Ständig Stillen statt Essen (14 Monate)

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  • Liebe Raben,


    ich lese schon lange still mit und plumpse jetzt in euere Mitte mit meinem Problem - ich hoffe auf Rat, jede Meinung ist willkommen.


    Lüttchen, jetzt 14 Monate alt, liebt es zu stillen. Leider nicht zu essen. Und so langsam macht mir das ziemliche Sorgen. Kurz zur Ess-Geschichte: Nach 6 Montaten Vollstillen haben wir Beikost eingeführt. Das Konzept des BLW passte am besten zu uns, und auch zu Lüttchen, die mit Löffeln und Füttern so gar nichts am Hut hatte, als wir es ein Weilchen versuchten. Gefüttert werden ist ihr bis heute suspekt. Beim sich selbser was Reinlöffeln hat sie nach höchstens 2 Löffeln genug. Sie knabbert also hier und da an Dingen und ich dachte früher: Toll! Sie probiert ja, und die Mengen werden irgendwann mehr. Da lag ich leider falsch. Die Mengen haben sich nicht wesentlich geändert, ein Haps hier, ein Mäusebisschen da, wenns ganz hoch kommt mal 3 Vollkornnudeln mit einem Hauch Soße. Der Rest kommt aus mir in Form von Muttermilch. Geschätzt deckt sie 90 Prozent ihres Kalorienbedarfs durch Muttermilch. Sie ist ein großes, gesundes, durchschnittlich gewichtiges Kind. Insofern alles im Normalbereich.


    Nun weiß ich, dass Muttermilch im Prinzip eine gute Sache ist. Bislang habe ich das auch relativ entspannt sehen können. So langsam werde ich aber arg unentspannt, versuche das aber nicht auf Lüttchen zu übertragen.


    Hier ist, was wir tun:
    - Wir binden Lüttchen in unsere Mahlzeiten ein und bieten ihr immer Essen an, wenn wir essen. Meist das gleiche nur Kleinkindgeeignet. (Sie hat übrigens nie Interesse gezeigt, unser Essen haben zu wollen.) Sie sitzt mit uns am Tisch, 3 mal pro Tag.
    - Sie kriegt häufig Essen angeboten, verschiedenste Dinge, die ganze Bandbreite an geeigneter Nahrung durch. Sie darf auch mit einem Apfelschnitz durch die Bude toben, mir ist inzwischen egal, wo sie isst, nur DASS.
    - Ich versuche, etwas Zeit zwischen dem letzten Stillen und dem nächsten Nahrungsangebot zu lassen. Das klappt aber eher schlecht, da sie so etwa jede Stunde stillen will. (Auch nachts, aber das ist ein anderes Thema *seufz*). Stillen fordert sie vehement ein, verbal und mit Am-Hemd-Zupfen und falls die Brust nicht ausgepackt wird: Heulen.
    - Wasser trinkt sie recht gern, wird aber nicht als Ersatz fürs Stillen akzeptiert, wenn sie an die Brust will.


    Soweit die Lage. Mein Kinderarzt (der Depp) ist mir keine Hilfe. Er schob beim letzten Gespräch nur die übliche Beikostbroschüre über den Tisch und erzählte was davon, dass Kinder in dem Alter nur 400 ml Vollmilch zu sich nehmen dürften und was sie eigentlich essen sollten. Und dass Stillen keinen Mehrwert zur Kuhmlich hat. Im Grunde hat er mir zum Abstillen geraten, na vielen Dank. Einen Eisenmangel hätte sie nicht, meinte er, hat sie sich aber nicht genau angeschaut. Blut abnehmen wollte er nicht.


    Das ist der Stand der Dinge.


    Mache ich etwas falsch, sollte ich ihr die Brust häufiger verweigern, sie nachts abstillen (au weia), es mit Voodoo versuchen, mich mal locker machen?


    Ratlos,


    Eure Weltfrau

  • mein Sohn ist 17 Monate alt, trinkt fast nur Muttermilch. Er ist gesund, freilich und ich mache mir keine Gedanken.
    Ich kann das Buch- mein Kind will nicht essen, empfehlen. Sehr sehr interessant.
    Warum soll die Milch, was extra für dein Kind produziert wird, nicht genug sein? irgendwann wird sie selber mehr und mehr essen, es kann bis sie 2 Jahre alt wird, dauern.


