Nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten - wie mit Emotionen umgehen?

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  • Liebe Raben,


    zum ersten Mal muss ich nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten gehen und bereits jetzt (der Ernstfall tritt erst im Juni ein) rotieren meine Gedanken, wie ich die Arbeitszeit einteile und wie ich damit klar komme, meinen Kleinen "alleine" zu lassen.


    Mein Mann und meine Mutter werden ihn betreuen, sodass ich wirklich auf sehr hohem Niveau jammere, aber nichtsdestotrotz bin ich NICHT da, wenn er sich verletzt, erschreckt oder krank ist und eigentlich nur Mama und ihre Brust will. Und ich bin vielleicht nicht da, wenn er laufen lernt, das erste Mal ein neues Wort sagt etc.. ;(


    Mein Mann sagt, dass es noch eine Masse Zeit ist, bis ich gehe, dass sich die Bedürfnisse des Kleinen bis dahin geändert haben, dass er sich sicher ist, alles gut zu schaffen...
    und bestimmt hat er damit Recht, aber Gefühle lassen sich nun mal nicht befehlen!


    Also ich arbeite 25h (und verkürze vielleicht auf 20) und überlege, ob ich fünfmal 5 Stunden oder dreimal 8 Stunden arbeite. Momentan tendiere ich zur Fünf-Tage-Woche, weil der Zeitraum, in dem ich fehle, dann kürzer ist und dem Kleinen damit vielleicht weniger auffällt. Oder doch nur drei Tage?


    Habt Ihr Tipps und praktische Ratschläge für mich, wie ich meine Gefühlswelt im Zaum halte und wie ich mein Arbeitsleben am Besten organisiere?


    Vielen Dank und liebe Grüße #rose

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

    Einmal editiert, zuletzt von cyrana ()

  • Auf die Schnelle:


    das klingt nach sehr guten Bedingungen; wenn ich frei wählen könnte, würde ich wohl eine 4- oder 5 Tagewoche nehmen.


    Im Juni ist Dein Kind viel weiter als jetzt und nimmt u.U. tagsüber auch gerne andere Mahlzeiten ein, was momentan sicherlich noch schwer vorstellbar ist


    Bin ein bisschen auf dem Sprung, aber wollte Dich nicht wegklicken #knuddel


    Vllt. schreib ich später nochmal mehr, wenn die anderen nicht sowieso schon alles schreiben ;)

  • Ach ich kann dich verstehen :-). Aber du hast super Bedingungen und bis Juni is ja auch noch Zeit.


    Ich würde wohl 5 mal 5 Stunden gehen, dann seid ihr nicht so lange getrennt.

  • Meine Kleine ist jetzt grad zwei, ich habe im November wieder begonnen zu arbeiten. Ich arbeite auch 5 Stunden pro Tag, und zwar von 6.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Am Morgen bis 8.00 Uhr betreut mein Mann die Kinder, dann gehen sie in den Kindergarten bzw. zur Tagesmutter.


    Für _mich_ persönlich ist diese 5-Tage-Woche absolut perfekt - und zwar genau aus dem Grund, den du angeführt hast: ich bin nicht so lange weg und habe den ganzen Nachmittag mit meinen Kindern.


    Und die Wehmut kommt wohl immer - unabhängig davon, in welchem Alter das Kind grad ist. Ich habe meinen Job sehr vermisst und den Tag des Wiedereinstiegs herbei gesehnt (ich war vier Jahre zuhause). Ich bin nicht früher gegangen, weil ich immer gedacht habe, mit zwei Jahren ist das okay. Und dann war der Tag hier und ich habe trotzdem ein bisschen gelitten und auch heimlich ein paar Tränen geweint. Trotzdem war es für _mich_ die richtige Entscheidung und ich genieße das Arbeiten jetzt sehr, natürlich auch weil ich weiß, dass meine Kinder währenddessen gut betreut sind.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

