Es sind diese typischen Kleinfamilien aus der Werbung: Man trifft sie in den Kleinstädten, Gemeinden und stadtnahen Randgebieten. Sie leben im neugebauten Eigenheim, haben durchschnittlich zwei Kinder, pflegen größtenteils noch die klassische Rollenverteilung, d.h. Papa ist der Hauptverdiener, Mama arbeitet halbtags, vereinzelt und je nach Alter der Kinder ist sie aber auch ganz zuhause. Wohnung und Vorgarten sind stets gepflegt, man trägt Hausschuhe um den Parkett nicht zu beschädigen, im Garten steht ein Klettergerüst für die lieben Kleinen, die Familie achtet auf eine ausgewogene Ernährung, ist aber nur selten Vegetarier oder Veganer, die Eltern gehen gelegentlich ins Fitness-Studio oder zum Joggen, sind selbstverständlich Nichtraucher, kutschieren die Kinder zur Musikschule, Balett- oder Reitunterricht, Mama würde niemals unfrisiert das Haus verlassen, auch die Kinder sind meist ordentlich gekleidet, besitzen große "Prinzessinnen-" oder "Ritter-" Zimmer und jede Menge, größtenteils pädagogisch wertvolles Spielzeug. Die Eltern sind nett, freundlich und hilfsbereit, einigermaßen wohlhabend, ziemlich mainstreamig und durchaus einigermaßen spießig unterwegs. Im Sommer fährt man an den Gardasee, im Winter zum Skifahren, am Wochenende trifft man sich mit Freunden zum Grillen, kocht gemeinsam in der großen offenen Ikea-Küche, genießt ein Gläschen Rotwein oder streicht den Gartenzaun neu.
Es sind keine "Snobs", weil sie nicht übertrieben reich und auch nicht besonders arrogant sind. Es sind auch keine "Yuppies". Yuppies sind meist jung, kinderlos, akademisch ausgebildet, karrieregeil und erfolgreich und leben bevorzugt in Großstädten (in irgendwelchen coolen Loft- oder Designer-Wohnungen). Passt also auch nicht. "Spießer" ist mir zu weit gefasst - obwohl es per Definition zur Bausparkassen-Klientel durchaus passen würde.
Also, wie würdet ihr diese Kleinstadt-Eigenheim-Tchibo-Familien bezeichnen? Gibt es dafür bereits einen etablierten Begriff?