    Wenn nicht stillen, wären wir arm dran, grade Magen- Darm Grippe, das Kind hat nichts mehr getrunken, nur Muttermilch und super, die ist immer da und heilt schneller die Grippe, als bei mir:)

  • Hier ähnliches Problem, wenn auch Kind erst 10 Monate.
    Ich hab jetzt erst mal den Stress aus dem Thema rausgenommen und beschlossen, nicht mehr so verbissen zu versuchen, Essen ins Kind zu kriegen. Dadurch isst sie zwar nicht mehr, aber ich habe weniger Stress. Würde ich dir evtl auch empfehlen, weil das bei dir auch ziemlich krampfig klingt und das ist garantiert kontraproduktiv.


    Was ist denn, wenn du nicht da bist? Dann kann meine Kleine nämlich plötzlich ganz gut essen, also zumindest so viel, dass sie 5-6 Stunden über die Runden kommt...

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Vollmilch ist keine Muttermilch und somit nicht zu vergleichen.


    Meine Tochter stillte ähnlich lange. Beikost war uninteressant, breiig ging gar nicht. Ansonsten: essen nur wenn Mama definitv nicht im Haus war. In der Krippe aß sie in dem Alter Fingerfood. Stückiges, gekochtes Gemüse, gekochte Nudeln. Das schöne war. mit etwas über einem Jahr hatte sie einen heftigen MD und dank Stillens hinterher kaum abgenommen. Das hat sogar den KI erstaunt. Ansonsten hab' ich ihn nicht groß um seine Meinung gefragt, sondern einfach gemacht. Heute (wird im Feb. 7) ist sie eine gute Esserin mit schlanker, muskulöser Figur. Komplett abgestillt hat sie übrigens kurz vor dem 5. Geburtstag. Bis dahin war immer noch ein Schlückchen zum Einschlafen nötig, wenn ich da war.

  • Ferritinwert überprüfen lassen.
    Meine Große hat nichts gegessen, nur vollgestillt, mit 14 Monaten hab ich endlich den Arzt überreden können, das mal zu testen. Ergebnis: heftiger Eisenmangel. Als dann über die Eisentropfen die Eisenspeicher aufgefüllt waren, hat sie ganz normal gegessen.


    Das Eisen in der Muttermilch ist besser verfügbar als das in der Beikost, deswegen wird bei Eisenmangel Muttermilch bevorzugt statt die eisenreichere Beikost zu nehmen.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Du liebe, lass dich mal drücken, wenn du magst.


    Ich kann dir auch das Buch "Mein Kind will nicht essen" empfehlen - ich habe es damals gelesen, oder sollte ich besser schreiben v e r s c h l u n g e n und mich endlich verstanden gefühlt und hatte auch nicht mehr das Gefühl etwas falsch zu machen;-)) außerdem kannst du auch jederzeit eine Beraterin der laleche Liga anrufen und dich beruhigen lassen. Es ist absolut nicht ungewöhnlich, dass Kinder, wenn sie denn dürfen, auch mit vierzehn Monaten noch nahezu ausschließlich stillen.


    Mein Sohn war genau so. Er hat absolut nichts gegessen und wirklich richtig besser wurde es tatsächlich erst mit über zwei Jahren, als ich abgestillt habe;-)) im ersten Lebensjahr hat er nahezu gar nichts gegessen. Ich habe von etwa sechs bis zwölf Monaten jeden Mittag mit ihm am Tisch gesessen, ihm Sachen angeboten (Gläschen mit Karotten, mit Getreide, mit Obst, irgendwann auch Milchreis und Co), ich hab püriert, Kürbis, Kartoffeln, brokolie und Co, ich hab selber gekocht, Reis, Hühnchen, Nudeln - er möchte nichts davon. Im zweiten Lebensjahr hat er immer noch schlecht gegessen, irgendwann möchte er Wiener Würstchen ganz gerne, Salzstangen, Apfel und Radieschen und es wurde auch immer ein bißchen mehr.... Aber keinesfalls in den Mengen, die ich bei anderen Kindern beobachtet habe;-))


    Ich habe es auch wie du gemacht, er durfte immer und überall essen, ich habe ständig kleines Obst und Gemüse und reiscräcker, dinkelstangen - auch gerne mal Kekse - angeboten... Ohne wirklichen Erfolg, aber ich war immer froh, wenn er davon al etwas gegessen hat, weil Wurst, Käse, Brot und Mittagessen so schlecht in ihn rein gingen.


