Wie bezeichnet ihr diese "Bevölkerungsgruppe"?

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  • Manna,


    ich hab deine beiden letzten Postings gelesen und fand sie sehr interessant. Auch oben hatte ich ja schon kurz geschrieben dass ich sdiese Milieustudie sehr interessant finde. Also danke für das Eröffnen.


    Was ich aber auch nach deinem langen Statement noch nicht ganz verstehe ist: Warum hast du die Eingangsfrage gestellt? Wozu brauchst du diesen Term? Das hatten ja schon einige vor mir gefragt und vielleicht habe ich die Erklärung überlesen, aber mir ist bis jetzt (und trotz der hochinteressanten Diskussion hier) nicht klar was du dir erhofft hattest. Wolltest du dich selbst benennen? Oder was...?!

  • Liebe Milbe, ja deine (ex)Nachbarn sind wirklich huschi und puschi;-)) lass ich mal drücken und noch einmal herzlichen Glückwunsch, dass ihr die los seid;-)) aber nicht jede dieser Familien ist so, es gibt auch viele nette huschi und puschies:-))


    Manna, sag mal, wenn ich dich richtig verstehe, willst du mit deinem ersten Post deine Familie beschreiben, so wie du sie im neuen Eigenheim siehst? Hmmm. Bist du dir ganz sicher, dass dich das glücklich machen wird? Dein erster beitrag klingt wirklich so, als wäre dir dieses lebensmodell (warum auch immer) unsympathisch, als wäre dir das rauchende, laientheaterspielende, unverheiratete, ärmere und jüngere Ich sympathischer.

  • Aaaalso, ich glaube man muss sehr vorsichtig sein, wenn man jemanden anhand eines Postings in einem anonymen Forum versucht einzuschätzen. Da kann man ganz gut daneben liegen. Und ich möchte ehrlich gesagt auch gar nicht analysiert werden.


    Nein, ich stimme weder mit der Beschreibung im Eingangspost überein, noch empfinde ich solche Familien als unsympathisch. Aber wir sind in vielen Teilen nah dran, das stimmt. Und ich kenne auch viele Familien, auf die diese Beschreibung mehr oder weniger zutrifft. Aber im Prinzip habe ich damit erst mal nur versucht ein Klischee zu zeichnen, keine tatsächlich reale Situation, weil eben jede Familie letztlich doch ihre individuellen Unterschiede hat. Bei den einen ist es 'ne Mietwohnung, bei den anderen ein Altbau und bei einigen eben das Häuschen im Neubaugebiet. Bei manchen greift die klassische Rollenverteilung, bei einigen Familien sind beide Vollzeit berufstätig. Kinder sind auch in unterschiedlicher Zahl vorhanden, Vegetarier kommen ebenso vor und zweimal im Jahr in Urlaub fahren können auch in meinem Umfeld nur die wenigsten. Von daher passt auf jeden ein bisschen was, aber auf keinen passt alles.


    Unabhängig von der Milieu-Studie - die ich vorher ehrlich gesagt auch noch nicht kannte - haben die meisten von uns für verschiedene gesellschaftliche Gruppen so unsere Bezeichnungen, und manche davon sind bundesweit sogar sehr verbreitet. Da gibt es die Prolls, die Yuppies, die Snobs, die Assis und die DINKs und noch so einige mehr. Und uns ist eben aufgefallen, dass es für die eingangs beschriebene "Bilderbuch-Familie" keine solche Bezeichnung gibt - obwohl diese Bevölkerungsgruppe bzw. dieser Lebensstil gar nicht mal so selten ist.


    Was den Umzug ins neue Eigenheim betrifft, den betrachte ich tatsächlich mit etwas gemischten Gefühlen. Das hat aber auch damit zu tun, dass dort zum einen alles noch nicht fertig ist. Das ganze Baugebiet hat halt noch diesen Baustellen-Charme, viele noch leerstehende Grundstücke, viele Rohbauten und unverputzte Fertigbauten, von hübsch angelegten Gärten ist noch lange nichts zu sehen, ... das muss halt alles erst noch werden. Im Moment bin ich etwas "baumüde", das gebe ich zu. Am liebsten würde ich erst einziehen, wenn alles drum herum auch endlich fertig ist und es langsam ein bisschen wohnlich wird. Bin da vielleicht ein wenig ungeduldig. Das jetzige Wohngebiet ist halt schon gewachsen und "alt", außerdem wohnen wir hier schon so lange, dass wir mittlerweile Wurzeln geschlagen haben, und ich merke gerade, dass mir das verpflanzt werden und noch mal neu anfangen nicht mehr ganz so leicht fällt, wie früher noch. Aber das wird schon werden. Stück für Stück werden wir uns einleben und es uns auch außen rum hübsch machen, und das "Heimat-Gefühl" wird dann auch irgendwann kommen. Und ja, ich gebe zu, dass ich meine alten Nachbarn am liebsten mitnehmen würde. Ein Nachbarschaftsverhältnis wie hier habe ich so aber auch noch nirgendwo anders erlebt, das ist schon wirklich was besonderes. Und dass meine Nachbarn genauso jammern und uns eigentlich gar nicht gehen lassen wollen, macht mir den Umzug nicht eben leichter. :S

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Und ich muss sagen: je älter ich werde umso mehr lehne ich solche Einteilungen ab.


