts wirklich von seinem Kind. Aber das stimmt nicht. Man merkt wie die Gebärmutter wächst und liebt dieses kleine Wesen von Anfang an, sobald man weiß, dass es bei einem ist. Der Herzschlag gehört zu den schönsten Tönen die man hören wird und freut sich darauf ihm die Welt zu zeigen, es im Arm zu halten…..

    Es tut mir so leid, für alle die so einen Verlust erleben müssen. Ich wusste nicht, wie schlimm das ist.

  • Liebe Tobin. Es tut mir so leid.

    Erst einmal entschuldige ich mich dafür, dass ich hier mit schreibe, obwohl ich nicht mehr dazu gehöre. Nach einer ähnlichen Geschichte wie deiner habe ich nun doch noch zwei gesunde Kinder bekommen dürfen. Ich fühle mich ein wenig an meine Ausschabung erinnert damals. Aber so grausam ist mit mir niemand umgegangen. Das sollte auch niemandem wiederfahren. Es tut mir einfach nur wahnsinnig und aus tiefstem Herzen leid.

    An dieses leere Gefühl und dieses haltlose Weinen erinnere ich mich noch, als wäre es gestern gewesen. Es ist furchtbar. Es wird niemals wieder gut. Aber es wird besser.

    Dass du mit dieser Krankenschwester so eine furchtbare Behandlung erfahren musstest, macht mich stellvertretend für dich einfach nur unfassbar wütend.

    Du hast nichts falsch gemacht.

    Ich wünsche deinem Mann und dir von Herzen, dass Ihr Eure Trauer von diesem furchtbaren Erlebnis abkoppeln könnt. Und natürlich auch, dass irgendwann alles "gut" wird.

    Das wünsche ich allen hier.

    Es tut mir leid, wenn das ungeordnet war. Ich bin nur gerade sehr erschüttert und leide mit.

  • Danke Lhea, mir laufen nach deinem Beitrag wieder die Tränen. Ich fühle mich so falsch und in meinem Hinterkopf habe ich die Stimme, dass schließlich nur ich mich so anstelle.... ich hoffe so sehr, dass es wieder besser wird. So ist es kaum aushaltbar

  • Liebe Tobin, fühl Dich ganz doll gedrückt. Das hört sich sehr, sehr furchtbar an und es macht mich unendlich wütend, wie da mit Dir (und anderen) umgegangen wurde. Man kann gar nicht verstehen, dass es da nicht ein bisschen mehr Empathie gibt. Das ist doch schon alles schwer genug, da muss man es doch nicht noch schwerer machen. Du musst zur Kontrolle auch nicht wieder an diesen furchtbaren Ort gehen. Das kann genauso gut auch Dein Gyn machen.

    Ich wünschte ich könnte Dir etwas von Deinem Schmerz abnehmen. Das ist jetzt eine schwere Zeit, Dein Körper macht gerade viel durch, Deine Seele noch viel mehr. Ich hoffe Du kannst die Stärke in Dir spüren und wünsche Dir, dass es Dir bald wieder besser geht.

    Fühl Dich nochmal ganz doll gedrückt - und Dein Mann auch.

  • Danke Lhea, mir laufen nach deinem Beitrag wieder die Tränen. Ich fühle mich so falsch und in meinem Hinterkopf habe ich die Stimme, dass schließlich nur ich mich so anstelle.... ich hoffe so sehr, dass es wieder besser wird. So ist es kaum aushaltbar

    Nein nein nein. Das, was diese Schwester da mit dir gemacht hat, war falsch. Vielleicht ist auch das System da falsch. Aber du bist es ganz sicher nicht. Das war eine OP. Und ein Verlust. So geht man mit Trauernden Verwundeten Menschen und ihren Angehörigen nicht um.

    Ich denke, es wird besser. Es ist ja noch ganz frisch. Aber wenn es nicht besser wird, darfst Du Hilfe annehmen! Medizinische und seelsorgerische. Dein Mann übrigens auch! Ihr habt einen Verlust zu beklagen und Du bist dazu frisch operiert.