    Er war als kleines baby erst ziemlich kräftig und ab eine Jahr dann eher zart und klein und ist das auch bis heute geblieben. Wie geschrieben, isst er seit dem abstillen besser, es sind aber immer noch nicht soooo große Portionen, aber er ist absolut kein Mäkler und isst alles ganz gerne - ich schiebe das jetzt mal auf meine tolle Auswahl als er klein war, irgendwas muss der ganze Aufwand ja gebracht haben;-))


    Eisen und Vitamin b mangel habe ich damals nicht abklären lassen, weil meine Kinderärztin und auch meine Hausärztin gesagt haben, dass Kind ist gesund. Erst später habe ich erfahren, dass das tatsächlich ein Problem sein kann und würde deshalb zur Sicherheit Raten, beim arzt darauf zu bestehen, dass das gemacht wird. Ich fand mein Kind immer fit und gesund und hatte da immer ein gutes Gefühl, aber um ganz sicher zu gehen, kann man natürlich ein Blutbild machen lassen.


    Also, mein Credo, ruhig bleiben, weiter machen, also am Tisch anbieten und so, aber nicht verrückt machen lassen. Du bist nicht allein;-))

  • Witzig, gerade hab ich über meine Tochter ein ähnliches Thema eröffnet :D. Ich hab in meinem Kinderarzt auch keine wirkliche Hilfe, der winkt beim Thema Eisenmangel auch immer nur ab, sie wirkt ja auch gesund und munter. Da ich aber nun zufällig selbst Ernährungsfachfrau (Fortbildungsschwerpunkt Kinderernährung *hust* ) bin und Zugang zu den aktuellen Empfehlungen habe, habe ich jetzt einfach selbst entschieden, ihr auch ohne Bluttest extra etwas Eisen und Jod zu geben. Bei schlechten Essern wird das durchaus empfohlen! Und in den Mengen schadet es ganz sicher nicht. Das hat jetzt nichts an ihrem Essverhalten geändert, aber ich weiß, dass sie trotz Viel- Stillen alles bekommt, was die Muttermilch nicht mehr ausreichend hat.
    Vielleicht ist sowas für dich ja auch eine Option?

    Gruß von Claudia mit dem Footballer(2/05) und Lotta aus der Krachmacherstraße (5/12)


    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind ()

  • Hallo, Du wirst bestimmt noch viel bessere Tipps bekommen, aber da ich auch ein 2012'er Novembärchen habe, möchte ich Dir kurz schreiben, wie es bei uns war: nämlich ganz ähnlich wie bei Euch. Brei nach sechs Monaten voll stillen ging gar nicht, Fingerfood und Familienessen wurde zwar probiert und interessiert vermatscht, aber relevante Mengen wurden nicht gegessen. Besser - also im Sinne von, das Kind isst etwas mehr - wurde es kurz vor dem 1. Geburtstag. Ich denke, dass zwei Dinge zusammen kamen: 1. wir haben versucht, komplett die Energie aus dem Thema zu nehmen. Also regelmäßig feste Nahrung bei den Mahlzeiten - und nur dann, nicht zwischendurch, da durch das viele Stillen ja sowieso nicht viel Hunger aufgekommen ist - angeboten, aber weder thematisiert, wenn er nichts gegessen hat noch sonst über das Thema gesprochen. Ich glaube, die Zwerge bekommen so viel mit, dass sie merken, wenn wir Stress mit dem Thema Essen haben, da entsteht leider gerne so ein unbewusster Druck, der bei uns den genau gegenteiligen Effekt hatte. Geholfen hat mir dabei das Buch von Gonzales, welches Dir ja schon empfohlen wurde. Der 2. Punkt, der geholfen hat, war, dass Bärchen an drei Tagen bis 14 h zu einer Tagesmutter geht und da zum einen nicht stillen kann (abgepumpte Milch hat er nie getrunken, weder aus der Flasche noch sonst irgendwie) und sich zum anderen bei dem anderen Tageskind das Essen quasi abgeguckt hat - auf einmal war es interessant, viel interessanter, als wenn wir Erwachsenen gegessen haben. Er hat dann erst dort und dann auch zu Hause immer mehr gegessen. Natürlich will ich Dir nicht raten, dass Du Lüttchen außer Haus betreuen lässt, damit sie Essen lernt - aber vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, mal einige Stunden weg zu sein um zu testen, ob es dann ggf. besser klappt? Natürlich nur, wenn das für Euch beide stressfrei möglich ist. Oder sie zusammen mit anderen Kindern essen zu lassen? Das wichtigste - und auch schwierigste;-) - ist aber wirklich, entspannt zu bleiben. Wobei man schon - also nicht direkt nach 6 Monaten, aber in dem Alter schon - so Dinge wie Eisenmangel im Auge habe und auch testen lassen sollte, bevor man entspannt abwartet. Muttermilch ist nämlich, so toll sie auch ist, in dem Alter als alleiniges Nahrungsmittel auf Dauer nicht geeignet. Nur sind die Mengen, die die Kleinen essen müssen, um genug Nährstoffe zu erhalten, viel kleiner, als wir gemeinhin denken (wieder der Buchtipp;-)). Und auch wir landen hin und wieder noch beim fast-voll-stillen, wenn mal wieder Zähne kommen oder ein Infekt im Anmarsch ist, oder... Aber da wir nun wissen, dass Bärchen Essen "kann", sind wir da inzwischen wirklich entspannt. Ich drücke Euch also die Daumen, dass Ihr auch bald entspannt sein könnt und schicke Dir liebe Grüße!