    Es gibt so viele Leute, die völlig "unscheinbar" oder "langweilig" "spiesig" aussehen und ganz spannende Lebensläufe haben. Witzig sind, nett sind, aufgeschlossen. Und umgekehrt auch. Jeder hat sein Schicksal. Erst kürzlich habe ich auf dem Blog einer US Stoffdesignerin zwei mich völlig überraschende Beiträge gelesen. Alles was ich bisher so kannte war: die Frau hat jung geheiratet, der Mann verdient gut, sie macht in Stoffdesign, sie haben 6 oder 7 Kinder, schon Enkelkinder, sie sieht aus wie ihre eigene Tochter schlank, blond, braungebrannt, attraktiv, sehr aktiv - und jetzt? Die Frau hatte einen Zusammenbruch, hat seit Jahrzehnten einen ungelösten Konflikt mit ihrem Vater, trennt sich jetzt von ihrem Mann, sei in 33 Jahren Ehe 30 Jahre davon unglücklich gewesen und war vor Jahren kurz vor dem Selbstmord. Hm?
    Und dann gibt es da die bloggende Frau mit pinken Haaren und Tattoos die erfolgreich ein Buch rausgibt mit Schnitten aus den 40/50er Jahren. Denkste auch nicht, oder?


    Mit 18 war der Gipfel der Spießigkeit für mich: Reihenhaus, Ehe, 2 Kinder und ein Hund.
    Und wie lebe ich jetzt: Reihenhaus (End-RH), verheiratet mit Junge und Mädchen, Hund. Und zig Dingen mehr, die ich mich mit 18 Jahren NICHT getraut hätte. Und habe meine Kinder lange gestillt, getragen und im Familienbett gehabt. Das war mir mit 18 total fremd. Und exotisch wäre das auch gewesen.


    LG


    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt so viele Leute, die völlig "unscheinbar" oder "langweilig" "spiesig" aussehen und ganz spannende Lebensläufe haben.


    Emphatisches Ja.


  • Danke für diesen Beitrag! :)

  • Als Sozialwissenschaftlerin finde ich Milieustudien recht spannend, denn Schubladen können auch hilfreich sein. Sicher ist die Einordnung von Menschen oft vorurteilsbehaftet, aber sie erfüllt auch eine andere Funktion, finde ich: Sie hilft auch, Verständnis für Menschen zu haben, die eine Lebensweise bevorzugen oder unfreiwillig leben als man selbst.


    Auch das Eingangsbeispiel des Beitrags finde ich anschaulich und kenne diverse Familien, auf die es mehr oder weniger zutrifft. Herr und Frau Müller haben übrigens nach Abschluss ihrer Ausbildung oder des Studiums geheiratet, verfügen über eine gemeinsame Corporate Identity mit dem Namen des Mannes als Familiennamen und Eheringen. Die Kinder sind in der Ehe geboren worden. Der Traum vom Eigenheim besteht oder ist realisiert...

  • Ich als sozialwissenschaftlerin finde milieustudien unterhaltsam, auf der gesamtgesellschaftlichen ebene können sie hilfreich sein um eine Gesellschaft zu beschreiben. Als Schubladen können sie hilfreich sein, wenn man ein partygespräch führen möchte und hofft, ein Thema anzuschneiden, dass den anderen möglicherweise interessiert. Um sich jedoch ein bild von Herrn und Frau Müller konkret zu machen, taugen sie nicht. Ich kenne auch eine Familie, auf die das eingangsposting tatsächlich zutrifft - übrigens aus dem Osten Deutschlands;-)).
    Aber neben all diesen Lifestyle Merkmalen spielt der Mann in einer laientheatergruppe und die Frau begleitet ehrenamtlich Familien mit todkranken Kindern.



    @ Manna, ich wollte dir nicht zu nahe treten.

  • :( da darf ich noch nicht hin. Aber bald :)


    Was ich an diesen Milieus seltsam finde: Milieu bezeichnet ja eigentlich eine Gruppe. Aber ehrlich gesagt sind 90% unserer Freunde und Bekannten garnicht in "unserer" Schublade zu finden. Wenn wir also irgendeiner Gruppe angehören sollten, dann einer konstruierten theoretischen gedanklichen Gruppe (für die Marktforschung #pfeif ).

  • Frage... #confused ab wann darf man denn in die Wohnzimmer-Photos-Milieus spickeln?, ich darf auch noch net :( und ihr habt hier nu langsam und sicher doch den "Rest an Sozialwissenschaftlerin in mir" wachgeküsst... ;)
    sonst bin ich voll bei sabbau... #ja also so was die lebenserfahrung angeht meine ich- und... lalal "don´t jugde a book by its cover" ;) gelle ( Zitat Franken Further aus der "Rocky Horror Picture Show" #dance )


    Grüssle Schneefrau, die auch Pics zu ihrem Wohnzimmer ausstellen täte, wenn´s dann ne "Einordnung" gäbe- und durch wen dann? :P

    Mit drei Schneejungs 2007, 2009 & 2014 #love