  • Liebe Tobin, Dein letzter Beitrag kam herein, als ich meine verfasst habe, deswegen bin ich nicht auf ihn eingegangen.

    Nein, Du stellst Dich nicht an. Punkt. Lhea hat das schon so gut in Worte gefasst. So geht man mit Menschen nicht um, schon gar nicht mit Menschen die gerade sowas durchmachen müssen. Ich weiss nicht, wo diese Stimme im Hinterkopf herkommt, aber die kenn ich auch sehr gut. Irgendwann hab ich gelernt, dass die meinetwegen sagen darf was sie will, aber deswegen ist es nicht wahr was sie sagt.

    Es wird besser. Ich weiss, das fühlt sich gerade nicht so an. Aber das wird es. So sicher wie morgen wieder die Sonne aufgeht, auch wenn es nicht bis morgen passiert. Es braucht Zeit und viel Kraft. Aber die hast Du - und Dein Mann hat sie auch. Ihr seid ein tolles Team, dass aufeinander bauen kann und sich gegenseitig stützt und miteinander weinen kann.

    Und wie schon Lhea geschrieben hat, ihr duerft auch Hilfe annehmen. Mir hat es geholfen, dass mein Mann für mich Optionen rausgesucht hat, so dass ich wusste, wenn es jetzt wirklich nicht mehr geht, dann müssen wir nicht lange überlegen, was wir machen. Für mich war das dann ein Sicherheitsnetz was mir Sicherheit gegeben hat und ich hab es (ich glaube gerade weil ich wusste, dass es da ist) am Ende nicht gebraucht. Es hat mir auch geholfen meine Stimme nicht mehr so ernst zu nehmen, weil ich gesehen hab, nein, es gibt ja Stellen die genau dafür da sind. Wenn nur ich mich so anstellen würde, dann gäbe es die ja gar nicht.

  • Phu, die war ja ein Drachen! Wenn sich sonst niemand so anstellt, wieso wirken dann alle Männer so verstört, wenn sie gehen müssen? Und was soll das mit "brav aufgewacht sein" - sucht man sich das aus, wie der Körper reagiert? Sind Patienten, die danach erbrechen müssen nicht "brav"? Warum wurdest du nicht aufgeklärt, dass Blasensprung und Blut kommen werden und sollen? (Soll nur zeigen, wie unsinnig das Verhalten der Schwester in vielen Punkten war. ich will nicht wissen, was sie dazu gebracht hat so zu sein, aber sie scheint komplett die körperliche von der psychischen Seite abkoppeln zu wollen und das kann nicht gehen, erstens sind ja die Hormone die Schnittstelle und die sind in so einer Situation massiv beteiligt, und zweitens sind wir nun mal emotionsgesteuert Lebewesen, wenn das evolutionär gesehen nicht erfolgreich gewesen wäre, würde sich unser Hirn nicht erwiesenermaßen die Dinge, die mit Emotion zu tun haben am besten merken, unsere Spiegelneuronen wären nicht so leistungsfähig, etc.)

    Das war jetzt auch eher technisch, was ich damit meine: deine Reaktion ist ganz natürlich und gar nicht falsch. Wir Menschen haben uns ein nicht artgerechtes Umfeld geschaffen und versuchen uns selbst und unserem Umfeld deshalb einzureden, unsere natürlichen Reaktionen seien falsch und "steinzeitlich". Sind sie nicht. Sie sind mit ein Grund, warum unsere Gehirn so leistungsfähig sind, also dafür, dass wir überhaupt in der Lage waren, unsere heute Lebenswelt zu schaffen.

    Unsere Emotionen sind völlig okay! Und immerhin wird der Umgang mit ihnen langsam wieder etwas besser, leider hat sich das noch nicht zu allen Krankenschwester-Drachen durchgesprochen.

    Ich weiß, dass dir das nicht hilft, mit dem Verlust umzugehen. Aber sag das bitte deiner kleinen Stimme im Kopf - du hast genug zu tun, du brauchst dich nicht um ihre Aussagen zu kümmern!