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Mein 1.Kind war auch so und hat dann zunehmend begonnen zu essen. Also eigentlich im 1.Jahr gar nichts und dann wurde es so langsam mehr. Mit 14 Monaten hätte ich so eine kleine Kartoffel für E. eingeplant. Bei uns war es dann aber so, dass es im 2.Jahr schon mehr wurde, also mit 1,5 Jahren hat E. schon eine kleine Mahlzeit zu sich genommen und mit 2 Jahren wurde das Stillen dann weniger wichtig und ich musste auf jeden Fall eine Brotzeit einpacken, wenn wir mal länger unterwegs waren. Nichtsdestotrotz war E. ein intensiver Stiller, der auch lange nichts anderes getrunken hat. Das wurde erst durch meine 2.SS dann gezwungenermassen deutlich anders.
    Wir haben seinerzeit keine Blutuntersuchung gemacht. Heute würde ich sie evt. in Erwägung ziehen, damals war mir der Zusammenhang zwischen mangelndem Hunger auf Beikost und Stillen nicht bekannt.


    Ein guter Kinderarzt kann durch eine Betrachtung der Augenlider schon ein bisschen einschätzen, ob ein Eisenmangel vorliegen könnte. Das hat mein Chef damals immer gemacht. Aber ich weiß nicht, ob Ärzte sowas heute noch lernen.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Erst mal: Ihr seid alle total lieb, und sooo fix beim Antworten, danke! Meine Verkrampfung löst sich grad ein bisschen. Das ist schon mal ein Anfang.


    Tatsächlich unterhalten ihr Vater und ich uns ganz oft darüber, wovon sie wieviel abgebissen (oder nicht) hat. Ich denke auch dass sie das so langsam mitbekommt. Wir sollten das vielleicht echt mal einstellen. Immerhin wird sie nicht gelobt beim Essen oder gescholten beim Essen wegpfeffern.


    Das Buch "Mein Kind will nicht essen" habe ich schon gelesen als wir mit 11 Monaten beim gleichen Stand waren. Die Beruhigung dadurch hat so etwa 2 Monate angehalten ;)


    Ich habe nun schon zum 3. Mal versucht, mit meinem Kinderarzt das vermutete Eisenmangelthema zu besprechen und er winkte immer ab, Ferritinwert wäre gut. (Kann er das riechen oder was? Tzä...) Er hat tatsächlich mal ihre Augenlieder heruntergezogen um ihre Schleimhautdurchblutung zu sehen. Nach einer Impfung, während sie noch verweint war. Da waren sie natürlich schön rot und er fühlte sich bestätigt. Im Normalzustand sind sie viel weniger rot, aber ich weiß nicht, wie es aussehen sollte und kann deshalb daran nichts messen. Ein Arztwechsel wäre möglich, ich unzufrieden mit ihm, würde das aber gern vermeiden, da wir ohnehin bald die Stadt wechseln werden.
    Ich habe auch schon überlegt ihr niedrig dosiert - und vermutlich gefahrlos? - auf eigene Faust Eisen zu geben, habe aber davor noch zurückgeschreckt weil ich mich dazu noch nicht schlau gelesen habe. Welches Produkt könnte ich denn wieviel dosiert verabreichen? Ich bin da sehr zögerlich, möchte nichts falsch machen.