    • Offizieller Beitrag

    Dann bin ich die Gegenstimme - allerdings zweimal nach 4 Monaten wieder eingestiegen - ich empfinde die halben Tage als unbefriedigender und anstrengender für alle. Mir sind meine zwei vollen Tage, die ich mich ausschliesslich um die Kinder kümmern muss, sehr ans Herz gewachsen. Dann hat man auch wirklich Zeit füreinander und muss nicht nur "noch schnell xy erledigen"...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich würde auch für drei ganze Tage plädieren. Einerseits ist man mit den Kollegen mehr "im Rhythmus" und kann auch mal in die Kantine mit oder ein Schwätzchen halten. Die halben Bürotage sind immer viel stressiger, da die Zeit so knapp ist. Und andrerseits hat man dann daheim zwei Tage zur vollen Verfügung. Ohne Aufbrezeln oder fixe Termine. Man kann kurzfristig ins Freibad , Ausflüge machen oder mal den ganzen Tag daheim mit Duplo vergammeln...

    mit zwei Jungs (2010 und 2012) schon lange nicht mehr mit tapatalk unterwegs aber endlich wieder mit laptop im Forum

  • mir geht es ja genauso grade..ich wollte eigentl.drei jahre aheim bleiben jetzt wird er bald zwei und ich hab mein traumjob in aussicht..meine eltern würden ihn nehmen und mein partner wenn er denn mal da ist..ich mach mir auch gedanken,obwohl es nur eine gernigfügige beschäftigung ist,aber ich wäre an drei tagen schon eine ganze weile weg,und er hängt sehr an mir..ich weiß auch nicht was ich machen soll..ich weiß jetzt schon dass ich bestimmt total hibbelig werde wenn es dann nachhause geht,war bei meinem großen auch so,oder dass ich dann endl gehen kann..hm,echt blöd..und einiges was ich jetzt mache .wie zb turnen könnte ich nicht mehr mit ihm machen,mein partner dann auch nur ab und an..ich frag mich oft wie das viele mütter schaffen,viele gehen ja schon sehr früh..ich könnte das nicht..

  • Ich arbeite im Moment 3 Tage und finde das echt gut. Wenn du 5x5h arbeitest, hast du so angefangene Tage, mit denen man iwie nicht mehr so viel anfangen kann. Wenn man zwei freie Tage hat, kann man auch mal morgens was mit anderen "Mamis" machen, vormittägliche Spielkreise besuchen etc.

  • Ich habe das letzte Jahr (Kind war auch 1) auch 2bzw. 3 Tage 8h gearbeitet während der kleine beim papa war. Das war nach ca. 3monaten auch mal ganz holprig, weil er dann stark klammerte. Aber ich habe die vollen tage mit Kind immer sehr genossen und würde die Einteilung auch wieder so machen. Warum wurde z.t. schon genannt:
    Ich fühlte mich besser im Arbeitsalltag verankert
    Konnte effektiv hintereinander weg arbeiten, das wäre bei 4h schlecht gewesen
    Und der weg zur arbeit geht ja auch noch an zeit verloren.


    Für mich wars so besser und ich habe den kleinen auch gut aufgehoben gefühlt.

  • Es kommt vielleicht auch auf die Art deiner Arbeit an - viel Teamarbeit? eher allein? Wie wichtig ist es, dass du verfügbar/erreichbar bist? Kannst du nach 5 Stunden aufstehen und gehen oder ist das schwierig? Wie weit ist dein anfahrtsweg? Wie ist die Mitarbeiter-Kultur - wird viel beim Mittagessen besprochen? Wird geäugt, wie lange die Nachbarin arbeitet? Da gibt's sicher noch einige Faktoren, über die du nachdenken kannst.


    Generell finde ich 4 Tage angenehm, das habe ich schon ohne Kinder gemacht. So ein Werktag ohne Job-Verpflichtung hebt die Lebensqualität enorm, mit Kindern noch mehr.

  • Möglicherweise sehen Deine eigenen Emotionen im Juni schon ganz anders aus als jetzt! Ich habe mich nach einem Jahr Elternzeit richtig darauf gefreut, auch wieder andere für mich wichtige Inhalte in mein Leben integrieren zu können.


    Ich arbeite zwar teilweise von zu Hause aus, bin aber auch oft zwei Tage am Stück unterwegs. Das funktioniert für uns recht gut, denn in meiner Abwesenheit läuft vieles anders. In meiner Anwesenheit möchte der Kleine manche Dinge nur mit mir machen, nicht mit seinem Papa. Bin ich nicht da, läuft es mit Papa oder weiterer enger Bezugsperson gut. Anfangs war unser Kleiner manchmal beleidigt, wenn ich von der Arbeit zurück kam und hat mich zunächst nicht angeschaut. Mittlerweile freut er sich aber zum Glück, sobald wir uns wiedersehen.