    Fremdbetreuung ist derzeit nicht möglich, ich bin ihre Hauptbezugsperson. Wenn ich sie mal zwei, drei Stunden mit ihrem geliebten Papa allein lasse (Wurzelbehandlung lässt grüßen), komme ich zu einem total verheulten Kind nach Hause - Mama ist derzeit unabkömmlich.


    Sie isst auch in Gesellschaft anderer futternder Kinder nicht mehr, als ohnehin schon. Sie hat dazu regelmäßig Gelegenheit, ist aber immer das Kind, das nach einem Haps Spielen (oder Stillen) will, während die Gleichaltrigen sich die Breie, Butterbrote, Gurkenstangen und Weintrauben nur so reinpfeifen. Ich bin diejenige, die schon bei einer halben Weintraube innerlich in Jubel ausbricht.


    Was sehr schade ist: dass mich inzwischen das Stillen oft nervt. Immer dann, wenn sie das verschmäht, was ich für sie herangekarrt/gekocht/geschnippelt/serviert habe und statt dessen nach der Brust verlangt. Ich stille gern, aber im Hinterkopf ist immer das Essensthema. Es fühlt sich häufig so an, als sollte ich sie jetzt gerade nicht stillen, weil sie dann ja keinen Hunger mehr hat, obwohl sie es verlangt und offensichtlich auch braucht. Als gäbe ich ihr dadurch etwas, was eigentlich nicht gut für sie ist.


    Alles Käse! (Den sie auch nicht isst.)

  • Zitat


    Ich habe auch schon überlegt ihr niedrig dosiert - und vermutlich gefahrlos? - auf eigene Faust Eisen zu geben, habe aber davor noch zurückgeschreckt weil ich mich dazu noch nicht schlau gelesen habe. Welches Produkt könnte ich denn wieviel dosiert verabreichen?


    Wir nehmen Ferro- Sanol- Tropfen, 8- 10 Tropfen täglich. Das entspricht dem normalen Eisenbedarf in dem Alter. Sie bekommt die in ein bisschen Traubensaft, da löse ich auch gleich die Jodtablette drin auf (50 μg pro Tag) und gelegentlich auch etwas Vitamin D.
    Anfangs hab ich es in eine Spritze gezogen, mittlerweile trinkt sie es so.


    Zitat

    Was sehr schade ist: dass mich inzwischen das Stillen oft nervt. Immer dann, wenn sie das verschmäht, was ich für sie herangekarrt/gekocht/geschnippelt/serviert habe und statt dessen nach der Brust verlangt. Ich stille gern, aber im Hinterkopf ist immer das Essensthema. Es fühlt sich häufig so an, als sollte ich sie jetzt gerade nicht stillen, weil sie dann ja keinen Hunger mehr hat, obwohl sie es verlangt und offensichtlich auch braucht. Als gäbe ich ihr dadurch etwas, was eigentlich nicht gut für sie ist.


    Das kommt mir so bekannt vor! Und das Dümmste ist ja, die Kleinen.haben so gute Antennen und merken unsere Unsicherheit Was dann zu noch mehr Stillen führt...

    Gruß von Claudia mit dem Footballer(2/05) und Lotta aus der Krachmacherstraße (5/12)


  • Ich denke, Du brauchst die Sicherheit, dass organisch alles ok ist, also keine Eisenmangelanämie o.ä. vorliegt. Denn wenn Du einfach so Eisen substituierst, bist du ja vermutlich immer noch unsicher, ob es nun daran liegt, oder?! Und Du brauchst jemand kompetentes an Eurer Seite, der Euch und Eure Situation ernst nimmt. Vielleicht wäre eine gute Stillberaterin wirklich ein guter Tipp, schau vielleicht mal nach IBCLC, die haben meistens noch einen "medizinischen" (Hebamme, Krankenschwester...) Background. Denn Kinderärzte sind ja oft nicht sooo firm in Kinderernährung und wenn dann noch "Langzeitstillen" dazu kommt - na ja, da muss man schon Glück haben, jemand in der Richtung kompetentes zu finden.
    Wenn dann raus käme, das medizinisch alles ok ist und Dir noch jemand den Rücken stärkt, dann klappt es vielleicht auch mit der Entspannung - von der es sich so leicht schreibt und die soooo schwer umzusetzen ist;-). Das ist nur das, was ich aus deinen Worten raus lese, da kann ich auch völlig falsch liegen - aber Du klingst, als würde Dich vor allem das Eisenthema stark beschäftigen...

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Es tut mir gut, hier mal ein paar andere Stimmen zu hören. Bei meinen Mitmüttern gibts ein sympathisches Kopfschütteln, aber die haben allesamt "normal" essende Kinder. Von Mamas deklarierte Schlechtesser verputzen vor meinen Augen eine halbe Banane, das war der Mutter aber zu wenig *hust*. Innerhalb der Familie wurde mir schon nach 2 Monaten zum Abstillen geraten, weil Lüttchen abendliche Schreiphasen hatte, da war natürlich die Muttermilch schuld, ich hätte wohl zu wenig *husthust*. Ich brauchte dringend mal anderen Input. DANKE!


    IBCLC: Ein guter Tipp, ich habe eine Krankenschwester hier in der Stadt gefunden. Ich werde sie mal kontaktieren. Ich habe auch überlegt meinen Kinderarzt zu drängeln, mir ein Rezept für eine Hebammenbetreuung zu geben, aber da weiß man nicht wie deren Ausbildung ist.


    Eisenmangel spukt tatsächlich seit Monaten in meinem Kopf herum, ich mache mir aber auch Gedanken, was ich in MEINEM Stillverhalten dazu beitrage, dass Lüttchen so ein Milchfan ist. Wir haben von Anfang an nach Bedarf gestillt, weil es sich so richtig anfühlte (übrigens auch gegen den Rat meiner damaligen Hebamme, die mir zu Mindestabständen geraten hat.)
    Ich frage mich: Wann ist es vorbei, mit dem Stillen nach Bedarf?


    Lüttchen stillt zu vielen Anlässen: Bei Durst und Hunger, wenn sie sich weh getan hat (soll ich sie lieber anders trösten?), zu beinahe jedem Einschlafen (ohne Brust geht nur mit viel Herumtragen, und dazu bin ich zu erschöpft), wenn sie Nähe braucht und öfter mal aus Langeweile weil sie zufällig gerade vor ihrer Milchquelle sitzt und meint, sie könnte mal ein Schlückchen nehmen. Ich versuche sie nur aus letzterem Grund von der Brust abzulenken, das geht meist ganz gut. Beim den anderen Anlässen bin ich mir unsicher geworden. Als sie klein war, war alles noch so einfach. Brust raus und Mutter und Kind zufrieden. Nun ist nur noch das Kind zufrieden, und sie weiß es nicht besser. Ich würde ihr gern vertrauen, dass sie sich das holt, was sie braucht, wann sie es braucht. Aber alle Ernährungstabellen für Kleinkiner sprechen doch dagegen; sie braucht mehr als Milch.


    Und ich brauche jetzt erst mal Schokolade. (Soviel zu Ernährungstabellen, ha!)

  • Also, mein Brustjunkie kam schon so auf die Welt. Mit Sicherheit. Dass einzige, was ich dazu beigetragen habe, lag darin, dass ich ihn hab stillen lassen:-)) so lange er stillen konnte, wollte er auch. Und erst als ich nicht mehr wollte - konnte er auch nicht mehr;-)) es war bei uns echt so, dass ich im dritten Monat schwanger war, mehr Schlaf brauchte und empfindlichere Bürste bekam und ich beschloss abzustillen, Dienstag hat er quasi noch 15 mal über tag und sieben mal in der nacht am Busen genuckelt und Mittwoch Habich ihm erklärt, der Busen ist alle und das war's dann. Eine Woche war er darüber traurig, dann war das Thema durch. Er war da dann 27/ 28 Monate alt.


    Mein zweites Kind ist übrigens anders. Von Anfang an hat sie weniger häufig getrunken, nachts kommt sie z.b. Nur 2 - 3 mal, was sehr angenehm ist. Sie stillt auch noch - aber sie trinkt und isst tagsüber richtige Mengen und hält es auch ohne stillen ohne Probleme aus. Dieses mal habe ich nicht extra fürs baby gekocht, sondern von Anfang an vom Familientisch mitessen lassen und sie hat ohne Probleme von sich aus mit sieben/ acht Monaten angefangen mitzuessen.


    Ich glaube, das stillverhalten ist naturgegeben:-)) ich kenne ich Flaschenkinder, die sich schwer tun mit dem essen und dann halt auch mit einem Jahr überwiegend von der Flasche leben.