  • Ich möchte nochmal in den Raum werfen, dass dein Kleiner dann vielleicht nur noch ein Schläfchen macht, was dann länger ist. Sodass es für ihn vermutlich egal sein sollte, ob du 5 oder 8 stunden weg bist - er verschläft eh 2-3 davon, ob du da nun zuhause sitzt oder nicht. Insofern könnten 8-Stunden Tage auch stressfreier sein und euch effektiv nicht weniger Zeit miteinander verschaffen, sondern mehr.


    Ich kenne die Gefühle, die du auch hast. Und wie viele schon sagen: bis Juni geht noch viel Wasser den Fluß runter. Es wird bestimmt anstrengend und vielleicht auch mal traurig am Anfang, dafür tut dir die Abwechslung ja vielleicht auch gut?

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Es ist nicht so, dass ich nicht gerne arbeite (es macht mir glücklicherweise sogar Spaß) und ich freue mich eigentlich auch sehr darauf, aber eben mit so einem großen Kloß im Hals.


    Zur Arbeit fahre ich eine halbe Stunde, d.h. insgesamt bin ich eine Stunde unterwegs. Wir gehen abwechselnd in Mittagspause und keiner guckt schräg, wenn ich zur eingeteilten Zeit gehe. Meistens bin ich mit meiner Arbeit unabhängig von meinen Kollegen.


    Da meine beiden Großen schon zur Schule gehen, ist Familienaktion vormittags nicht angesagt und nachmittags sind sie oft recht lange mit Hausaufgaben beschäftigt, zumindest die Große, die schon aufs Gymnasium geht. Natürlich könnte ich an irgendwelchen Babykursen teilnehmen, wobei da meine Lust beim dritten Kind äußerst gering ist und der Kleine optimal von seinen Geschwistern gefördert wird. #super


    Ich freue mich sehr über weitere Erfahrungen und Input!

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • Ich habe auch gute Erfahrungen mit ganzen Tagen gemacht! Ich habe mit 25 Stunden angefangen, da hatte ich dann noch einen halben Tag (also 3,5 insgesamt) und der war immer unbefriedigend, weil man alles so stehen und liegen lassen musste. Ich habe dann aber recht schnell reduziert auf 20 Stunden an 3 Tagen, das war für uns optimal (zumal der Anfahrtsweg 1 Stunden einfach war).


    Die zwei freien Tage pro Woche waren auch ganz oft nötig für Erledigungen/Arzttermine, die ich nicht mit Kindern im Schlepptau erledigen wollte. Und nicht zuletzt konnten wir so Krankheitstage und Ferientermine besser abfangen, weil ich statt für 5 Tage nur für 3 eine Lösung finden musste.

  • Ich fange im Februar wieder an, mein Kind ist dann ein dreiviertel Jahr alt. Leider habe ich im Vorfeld gedacht, Vollzeit (35 Std) wäre eine tolle Idee. Dann ging es mir psychisch ja Monatelang schlecht nach der Geburt und ich fühl mich irgendwie um die Zeit mit meinem Kind betrogen die ich zu Anfang nicht genießen konnte.
    Ich würde auch gerne noch ein halbes Jahr oder so nur 4 Tage arbeiten. Hat jemand Ahnung ob ich nachträglich noch mal Elternzeit einreichen kann? Theoretisch habe ich doch Anspruch auf 3 Jahre, habe allerdings ein Jahr schon auf ihr 6. Lebensjahr übertragen.

  • @kristallblau die ersten zwei Jahre muss man ja gleich nach der Geburt festlegen - das dritte hat man frei. Du könntest dir also das dritte Jahr dann nehmen. (wenn du das zum 6. LJ aufgeschobene schon zum Geburtszeitpunkt festgelegt hattest).


    Ich hab meine 24h auf 4 Tage verteilt - 2 ganze und zwei halbe. Da ich wirklich mittags dann aufhören kann und um 12:30 die Kinder abhole haben wir dann an diesen TAgen auch den ganzen NAchmittag übrig und nichts zerstückelt. Und der eine frei Vormittag gehört mir - der ist immer viel zu schnell vorbei: Sport, auf dem Markt einkaufen (hab mir den TAg extra darauf gelegt, da ich da so gerne hingehe) und Mittagessen kochen.

    Gruss izi mit Käfer 12/07 und Murmel 08/10