  • Bei Stillen aus Langeweile würde ich auch eher versuchen, sie abzulenken. Das finde ich irgendwie ungut, essen aus Langeweile. Ist aber rein gefühlsmäßig. #weissnicht Auch beim Stillen wg weh getan würde ich vielleicht auch versuchen, ob sie sich nicht auch mit in den Arm nehmen beruhigt. Zumindest hier ist oft in/auf den Arm nehmen schon ausreichend oder auch ablenken geht gut.


    Überleg mal, wenn du nicht stillen sondern Flasche geben würdest (und daher auch nicht alle Welt auf der Stillerei rumhacken würde). Würdest du dann auch zweifeln? Wenn nein, dann würde ich mir auch beim Stillen keine Sorgen machen.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Sowas kenne ich auch, habe versucht stillen aus Langeweile, Trost, weils gerade so bequem wäre und so allmählich abzuschaffen so ab ca 18-20 Monaten, mit viel Körperkontakt schon, aber eben nicht mehr stillen. Das hat dann ganz gut geklappt und dann kam auch etwas mehr Hunger. Einfach über die Zeit gings dann, aber ein Spätzchen hatte ich lange, Gewicht hat aber immer gestimmt.

  • also, beim bär war das alles ja mein thema. und ich fand es echt anstrengend irgendwann.
    wegen eisen: ich habe nie ein blutbild machen lassen. den eisenmangel sah man ihm aber auch einfach an (blass, dünn, müde und ränder um die augen)
    ich habe ferrosanol in der apotheke gekauft und ihm die tropfen gegeben. wenn das kind das nicht braucht, dann bekommt es ziemlich schnell verstopfung. und so schnell nehmen die auch nicht zu viel auf. du kannst es ja einfach ausprobieren.


    und ich finde, dass dein kind doch durchaus isst! wie war das? zwei löffel voll am tag plus stillen reichen?
    es hilft nur, sich immer wieder von dem thema runterzuholen #yoga
    hat bei mir mal mehr mal weniger geklappt. aber so ab 18 monaten fing er an zu essen. nicht viel. tut er bis heute aber auch nicht. gt ist doch, dass sie fit ist und anscheinend normal wiegt. ich denke, das hätte mich damals sehr beruhigt.
    mich haben die leute aber auch nur milde belächelt, wenn ich mir sorgen über sein untergewicht machte. aber heute muss ich ja zugeben: bei einem so dünnen vater kann auch mal ein sehr dünnes kind bei rauskommen #pfeif


    also immer wieder #yoga
    ich verstehe dich, es ist schwer sich mit so einem spatzesser keine sorgen zu machen #taetschel

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

    • Offizieller Beitrag

    Die zwei Löffel voll gelten als Portion pro Mahlzeit (!) für "Kleinesser".
    Wenn das Kind also mit 14 Monaten nur einmal am Tag etwas anderes als Muttermilch essen mag, würde ich schon versuchen, etwas am Stillverhalten zu ändern.


    Ich fand es tagsüber einfacher, die Stillabstände zu vergrössern, weil da eine Menge Ablenkung möglich war. Und vernünftige Pausen von mindestens 2-3 Stunden führen bei uns dann zu den ominösen 2 Löffeln. Snacks oder hier und da mal ein Schlückchen Milch geht hier gar nicht, das verdirbt den Appettit komplett.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat


    IBCLC: Ein guter Tipp, ich habe eine Krankenschwester hier in der Stadt gefunden. Ich werde sie mal kontaktieren. Ich habe auch überlegt meinen Kinderarzt zu drängeln, mir ein Rezept für eine Hebammenbetreuung zu geben, aber da weiß man nicht wie deren Ausbildung ist.


    Du hast schon viele gute Tipps bekommen. Ich bin gerade nur über diesen Absatz gestolpert.


    Du hast in Deutschland die komplette (!) Stillzeit hindurch einen Anspruch auf Hebammenhilfe. Da brauchst du kein Rezept dafür. Das wissen leider immer noch zu wenige Mütter.


    Und es gibt in zwischen auch Hebammen, die eine IBCLC Ausbildung haben. Das hat für dich den Vorteil, dass die Beratung über deine Krankenkasse abgerechnet werden kann.


    Ansonsten gibt es ja auch noch Stillberaterinnen der Afs oder LLL.